# Wenn der Vorhang fällt
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Always comes around when weed stinks - G-Eazy - 21.10.2021

Gerald ließ sich auf das schwarze Ledersofa sinken und zog einen vorgebauten Joint aus seinem Case und steckte ihn an, während Kossi zusammen mit Dakari am Soundpult sass und Geralds gerade gerappten Part abmischten. Sichtlich mit sich zufrieden grinste er als er den ersten Zug nahm.
"Du weißt, dass rauchen hier verboten ist." Gerald selbstgefälliges Grinsen wurde nur noch breiter und er sah zu Kossi. Diesen kannte er zwar erst ein paar Monate, aber wie Gerald so gerne sagte, I fuck with his shit. Dass das der Start einer tiefen und jahrelangen Freundschaft sein würde, war jetzt noch nicht abzusehen. Fürs erste hielt Gerald Kossi für... Irgendwie niedlich. Als würde sowas wie ein Verbot Gerald davon abhalten das zu tun, was er wollte. "Ich rauche nicht." sagte er nur belustigt und nahm erneut einen tiefen Zug, zugegeben leicht provokant. "Ich habe dir gesagt, wir hätten auch in mein Studio gehen können." Da war so ziemlich alles erlaubt. Und alles war tatsächlich ein sehr dehnbarer begriff. Diese vier Wände hatten schon so Einiges gesehen und gekifft wurde dort fast täglich. Aber Kossi wollte ja unbedingt in den Studios von seinem Label aufnehmen und am Ende war es sein Song. Gerald war 'nur' das Feature. War Gerald auch recht so, aber wenn sich nachher jemand beschwerte, weil es hier nach Gras roch, war das nicht sein Problem. Gerald konnte wirklich ein richtiges Arschloch sein.
"Wir wären soweit durch. Guter Job, Jungs. Ich mische das heute Abend nochmal sauber ab. Übrigens habe ich 'Big Ben' fertig. Willst du es hören?" fragte Dakari Gerald, der daraufhin nickte. "Ja, lass' hören." Und wenig später hörte man aus den Boxen einen neuen Song von Gerald, der Teil seines Halloweenspecials im nächsten Jahr werden sollte. Es war der erste Song, der dafür fertig war - aber immerhin. Und außerdem hatte er noch ein Jahr Zeit, aber die Planung lief. "Wie war es letzten Freitag?" fragte Dakari und Kossi schmunzelte ein wenig. "Gut." sagte er. Vielleicht war es das Gras, aber irgendwie belustigte es Gerald sehr, wie unbeholfen Kossi war. "Ich habe Wizard gewonnen und hab ne Bitch im Badezimmer gevögelt. Kann mich nicht beschweren." Was denn? Er wusste halt, wie man das Leben genoss. Gerald aschte in eine kleine Schale, in der geröstete Erdnüsse waren, ab. Ja, das war schon asozial.
Gerald lehnte sich leicht zurück und hörte dem Song zu. "Der Part ist mega, warte..." sagte er zu Kossi, der unweit vom Pult in dem gepolsterten Stuhl sass und sich zurücklehnte, während er Gerald Stimme lauschte, die aus den Boxen kam.
The only white boy in the world who could bring the west out
Girls at my shows on shoulders, she pulls her breasts out
On her boyfriend, he's miserable, feeling left out
Last night we got high as shit, almost feel like I died a bit
I just fucked a stranger, I asked her name while she ride my dick
Rumors spreading quick, I tell her to chill and quiet it
Rock and roll stories, I'll save the rest for the biopic

Irgendwo zwischen den Zeilen ging die Tür des Studios auf und Geralds Kopf drehte sich augenblicklich Richtung Tür, denn eigentlich erwarteten sie doch niemanden, oder? Und wenn das jetzt wirklich jemand vom Team des Labels war, dann würde Gerald sich doch schlecht fühlen, dass er hier kiffte. Nicht, dass er dann große Probleme bekommen würde - abgesehen von Hausverbot vielleicht - aber es fiel halt negativ auf Kossi zurück. Zum Glück war es Niemand vom Label, aber da stand Billie Eilish in der Tür?! Gerald kannte sie - nicht persönlich, aber natürlich wusste er, wer Billie Eilish war. Sie hier zu sehen war... auf jeden Fall unerwartet. Intuitiv beugte Gerald sich etwas vor um besser an die kleine Schale auf dem Tisch zu kommen und seinen Joint auszudrücken. Der war noch nicht Mal annähernd zur Hälfte runter gebrannt, aber er wusste, dass Billie noch sehr jung war und zumindest so lange sie hier war, sollte er keine Drogen konsumieren. "Dakari, mach' mal den Track aus." Noch so eine Sache. Abgesehen davon, dass der Song noch unter Verschluss war, war der Text... Wie auch immer. "Hey." sagte er dann zu Billie und stich sich durch die Haare, bevor er sich einigermaßen gerade hinsetzte. "Was können wir für dich tun? War die Musik zu laut?" Zwar waren die Aufnahme Booths sehr gut isoliert, aber das galt nicht für den Rest des Studioraums und in dem Gebäude hier, in dem sich mehrere einzelne Aufnahmestudios befanden für die Künstler des Labels, war das eher suboptimal. Alles Dinge um die Gerald sich keine Gedanken machen musste mit seinem privaten Studio unter seinem eigenen Haus. "Ich bin übrigens Gerald." stellte er sich vor und nun schlich sich da ein Lächeln in seine Züge. Aber eins, welches Nichts selbstgefälliges mehr hatte. "Und das sind Kossisko und Dakari." stellte er die Jungs ebenfalls vor.


RE: Always comes around when weed stinks - Billie Eilish - 24.10.2021

„Ich weiß nicht, irgendwie …“ Das Mädchen mit den erdbeerblonden Haaren legte den Kopf kritisch zur Seite, was ihren zweifelnden Tonfall noch unterstrich. Die Augen der jungen Frau waren skeptisch zusammengekniffen. Die vollen Lippen, auf denen rosafarbener Lipgloss schimmerte, schmollend verzogen. „Irgendwie …“ Sie gestikulierte mit der Hand. Bunte Reifen klimperten an ihrem Arm. „…Fehlt dem Song noch was.“ Ein leises Seufzen folgte den Worten der Sängerin auf dem Fuße. „Ihr wisst schon. So ein bestimmtes Etwas. Das Boom. Das Wow.“ Die erdbeerblonde Amerikanerin durchforstete ihren Kopf nach einer passenden Beschreibung. Die Stupsnase in ihrem sorgfältig geschminkten Gesicht kräuselte sich. Das Steinchen ihres Nasensteckers funkelte. „Die Magie, die aus einem einfachen Lied eine Aufforderung zum tanzen macht. Eine, die echt niemand ablehnen kann.“ Die Sängerin fuhr sich mit der Hand durch die schulterlange Mähne und nickte, sichtlich zufrieden mit ihrer Erklärung. Gerade noch hatte sie den Blickkontakt zu den Songwritern und dem Toningenieur gesucht, nun ruhte ihr Augenpaar stur auf ihrem Produzenten, einem breitschultrigen Mann, den sie abwartend ansah. Tatsächlich, da war Billie sich ziemlich sicher, galt dieser kleine Auftritt jedoch ihr. Die Amerikanerin stand mit verschränkten Armen an die Wand gelehnt und beobachtete zunehmend genervt dieses Theater. Es war so verdammt offensichtlich. Das erdbeerblonde Mädchen wollte Billie mit ihrer Darbietung beeindrucken. Zeigen, was sie doch für eine coole Person war. Denn bestimmt suchte Beyoncé auch immer nach der Magie, die einen Sturm auf die Tanzfläche unumgänglich machte. Billie verdrehte die Augen. Eigentlich mochte sie ihre Kollegin ja echt gern. Normalerweise hatten die Mädchen immer Spaß zusammen. Sie lachten viel und über allen möglichen Scheiß. Aber heute … Heute war Billies Freundin wie ausgewechselt. Jedes Wort hatte so einen gekünstelten Unterton. Als wäre das alles nur gespielt. Dabei war das Mädchen selbst leider keine Oscar-verdächtige Schauspielerin und ihr Drehbuch ließ halt auch zu wünschen übrig. Sie sprach nicht wie eine Sängerin, sie sprach wie jemand, der glaubte, dass eine Sängerin sich so anhörte. Wie jemand, der zu viele Biopics über Musiker, aber noch nie einen echten Musiker gesehen hatte. In Klischees und leeren Phrasen. All das nervte Billie. Sie hatte sich diesen Nachmittag im Studio ursprünglich spaßig vorgestellt. Die Amerikanerin selber arbeitete gemeinsam mit ihrem Bruder in einem kleinen Bedroom Studio an ihrer Musik. Die Vorstellung mit einer Freundin ein Tonstudio wie dieses hier ein wenig unsicher zu machen (natürlich ohne die Recording Session komplett an die Wand zu fahren), hatte also schon ihren Reiz gehabt. Doch statt Albernheit und Schabernack musste der Teenager sich nun mit einer Kollegin rumärgern, die so viel cooler gewesen war, als sie noch nicht krampfhaft versucht hatte cool zu sein.

Der Produzent hatte mittlerweile seine hohe Stirn in Falten gelegt und nickte. „Ich weiß was du meinst. Vielleicht sollten wir uns den Refrain nochmal vornehmen.“ meinte er nachdenklich. Wahrscheinlich dachte er schon darüber nach wie genau man dem Song besagte Magie am besten injizieren konnte. Die rotblonde Sängerin strahlte ihn mit leuchtenden Augen an. „Oh mein Gott! Der Refrain! Genau das habe ich auch gedacht!“ quietschte sie. Sie warf einen Seitenblick zu Billie, dann klebten ihre Blicke wieder an dem bulligen Produzenten mit der Basecap auf dem Kopf. Das 'Oh mein Gott! Der Refrain! Genau das habe ich auch gedacht!' im Chipmunk-Stil war zu viel für die Musikerin. Sie konnte förmlich spüren wie die kalte Kotze ihren Hals hochkroch. Der Teenager behauptete also echt dringend aufs Klo zu müssen, entschuldigte sich und verließ dann eilig den Raum. Ob man der Musikerin den Toiletten-Vorwand wohl abnahm? Wahrscheinlich nicht, Billie hatte sich nicht gerade viel Mühe gegeben, als sie ihre Lüge vorgebracht hatte. Doch wen interessierte das? Die Sängerin selbst zumindest nicht.

Die Hände in die Taschen ihrer Baggypants geschoben schlenderte die Amerikanerin ziellos durch das Gebäude. Eine Weile war das recht kurzweilig, doch dann setzte die Langweilige ein. Zum Glück drang dann Musik und der Klang von Stimmen an Billies Ohr, die da gerade mit leicht hängenden Schultern den Flur entlang schlurfte. Sie hielt inne und spitze die Ohren. Hey! Das hörte sich doch ganz spaßig an! Ein wenig wie der Nachmittag, den die Sängerin sich vor ein paar Stunden noch ausgemalt hatte. Okay, vielleicht nicht ganz so. Aber es klang auch nicht nach affektierter Kacke und dafür nach dem Ende der Langeweile und das reichte Billie in dem Moment vollkommen aus. Kurzerhand riss sie die Tür des Studios, aus dem die Geräusche kamen, auf und trat ein.

Schnell wurde die Musik ausgemacht und Billie sah in die überraschten Gesichter von drei jungen Männern, welche in dem Augenblick irgendwie eher ein wenig an Schuljungen erinnerten, die irgendwas ausgefressen hatten und nun versuchten ihre Schandtat zu verbergen. Was die Drei wohl angestellt hatten? Billies Blick fiel schnell auf den provisorischen Aschenbecher. Der Rauch des Joints kräuselte sich und stieg zur Decke empor. Der Teenager grinste von einem Ohr zum anderen. Ha! Ertappt! "Hey." Billie drehte den Kopf zu dem Mann, der sie gerade angesprochen hatte und musterte ihn. G-Eazy. Die Amerikanerin kannte ihn – oder vielmehr seine Musik. "Was können wir für dich tun? War die Musik zu laut?" während Gerald sprach glitten Billies Blicke noch immer über ihn. Er war … 'Süß' war das falsche Wort. Der Mann war ja schließlich keine japanische Zeichentrickfigur. Er war genau das. Ein Mann. Attraktiv. Auf so eine etwas schnoddrige Weise. Wie er so dasaß. Cool und lässig als würde die Welt ihm gehören und als wäre ihm selbst das irgendwo egal. Gerald stellte sich und seine Mitstreiter nun vor. Die Amerikanerin mochte das Lächeln, welches seine Lippen dabei umspielte. Es wirkte ehrlich. „Billie. Freut mich euch kennenzulernen.“ Die Sängerin grinste in die Runde und meinte ihre Worte durchaus ernst. „Und keine Sorge. Die Musik war nicht zu laut.“ der Teenager schüttelte den Kopf. „Es ist alles in Ordnung. Ich bin eigentlich mit einer Freundin hier, aber besonders viel Spaß macht es gerade nicht mit ihr, also habe ich nach einem Ort gesucht, an dem man etwas mehr Spaß haben kann.“ Zielstrebig ging Billie auf Gerald und den Möchtegern-Aschenbecher zu. „Und anscheinend habe ich diesen Ort hier bei euch auch gefunden.“ schmunzelnd fischte sie den Joint aus der kleinen Schale. Sie klemmte ihn zwischen ihre Lippen und nahm einen tiefen Zug. So als wäre es das Selbstverständlichste der Welt. Die Amerikanerin nahm keine harten Drogen, aber ein bisschen Gras so hier und da … Gehörte ein wenig Weed nicht schon fast zur Grundausstattung eines Teenagers? Zusammen mit dem Smartphone und der obligatorisch schlechten Laune. Unschuldig-süß lächelnd hielt Billie Gerald den Joint hin. „Du willst ihn doch nicht etwa umkommen lassen, oder?“ Sie lachte bis ihr Lachen in ein Kichern überging. Dann schüttelte Billie den Kopf und schnalzte gespielt tadelnd mit der Zunge. „Was für eine Verschwendung das wäre!“


RE: Always comes around when weed stinks - G-Eazy - 20.11.2021

Es stimmte schon, dass Gerald ein Arschloch sein konnte und das nicht zu knapp. Aber er hatte keine schlechte Erziehung genossen. Jeder Andere, der ihn beim kiffen im Studio gestört hätte, hätte sich gleich wieder umdrehen und gehen können, aber es gab da eine nicht zu verachtende Außnahme. Gerald war nett zu anderen Künstlern, die Talent hatten oder selbst bereits einen gewissen Status hatten. Billie erfüllte sogar Beide dieser Kriterien. Natürlich hielt er sich selbst immer noch für den talentiertesten Musiker auf diesem Planeten, aber wenn man es so sagen wollte, dann hatte er sich damit abgefiunden. Diese Rivalität an der Spitze konnte er nicht leiden, denn jeder, der im Rampenlicht stand, hatte doch schon genug Probleme. Da mussten sie sich nicht noch gegenseitig das Leben schwer machen. Außerdem konnten positive Connections nie schaden, besonders jetzt. Aktuell hatte Gerald nämlich nicht mehr so viele Freunde, nachdem dieses ganze Halsey Drama losgetreten wurde. Sie erzählte eine Menge Bullshit über ihn und so langsam hatte er den Überblick darüber verloren, wer sich so alles von ihm distanziert hatte. Nicht, dass es ihn kümmerte. Die Leute, die sich von ihm distanziert hatten, waren sowieso nicht seine Freunde. Spätestens jetzt nicht mehr. Aber sie kannten ihn nicht, sie wussten nicht, wie seine Beziehung gelaufen war. Dennoch war der Imageschaden groß, besonders da er im Gegensatz zu Halsey öffentlich die Fresse hielt. Also kannten alle ihre Version, die aus seiner Sicht nicht der Wahrheit entsprach.

„Billie. Freut mich euch kennenzulernen. Und keine Sorge. Die Musik war nicht zu laut.“ sagte sie. Okay, dann blieb aber noch die Frage offen, wieso sie hier war. Gerald hatte immer noch ein dezentes Lächeln auf den Lippen und war nun tatsächlich neugierig. Fast hätte er gefragt, aber Billie kam ihm zuvor und erzählte ganz frei von sich aus, was sie hier her trieb. „Es ist alles in Ordnung. Ich bin eigentlich mit einer Freundin hier, aber besonders viel Spaß macht es gerade nicht mit ihr, also habe ich nach einem Ort gesucht, an dem man etwas mehr Spaß haben kann.“ Er nickte ein wenig. "Dir ist also langweilig? Da hast du aber Glück, dass wir für heute durch sind." sagte er bezogen auf die Arbeit. Mehr als gechillt und sich ein paar Tracks angehört, hätten sie jetzt sowieso nicht mehr getan. Das mit den Tracks anhören hatte sich jetzt erledigt, denn Gerald war nicht der größte Fan davon Dritten unveröffentlichtes Zeug zu zeigen. Abgesehen davon war auch wieder vieles mit Inhalt dabei, den einige als frauenfeindlich bezeichnen würden. Nicht, dass Gerald plötzlich ein Problem mit seinen eigenen Texten hatte, aber Billie war wirklich noch sehr jung und so als erster Eindruck war das nicht optimal.
Zu seiner Überraschung nahm Billie seinen Joint aus der kleinen Schale mit den Erdnüssen und klemmte sich diesen zwischen die Lippen. Er zog die Augenbrauen leicht nach oben und sah kurz zu Kossi und Dakari. Sein Producer war mit Abstand der Vernünftigste im Raum, während Kossi eher ein Newcomer und... Ja, ein cooler Typ war, aber er war wie Geralds Schüler und widersprach ihm eher selten. Dakari schüttelte dann den Kopf. Natürlich fand er das nicht gut Billie hier kiffen zu lassen, aber es war seine Meinung - nicht mehr. Er würde sich nicht einmischen. Es war bestimmt auch keine gute Idee, aber Gerald war schon ein wenig beeindruckt und sah wieder zu Billie. Bei dieser Leichtigkeit mit der sie das Zeug rauchte machte sie das nicht zum ersten Mal, sonst hätte sie sich sicherlich verhaspelt und gehustet. „Du willst ihn doch nicht etwa umkommen lassen, oder? Was für eine Verschwendung das wäre!“ Gerald stieg auf ihr Lachen mit einem Grinsen ein und nahm den Joint, den sie ihm wieder hinhielt. "Und ich dachte, du wärst eine von der braven Sorte. Setz' dich." bot er ihr an, bevor er an dem Joint zog.
Zwar sah er nicht direkt hin, aber es war so als konnte er fühlen, dass Dakari gerade mit den Augen rollte.
"Ich muss los. G, ich schicke dir den Mix später." sagte dieser dann und stand auf um zu gehen. "Mach's gut, bro!" Gerald wusste genau, wieso er ging. Zwar fand er es übertrieben, aber jedem das seine. Also verließ Dakari das Studio und Kossi? Der sah die Beiden noch einen Moment an, bevor er ein kurzes Lächeln aufsetzte und sich dann auf Dakaris Platz setzte. Er setzte sich die Kopfhöher auf und hörte sich an, was er gerade eingesungen hatte. Damit war er quasi raus, für den Moment. Zwar im Raum, aber nicht wirklich ansprechbar und Gerald sah zu Billie. "Wie alt bist du jetzt?" fragte er sie ein wenig kritisch und hielt ihr den Joint hin. Nicht, dass es gerade besonders relevant war. Gerald hatte sich bereits dazu entschieden mit ihr zu kiffen, aber er war neugierig.


RE: Always comes around when weed stinks - Billie Eilish - 05.12.2021

"Und ich dachte, du wärst eine von der braven Sorte. Setz' dich." Billie deutete auf die Einladung des Amerikaners hin ein knappes Nicken an. Währenddessen musterte die Sängerin den Musiker weiter. Ihre Augen ruhten auf seinem Gesicht. Brav … 'Und ich dachte, du wärst eine von der braven Sorte' hatte der Amerikaner gesagt. Was war mit ihm selber? War Gerald einer von der braven Sorte? Ohne es bewusst zu tun oder auch nur zu merken rieben Billies Lippen langsam übereinander. War G einer von der braven Sorte? Die Amerikanerin bezweifelte es stark. Nicht etwa weil der Landsmann Gras rauchte oder weil es in seinen Songs nicht um Feenstaub, Sternschnuppen und Regenbögen ging. Nein. Billie legte den Kopf leicht schräg. Nein. Es war ein totales Klischee, doch Gerald hatte so eine Ausstrahlung. Humorvoll, aber auch ohne dabei zu freundlich rüber zu kommen. Man glaubte nicht, dass der Rapper einen jeden Moment bis über beide Ohren strahlend zum Barbecue einladen würde. Gleichzeitig kam man sich in seiner Anwesenheit aber auch nicht störend oder ungewollt vor. Gerald war lässig, aber nicht übertrieben lässig. Bei ihm wirkte das authentisch. Er war cool, aber nicht eiskalt oder komplett unnahbar. Eigentlich war Gerald wie so ein typischer Bad Boy aus einem Film, der sich vornehmlich an Jugendliche richtete oder einer aus einer Teenie-Serie. So ein Bad Boy, der zwar niemals der nette Junge aus der Nachbarschaft sein würde, vor dem man sich aber auch nicht fürchtete, denn sooo böse war er nun auch nicht. Vielleicht trug dieser Bad Boy etwas viel Schwarz oder fluchte wie ein Seemann, aber hinter der Fassade des missverstandenen und rebellischen Außenseiters, der nichts und niemanden brauchte, verbarg sich eine poetische Seele, die bereits viele Narben aufwies und sich nach Zuneigung sehnte. Und genau deshalb konnte selbst das unschuldig-brave Mädchen aus der Vorstadt-Nachbarschaft mit ihren gepflegten Vorgärten und den weißen Lattenzäunen für diese Art von Bad Boy schwärmen und ihm flammende Liebesbriefe schreibe. Ja, solche Bad-Boy-Vibes bekam Billie von Gerald, irgendwie. Vielleicht lag sie da völlig falsch, doch das war ihr Eindruck. Klischee hin, Klischee her.

Apropos Klischees! „Und ich dachte ein weltgewandter Rapper wie du einer bist würde nicht in solchen Klischees wie 'brav' oder 'böse' denken.“ entgegnete Billie schließlich. Die Lippen des Teenagers hatten sich zu einem schlagfertig-süffisanten Grinsen gekräuselt. Gleichzeitig war jedoch die ganze Zeit über auch sehr deutlich, dass der Kommentar des Mädchen kein verbaler Angriff auf den Rapper war. Billie hatte nur gekontert. Noch immer grinsend setzte sie sich. Im ersten Moment schien der weiche Bezug des bereits etwas durchgesessenen Stuhls Billie schier zu verschlucken. Wie Treibsand, in dem man langsam verschwand. Der Teenager ließ sich davon aber nicht beirren. Seine Aufmerksamkeit galt nach wie vor Gerald. Zumindest bis sie eine Bewegung aus den Augenwinkeln wahrnahm. Dakari war aufgestanden. Er blickte zu Gerald und Kossi und dann zu Billie. Wie sah er sie an? Abschätzend? Unsicher? Genervt? Das Mädchen konnte seinen Blick nicht richtig deuten. Dakari blickte dann wieder zu G und er verabschiedete sich. "Mach's gut, bro!" kam es von Gerald und auch Kossi ließ ein 'Bis dann, Alter!' von sich hören. Billie stimmte sozusagen mit ein, selbst wenn sie nicht zu dem musikalischen Trio gehörte und als Außenseiter das Studio sozusagen gecrasht hatte. „Mach's gut!” rief der Teenager also in einem fröhlichen Ton und winkte Dakari hinterher. Die Tür des Studios fiel in ihre Angeln. Alles, was in dem Raum dann noch an den Produzenten erinnerte, war der Hauch seines herben Aftershaves, der noch in der Luft hing.

Kurz darauf tat Kossi es Dakari gleich und ließ Billie und Gerald ebenfalls alleine. Zwar ging er nicht weg und verließ nicht den Raum, so wie der Produzent es getan hatte, doch er zog sich in die Musik zurück. Im einen Moment betrachtete er Billie und Gerald noch lächelnd, im nächsten hatte er bereits die Kopfhörer auf den Ohren und die Augen geschlossen. Der Teenager musterte Kossi einen Moment lang. Ein undefinierbares Schwirren von Beats drang leise aus den Kopfhörern und Kossi nickte mit dem Kopf zu ihrem Rhythmus hin- und her. Er schien völlig in der Musik verschwunden zu sein. Dann kehrten Billies Blicke zu Gerald zurück. Gedankenverloren biss sie sich auf die Unterlippe. Ein wenig strange war das jetzt ja schon. Es fühlte sich fast so an als wären der Landsmann und sie nun allein hier. Natürlich waren sie das nicht wirklich. Kossi war auch noch mit ihnen im Studio, er saß direkt neben ihnen, in Dakaris Stuhl. Doch wie ein Teenager im Schulunterricht war Kossi eben nur körperlich anwesend. Es fühlte sich daher auf jeden Fall so an als wären Billie und Gerald alleine – und aus irgendeinem Grund bescherte dieser Gedanke dem Teenager ein eigenartiges Gefühl. Ein merkwürdiges, kribbliges Gefühl wie wenn man zu viele saure Fruchtgummis aß.

Die Amerikanerin hätte darüber nachgedacht, doch ihr Landsmann wandte sich an sie, bevor das Mädchen seine Gedanken diesbezüglich kreisen lassen konnte. "Wie alt bist du jetzt?" Die Frage überraschte das Mädchen heißkalt. Billie blinzelte und hielt kurz inne. Antworten wie 'Fast 17' und 'Mental wahrscheinlich älter als du' oder 'Hast du keine Manieren, das fragt man eine Lady nicht, duh!' lagen dem Mädchen auf der Zunge und prickelten dort auf Billies Zungenspitze. Sie schluckte diese Antworten dann jedoch herunter. „16.“ meinte sie stattdessen wahrheitsgemäß und selbstbewusst. Als wäre es keine große Sache. Was es ja auch nicht war. Warum hatte Billie gerade kurz gezögert? Vielleicht weil sie am Ende des Tages auch nur ein Teenager war, der nicht wollte, dass Gerald ihn als eine Art Kleinkind betrachtete … Naja …. Whatever … War doch auch egal! Billie hatte dem Rapper ja jetzt ihr Alter genannt. Wobei ganz so kalt ließ die Sängerin das jetzt auch noch nicht. Schweigen. Und Billie verspürte das Verlangen es mit einem Kommentar á la 'Ich weiß, ich kann ein Auto kaufen, aber nicht mal eine einzige Dose Budweiser, verrückt was? Ich schätze … Willkommen in Amerika, Baby!' zu brechen. Doch so eine Bemerkung hätte ihr junges Alter ja nur fett mit einem Rotstift unterstrichen. Das wusste auch Billie und deshalb hielt sie zunächst auch noch den Mund. Die ganze Sache war schon irgendwie awkward gerade. Als die Amerikanerin dann schließlich doch wieder das Wort an Gerald richtete sah sie auch auf den Joint, der zwischen seinen Lippen steckte, und nicht etwa in die Augen des Rappers. „Und? Rufst du jetzt die Cops, damit sie mich nach Hause bringen und ich pünktlich nach dem Abendessen von meinen Eltern ins Bett geschickt werden kann?“ fragte Billie rotzig. Nun hob die Musikerin doch den Blick. Sie sah Gerald an und ihre Augen funkelten herausfordernd. Nur wenn der Rapper ganz genau hinsah konnte er eine kleine Flamme der Nervosität in Billies blauen Augen flackern sehen.


RE: Always comes around when weed stinks - G-Eazy - 19.12.2021

„Und ich dachte ein weltgewandter Rapper wie du einer bist würde nicht in solchen Klischees wie 'brav' oder 'böse' denken.“ Leicht amüsiert legte er den Kopf ein wenig schief und musterte die Sängerin. "Dann tut es mir leid dich enttäuschen zu müssen. Und es sind keine Klischees, eher Kategorien und dazu noch die Einzigen, die mich interessieren." Die Art, wie er mit ihr Sprach... Auch, was er sagte, aber besonders die Art... Das war nicht richtig. Sie war so jung. Sie sollte nicht hier sein. Sicherlich auch einer der Gründe, wieso Dakari sich verabschiedete. Er wollte nichts mit all dem zutun haben, auch wenn es so gesehen noch relativ harmlos war. Na ja, als Schlagzeile G-Eazy kifft mit Billie Eilish klang es schon nicht mehr so harmlos. Am Besten setzte man dann noch ihr Alter gut in Szene und Gerald war komplett am Arsch. Auf der anderen Seite war die Wahrscheinlichkeit, dass von hier etwas nach außen dringen würde sehr gering. Es sei denn Billie würde quatschen und ob sie es tun würde, konnte zu diesem Zeitpunkt keiner der Anwesenden einschätzen.
Doch angesichts dessen, wie Geralds Ruf in der Öffentlichkeit gerade war... Viel zu verlieren hatte er auch nicht. Entscheidungen, Entscheidungen. Scheiß drauf, er hatte seine getroffen und Billie wirkte cool. Wieso sollte er also nicht mit ihr kiffen? Nachdem Dakari den Raum verlassen hatte, blickte der Rapper zu Billie. "Mach' dir nichts draus. Er ist grundsätzlich eine Spaßbremse. Hat nichts mit dir zu tun." meinte er und zwinkerte ihr zu. Dakari war der Erste, der weg war, sobald es auch nur ansatzweise grenzwertig wurde. Parties, heftigere Drogen, ne Stripperin - alles Dinge, bei denen er raus war. Deswegen war er an dem Wochenende auch nicht auf der Party gewesen.

Gerald nahm noch einen tiefen Zug von dem Joint und fragte Billie nach ihrem Alter. Tatsächlich ohne Hintergedanken irgendeiner Art, sondern aus Neugier. Ihre Antwort ließ ihn dann trotzdem die Augenbrauen nach oben ziehen. „16.“ Und dann musste er ein wenig lachen. Damit wollte er sie nicht beleidigen oder gemein sein, aber holy shit! Das war jung und er merkte so langsam den Einfluss vom Gras. "Süß." kommentierte er nur, immer noch leicht belustigt.
Er steckte sich den Joint erneut zwischen die Lippen um daran zu ziehen. Fuck, wie er das genoss sich zu berauschen. Fast schon beängstigend. „Und? Rufst du jetzt die Cops, damit sie mich nach Hause bringen und ich pünktlich nach dem Abendessen von meinen Eltern ins Bett geschickt werden kann?“ Das war noch niedlicher, aber er sagte nichts. Während sie es nun endlich zu schaffen schien ihn in die Augen zu sehen, wollte sie offenbar tougher wirken als sie war. Okay. Das ließ er ihr. Sie war vielleicht keine von der "braven" Sorte, aber eine von den bösen Mädchen war sie deswegen noch längst nicht. Fair enough, sie war ja auch erst 16. Wenn Gerald gemein wäre, dann würde er sie jetzt vor den Kopf stoßen, aber das wollte er gar nicht. Er ließ den Rauch aus seinen Lungen entweichen und hielt Billie den Joint hin. "Ich bin nicht so gut mit den Cops." sagte er und leicht zuckten seine Mundwinkel nach oben. Um irgendwie noch eine positive Assoziation zu den Freunden und Helfern zu haben, hatte man ihn wohl einmal zu viel verhaftet und Gerald durchaus ein bisschen bitter auf den Staat. Aber das war eine andere Geschichte.
Billie hatte den Joint wieder in der Hand und Gerald beobachtete. Nicht aufdringlich, aber man musste ihm zu Gute halten, dass sie aktuell seine einzige Gesprächspartnerin war. So wurde ihr natürlich seine Aufmerksamkeit zuteil. "Immer noch langweilig?" fragte er sie leicht amüsiert. Wahrscheinlich schon. Zwar konnte sie hier gerade Drogen abgreifen, aber Gerald war eher in anderen Bereichen eine Stimmungskanone. So zuckte er leicht mit den Schultern. "Keine Ahnung. Wofür interessiert man sich denn so, wenn man heutzutage 16 ist? Oder worüber redet man?" Was er die meiste Zeit des Tages tat war Bullshit reden, aber auch über Themen, die wohl eher Nichts für Billies Ohren waren. Drogen, Alkohol, Parties, Frauen, Sex, Autos. Sowas halt.


RE: Always comes around when weed stinks - Billie Eilish - 23.01.2022

"Süß." Es war nur ein Wort, doch Billies Magen zog sich beim Klang dieses einen Wortes zusammen. Das Mädchen war in vielerlei Hinsicht unkonventionell, doch was das anging war Billie ein typischer Teenager, der definitiv nicht als süß gelten wollte! Hundewelpen waren süß und Katzenbabies auch, aber die Sängerin doch nicht! Die Amerikanerin funkelte Gerald einen Moment lang mit zusammengekniffenen Augen finster an. Süß! Pha! Sie war 16 und nicht 6! Hatte der Rapper Tomaten auf den Augen?! Billie trug Baggypants und keine rosaroten Kleider mit Rüschen und pinke Schleifen aus Plastik im Haar! Der Musikerin lag ein schnodderiger Kommentar wie 'Ja, süß. Wie Rache.' auf der Zunge und kribbelte dort wie der Geschmack von sauren Gummibärchen. Das Mädchen sagte jedoch nichts und schluckte die Bemerkung hinunter. Der Kommentar kam Billie dann irgendwie doch zu pseudo-dramatisch und überladen vor. Dramaqueen-mäßig. Und davon einmal abgesehen wollte die Musikerin das Thema auch einfach ruhen lassen. Weg damit! Billie beschloss also das Thema auszusitzen und die Strategie schien aufzugehen. Zumal das Gras auch langsam zu wirken begann. Die Amerikanerin merkte wie sie sich mehr und mehr entspannte. Ihr Groll schien sich in sich selbst aufzulösen. Bis davon nur noch die dumpfe Erinnerung an ein albernes Gefühl übrig war.

Und ehe die Amerikanerin sich versah, hatte das Gespräch dann auch (zumindest vorerst) eine andere Richtung eingeschlagen. Billie nahm den Joint entgegen und einen weiteren Zug. "Ich bin nicht so gut mit den Cops." verkündete Gerald. Uhu, Mister Bad Boy! Jetzt hätte Billie müde lächeln und mit den Augen rollen können. Auch das tat sie aber nicht. Stattdessen legte sie Kopf etwas schräg und musterte Gerald, der hinter einem Schleier aus Rauch saß. Billie spürte wie er sie seinerseits ansah. Wie er sie beobachte. Billie wurde warm. Da war ein glühendes Prickeln, welches sich rasch auf der Haut der Sängerin ausbreitete. Ein wenig awkward, aber auch sehr angenehm. Billie biss sich auf die Unterlippe. Ihr Blick war noch immer auf G gerichtet. „Also muss ich dich in die Kategorie 'böse' einteilen?“ fragte Billie den Landsmann und spielte damit auf Gs Kategorien von gerade eben an. Sie fragte es in einem federleichten Ton, der ein wenig amüsiert und gleichzeitig auch herausfordernd war. Dann zuckte die Sängerin lässig mit den Achseln. So als wäre diese Neuigkeit bezüglich Gerald total okay für sie. Eigentlich sogar keine große Sache. Was es auch nicht war. Wenn Geralds "dunkle Seite" aus dem Konsum von Gras bestand, dann war zumindest das echt nichts, was die Musikerin groß schockte oder schocken konnte. Billie genehmigte sich einen weiteren Zug und schloss dabei für einen Moment genüsslich die Augen. Dann fixierten ihre Blicke wieder den Rapper. Die Sängerin ließ sich nicht umstimmen. Gerald konnte Begriffe wie 'brav' und 'böse' gerne als Kategorien bezeichnen, für Billie waren es Klischees. Niemand war nur der böse oder brav. Der knallharte Bad Boy mit den rotzfrechen Sprüchen und dem Mangel an Respekt mochte all das auch wirklich sein – aber gleichzeitig half er seiner kleinen Schwester vielleicht bei den Hausaufgaben oder sowas. Vielleicht hätte er es selbst unter Folter nicht zugegeben, doch selbst er hatte eine weiche Seite. Genauso wie das brave Mädchen, dass sein Bett nur mit Kuscheltieren teilte. Augenscheinlich war sie zuckersüß, doch insgeheim empfand sie vielleicht einen echt hässlichen Hass, der sich gegen ihre beste Freundin richtete, da diese ach so glücklich mit ihrem neuen Freund und das brave Mädchen schrecklich eifersüchtig war. Klar, manche Menschen waren echt scheiße mit ihren giftig-gemeinen Gedanken oder was auch immer. Aber sie waren nicht ausschließlich kacke. Sie alle waren doch Menschen und keine eindimensionalen Figuren aus einer Soap. Keine Klischees. Doch Billie würde jetzt nicht mit Gerald darüber streiten. Dafür war sie mittlerweile auch einfach schon zu stoned. Die Gedanken krochen schon durch ihren Kopf. Träge und schwerfällig. Immerhin, wenn Gerald sich selbst als Bad Boy sah, dann würde es wohl so schnell nicht langweilig mit ihm werden. "Immer noch langweilig?" fragte der Rapper da. Fast als könnte er Gedanken lesen. Billie schüttelte schmunzelnd den Kopf. „Im Gegenteil.“ entgegnete der Teenager und ein Lächeln umspielte seine Lippen. „Aber kann es einem in deiner Gegenwart überhaupt langweilig sein?“ schob sie die rhetorische Frage hinterher. Dann hielt Billie für den Bruchteil einer Sekunde inne. Die Worte waren einfach so aus ihrem Mund gestolpert, aber …. Flirtete sie gerade? Billie blinzelte und unschlüssig und blieb sich selbst die Antwort auf diese Frage schuldig. Nach dem ersten Moment der Überraschung kamen ihr diese Worte eigentlich auch so oder so nicht mehr so groß vor. Keine große Sache. Ganz gleich, ob die Amerikanerin nun flirtete oder nicht. Sie war benebelt und hatte einfach ein wenig Spaß. Das war in jedem Fall alles.

Und zum Glück war die Amerikanerin bereits ziemlich high! Denn jetzt kehrten die Musiker zum leidlichen Thema 16 zurück. "Keine Ahnung. Wofür interessiert man sich denn so, wenn man heutzutage 16 ist? Oder worüber redet man?" Das Mädchen verzog das Gesicht und zog geräuschvoll die Nase hoch. „Wofür interessiert man sich denn so, wenn man heutzutage …“ Die Sängerin wiederholte Gs Worte mit einem abgeklärt-sarkastischen Unterton. Sie konterte sozusagen. Billie musterte den Rapper abschätzend mit hochgezogenen Augenbrauen. „Mitte 20 ist … ?“ Das Fragezeichen hallte in der Stimme des Mädchens mit. War der Landsmann Mitte 20? War er älter? Fuck, war sie schlecht darin sowas zu schätzen! So oder so, Billie reichte Gerald den Joint. Und? Wofür interessierte man sich denn jetzt so, wenn man heutzutage Mitte 20 war? Vielleicht ja für die selben Dinge, die einen mit 16 interessierten! Nur weil jemand 16 und ein Mädchen war musste er sich nicht zwangsweise nur für den Abschlussball der Schule und Cheerleading oder so eine klischeehafte Scheiße interessieren. 16jährige Mädchen kamen in allen Größen und Formen und mit diversen Interessen. Genauso wie 25jährige Männer. Gerald hatte das so nicht gemeint, doch Billie hasste es, wenn Leute über einen Kamm geschoren wurden. „Ich habe keine Ahnung wofür man sich allgemein interessiert, wenn man heutzutage 16 ist.“ begann die Musikerin dann aber doch damit auf Gs Frage einzugehen und klang dabei jetzt auch ganz versöhnlich. „Aber ich persönlich interessiere mich für viele verschiedene Dinge.“ Billie listete einige davon auf. Etwa Musik, die sie gerade berührte oder Serien, die sie derzeit fesselten. „Ich glaube viele Dinge treffen aber auch auf fast alle zu, sozusagen. Dafür interessieren sich alle, ganz egal wie alt man ist.“ Billie legte den Kopf in den Nacken, kniff die Augen zusammen und suchte nach Beispielen. „Wir alle wollen Romantik, zum Beispiel.“ Die Amerikanerin sah ihren Landsmann jetzt wieder direkt an. „Was ich meine ist, egal ob wir 16 oder 106 sind, interessieren wir uns doch zum Beispiel alle für Dinge wie Liebe und Dates.“ erläuterte Billie. Sie machte eine kurze Pause. „Oder Sex.“ fügte sie hinzu, den festen Blick noch immer auf Gerald gerichtet. Wieder fragte Billie sich, ob sie gerade mit G flirtet. Auf eine bizarre Art, aber trotzdem. Und wenn schon! Die Musikerin deutete ein Nicken an. „Ja, ich glaube, dass es Themen gibt, die uns echt alle interessieren. Oder zumindest fast alle oder was auch immer.“ Wieder zuckte sie cool mit den Achseln.