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DON'T WANT YOU IN MY BLOODLINE - Timothée Chalamet - 20.05.2021

Don't want you in my bloodline
Just wanna have a good time
KIERNAN SHIPKA & TIMOTHÉE CHALAMET # DAS HAUS DER SHIPKAS # MALIBU # 05. NOVEMBER 2018 # ABEND


Timothée schloss die Augen und drückte seinen Körper noch fester gegen den der Blondine. Kiernans Lippen schmeckten nach einer Mischung aus Skittles und Fruchtpunsch. Ihre Hand war unlängst unter sein Shirt gewandert. Ihre Bewegungen waren selbstbewusst und fordernd. Tim spürte den Druck von Kiernans schlanken Fingern. Die Fingernägel der Blondine hinterließen bleiche Halbmonde auf seiner nackten und glühenden Haut. Ein kurzatmiges Keuchen wurde zu einem Grinsen. Der Schauspieler war eine Stradivari und die Amerikanerin eine Solistin. Kiernan, die kleine Virtuosin! Es hatte eine Zeit gegeben, da war die Schauspielerin praktisch die kleine Schwester gewesen, die Tim nie gehabt hatte. Er hatte mit ihr gespielt und ihr bei den Hausaufgaben geholfen. Sie hatten zusammen Sundaes vertilgt und waren gemeinsam ins Kino gegangen. Manchmal hatte Tim die Amerikanerin in Horrorfilme mitgenommen, für die sie eigentlich noch nicht alt genug gewesen war. Wenn Kiernan dann im dunklen Kinosaal schneeweiß geworden war, hatte Timothée die kleine Hand des Mädchens gehalten und ihr whispernd versprochen, dass das Monster bald besiegt sein würde. Diese Zeiten waren noch nicht sehr lange her. Eine dicke Staubschicht bedeckte sie noch lange nicht, im Gegenteil. Und doch war eine vollkommen neue Zeit angebrochen. Timothée spielte zwar noch immer mit Kiernan, doch die Natur des Spiels hatte sich grundlegend verändert und tatsächlich hatte der Schauspieler sogar manchmal das Gefühl, als würde Miss Shipka ihm jetzt Nachhilfe geben. Kiernan, das kleine Mädchen mit den blonden Zöpfen und den rosa Schleifen im Haar gab es nicht mehr. Kiernan wurde langsam erwachsen. Statt mädchenhafter Kleider in Pastellfarben trug sie heute Miniröcke und machte gerne mal die Nacht zum Tag. Ihre Eltern verstanden das nicht. Tim verstand es hingegen sehr gut. Er vermisste seine "kleine Schwester" auch nicht, denn Kiernan war ja noch immer da. Nur eben erwachsener. Er akzeptierte das. Mehr noch. Ihre Beziehung fand jetzt auf einer anderen Ebene statt und Tim konnte die Vorteile davon sehen und genoss diese auch durchaus. Apropos! Kiernans Hände schienen nun überall gleichzeitig zu sein. Ein wohliger Schauer erfasst den jungen Mann und dann ... begann die Melodie des Klingeltons von Neuem. Der New Yorker seufze genervt und sah finster zum Nachtisch, auf dem Kiernans Handy lag und immer weiter munter klingelte. Wer auch immer da versuchte die Amerikanerin zu erreichen, er war war ganz schön hartnäckig. Viel zu hartnäckig! Zuerst hatte Tim das aufdringliche Geklingel ja noch gut ignorieren können. Doch es hörte einfach nicht auf! Und langsam fing es echt an zu stören! Warum hatte die Blondine das Mobiltelefon nicht auf stumm geschaltet oder gleich ganz ausgemacht? Doch hinterher war man ja bekanntlich bei sowas immer schlauer.

„Ignorier es einfach!“ bat der New Yorker seine Kollegin flüsternd. Die Silben verliefen ineinander. Gleichzeitig lag aber auch ein gewisser Nachdruck in seiner heiseren Stimme. Tims fiebrige Blicke waren auf die Schauspielerin gerichtet. Eine stumme Bitte vermischte sich mit Gier und Verlangen. Der New Yorker wollte nicht, dass Kiernan am Ende einen Blick auf das Display des Handys warf und dann doch dran ging. Er wollte sie jetzt ganz für sich allein haben. Die junge Frau sollte das kleine Gerät also einfach wie Luft behandeln. Dass das nicht so leicht war, das sah Tim dabei durchaus ein. War er doch selber auch genervt. Das Handy schien jetzt sogar lauter und schriller zu klingeln als gerade eben noch. Allerdings musste die Person am anderen Ende der Leitung doch irgendwann mal aufgeben! Und das würde sie sicher auch bald tun! Bald würden Kiernan und Timothée sicherlich ihre Ruhe haben! „Wer auch immer da dran ist kann auch später wieder anrufen.“ säuselte der Schauspieler in das Ohr seiner Kollegin. Dann drückte Tim einen Kuss auf Kiernans gebräunte Schulter und seine Finger verschwanden in ihren weißblonden Haaren. Einen weiteren Moment lang schien das die Amerikanerin auch wirklich von dem Geklingel abzulenken. Doch dann setzte Kiernan sich auf und griff nach dem Mobiltelefon. „Nein!“ protestierte Timothée und verzog das Gesicht zu einer Grimasse. Dieser Protest konnte die Blondine jedoch nicht mehr aufhalten. Als Kiernan den Anruf dann auch noch annahm, kommentierte Tim das mit einem resignierten Seufzen. Leise fluchend rollte er sich neben die Blondine aufs Bett. Timothée lag auf dem Rücken und winkelte seine Beine an. Die künstliche Frische eines Weichspülers stieg dem New Yorker in die Nase. Bestimmt trug der Weichspüler einen Namen wie 'Frühlingswiese' oder 'Blumenmeer'. So roch er zumindest. Tim, dessen enge Jeans auf dem Fußboden des Zimmers lag und der nur noch Boxershorts und sein T-Shirt trug, starrte schmollend auf seine blassen Knie. Der junge Mann verzog gequält das Gesicht. Die aufgestaute Begierde kam der Qual von pochenden Zahnschmerzen gleich. Das war einfach nicht fair! Timothées Lippen kribbelten ungeduldig. Er vermisste Kiernans weichen Lippen und den salzigen Geschmack ihrer Haut jetzt schon. Dem sollte nicht so sein! Tim sollte all das nicht missen müssen! Überhaupt, seine Shorts sollten jetzt schon unlängst neben seiner Hose gelandet sein. Genauso unachtsam weggeschleudert wie der große Teddybär, der vor Kurzem ebenfalls noch auf dem Bett gethront hatte und der nun irgendwo unbeachtet auf dem Boden lag. Aber nein ...

„Kiernan?!“ Die Blondine hatte den Anruf auf laut gestellt und die strenge Stimme von Kiernans Mutter drang aus dem Handy. „Warum hast du nicht schneller abgenommen?! Das hat ja ewig gedauert!“ beschwerte die Mutter der Schauspielerin sich. Erin Ann Brennan hörte sich genervt und miesepetrig an. Tim rollte mit den Augen. Es war doch nicht Kiernans Aufgabe immer bei Fuß zu stehen. Sie war ein Mädchen und kein angerichteter Schäferhund! Was sollte das überhaupt werden? Urlaubte Erin nicht gerade zusammen mit Kiernans Dad auf den Bahamas? Oder war das Paar auf Hawaii? Kiernan hatte den Urlaub vorhin erwähnt. Letztlich war es ja auch egal wo sie ihre Ferien verbrachten und Cocktails schlürften. Kiernan sollte jetzt sturmfrei haben – und ihre Ruhe! „Ich wollte nur mal fragen, was du gerade so machst.“ dröhnte Erins Stimme aus dem Handy. Ihre ach so harmlose Frage klang dabei ziemlich nach einem Kontrollanruf. Da war ein ekelhaft arrogant-strenger Unterton in ihrer Stimme, der für Tim ein rotes Tuch war. Warum fragte Erin nicht einfach Dinge wie 'Steht das Haus noch?' oder 'Hast du deine sturmfreie Bude schon genutzt, um wilde Sexorgien zu feiern?' Denn das wollte Erin doch eigentlich wissen, darum rief sie doch an. Timothées Blicke trafen die von Kiernan. Sie hatten haargenau denselben Gedanken. Tim seufzte leise. Dieses Mal aus Mitgefühl. Jeder hatte mal Stress mit seinen Eltern und warf ihnen vor, dass sie totale Spießer waren und nichts rafften, doch Kiernans Eltern schienen wirklich nichts zu verstehen. Der Schauspieler schmiegte sich an die Blondine. Nun nicht als Liebhaber, sondern als Etwas, was seiner einstigen Rolle als "großer Bruder" sehr nahe kam. Er war da. Die moralische Unterstützung. Der Freund, auf den das Mädchen immer zählen konnte. „Was machst du gerade?“ verlange Erin zu erfahren. Die ersten Anzeichen der Ungeduld schwangen nun schon in ihrer Stimme mit. Diese Stimme war wie Fingernägel, die über eine Schultafel kratzten. Innerlich schüttelte der Schauspieler den Kopf. Doch er hatte eine Idee wie man solchem Verhalten begegnen konnte. „Erzähl ihr, dass du kurz davor warst mir einen zu blasen, dann hören wir am Telefon wie sämtliche Farbe aus ihrem Gesicht weicht.“ schlug Tim vor. Wie ein kleiner Teufel, der auf ihrer Schulter saß, flüsterte Timothée die Worte in Kiernans Ohr und ließ ihnen dann ein amüsiertes Lachen folgen.


RE: DON'T WANT YOU IN MY BLOODLINE - Kiernan Shipka - 13.07.2021

Kiernan war immer froh, wenn Timothée zu Besuch war. Die Schauspielkollegen kannten sich nun schon einige Jahre und hatten damals sehr schnell eine sehr innige Freundschaft aufgebaut. Sie waren wie Geschwister, hatten über alles miteinander sprechen können und auch immer etwas zum Lachen gehabt. An diesem Tag aber war sie über seinen Besuch noch erfreuter als sonst, denn ihre nervigen Eltern waren weit, weit weg. Denn die Art, wie die Freunde ihre Zeit miteinander verbrachten, hatte sich geändert. Sie benutzen ihre Lippen durchaus noch zum Reden und zum gemeinsamen Lachen, aber auch – so wie in diesem Augenblick – zum Austausch feuriger Küsse. Ihre Hände, die sich vor wenigen Jahren noch unschuldig gehalten hatten, wenn sie sich bei großen Veranstaltungen nicht verlieren hatten wollen, hatten nun den Zweck den Körper des anderen ausgiebig zu erkunden. Diese Veränderungen in ihrer Freundschaft waren auch Kiernans Eltern nicht entgangen und sie waren nicht begeistert davon. Das hatte die Schauspielerin doch überrascht und ihr nur wieder gezeigt, dass sie es ihren Eltern nie recht machen konnte. Sie hatten Tim immer sehr gemocht und nur in den besten Worten von ihm gesprochen, aber kaum waren Bilder in der Presse aufgetaucht, die die Schauspieler eng umschlungen zeigten, war diese Zuneigung wie weggeblasen gewesen. Die Blonde hatte sich eine Standpauke anhören können, als würde es nicht um Tim, den herzensguten und lieben Typ der er nun einmal war, gehen, sondern um einen Ex-Knacki, der für Drogenhandel und Prostitution gesessen hatte. Eins war der 18-Jährigen da klar geworden: Wenn Timothée für ihre Eltern nicht gut genug war, dann würde es kein Mann auf dieser Welt sein können. Ihre Eltern wollten tatsächlich, dass sie als alte Jungfer sterben würde. Sie nahmen im Kauf, dass ihre Tochter unglücklich war, nur damit ihr „braves Mädchen“-Image nicht beschmutzt werden würde. Das hätten sie mit der alten Kiernan noch machen können. Die alte Kiernan hätte sich einlullen lassen und den Kontakt zu dem New Yorker abgebrochen. Doch die neue Kiernan, die ihre Nächte auf Partys verbrachte und nie nein zu einem Shot sagte, ließ sich das nicht mehr gefallen. Denn ihr Arrangement mit Timothée war eins der wenigen Dinge in ihrem Leben, welches ihr noch wirklich Freude machten und das würde sie sich von ihren Eltern nicht vermiesen lassen. Aber es gestaltete sich nicht immer einfach in diesem Haus mit Timothée die Zeit so zu verbringen, wie die Freunde es gerne würden. Wenn ihre Eltern zu Hause waren, dann gab es Kontrollbesuche in ihrem Zimmer und wenn sie nicht zu Hause waren, schwebte über den Geliebten immer die Gefahr, dass die Shipkas doch früher nach Hause kommen würden. Zugegeben, das sorgte durchaus für einen gewissen Nervenkitzel und Kiernan liebte deren Blick, wenn sie nach Hause kamen und Tim gerade das Haus verließ, wohlwissend, was in deren Abwesenheit hier vonstattenging. Dann konnte die Schauspielerin sich zwar immer anhören, dass dies keine gute Idee war und sie als schwangerer Teeniestar enden würde, aber es war die Sache trotzdem wert.

Dennoch war es auch einfach angenehm sich voll und ganz auf Tim konzentrieren zu können, ohne an ihre Eltern denken zu müssen. Und genau das konnte sie in diesem Augenblick tun, denn diese Plagegeister waren im Urlaub. So verschwendete die Blondine keinen Gedanken daran, dass sie jeden Moment gestört werden könnten und genoss die Liebkosungen des Älteren in vollen Zügen, während sie dabei war mit ihren Händen jeden Zentimeter seines Körpers zu erforschen. Sie hatten alle Zeit der Welt und das gefiel der Schauspielerin. Dennoch kam Kiernan nicht gegen ihre Ungeduld an und gerade als ihre Hand den Saum seiner Boxershorts erreicht hatte, war es wieder da. Jenes nervtötende Geräusch, welches es ihr unmöglich machte, sich voll und ganz auf Timothée zu konzentrieren. Was war daran nicht zu verstehen, wenn man beim Smartphone nicht abhob? Es bedeutete, dass man gerade keine Zeit hatte und sich melden würde, wenn man Zeit hatte. Und Kiernan hatte im Moment definitiv keine Zeit um irgendein Telefonat zu führen. Ein Grinsen huschte über ihre Lippen, als sie Timothées genervten Gesichtsausdruck sah, der zum Nachttisch wanderte. „Wenn Blicke töten könnten…Dann wäre dieses doofe Teil jetzt hinüber und endlich still.“, sprach die Schauspielerin und wollte gerade ansetzen sich aufzurichten, als ihr Kollege sie bat es zu ignorieren. Eigentlich wollte Kiernan diesem Störenfried nun ein Ende setzen, doch sie konnte dem Schönling und seinem begierigen Blick nicht widerstehen. Wie sollte sie sich von ihm losreißen können, wenn er sie so ansah? Der Schauspieler hatte ja recht, diese nervige Person konnte ja später noch einmal anrufen. Ein wohliges Seufzen kam über ihre Lippen, als er seine Liebkosungen fortsetzte, doch so sehr die Jüngere es auch versuchte, sie konnte diesen penetranten Klingelton nicht aus ihrem Kopf verbannen. Denn was war, wenn Timothée nicht recht hatte? Wenn dieser Anrufer einfach keine Ruhe geben würde und weiterhin alle paar Minuten anrief? So gut Timothées Küsse sich auch anfühlten, Kiernan würde sie nicht gebührend genießen können. Klar, Kiernan vibrierte bereits, doch das Smartphone vibrierte noch heftiger und dem musste sie nun ein Ende setzen! Also richtete die 18-Jährige sich auf, was eine lautstarke Ablehnung von Tim mit sich zog. „Ich muss rangehen…Vielleicht ist es ja mein Freund.“, witzelte die Blonde und griff nach dem Smartphone. Es überraschte sie nicht, dass der Name ihrer Mutter auf dem Display stand. Intuitiv, weil es um ein Gespräch mit ihrer Mutter ging, richtete Kiernan den nach unten gerutschten Träger ihres BHs, ehe sie abhob und den Lautsprecher einschaltete.

Sofort schlug den Freunden die barsche Stimme ihrer Mutter entgegen. So hatte Kiernan sich den Urlaub ihrer Eltern und somit ihren Urlaub von ihren Eltern nicht vorgestellt. In Unterwäsche in ihrem Bett liegend, bereit für ein paar angenehme Stunden mit einem tollen Mann, und ihre kontrollierende Mutter am anderen Ende der Telefonleitung. „Ich habs nicht gehört.“, antworte die Schauspieler genervt auf die Frage, warum das Abheben so lange gedauert hatte. Ach, wie froh sie doch wäre, wenn sie das Handy wirklich nicht gehört hätte. Dann müsste sie jetzt nicht dieses Gespräch führen und ein Blick zu Tim versicherte ihr, dass er das gleiche empfand. Natürlich wollte ihre Mutter wissen, was Kiernan machte – was denn sonst? Gott bewahre, dass sie wissen wollte, ob es ihr gut ging. Nein, sie wollte nur wissen, ob ihr kleines Mädchen eh keine Dummheiten machte. Kiernan überlegte. Einerseits konnte sie ihr eine zufriedenstellende Antwort liefern, dann wäre das Telefonat schnell vorbei und sie könnte sich wieder dem Schönling in ihrem Bett widmen. Andererseits war sie der Ansicht, dass ihre Mutter das für ihre lästigen Kontrollen nicht verdient hatte. Sie hatte es nicht verdient beruhigt auf der Sonnenliege zu relaxen und ein Buch zu lesen. Kiernan sah zu Tim, während sie noch immer abwog welche Option ihr lieber war. Ihre Mutter fragte erneut nach und dann sagte Tim etwas, was es Kiernan erleichterte sich für eine Option zu entscheiden. Gut, er war auch bereit das Schäferstündchen zu verschieben und sich stattdessen einen Spaß mit ihrer Mutter zu machen. Sie stieg in sein Lachen mit ein, ehe sie für ihre nächsten Worte das Mikro etwas abdeckte. Das war ein ausgezeichneter Vorschlag, doch die Freunde durften es nicht übertreiben. „Wenn ich das sage, dann steigen sie sofort in einen Flieger und das wollen wir doch nicht, nicht wahr?“ Sie bedachte den Älteren mit einem vielsagenden Blick, ehe sie wieder die Stimme ihrer Mutter hörte. „Was gibt es denn da zum Lachen und mit wem redest du da?“ Die Stimme ihrer Mutter klang von Wort zu genervter. „Ach nichts…Tim hat einen guten Witz gemacht.“, antwortete die hübsche Shipka wahrheitsgemäß. „Du bist mit Timothée unterwegs?“, fragte ihre Mutter sofort und nun klang sie verärgert. Vor wenigen Jahren noch war er für sie der süße Tim gewesen und sie hatte seinen Namen immer frohlockend ausgesprochen, wenn Kiernan von ihm gesprochen hatte oder wenn er bei ihnen zu Besuch gewesen war. Inzwischen klang sein Name aus ihrem Mund so, als würde sie von einem fiesen Ausschlag sprechen. „Mh nein, wir hängen nur zu Hause rum.“, antwortete die Amerikanerin erneut wahrheitsgemäß, weil sie wusste, dass das schon ausreichte, um den Vulkan gefährlich nah zum Ausbruch zu befördern. „Ihr hängt nur zu Hause rum? Kiernan, ich weiß genau was herumhängen bei euch Kids bedeutet und du weißt ganz genau, was ich davon halte.“ Während dieser Worte sah Kiernan zu ihrem Schauspielkollegen und imitierte ihre Mutter übertrieben. Einige stumme ‚Blablas‘ kamen über ihre Lippen, ehe sie sich die Hand vor den Mund hielt, um nicht laut zu lachen. „Ich hoffe du denkst an die Verhütung. Ich will nicht, dass du dir für diesen Jungen dein Leben ruinierst.“ Welches Leben? Vermutlich wäre es für die Blonde ein Segen, wenn sie schwanger werden würde und so endlich den Fesseln ihrer Eltern entfliehen konnte. „Oh verdammt.“, erwiderte Kiernan und legte eine kurze Pause ein, so als würde sie nachdenken. „Aber Tim hat bestimmt daran gedacht…glaube ich….“ Obwohl auch ihrer Mutter klar war, dass sie eigentlich scherzte, konnte man das laute Schnappen nach Luft sogar durch das Telefon hören. Kiernan biss sich auf die Unterlippe, um ein Lachen zu unterdrücken. Das machte fast soviel Spaß, wie sich durch das Lacken zu wälzen. Aber nur fast.


RE: DON'T WANT YOU IN MY BLOODLINE - Timothée Chalamet - 15.07.2021

„Du bist mit Timothée unterwegs?“ Kiernans Mutter klag alarmiert. Ihre Stimme bebte und war schrill. Seufzend blickte Tim zur Zimmerdecke. Er konnte sich noch gut daran erinnern wie fürsorglich Erin sich ihm gegenüber früher verhalten hatte. Etwa wenn sie ihn abschätzend gemustert und ihn dann unsicher gefragt hatte, ob er wirklich alleine nach Hause gehen wollte. Wie sie auf sein selbstsicheres 'Klar, ich nehm einfach die U-Bahn!' sorgenvoll die Stirn gerunzelt hatte. Timothée hatte ihr dann immer hoch und heilig versprechen müssen, dass er nicht noch herumtrödeln würde. Dass er vom New Yorker Hotelzimmer der Shipkas ohne Zwischenstopps nach Hell's Kitchen fahren würde. Tim hatte sich dann immer stets bevormundet gefühlt. Heute wusste er, dass Erin sich Sorgen gemacht hatte. Er wusste außerdem, dass sie sich heute keine Sorgen mehr um ihn machte. Schon allein wie sie von ihm redeten. Sie hätte auch 'Du bist mit Ted Bundy unterwegs?' fragen können. Was war geschehen seit den gemeinsamen Spieleabenden und den Ausflügen in den Zoo? „Ihr hängt nur zu Hause rum? Kiernan, ich weiß genau was herumhängen bei euch Kids bedeutet und du weißt ganz genau, was ich davon halte.“ Der Schauspieler schloss genervt die Augen. Bunte Lichter explodierten vor dunklem Hintergrund. Heute war Monopoly nicht das einzige Spiel, welches Kiernan und Tim miteinander spielten. Das war passiert. Kiernans Eltern hatten ein Problem mit … Nun, das war sehr eigenartig. In Amerika ging man, wie Timothée fand, teils sehr komisch mit Themen wie Sex und Sexualität um. Bereits der etwas anrüchige Auftritt eines Popsternchens während irgendwelcher MTV-Awards konnte hier gefühlt ein ganzes Land schocken. Derselbe Auftritt würde in Europa hingegen nur ein gelangweiltes Gähnen hervorrufen. Als Kiernans Eltern angefangen hatten ihn wie Fußpilz zu behandeln, da hatte der junge Mann also zunächst geglaubt, dass sie einfach spießige Amerikaner waren. Spießer, die ihn jetzt, wo die Hormone in ihm brodelten, neuerdings für einen versauten Bengel hielten, der ihre unschuldige Tochter verführen wollte. Mittlerweile bezweifle Tim diese Theorie jedoch stark. Was er tatsächlich sogar irgendwie schade fand. Denn wenn Kiernans Eltern wenigstens wirklich um Kiernans Willen Angst vor einer ungewollten Schwangerschaft gehabt hätten, aber nein … Die Shipkas hatten zwar ein Problem mit Sex und Sexualität, aber letztlich ging es ihnen doch nur um das Image ihrer Tochter. Darum, dass sich eine Kiernan, deren Sextape im Internet auftauchte, nicht mehr besonders gut als drolliges Mädchen von Nebenan vermarkten ließ. Eine ständig betrunkene Kiernan oder eine, die Gras rauchte, ließ sich ebenso wenig als America's Sweetheart verkaufen. Alkohol und Weed und überhaupt alles, was das Sauberfrau-Image gefährdete, war also sicher genauso gefährlich wie Sex. Das störte Tim so sehr. Dass es letztlich gar nicht um Kiernan – den Menschen – ging. Es ging nur um die Marke. Timothée hingegen mochte vielleicht all das sein, was Kiernans Eltern ihm so gerne und oft vorwarfen zu sein. Eben ein sexbesessener Junge, dem es an Moral völlig fehlte (er selbst hätte es natürlich weitaus positiver ausgedrückt), doch Tim ging es wenigstens um Kiernan selber. Nicht um die Schauspielerin. Nicht um den ehemaligen Kinderstar, der sich langsam als erwachse Kollegin etablierte. Um Kiernan. Einfach nur um Kiernan.

Tim öffnete die Augen, drehte leicht den Kopf und sah zu der Blondine, die stumm ihre Mutter durch den Kakao zog. Kiernans kleine Gesichtsgymnastik entlockte ihm ein Lachen. Nicht zum ersten Mal bewunderte der New Yorker die Schauspielerin dafür, wie sie mit der Situation umging. Sie konnte immer noch lachen und hatte noch immer so viel Humor. Trotz dieser Eltern, die jeden ihrer Schritte kontrollierten. „Ich hoffe du denkst an die Verhütung. Ich will nicht, dass du dir für diesen Jungen dein Leben ruinierst.“ Der New Yorker schnitt eine Grimasse. 'Dieser Junge'?! Hey! Kiernan hätte es doch wohl viel schlechter treffen können! Seine DNA war darüber hinaus auch nicht zu verachten und mit ihm als Vater würde ihr Kind in zwei Sprachen fluchen können! Wie konnten die Shipkas das nicht zu würdigen wissen!? Echt jetzt! Mit gespielter Empörung im Blick funkelte Tim sauer das Telefon an. Mit der Hand fuhr er sich durch die dunklen Locken und schüttelte mit falscher Frustration den Kopf.

Die aufgesetzte Finsternis hellte sich sofort auf, als die Blondine anfing ihre Mutter in die Irre zu führen. Man konnte den Moment bestimmten, in dem Erins Herzschlag kurz aussetzte. Timothée musste sich auf die Unterlippe beißen, um nicht schallend los zu prusten. Seine Lippe fühlte sich schließlich schon ganz taub an und war gewiss weiß wie Schnee. „Was?” rief er extra so laut, dass auch Erin es hören musste, unschuldige Irritation in seiner Stimme. „Du weißt doch wie altmodisch-europäisch ich bin! In der alten Welt vertreten wir den Standpunkt, dass die Frau für die Verhütung zuständig ist!“ Das war natürlich alles ein großer Haufen Bullshit, doch glaubten die Shipkas nicht genau das? Dass er ein Schuft war, der nicht mal wusste, wie man 'Verantwortungsbewusstsein' überhaupt schrieb? Es tat durchaus gut diese bizarre Geschichte nun in gewisser Weise gegen Erin verwenden zu können. Auch wenn Kiernans Mom garantiert wusste, dass Timothée scherzte. „WAS?!“ hallte ihre Stimme dennoch fassungslos aus dem Smartphone. „Darüber macht man keine Witze!“ blaffte Erin und ihre Stimme überschlug sich nun mehrfach. Tim hatte erneut zu lachen angefangen und Erin wiederholte ihre Worte bissig. „Irgendwann wird das klein geschmackloser Witz mehr sein, warte es nur ab!“ warnte sie ihre Tochter. „Wenn das so weitergeht wirst du bald hochschwanger, er über alle Berge und deine Karriere beendet sein!“ dröhnte es schrill aus dem Handy. Tim tauschte einen raschen und vielsagenden Blick mit der Blondine aus. „Aber Erin! Ich würde Kiernan und den kleinen Timmy Jr. doch niemals sitzen lassen! Was denkst du denn von mir!“ verteidigte der New Yorker sich kichernd und tat ganz empört. Es war natürlich alles ein Scherz und doch stimmte der Kern der Aussage ganz gewiss. Timothée würde immer an Kiernans Seite sein. Vielleicht nicht als ihr fester Freund oder als Vater ihrer Kinder, doch ganz gewiss als ihr bester Freund.

Nachdem Erin angesäuert ('Warum erzähle ich das überhaupt immer wieder und wieder wie eine kaputte Schallplatte, ihr hört mir ja eh nicht zu!') einen Vortrag über ach so alptraumhafte Teenager-Schwangerschaften und ihre zutiefst unangenehmen Folgen gehalten hatte, wurde das Telefonat beendet. Tim sah zu Kiernan. Im goldenen Licht der Lichterkette, die über ihren Köpfen hing, sah die Blondine ganz besonders verführerisch aus. Eine helle Gestalt im Halbdunkel des Mädchenzimmers. Dennoch war Timothées gerade noch so hitziges Verlangen in sich zusammengestürzt wie ein Kartenhaus. Erins nagende Stimme in seinem Kopf schien den New Yorker mental vorübergehend kastriert zu haben. Bei jeder zärtlichen Berührung würde er jetzt Erin mahnende Worte wie 'Mutter mit 18!' brüllen hören. Der Funken war erloschen. Zumindest für heute. Was Timothée wirklich wurmte. Bedeutete es doch, dass sie den Sex für heute vergessen konnten – und irgendwie auch, dass Erin damit für heute gewonnen hatte! Kiernan und er hatten so viel gelacht, aber am Ende würden sie wohl doch genau das tun (oder unterlassen), was Erin wollte. Eine ernüchternde Stille hatte sich daher auch im Raum bereitgemacht. Der Kater am Morgen nach der Party. Wenn die Tanzfläche sich wieder in einen zugemüllten Küchenfußboden verwandelt hatte. „Ah Fuck …“ leise fluchend fischte der Schauspieler resigniert sein verwaschenes T-Shirt vom Fußboden und zog es sich über den Kopf. „Eigentlich sollten wir deinen Eltern echt mal erzählen, dass du schwanger bist. Nur um sie mal so richtig zu schocken.“ überlegte der Schauspieler, der auf eine lausbübisch Art und Weise auf Rache sann. Dann ließ Tim sich wieder in die Kissen fallen. Erneut umwehte ihn der frische Duft des Weichspülers. Der Schauspieler plapperte nur so dahin, doch die Vorstellung Kiernans Eltern mal so richtig zu verarschen gefiel ihm schon. „Natürlich würden sie schnell merken was Sache ist. Aber im ersten Moment würden sie garantiert bleicher als bleich werden! Und allein das zu sehen!“ Der New Yorker kicherte und sein Tonfall wirkte nun fast schon schwärmerisch. Als träumte er den schönsten Tagtraum. „Oder irgendwie sowas.“ Tims Lippen waren zu einem Lächeln verbogen, welches sich jederzeit in ein Grinsen verwandeln konnte. Die Idee wuchs in ihm. Eigentlich müsste man da doch was erzählen können! Irgendwas! Tim setzte sich nun wieder auf. Die Katerstimmung war vorbei! Der New Yorker war jetzt wieder richtig wach und fit! Er bewegte sich auf die Amerikanerin zu. Die Matratze ächzte leicht und gab unter dem Schauspieler ein wenig nach. Der New Yorker war nun, dank seiner Idee, wieder voller jugendlicher Energie, die er auch ausstrahlte. Timothée sah aus wie jemand, der Clearasil bewarb. Fast schon strahlend. Seine Idee hatte als klassische Schnapsidee angefangen, aber das musste sie ja eigentlich nicht bleiben! Es hatte doch schon so viel Spaß gemacht Erin am Telefon Märchen zu erzählen! Der Schauspieler legte seine Hände auf die schmalen Schultern der Amerikanerin. „Lass uns deine Eltern so richtig verarschen!“ schlug Timothée aufgeregt und mit funkelnden Augen vor. Kiernans Eltern hielten ihn für einen schlechten Einfluss? Gerade war er wohlmöglich wirklich einer – und Tim genoss jede Sekunde davon!


RE: DON'T WANT YOU IN MY BLOODLINE - Kiernan Shipka - 25.08.2021

Die Freunde waren auf dem besten Weg ihrer Mutter die schlaflose Nacht zu bereiten, die sie sich definitiv verdient hatte. Kiernan wollte den Klauen ihrer Eltern endlich entkommen, doch ihre Verträge machten das schier unmöglich. Nicht ohne dabei alles zu verlieren. Es ärgerte Kiernan, dass sie all die Jahre so leichtsinnig gewesen war und auf alles gehört hatte, was ihre Eltern gesagt hatten. Ohne nur zu zögern hatte das junge Mädchen alles unterschrieben, was sie ihr unter die Nase gehalten hatten. Warum auch hätte sie irgendwelche Zweifel haben sollen? Sie waren schließlich ihre Eltern und Eltern sollten immer nur das Beste für ihr Kind wollen. Doch nicht Erin und John Shipka. Sie wollten nur das Beste für sich selbst und tarnten es als das Beste für ihre Tochter. Ja, vermutlich redeten sie sich das sogar ein, um besser schlafen zu können. Die Wahrheit jedoch war, dass sie ihre Tochter ausnutzten. Noch bevor sie alt genug gewesen war, um zu wissen, ob sie schauspielern wollte, war sie im Fernsehen zu sehen gewesen. Kiernan war in die Schauspielerei hineingewachsen, wie andere Kinder es bei neuen Schuhen taten. Sie kannte nichts anderes, weshalb es für die 18-Jährige die normalste Sache der Welt war. Vor der Kamera zu stehen gehörte seit sie denken konnte zu ihrem Tagesablauf und so hatte das Mädchen sich nie die Frage gestellt, ob sie das überhaupt wollte. Immerhin wohnte ihre Familie in einem wunderschönen Haus im Malibu, weil Kiernan schauspielerte. Ihr begehbarer Kleiderschrank war voller Designerklamotten, finanziert durch ihren Job. Es gab grundsätzlich keinen Grund sich zu beschweren, unzählige Menschen träumten nur von so einem Leben. Doch es war nun endgültig zu viel. Kiernan hatte keine Kraft mehr. Sie brauchte endlich mal eine Pause und seit ihre Eltern ihr klar gemacht hatten, dass sie sich das abschminken konnte, war der Blonden endlich bewusst geworden, dass ihr Wohlbefinden für ihre Erzeuger weit hinter ihrer Karriere stand. Es war eine traurige Erkenntnis gewesen, die jedoch zu einem Silberstreif am Horizont geführt hatte. Kiernan hatte sich nun zumindest soweit es in ihrer Möglichkeit war losgelöst. Sie sagte nicht mehr Ja und Amen, wenn ihre Eltern was wollten, sondern gab Konter. Die Amerikanerin ging auf Partys, trank Alkohol und machte einfach das Beste aus der Situation, die sie sowieso nicht ändern konnte. Zu einem der besten Dinge in dieser Situation gehörte auch Timothée. Seit vielen Jahren schon war der Ältere ein Fels in der Brandung für die talentierte Shipka. Auf Tim konnte sie sich einfach immer Verlassen und das würde sich auch nicht ändern. Sie war ihm wichtig - auf eine Weise, wie Kiernan es sich von ihren Eltern wünschen würde. Nämlich Kiernan als Mensch und Individuum und nicht als Geldmaschine. Und dass die 18-Jährige sich immer auf den Schauspieler verlassen konnte, zeigte sich auch wieder einmal bei diesem furchtbaren Telefonat mit ihrer Mutter. Er spielte wunderbar mit und Kiernan war ihm dafür sehr dankbar. Eiskalt sollte es ihrer Mutter über den Rücken laufen, oh ja! Sie sollte sich an der Ananas ihres Pina Coladas in dem Luxusresort (welches Kiernan genau genommen finanzierte) verschlucken und einen schlimmen Hustenanfall bekommen. Dann sollte sie ihrem Dad von dem Telefonat berichten und er sollte sich grün und blau ärgern! Ja, dann wäre Kiernan für heute zufrieden. Wenn sie die Freunde schon störten, dann sollten sie auch die Rechnung dafür zahlen. Ihre Mission verlief ziemlich gut, denn ihre Mutter klang sehr wütend, als sie das Gespräch mit ihrer Tochter beendete. Tja, ihr Schäferstündchen war zwar gelaufen, aber das wusste Erin doch nicht. Zumindest eine kleine Entschädigung für das Vergnügen, welches den Freunden nun entging.

Kiernan beobachte Tim dabei, wie er sich sein T-Shirt wieder anzog. Zu schade, aber für derartige Spielereien war das Telefon mit ihrer Mutter noch zu frisch. „Das nächste Mal schalte ich es auf stumm und lass es zur Sicherheit auch im Erdgeschoss liegen.“, sprach die junge Frau grummelig und ließ sich in ihr Kissen fallen. Es war ja witzig gewesen dieses Spiel mit ihrer Mutter zu spielen, aber gleichzeitig war es auch der pure Stimmungskiller gewesen. Die Schauspielerin seufzte und sah zur Lichterkette auf der Decke, doch dann sagte Timothée etwas, was sie hellhörig werden ließ. „Oh das wäre grandios. Sie würden umfallen.“, erwiderte Kiernan und nun kroch doch wieder ein Grinsen auf ihre Lippen. Sie konnte das Gesicht ihrer Eltern förmlich vor ihrem inneren Auge sehen, wenn sie ihnen sagen würde, dass sie schwanger war. Das wäre herrlich! Aber Tim auch sagte, es würde sich ziemlich schnell als Schwindelei herausstellen und dann wäre der Spaß vorbei. Das würde nicht einmal solange dauern, bis der Blonden schlicht und einfach kein Bauch wuchs, das wären dann zumindest zwei, drei Monate. Nein, Kiernan war sich sicher, dass ihre Mutter sie sofort zur Ärztin schleppen würde, um es bestätigen zu lassen und würde auch mit ins Behandlungszimmer gehen, um es mit eigenen Ohren zu hören. Es wäre als nur ein sehr kurzes Vergnügen. Schade. Die Blonde verwarf die Idee als wieder, doch dann schien Tim merklich unruhiger zu werden. Die hübsche Shipka beobachtete ihn argwöhnisch und als er sich wieder aufsetzte, tat sie es ihm gleich. Was war los? Doch dann sah sie dieses verschlagene Grinsen auf seinen Lippen, als er vor ihr saß und seine Hände auf ihre Schultern legte. Uh, Tim hatte eine Idee und bestimmt eine gute, wie immer. „Lass uns deine Eltern so richtig verarschen!“ Kiernans Augen wurden groß und auch ihre Mundwinkel zogen sich nun arglistig in die Breite. „Ja! Das sollten wir tun.“, stimmte sie ihm augenblicklich zu. „Sie machen es uns so schwer, das sollten wir ihnen gleichtun.“ Die Mad Men-Darstellerin hatte genug davon, dass ihre Eltern eine so ablehnende Haltung gegen ihr Arrangement mit Timothée (und somit auch gegen Tim selbst) hatten. Es war schon schlimm genug, dass die 18-Jährige so unter ihnen zu leiden hatte, aber Timothée plötzlich als das personifizierte Böse darzustellen, nur weil er Kiernan nun nackt sehen durfte, war eine Unart. Wenn sie zumindest hinter verschlossenen Türen über ihn lästern würden, gut, aber sie taten es ja in seiner Anwesenheit. Geschweige denn, dass ja auch das Sexleben der Freunde unter ihnen zu leiden hatte, wie man im Moment unschwer erkennen konnte. Also war es nun an der Zeit den sogenannten Erwachsenen im Haus das Leben schwerer zu machen. Doch nur wie? Kiernan legte ihren Zeigefinger nachdenklich ans Kinn und tippte sanft dagegen. „Eine Schwangerschaft wäre perfekt, aber wie du sagtest, da würden sie viel zu schnell dahinter kommen. Das kann man nicht gut faken.“ Das wäre zwar einmal ein schöner Knall, aber eben leider nur einmal. „Wir sollten was finden, mit dem wir sie nicht nur einmal richtig drankriegen. Irgendetwas, was sie wochenlang, ja wenn nicht sogar Monate nicht gut schlafen lässt.“ Euphorie stieg in der Schönheit auf. Die Vorstellung ihren Eltern so richtig Kopfzerbrechen und Sorgenfalten zu bescheren sorgte für eine Menge Glücksgefühle in der Amerikanerin. „Nur was sollte man so lange faken können?“, stellte sie die Frage in den Raum. Nachdenklich sah sie den Schauspieler an. Was könnten die Freunde tun, damit ihre Eltern noch weniger auf ihre neue Art von Beziehung zu sprechen waren? Was könnte ihre Abneigung gegen Tim noch stärker machen, wenn man von einer Schwangerschaft absah? Sie benahmen sich ja jetzt schon so, als hätte Kiernan den schlimmsten Schwiegersohn dieses Planeten mit nach Hause genommen, und nicht nur ihren Besten Freund, mit dem sie ohne jegliche Verpflichtungen das Bett teilte. Ihre Eltern wussten also, dass dies nur eine Phase war und wieder vorbei gehen würde und veranstalteten dennoch so ein Theater. Moment! Schwiegersohn. Phase, die vorbei gehen würde. Was wenn sie ihre Eltern glauben lassen würden, dass es doch nicht nur eine vorübergehende Phase aus einer hormongesteuerten Laune heraus war? „Tim!“, rief sie quietschend aus und nahm sein Gesicht zwischen ihre Hände. „Ich habs, Darling.“ Vor lauter Freude über diesen Einfall presste sie für einen Augenblick ihre Lippen gegen die seinen. „Wir sind ja so verliebt, verstehst du?“ Sie wackelte verdächtig mit den Augenbrauen. „Weißt du wie sie ausflippen, wenn wir ihnen sagen, dass wir jetzt nicht mehr nur fummeln, sondern ein echtes Paar sind? Was meinst du?“, wollte sie seine Meinung wissen und sah den Älteren mit großen Augen sah.


RE: DON'T WANT YOU IN MY BLOODLINE - Timothée Chalamet - 29.08.2021

Tim war schon sehr oft sehr dankbar dafür gewesen, dass seine Eltern so liberale Eltern waren. Klar, auch seine Eltern hatten Teenager-Tim so manche Standpauke gehalten. Auch sie hatten ihm nicht jeden Unsinn durchgehen lassen. Aber sie waren nie auf eine schier fanatische Art und Weise streng gewesen. Ganz gleich, ob es um Alkohol oder um durchfeierte Nächte gegangen war. Ein Seitenblick zu diversen Freunden hin und Timothée wusste was er am vergleichsweise relaxten Erziehungsstil seiner Eltern doch gehabt hatte. Damn, er hatte Freunde, die praktisch noch heute Hausarrest hatten und das nur, weil sie es zum Beispiel gewagt hatten mit 18, 19 oder auch 20 Jahren ein paar Schlucke Bier zu trinken! Also da war er schon echt erleichtert darüber, dass Teenager-Tim von den toleranten Eltern erzogen worden waren, von denen Tiny Timmy eben erzogen worden war. Und wenn der New Yorker sich nun Kiernan und ihre Eltern ansah, dann danke Timothée seinen Eltern gedanklich noch tausendmal mehr für deren liberalen Erziehungsstil. Die Eltern der Blondine verteufelten doch praktisch alles was sie tat. Wenn sie trank, wenn sie feierte, wenn sie nicht brav spätestens um 9 Uhr abends im Bett lag oder wenn sie sich nicht möglichst hochgeknüpft anzog. Erin und John würden ihre Tochter für ihr Verhalten immer rügen und die Blondine würde es ihnen nie recht machen können. Außer die Schauspielerin würde wieder eine zuckersüße Grundschülerin werden und anstatt auf Parties wieder auf Barbies abfahren. Tim schnitt eine finstere Grimasse. Es war nicht fair! Erin und John sollten wirklich mal so richtig ihr Fett wegkriegen! Es musste einen Weg geben um sie so richtig zu verarschen. So wie sie es verdient hatten. Nur welchen ....

„Wir sollten was finden, mit dem wir sie nicht nur einmal richtig drankriegen. Irgendetwas, was sie wochenlang, ja wenn nicht sogar Monate nicht gut schlafen lässt.“ Der junge Mann nickte heftig „Ganz genau!“ stimmte er seiner besten Freundin zu. Die Frage war halt nur was man konkret machen konnte. Was der Teenager auch so sah. „Nur was sollte man so lange faken können?“ Während er fieberhaft über genau diese Frage nachdachte, schweiften Timothées Blicke ziellos durch das Zimmer. Aus welchem Grund auch immer fiel der Blick des Schauspielers auf eine einrahmte Fotografie. Das Bild zeigte eine jüngere Version von Kiernan und eine schwarzhaarige Frau, die etwa in Erins Alter sein musste. Die untersetzte Frau hatte einen ihrer braungebrannten Arme um die Schultern der Blondine gelegt. Beide strahlten um die Wette. Vielleicht war diese Lady eine Verwandte des Teenagers oder eine Freundin der Familie. Eventuell war sie aber auch eine Kostümbildnerin oder Produktionsdesignerin, welche die Amerikanerin sozusagen auf der Arbeit kennengelernt hatte. Konnte Tim es wissen? Nein, denn Kiernans Leben als Mädchen und ihr Leben als Schauspielerin waren komplett miteinander verwoben, sodass man mittlerweile gar nicht mehr wusste wo das aufhörte und die Schauspielerin begann. Was die Amerikanerin ihren Eltern "verdankte". Grundsätzlich war die Schauspielerei etwas Tolles, doch es war nicht richtig, was Erin und John ihrer Tochter abverlangten. Sie sollte wie ein Roboter funktionieren und, wenn es nach ihren Eltern gegangen wäre, dann hätte sie sich trotz harter Arbeit und viel Disziplin vor der Kamera niemals dahinter amüsieren dürfen! Bestimmt lag Erin und John auch viel an ihrer Tochter. Timothée hatte schließlich selber erlebt, dass sie auch freundlich und fürsorglich sein konnten. Doch manchmal hätte man viel zu leicht denken können, dass die Schauspielerin Kiernan Erin und John wichtiger war als die Tochter Kiernan. Etwa wenn sie ständig um das Girl-Next-Door-Image der Blondine besorgt waren und nicht einsehen wollten, dass ein Teenager auch mal Spaß haben wollte – und sollte! Selbst wenn dieser Spaß mit Parties und Jungs einherging. Daher hatten Erin und John es eben echt einfach verdient mal so richtig verarscht zu werden. So richtig. Am besten über Monate hinweg. Nur blieb die Frage ... Wie?

Tim konnte keine Antwort auf diese Frage finden. Seine Gedanken kehrten immer wieder zu der gespielten Schwangerschaft zurück. Etwas Besseres wollte ihm einfach nicht einfallen und dabei wusste er ganz genau, dass diese Idee unterm Strich (und zumindest langfristig gesehen) nicht viel hermachte. Zum Glück hatte Kiernan einen Einfall. Timothée nagte gerade nachdenklich an seiner Unterlippe herum, als die Blondine die grüblerische Stille zwischen ihnen brach. „Tim!“ Kiernan sprach seinen Namen in einem aufgeregten Atemzug aus. Irgendwie verheißungsvoll. Eine neue Spannung lag plötzlich in der Luft. Man konnte die Elektrizität im Zimmer nahezu knistern hören. Kiernan hatte eine Idee. Timothée wusste es. Noch bevor die Blondine es ihm mitteilte. Er wusste es einfach. Und ein nervöses-aufgeregtes Kribbeln breitete sich in seinem Bauch aus. „Ich habs, Darling.“ Sie küsste ihn. Tim lachte ungeduldig auf, nachdem die Amerikanerin sich wieder von ihm gelöst hatte. „Ja?“ Es war ihm nicht entgangen, dass Kiernan ihn 'Darling' genannt hatte, doch er war drüber auch nicht gestolpert. Der Kuss verwirrte ihn ein wenig, aber auch darüber machte der Schauspieler sich im Augenblick keine Gedanken. Tim war einfach zu hibbelig, um sich auf sowas konzentrieren zu können. Er wusste bereits, dass die Amerikanerin eine Idee hatte und folgerichtige wollte er die nun hören! „Wir sind ja so verliebt, verstehst du?“ Tims Augenbrauen zogen sich zusammen. Hä? Nein. Nein, er verstand nicht. So verliebt? Was redete die Schauspielerin denn da? Der junge Mann sah sein Gegenüber irritiert an. „Weißt du wie sie ausflippen, wenn wir ihnen sagen, dass wir jetzt nicht mehr nur fummeln, sondern ein echtes Paar sind? Was meinst du?“ Da fiel der Groschen! Tims Augen wurden groß und seine Lippen verbogen sich zu einem XXL-Grinsen. „Wenn deine Eltern nur wüssten, was für ein Genie von Tochter sie haben!“ meinte der New Yorker und gab ein Geräusch von sich, welches irgendwo zwischen einem Lachen, einem Kichern und einem Glucksen angesiedelt war. „Wir werden wie Romeo und Julia sein! Nur ohne das komische Englisch, das keiner versteht und den Doppelselbstmord!“ verkündete er feixend und in seinen Augen lag ein verschwörerischer Ausdruck. Vor seinem geistigen Auge konnte Tim es schon gestochen scharf sehen: Die entsetzten Gesichter von Kiernans Eltern, nachdem sie erfahren hatten, dass es zwischen ihrer süßen kleinen Tochter und Johns und Erins persönlichem Erzfeind jetzt ernst war! Diese Neuigkeiten würden Kiernans Eltern wurmen! Und wie! Sie würden die goldenen Tage vermissen, in denen Timothée für sie nur ein notgeiler Plagegeist gewesen war. Ein Ärgernis, ein schlechter Einfluss, aber letztlich doch nicht mehr als eine rebellische Phase im Leben ihrer Teenie-Tochter. Jemand, der jeden Tag von der Beziehungs-Bildfläche hätte verschwinden können. Der für einen Vorzeige-Prince-Charming hätte Platz machen müssen. Für einen adretten Jungen, mit dem Kiernan dann hätte richtig anbändeln können. Oh ja, wie würden sie diese Tage vermissen, wenn Tim erstmal Kiernans fester Freund sein würde! „Ich könnte dir so ganz oldschool Liebesbriefe schreiben und du könntest sie irgendwo so liegen lassen, dass deine Eltern diese Briefe praktisch finden und lesen müssten!“ schlug er euphorisch vor. „Stell dir mal ihre Gesichter vor!“ Nun geriet der Stein richtig ins Rollen. „Wir könnten ihnen natürlich auch ganze Chatverläufe voller Liebesbekundungen zuspielen!“ Tims Augen waren noch größer geworden. Es würde so viel Spaß machen kitschige Nachrichten zu verfassen und Kiernans Eltern damit schier in den Wahnsinn zu treiben! Diese ganze Aktion würde ein Heidenvergnügen sein! „Wir müssen natürlich aufpassen, dass wir es nicht übertreiben und dass sie keinen Verdacht schöpfen, aber das kriegen wir sicher hin!“ meinte er zuversichtlich. „Sowas wie die Briefe und dann natürlich das ganze Schauspiel vor Publikum. Die zärtlichen Küsse, die innigen Umarmungen, die langen Telefonate, das Süßholzgeraspel, die 'Ich liebe dich's. Eben alles, was sagt, 'Das hier ist jetzt eine echte Beziehung, gewöhnt euch dran'. All das wird sie total verrückt machen!“ Tim betrachtete seine Partnerin in Crime mit einem Grinsen im Gesicht, welches genauso frech war, wie es selbstbewusst war. Timothée fühlte sich wirklich ein wenig wie der Clyde Barrow zu Kiernans Bonnie Parker. Er nahm die Hand der Blondine und drückte diese. Es fühlte sich so an als würden die Freunde einen Pakt besiegeln. „Babe, ich glaube wir werden ein absolutes Traumpaar sein!“

Ende der Szene