Is schon klar es geht nicht aber nur mal theoretisch

[Jay Ryan]

Is schon klar es geht nicht aber nur mal theoretisch

Ich will dich ganz allein.

Vanessa Kirby & Jay Ryan | Somewhere between Los Angeles and San Francisco | whole day | 10th July|

Ob er inzwischen Albträume hatte von dem Dreh? Nein eigentlich nicht, gut wenn man davon absah das er aktuell wirklich ein wenig vorsichtig war was Clowns anbetraff, aber das lag nun wirklich nicht an der Story sondern daran wie authentisch gruselig Bill das Ganze dargestellt hatte. Sie waren auch noch nicht so ganz fertig, aber fürs erste war mal ein paar Tage frei und er wusste auch schon was er damit anfangen würde. Vanessa wartete wohl auch schon auf ihn. Jay hatte sich selbst zumindest ein paar Stunden gegeben um zu Hause die Wäsche zu tauschen und die dreckige einmal durch die Waschmaschine laufen zu lassen. Wenn man mehrere Wochen weg war, dann fiel schon einiges an. Dann wiederum brauchte er einiges davon aber auch für ihre kleine Reise die sie sich vorgenommen hatten. Daher war die Zeit zu Hause mehr gezwungen als freiwillig eingeplant. Doch sein Koffer bzw. seine Tasche war wieder gefüllt und genau damit machte er sich auf dem Weg zum Wagen.

Die Zeit in die Innenstadt musste er genauso einplanen wie die Tatsache das er zumindest noch Kaffee mitbringen wollte. Blieb nur zu hoffen das der Stau ihn nicht gerade heute einholte. Die Tasche landete im Kofferraum und der gebürtige Neuseeländer machte sich auf den Weg die Britin abzuholen. Wenn sie beide schon in Amerika waren, dann sollten sie die Zeit auch nutzen. Genau das hatten sie von langer Hand geplant jetzt auch vor. Vielleicht war es gewagt das sie jetzt versuchten zusammen Urlaub zu machen, aber irgendwie war es auch der nächste geplante Schritt gewesen. Sie hatten sich dazu entschieden den Versuch einer Beziehung zu starten, warum also nicht zusammen als Paar auch mal mehrere Tage verbringen. Prinzipiell konnten sie einander durchaus auch länger als ein paar Stunden ertragen, so war es zumindest als Freunde gewesen. Nun hieß es herauszu finden ob das immernoch so war.

Jay stoppte kurz am nächsten Starbucks und nachdem die beiden Kaffeebecher auf der Mittelkonsole verstaut waren, startete er den Wagen wieder und machte sich weiter auf den Weg Vanessa einzusammeln. Die wartete tatsächlich auch schon auf ihn, denn natürlich hatte ihn der Stau trotzdem erwischt. Grinsend drückte er kurz auf die Hupe als er sie die junge Frau erblickte welche konzentriert auf ihr Handy sah. Die Parklücke direkt vor ihr nutzte der Schauspieler natürlich direkt aus und nach einer kurzen Begrüßung und dem Verladen des Gepäcks waren die beiden auch schon wieder auf der Straße. Jay würde zu gerne so bald wie möglich aus der Stadt raus sein. Einfach diese Stadt hinter sich lassen. Er hatte sie in den letzten Wochen nicht vermisst und hatte gar nicht erst versucht sich in den paar Stunden wie er hier war wieder daran zu gewöhnen. "Achso hier...." Der Schauspieler nahm den Becher aus der Halterung und reichte ihn Vanessa, "Der war übrigens für dich!"

[Vanessa Kirby]

Seit knapp zwei Monaten nun stand Vanessa acht Mal die Woche auf der Bühne des National Theaters in London und sie war sich sicher, dass sie das nicht mehr genießen konnte, als sie es gerade tat. Es war eben etwas völlig anderes, wenn man vor einem Live Publikum performte, als wenn man vor einer Kamera stand und erst einmal doch nur für die Leute dahinter und seine Szenenpartner spielte. Man bekam jede Reaktion mit, egal ob es etwas lustiges oder trauriges war und man spürte auch die Ausstrahlung des Publikums und wie unterschiedlich sie doch jede Vorstellung war. Doch so unfassbar jede Minute davon war, desto anstrengend war es doch auch, was sie vor allem immer an Sonntagen merkte, an denen sie lange schlafen konnte und ansonsten auch eher entspannte Dinge unternahm. Daher kam der geplante Urlaub aber auch genau zum richtigen Zeitpunkt. Zwar hatte Vanessa nur eine Woche frei bekommen, aber sie würde das Beste draus machen und Zeit mit Jay verbringen. Das bedeutete zwar für sie, dass sie sich in ein Flugzeug setzen und nach LA fliegen musste, aber da sie Jay nun schon etwas länger nicht gesehen hatte, war es ihr das Wert. Fernbeziehungen waren eben nicht einfach zu meistern und manchmal musste man Opfer bringen. Wobei Vanessa es auch nicht als ein allzu großes ansah. Immerhin war der kalifornische Sommer doch noch mal etwas besser, als der in England.

Zumal würden sie ja nicht nur in Los Angeles bleiben, sondern den Highway 101 hoch in Richtung San Francisco fahren, etwas worauf ihre Mitbewohnerinnen neidisch waren, denn die Strecke soll besonders schön sein. Nicht dass Vanessa das bisher beurteilen konnte, doch es machte sie umso gespannter darauf, was sie erwarten würde und steigerte vor allem ihre Vorfreude enorm. Am Abend zuvor war sie in LA angekommen, so dass sie für die Fahrt nicht allzu sehr unter dem Jetlag leiden würde. 8 Stunden Zeitunterschied ging eben nicht ganz spurlos an einem vorbei. Zudem konnte sie sich auch noch etwas frisch machen, was auch nicht gerade schlecht war. Direkt vom Flugzeug ins Auto springen nach einem so langen Flug, war schließlich nicht gerade ideal. Daher war Vanessa doch froh, dass sie sich dazu entschieden hatte einen früheren Flug zu nehmen.

So konnte sie auch pünktlich zu vereinbarten Zeit vor dem Haus stehen, die gepackte Tasche neben sich auf dem Boden, während sie auf Jay wartete, der sehr wahrscheinlich auch nicht mehr lange auf sich warten ließ. Jedenfalls hatte er sich nicht gemeldet, dass er zu spät kommen würde und Vanessa war sich sehr sicher, dass er das tun würde, wenn es so sein würde. Als jemand in ihrer Nähe hupte, schreckte sie kurz zusammen und sah von ihrem Handy auf. Ein Grinsen legte sich auch ihre Lippen, als sie sah, dass Jay derjenige gewesen war, der gehupt hatte und schüttelte amüsiert den Kopf über den Schauspieler. Er stoppte den Wagen auch direkt vor ihr und nachdem sie sich begrüßt hatten und ihre Tasche im Kofferraum gelandet war, ging es auch schon los. Wobei der Verkehr in Los Angeles genauso schlimm war wie in London, wie sie mal wieder feststellte und das obwohl sie erst ein paar Minuten unterwegs waren. Sie sah zu Jay rüber, als dieser sprach und nahm den Becher von Starbucks entgegen. “Woher wusstest du, dass ich den gut gebrauchen kann?” Ja, so ganz spurlos ging der Jetlag nicht an ihr vorbei, auch wenn sie eigentlich ganz gut geschlafen hatte und zu einer fast normalen Zeit aufgewacht war. Vorsichtig nahm sie einen kleinen Schluck von dem Getränk, wobei sie es aber doch noch zu heiß fand und stellte den Becher leicht auf ihrem Bein ab. “Sogar mein Lieblingskaffee von Starbucks. Du scheinst mich ja sehr vermisst zu haben,” meinte sie neckend und zwinkerte dem Schauspieler grinsend zu.

[Jay Ryan]

Warum sie sich ausgerechnet in Los Angeles traffen? Vor allem wenn er aus Kanada kam und sie aus Großbritannien hergeflogen kam. Das er damit eine Nacht zu Hause verbringen konnte war nur ein positiver Nebeneffekt. Nein die Strecke war ihnen quasi empfohlen wurden. Ausserdem wo wenn nicht hier in Kalifornien war das Wetter so sicher auf ihrer Seite und würde ihnen ein paar sonnige Tage bescheren gerade dann wenn sie sie brauchten. Aber auch wenn sonst alles gut aussehen mochte, nervös war Jay am Ende doch ein wenig. Doch diese schwang eigentlich bisher immer mit seit sie sich entschieden hatten es zu versuchen.

Befreundet zu sein war das eine, aber Dates oder gar ein gemeinsamer Urlaub war dann doch etwas anderes. Denn vor allem der Urlaub würde wohl zeigen ob sie unter den neuen Vorraussetzungen auch 24/7 miteinander auskamen. Dabei sollten sie doch inzwischen so einige Eigenarten des anderen kennen. Insgesamt änderte das jedoch nicht all zu viel. Ein wenig Vorfreude mischte sich trotzdem auch in die Nervosität. Immerhin würden sie die meißte Zeit eben zu zweit sein, etwas was der Schauspieler vor allem in den letzten Wochen wirklich begonnen hatte zu vermissen.

Somit hatte er sich auch bemüht den Zwischenstopp bei Starbucks so kurz wie möglich zu halten und hielt direkt vor ihr an so dass sie quasi direkt einsteigen konnte. Der Koffer war schnell verstaut und er setzte sich wieder hinters Lenkrad. Irgendwann reichte er ihr auch den Kaffeebecher. Was er definitiv nicht vermisst hatte war der Verkehr in Los Angeles. Wenn man wochenlang die Wahl hatte die Großstadt zu meiden dann war die Tatsache wieder hier zu sein doch etwas anstrengend. "Nein gar nicht, wie kommst du denn da drauf" Schmunzelnd erwiederte er ihren Blick. Es war tatsächlich gar nicht so überraschend das er wusste wie sie ihren Kaffee am liebsten trank. Immerhin waren sie trotzdem immernoch beste Freunde.

Sie brauchten eine ganze Weile ehe sie die Stadt hinter sich gelassen hatten. Das lag allerdings nicht daran weil die Stadt einfach unglaublich groß war, sondern weil sie leider auch vom Stau nicht verschont blieben. Als die Straßen etwas leerer wurden, griff auch Jay nach seinem Kaffee. "Was macht eigentlich der Jetlag? Du bist gestern erst gelandet oder?" Während er im Moment sich mit Clowns auseinander setzen musste stand sie in der britischen Hauptstadt auf der Bühne. Zu gerne hätte der Neuseeländer die Blonde dort auch besucht, aber es hatte sich bisher einfach nicht ergeben. "Wie lange spielt ihr eigentlich noch? Vielleicht hab ich ja doch nochmal die Chance vorbei zu kommen." Darüber wie das Stück ankam hatten sie schon öfter gesprochen. Oder besser darüber wie sie sich nach den Auftritten fühlte.

[Vanessa Kirby]

Aus logistischer Sicher wäre es sicher einfacher gewesen, wenn sie sich in Kanada oder in Europa getroffen hätten und dort ihre gemeinsame freie Zeit genossen hätten. Jedoch wurde ihnen die Strecke von Los Angeles hoch nach San Francisco auch empfohlen und zumindest für Vanessa war es das erste Mal, dass sie den berühmten Highway 101 entlang fuhr. Zudem war das Wetter an der amerikanischen Westküste auch etwas beständiger als in England oder Kanada. Immerhin gab es hier eigentlich nur eine Jahreszeit. Gut, es konnte natürlich auch schnell zu heiß werden und Vanessa war sich sicher, dass es heute auch ein heißer Tag werden würde, doch es war immer noch besser als Regen. Zumal das Auto auch über eine Klimaanlage verfügtech nicht gerade kalt werden würde in Kalifornien, aber sie hatten den Fahrtwind und zur Not auf eine Klimaanlage im Auto, wodurch sie sicher einen kühlen Kopf bewahren würden. Gut, eingecremt hatte sie sich natürlich trotzdem, aber sie würden sicher keinen Hitzeschlag bekommen, jedenfalls ging sie noch davon aus. Dennoch war sie froh, dass sie sich Kalifornien ausgesucht hatten, um ihre freie Zeit miteinander zu verbringen, auch wenn es hieß, dass ihre Anreise etwas weiter war. Aber dafür würde es sich auch lohnen, da war Vanessa sich sicher. Sie hatte Jay auch vermisst, das musste sie zugeben, was ihr vor allem dann auffiel, als er angefahren kam und sie ihn mal wieder live und in Farbe sah, anstatt übers Telefon, wobei sie auch froh war, dass es Facetime und dergleichen gab. Das machte so eine Beziehung auf Distanz doch etwas erträglicher.

Doch die Freude war natürlich viel größer nun neben ihm im Auto zu sitzen und ganz normal mit ihm reden zu können, anstatt übers Telefon, bei dem man sich auch immer Sorgen darüber machen musste, ob die Verbindung das ganze Gespräch über in Ordnung sein würde oder ob es zwischenzeitlich nicht doch abbrechen und ihr Gespräch damit kürzer machen würde, als es geplant war. Da machte ihr der Verkehr nicht einmal viel aus für den die Stadt natürlich bekannt war. Auch wenn sie zugeben musste, dass sie die Staus in London doch immer noch etwas schlimmer fand. Man konnte schließlich auch stunden brauchen bis man überhaupt aus der britischen Hauptstadt kam und sich endlich so richtig auf den Weg in Richtung ihres Ziel befand.
Ihre Freude darüber Jay zu sehen, wurde auch nur noch dadurch größer, dass er ihr einen Kaffee reichte und sich dann auch noch daran erinnert hatte, was für einen sie gerne trank. Gut, sie waren schon vorher die besten Freunde gewesen und Vanessa kannte auch das ein oder andere Detail über Jay und wusste was er mochte, aber sie hatten sich auch eine ganze Weile angeschwiegen, ehe sie sich dazu entschieden hatten, dem Ganzen zwischen ihnen eine Chance zu geben. In der Zeit hätte er ja theoretisch doch einiges vergessen können. Zudem waren Männer ja nicht dafür bekannt, dass sie sich solche kleinen Details gut merken konnten. Daher konnte sie auch nicht anders, als ihn sachte zu necken, wobei sie sich sicher war, dass man aus ihrem Ton heraushören konnte, dass sie sich über die kleine Geste freute.

Der Verkehr hinderte sie natürlich daran schneller aus der Stadt zu kommen, aber sie befanden sich dann doch schon bald auf dem Highway und verließen die Stadt. Da wurde die Landschaft um sie herum auch langsam schöner und Vanessa wandte ihren Blick ab, als Jay sie ansprach. „Gar nicht mal so schlecht, was mich überrascht. Aber vielleicht hast du auch gleich einen schlafenden Körper neben dir sitzen, während du dich aufs Fahren konzentrieren musst,“ scherzte sie und trank einen Schluck von dem Kaffee, der doch dabei half die Geister zu wecken und vor allem dabei, dass sie sich wacher fühlte. „Du bist schon ein paar Tage länger wieder hier oder?“ Sie hatten natürlich darüber gesprochen, wann sie in LA ankommen würden, allerdings konnte Vanessa sich nicht daran erinnern, dass er ein genaues Datum erwähnt hatte, oder aber der Jetlag hinderte sie daran sich zu erinnern. Beides bewegte sich wohl im Bereich des Möglichen.
“Bis September noch, du hast also noch etwas Zeit, falls sie dich nochmal vom Set und nach England fliegen lassen.” In seinem Drehplan war es sicher auch nicht gerade leicht ein paar Tage zu finden, die es ihm erlauben würden nach London zufliegen und sich Vanessa auf der Bühne anzusehen. Sie würde sich natürlich darüber freuen, sollte er doch die Zeit dazu finden, allerdings würde sie es ihm auch nicht übel nehmen, wenn er es nicht schaffen sollte. “Es ist allerdings auch gerade in Planung, dass eine Vorstellung gefilmt wird und als Teil des National Theater Lives ins Kino zu bringen.” Da musste man zwar am richtigen Tag auch Zeit haben, aber was den ort anging, war man dann immerhin etwas flexibler.

[Jay Ryan]

Jay selbst hatte weniger mit dem Jetlag zu kämpfen da es für ihn nicht ganz soviele Zeitzonen gewesen waren die er hatte überwinden müssen. "Nein ich bin gestern morgen angekommen. Hatte sich alles etwas verzögert, aber keine Panik ich bin ausgeschlafen und werde uns nicht in den Straßengraben lenken." Grinsend nutzte er die Zeit in der sie im Stau standen und streckte den Arm nach ihr aus und strich ihr sanft über die Haare und den Nacken entlang. Irgendwie hatte sich ihr Verhalten zueinander doch ein wenig geändert, aber inzwischen fand er das gar nicht mehr so wild, das passierte eben wenn die Beziehung sich weiter entwickelte. Insgesamt waren sie ja trotzdem immernoch die selben Menschen. Sie waren die verrückten die sich durchaus zusammen gegen alle Probleme gestellt hatte die das Leben ihnen in den Weg geschaufelt hatte, aber auch genauso die beiden die irgendwann eben doch zusammen im Bett gelandet waren und es am Ende kaum noch ausgehalten hatten auf dem selben Kontinent wie der jeweils andere zu sein. Das alles hatten sie jedoch inzwischen geklärt. Natürlich waren sie seitdem immernoch irgendwie in der Phase das sie an all dem was sie verband arbeiten mussten, doch das war es wert und genau die Erkenntnis hatten sie so oft gehabt in den letzten Wochen und Monaten. Sei es auch meißt nur ein gemeinsamer Abend gewesen, den sie sich aus all der Hektik doch irgendwie geschaffen hatten. Sie hatten den richtigen Weg gefunden und der hatte sie bis hier her geführt und hoffentlich noch um einiges weiter.

"Ich glaube allerdings das meine Nachbarn jetzt erst einmal froh sind wenn ich ein paar Tage wieder nicht da bin. Ich hab die Waschmaschine und den Trockner biss zur Belastungsgrenze ausgereitzt." ergänzte der Neuseeländer lachend bevor er sie nach den weiteren Plänen fragte. Währenddessen ruckte der Verkehr immer weiter und irgendwann schafften sie es die Stadt entgütig zu verlassen und auf dem Highway anzukommen. "Wenn dann würde ich schon gerne vorbei kommen natürlich. Sollte sich das aber nicht ergeben dann ist das eine gute Alternative. Ich möchte ja durchaus sehen was du da auf der Bühne so tust." Er selber schaute zwar gerne Theater, aber das letzte mal das er auf einer dieser Bühnen wirklich gestanden hatte war wohl als Kind gewesen und das zählte nicht wirklich. Ein wenig beneidete Jay Vanessa und all die anderen Theaterschauspieler fast um diese Erfahrung, aber im Moment war in seinem Kalender einfach kein Platz für sowas. Nicht nur wegen Es.

"Aber auch so würde ich gerne mal wieder nach London kommen nur weiß ich leider nicht so wirklich wann, im Moment! Die Dreharbeiten werden noch eine Weile dauern wahrscheinlich. Tja und danach hab ich noch gar nicht reingesehen WAS alles so ansteht." Warum genau jammerte er eigentlich? "Versteh mich nicht falsch, ich glaube mein Kopf is einfach nur leer, nach den ganzen Wochen. Das gibt sich sicher in den nächsten Tagen." Jay nahm sich seinen eigenen Becher und nahm einen großen Schluck daraus. "Da fällt mir ein, wo wollten wir eigentlich zuerst hin, das hatte ich im Navi noch gar nicht eingegeben." Sie wollten die Route ein wenig erkunden und immer mal wieder hatten sie bereits Zwischenstops eingeplant, allerdings auch nach wie vor genügend Raum für spontane Aktionen.

[Vanessa Kirby]

Jetlag konnte einem so manche Reise in den ersten Tagen vermiesen, je nachdem wieviele Zeitzonen man übersprang und was man sich für die Reise vorgenommen hatte. Völlig übermüdet, weil man die Nacht nicht schlafen konnte, sich ein paar Sehenswürdigkeiten anzusehen, machte nicht gerade Spaß und vor allem nahm man dann auch nicht so viel auf und würdigte das was man sah nicht richtig. Jedenfalls hatte Vanessa schon ein paar Mal diese Erfahrung gemacht und dies auch von einigen Freunden gehört. Daher war sie doch ganz froh, dass sie einen Tag vorher angereist war und das auch relativ früh am morgen, weswegen sie einen vollen Tag hatte sich an die Zeit an der amerikanischen Westküste und vor allem auch das Wetter zu gewöhnen. Das würde die Fahrt von Los Angeles nach San Francisco deutlich einfacher machen, vor allem weil sie so auch nicht Gefahr lief jede Sekunde einzuschlafen und nicht das Gefühl haben würde, die Zeit mit Jay nicht ausreichend genutzt zu haben. Die beiden Schauspieler hatten sich schließlich eine Weile lang nicht richtig sehen können, was an ihrem Jobs lag, und sich mit Facetime und SMS begnügen müssen. In einem Auto zu sitzen und zu wissen, dass man die nächsten Tage Zeit zusammen verbringen konnte, war fast schon Luxus in ihrem Leben und Vanessa wollte keine Minute der Zeit verschwenden. Dass sie aber mal diesen Gedanken bezüglich Jay haben würde, war etwas, was sie vor ein paar Monaten noch nicht geahnt hatte. Bevor sie sich ausgesprochen hatten und entschieden hatten, dass sie dieses Beziehungsding versuchen wollten, konnten sie es schließlich kaum auf einem Kontinent aushalten. Aber daran erkannte sie wohl auch, dass sich ihre Beziehung weiterentwickelt hatte und vor allem in eine Richtung entwickelt hatte, die Vanessa durchaus gefiel und sie würde behaupten, dass Jay es ähnlich sah. Ansonsten säße er wohl kaum gerade neben ihr im Auto und ließ eine Hand sachte über ihr Haar und Nacken wandern. Ein kleines Lächeln legte sich dabei auf ihre Lippen und sie sah zu ihm rüber und legte ihre freie Hand auf sein Bein, ehe sie einen Schluck aus dem Kaffeebecher nahm, den er ihr gereicht hatte, als sie eingestiegen war und wandte ihren Blick wieder aus dem Fenster, auch wenn sich ihre Umgebung noch nicht groß geändert hatte. London war eben nicht die einzige Stadt, die berühmt dafür war, schlechten Verkehr zu haben. Nein, Los Angeles konnte dabei gut mithalten.

Bei seiner Aussage, dass seine Nachbarn sicher wieder froh sein, dass er für ein paar Tage nicht da sein würde, musste sie doch etwas lachen und nickte. “So lange ich mich nicht genauso fühle nach unserem Trip…” meinte sie spielerisch nachdenkend und neckend zu ihm und sah zu Jay rüber, um ihn grinsend zu zuzwinkern. Nein, die Gefahr würde wohl nicht bestehen, dass sie genug von ihm haben würde nach den paar Tagen Zweisamkeit, schließlich hatten sie sich davor zu lange nicht gesehen.
Dass Jay gerne zu einer ihrer Vorstellungen kommen würde, anstatt sie sich auf der großen Leinwand anzusehen, freute Vanessa doch sehr, auch wenn er natürlich noch nicht sagen konnte, wann er das nächste Mal in London sein würde. Sie wusste schließlich, wie beschäftigt er war und sie würde es in den nächsten Monaten auch sein. Es grenzte ja schon fast an ein Wunder, dass sie sich die selben paar Tage frei nehmen konnten, um diesen Trip zu unternehmen.

Sie ließ ihn ausreden und musste dabei doch schmunzeln, immerhin wusste Vanessa ganz genau wie er sich fühlte. Auf dem Hinflug war es ihr nicht anders ergangen, was aber wohl auch daran lag, dass sie in den letzten Wochen kaum Zeit für sich hatte. Nicht, dass sie sich beschweren wollte, immerhin liebte sie ihre Arbeit, aber eine kleine Auszeit durfte dabei auch nicht fehlen und war auch bitter nötig. “Das Gefühl kenn ich nur zu gut,” erklärte sie ihm schließlich und drückte sachte sein Bein, während er sie entlang des Highways steuerte. “Ein paar Tage frei tut uns beiden gut und wenn du es demnächst spontan nach London schaffen solltest, um mich auf der Bühne zu bewundern würde ich mich freuen. Aber ich weiß auch, dass du viel zutun hast. Plan B gibt es ja stattdessen dann,” fügte die Schauspielerin ihren Worten noch hinzu und lächelte den Neuseeländer an. “Ich glaube, wir hatten gesagt, dass wir Solvang mal sehen wollten. Das kleine dänische Dörfchen hier. Ich kann mir irgendwie nicht ganz vorstellen, dass man dort noch Dänisch spricht und es so sein soll, wie in Dänemark,” gab Vanessa zu und nachdem Jay keinen Einspruch erhob, fügte sie das Dörfchen im Navi zu ihrer Route hinzu. Nur dem Highway entlang zu fahren, war auf Dauer doch auch langweilig und sie war froh, dass sie sich während ihrer Planung darauf geeinigt hatten, dass sie auch die sehenswerten Dinge drumherum erkunden wollten.

[Jay Ryan]

Je mehr sie sich aufeinander zubewegt hatten in den letzten Wochen und Monaten umso mehr hatte sich Jay gefragt was genau es am Ende so schwierig gemacht hatte. Warum war es so eine komplizierte Sache gewesen aus dem was sie hatten etwas zu machen mit dem sie beide zufrieden waren. Musste da wirklich erst diese monatelange Funkstille her das sie beide einen klaren Kopf bekamen? Die erzwungene Aussprache hatte sie wieder in die richtigen Bahnen gelenkt und es war nicht so dass sie sich nicht auch mal stritten, aber ansonsten lief es tatsächlich so gut wie es eben laufen konnte. Zwar hielt die Vereinbarung das sie gewisse Dinge erst einmal hinten anstellten noch immer, aber auch das würde ich noch auflösen. Die gemeinsame Zeit hatten sie insgesamt bisher ohne größere Katastrophen verbracht und tatsächlich schien die Abstimmung deutlich besser zu funktionieren. So langsam gewöhnte man sich auch daran den anderen als Partner zu sehen und nicht nur als besten Freund. Der Punkt war am Ende vielleicht wirklich der schwierigste. Da konnten sie hunderte Dates absolvieren das Feeling musste stimmen, sonst würde das nicht klappen. Vanessa würde immer seine beste Freundin bleiben, aber das Ziel war eben auch das sie neben diesem auch die Frau in seinem Leben sein würde.

Aber genau ob es dafür wirklich reichte galt es ja herauszufinden. Doch die freien Tage waren auch irgendwie zur Erholung gedacht. Zur Erholung und zum kennen lernen der Umgebung die sie ja beide nicht gewohnt waren. Los Angeles war für beide eigentlich weniger neu, aber Amerika war ihnen beiden eben teilweise doch noch fremd. Beide waren sie nicht hier geboren, aber wollten hier natürlich dauerhaft eigentlich bleiben, zumindest beruflich gesehen.

Das er schon den nächsten Ausflug plante während sie gerade mal diesen begonnen hatte war eigentlich untypisch Jay, aber solange er an Amerika gebunden war und sie in London auf der Bühne stand mussten sie sich wie jetzt ja eigentlich schon fast Termine reservieren um sich überhaupt live sehen zu können. Mit einander sprechen war nicht das Problem, dazu gab es Erfindungen wie den Videochat, aber Live war eben doch noch etwas anderes. Doch irgendwie hatte die Rederei über London ihn auch davon abgebracht was sie eigentlich in den nächsten Tagen vorhatten. Denn der Highway war nun wirklich keine große Sehenswürdigkeit und für den brauchten sie auch wirklich nicht mehrere Tage. Doch Vanessa schien noch besser bei der Sache zu sein als der Neuseeländer und überließ er ihr das Navi. Ja er konnte sich daran erinnern, dass sie darüber gesprochen hatten. Auch Jay war gespannt, obwohl er natürlich keinen wirklichen Vergleich hatte, denn bei all den Ausflügen die er in seinem bisherigen Leben gemacht hatte, hatte Dänemark leider nicht wirklich dazu gehört. „Lassen wir uns überraschen! Wahrscheinlich wird es nicht ganz exakt so sein, aber wahrscheinlich sollten wir als vergleich definitiv irgendwnn mal einen Urlaub in Kopenhagen einplanen. Oder warst du schon in Dänemark?“ Ja es gab tatsächlich Dinge die er über sie nicht wusste. Es soll immerhin auch ein Leben für sie beide gegeben haben bevor sie einander kennen gelernt hatten. Gespannt beobachtete er wie sie das Navi umprogrammiert und folgte den Worten der elektronischen Stimme die sie wenig später vom Highway runter lotsten. „Was denkst du sollen wir vorher noch in Santa Barbara stoppen?“

[Vanessa Kirby]

Oft war der Übergang zwischen Freundschaft und einer Beziehung leichter, als man es sich zuerst vorstellen konnte, vor allem da eigentlich nur weitere Vorzüge dazu kamen, die vor allem körperlicher Natur entsprachen. Genau das passierte in den letzten Wochen und Monaten zwischen ihnen, auch wenn der erste Übergang dieser Art alles andere als geschmeidig verlaufen war. Gut, sie hatten sich damals nicht direkt an einer Beziehung versucht, sondern sich eher gedacht, dass es eine gute Idee war eine Freundschaft Plus einzugehen. Dass das nach hinten losgegangen war, darüber brauchten sie wohl jetzt nicht mehr zu sprechen. Die Funkstille, die monatelang zwischen ihnen gelegen hatte, sprach wohl für sich selber. Dass es dafür diesmal so gut verlief, war etwas, was Vanessa ab und zu doch noch überraschte. Klar, es war nicht immer harmonisch zwischen ihnen, was wohl bei ihren jeweiligen Temperamenten nicht wirklich verwunderlich war, aber dennoch lief es gut zwischen ihnen. Vor allem, wenn sie sich für ein paar Tage am Stück dann auch mal richtig sehen konnten. Dass das ähnlich sein würde, wenn sie es auch mal schaffen würden, sich mehrere Wochen oder sogar Monate sehen würden, war etwas woran Vanessa nicht mehr allzu sehr zweifelte, so wie sie es noch am Anfang getan hatte, nachdem sie sich darauf geeinigt hatten, dass zwischen ihnen einfach zu versuchen. Wobei es weniger Zweifel waren, als eher Sorgen, die sie sich gemacht hatte. Immerhin wusste sie wie es war Jay nicht in ihrem Leben zu haben und wie sie ihn in der Zeit eigentlich doch vermisst hatte, auch wenn sie es währenddessen niemals richtig zugegeben hatte.

Doch anstatt sich darüber Gedanken zu machen, ob es zwischen ihnen auch dauerhaft klappen konnte, genoss sie lieber die Zeit, die sie mit Jay hatte und genoss es, dass es zwischen ihnen so gut lief, wie es das bisher eben tat und vor allem wollte sie ihren Ausflug genießen. Sie war zwar schon öfter in Los Angeles gewesen, doch mehr als den Flughafen und einige wenige Teil der Stadt hatte sie von der Westküste Amerikas noch nicht gesehen. Das sollte sich aber mit diesem Trip ändern und so langsam bewegten sie sich auch aus der Stadt der Engel heraus. Etwas was die nächste Frage aufwarf und neben der Frage, wann sie sich das nächste Mal live wiedersehen würden, war es doch eine wichtige, wie Vanessa fand. Sie hatten bei ihrer Planung auch nur kurz über mögliche Zwischenstopps gesprochen, schließlich war die Fahrt von Los Angeles bis nach San Francisco alleine nicht so lange, dass man mehrere Tage damit füllen konnte. Zudem waren sie sich beide einige darüber gewesen, dass sie mehr als nur den Highway zwischen den Städten sehen wollten oder die Städte selber, auch wenn Vanessa sich sicher war, dass es auch in San Francisco einiges zu sehen gab. Aber dafür hatten sie auch genug Zeit eingeplant und ewig wollten sie sich bei den Zwischenstopps ja auch nicht aufhalten.
Es gab aber eben doch den ein oder anderen Halt, den sie gerne einlegen wollten, wie zum Beispiel Solvang, was laut Reiseführer und Internetrecherche wohl an dänischen Dörfern angelehnt war und wo man auch immer noch Dänisch sprach, auch wenn Vanessa sich das wirklich nicht vorstellen konnte, so wie sie Jay mitteilte. Doch sie wurde auch gerne eines besseren belehrt und es musste ja auch einen Grund dafür geben, weshalb ein Halt dort nicht fehlen durfte, so zumindest Reiseblogger und Co. “Ich bin auch wirklich gespannt, ob es so ist, wie es beschrieben wurde,” erwiderte sie auf seine Worte hin und grinste. “Das klingt nach einem guten Plan und ich glaube nur ihm Vergleich können wir sagen, ob alle Reiseblogger und Reiseführer Recht behalten,” fügte Vanessa ihren vorigen Worten noch hinzu und trank noch einen Schluck von ihrem Kaffee, der mittlerweile eine angenehme Trink-Temperatur hatte. “Jein...als ich vier war, haben wir dort mal Urlaub gemacht, aber wirklich daran erinnern kann ich mich nicht.” Wirklich sagen, dass Vanessa schon einmal dort war, konnte man nun wirklich nicht, auch wenn ihre Mum das oft anders sah. “Was ist mit dir? Bist du schon mal dort oder generell in Skandinavien gewesen?” Wollte sie auch von ihm wissen. Der Trip diente ja nicht nur dazu, dass sie Zeit miteinander verbrachten, auch wenn das ein wirklich guter Grund war, sondern auch um sich besser kennenzulernen. Zwar kannten sie sich schon lange und waren nicht grundlos beste Freunde, aber das hieß nicht, dass man alles über den jeweils anderen wusste. Etwas, was das Ganze aber auch umso spannender machte und Vanessa war gespannt darauf, was sie noch so über Jay erfahren würde.
Während sie das Navi so programmierte, dass ihr Zwischenstopp ebenfalls darin war, fragte Jay sie, ob sie auch in Santa Barbara halten wollten. "Gute Idee. Es soll ja auch sehr schön dort sein," nickte sie und fügte den weiteren Stopp ebenfalls ihrer geplanten Route zu. "Ich hoffe, dass klappt alles so und das Navi hat jetzt nicht Santa Barbara nach Solvang eingefügt, sonst fahren wir doch noch länger als geplant..."

[Jay Ryan]

Sie würden den richtigen Weg finden, den Weg aus ihrer Freundschaft eine Beziehung zu machen. Genau das hatten sie sich vorgenommen und das würden sie auch hinbekommen. An einzelnen Abenden hatten sie es ja schon geschafft. Neben den gewissen Vorzügen hatten sie das mit den Dates auf jeden Fall drauf. Aber auch wenn ihr Beruf belastend war für eine Beziehung, es würde Zeiten geben an denen sie sich nicht auf verschiedenen Kontinenten befanden und die würde länger als ein paar Stunden oder gar einen Tag andauern. Doch der Urlaub hatte definitiv auch noch andere Gründe. Sie hatten sich nicht festgelegt wo sie überall hinwollten, einfach weil das am Ende auch zu stressig werden würde. Wenn man sonst den lieben langen Tag nur nach der Uhr lebte, war der Urlaub ein perfekter Moment um abzuschalten. Wie sich außerdem zeigt, brauchten sie keinen hundertprozentig festgelegten Tagesplan, sie hatten innerhalb weniger Minuten schon allein zwei Orte gefunden an denen sie anhalten würden. Insgesamt hatten sie eine Woche Zeit um bis nach San Francisco zu kommen und wieder zurück. Sollten sie am Ende nichts mehr haben würde San Francisco genug zu bieten haben was sie sich ansehen konnten. Doch fürs erste sah es nicht danach aus. Wenn sie für die Strecke die man mit dem Auto in knapp 6h zurück legen konnte mehrere Tage brauchen wollten, hatten sie definitiv einige Optionen offen. Wobei Jay für sovieles offen war, solange es beinhaltete das sie es zusammen machen würden.

Sie hatten sich lange nicht gesehen und nach dieser Woche wusste niemand wann sie sich tatsächlich wieder sehen würden. Also half nur das beste aus diesem Urlaub herauszuholen. Während er also Vanessa das Navi überließ konzentrierte Jay sich auf die Straße und nahm, sofern dies möglich war selbst einen Schluck aus seinem Kaffeebecher. Es dauerte nicht lange als sie die Stadt verlassen bis sie den Highway auch schon wieder verließen. „Nein, lange Zeit war das entfernteste was ich gesehen habe im Urlaub Australien. Aber auch danach war Europa nicht sehr oft auf dem Reiseplan. Sehen würde ich aber gerne so einiges da.“ Definitiv war er auch einer Reise durch Europa gegenüber nicht abgeneigt. Ein Ziel hatten sie ja sowieso bereits festgelegt. Nachdem sie das kleine Dorf gesehen hatten war ein Besuch im richtigen Dänemark wohl unumgänglich.

Jay schaute amüsiert zu wie sie versuchte auch Santa Barbara ins Navi einzugeben. „Lass es mich so sagen, solange das Benzin reicht und wir zum richtigen Zeitpunkt eine Tankstelle finden können wir das sehr gern auch so rum machen!“ meinte er lachend. „Aber irgendwann würde ich gerne etwas Essen und vielleicht auch für eine gewisse Zeit mal aus diesem Auto aussteigen. Ansonsten bin ich alles offen!“ Jay streckte die Hand aus und legte sie auf ihren Oberschenkel und strich leicht darüber bevor er sie wieder ans Lenkrad zurück nahm.

[Vanessa Kirby]

Eine Woche war schon eine lange Zeit um es miteinander auszuhalten. Nicht dass Vanessa davon ausging, dass sie es nicht schaffen würden. Sie war sich sogar ziemlich sicher, dass sie diese Woche harmonisch zurücklegen würden. Allerdings würde diese Woche zu den wenigen Malen zählen, an denen sie für eine längere Zeit am Stück Zeit miteinander verbringen würden. Allein das war schon etwas verrückt, wenn man bedachte, wie lange sie sich nun schon kannten und dass sie auch schon vor dem Versuch eine Beziehung aus ihrer Freundschaft zu machen, gewisse Vorzüge miteinander geteilt hatten. Aber für mehr als zwei oder drei Tage am Stück hatte es dann doch nie gereicht. Dafür waren ihre Terminkalender einfach zu voll. Außerdem wollte man die wenige freie Zeit die man hatte, auch mit seiner Familie verbringen und zumindest Jay hatte ja außerdem auch eine Tochter, die ihren Vater sicher auch gerne mal zu Gesicht bekommen würde. Es war alles in allem jedenfalls nicht ganz so leicht mal mehrere Tage am Stück für einander zu reservieren. Doch jetzt wo sie es endlich mal geschafft hatten und sie auf ihrem Roadtrip auch die meiste Zeit unter sich sein würden, wollte Vanessa diese kleine Auszeit mit Jay auch in vollen Zügen genießen.

Dass sie auf einem sehr guten Weg dahin war, merkte sie bereits als er sie abholte und ihr den Kaffee in die Hand drückte. Besser konnte ihre Woche zusammen nicht starten, fand sie jedenfalls, denn obwohl sie davon ausging, dass sie den Jetlag gut meistern würde, so schadete Koffein auf keinen Fall. Wobei es nicht ganz so leicht war mit nur einer Hand das Navi zu bewegen, während man doch öfter leicht hin und her geschaukelt wurde, wann immer das Auto über eine Unebenheit auf der Straße fuhr oder sie um eine Kurve fuhren. Für einen kurzen Augenblick war Vanessa doch erstaunt darüber, dass Jay noch nicht viel von Europa gesehen hatte, doch recht schnell danach fiel er wieder ein, dass er offensichtlich von der anderen Seite der Erde kam, vor allem wenn er für lange Zeit eigentlich nur nach Australien gereist war, ein Land was ihr dafür noch auf ihrer Liste fehlte. An der Liste der Länder, die man bereist hatte, als man noch jünger war, erkannte man eben doch schnell, woher man kam. Zumindest tat man das in den meisten Fällen, vor allem wenn man aus einer nicht sehr wohlhabenden Familie entsprang. “Na dann haben wir doch schon mal ein Ziel für das nächste Mal, wenn wir ein paar Tage mehr füreinander haben. Europa hat auch so seine schönen Ecken,” erklärte sie ihm grinsend, ehe sie noch etwas nachdenklicher hinzufügte: “Wobei ich auch noch nie in Australien oder Neuseeland war.” Sie hatten wohl noch das ein odere andere Reiseziel, welches sie zusammen besuchen konnte, wenn sich das nächste Mal die Gelegenheit ergab, wobei sie natürlich nicht nur durch andere Länder reisen mussten. Etwas zweisamkeit konnte man schließlich auch gut in den eigenen vier Wänden verbringen.

Doch all das lag noch in der Zukunft und erst einmal mussten sie bei diesem Trip an ihrem Ziel ankommen. Zu ihren Zwischenzielen würden sie es aber auf jeden Fall schaffen, vor allem dann nachdem Vanessa es geschafft hatte, die ersten zwei Ziele erfolgreich ins Navi ein zu programmieren. “Ich denke das sollten wir schaffen,” erklärte sie ihm ebenfalls amüsiert und lehnte sich in ihrem Sitz zurück, während sie einen Schluck von dem Kaffee trank. “Weit haben wir es ja nicht bis zu unserem ersten Ziel. Nur noch eine Stunde. Je nachdem wann wir uns auf den Weg nach Solvang machen, können wir ja davor oder dann in Solvang was zu Essen aufsuchen oder was meinst du?” Noch war sie zwar satt von ihrem Frühstück, doch früher oder später mussten sie ja doch wieder etwas essen und die Zeit würde vermutlich auch schneller vergehen, als sie dachten. Mit einem Lächeln auf den Lippen betrachtete sie Jay für einen Moment, ehe sie ihren Blick wieder aus dem Fenster wandt.

[Jay Ryan]

Diese Reise war vielleicht ein wenig verrückt, aber sie wollten eigentlich nur Urlaub machen. Das sie diesen nicht bis zum Ende durchgeplant hatten ….nein um ehrlich zu sein hatten sie außer Start und Ziel eigentlich überhaupt nichts geplant. Sie wollten Urlaub machen und genau das taten sie genauso wie Vanessa und auch er es selbst wollte und nicht wie es vielleicht üblich war. Es hatte immerhin auch keine Ewigkeit gedauert bis sie den ersten Tag ja schon fast verplant hatten. Sie hatten zwei Ziele gefunden und eine Menge Zeit sich dort aufzuhalten. Jay war von Anfang an klar gewesen, dass sie wohl eine sehr große Strecke mit dem Auto zurücklegen würden, aber im Flugzeug gesessen hatten sie beide in den letzten Tagen wirklich lange genug. Er überließ Vanessa das Navi und konzentrierte sich auf die Straße. Auch der Highway war nicht schnurgerade verlaufen, aber die Landstraße erforderte doch etwas mehr Achtsamkeit als eine breite mehrspurige Straße. „Bitte? Wieso warst du denn noch nicht in Mittelerde?!“ fragte er lachend. Sie mochten seit langem beste Freunde sein und dennoch gab es Dinge die sie voneinander eben einfach nicht wussten. Sie hatten nie wirklich über solche Dinge gesprochen, auch wenn sie durchaus schon Urlaub zusammen gemacht hatten. Da dieser aber eben meistens mit anderen zusammen war, ging es oft um andere Themen als wo man bereits gewesen war und wo nicht. „Ich würde sagen dann haben wir definitiv einiges vor. Europa und vor allem Dänemark, genauso aber müssen wir deine fehlende Zeit in Australien und Neuseeland aufholen. Für letzteres werden wir aber wohl ein paar Tage mehr brauchen. Doch das sehen wir zur gegebenen Zeit.“ Australien an sicher war einfach auch schon deutlich weitläufiger.

„Gut das wir den einen Urlaub gerade erst anfangen und schon den nächsten planen.“ War das ein gutes Zeichen? Wenn sie sich doch in den nächsten Tagen so sehr auf die Nerven gingen das es keinen weiteren Urlaub zu zweit geben würde? Nun Planungen waren nichts Verbindliches sie konnten genauso gut wieder abgesagt werden. „Aber wie du gesagt hast wir haben noch eine Stunde bis wir ankommen also können wir auch gerne noch ein wenig weiter überlegen.“ Jay griff nach seinem Kaffeebecher und nahm einen großen Schluck daraus. Was sie sich anschauen wollten würden sie spontan entscheiden oder? „Oder wir überlegen was genau wir sehen wollen? Wobei für Solvang dürfte das klar sein oder, der Ort war glaube ich nicht all zu groß oder?“ Santa Barbara war da schon eine andere Geschichte. „Hast du in Santa Barbara eine Idee was wir uns ansehen sollten? Oder schlendern wir nur ein wenig durch die Innenstadt? Wobei der Hafen soll sehr schön sein. Wobei natürlich die Frage ist was es dort gibt was wir in Los Angeles nicht sehen.“

Jay streckte die Hand aus und rückte die Sonnenbrille zurecht. „Wie sieht es eigentlich mit deinen Fahrkünsten aus?“ Klar in England herrschte Linksverkehr. Aber was er wissen wollte war ob sie überhaupt noch Fahrpraxis hatte.

[Vanessa Kirby]

Natürlich hätten sie beide auch einen Strandurlaub machen können oder die Woche in einem Spa verbringen können, schließlich hatten sie beide oft so viel zutun, dass es wenig Zeit dafür gab, um sich mal so richtig zu entspannen. Aber sie hatten eben den Gedanken einen Roadtrip zu machen, als deutlich besser angesehen, vor allem, da sie so auch genug Zeit miteinander verbringen konnten, ohne dass sie von etwas abgelenkt werden konnten. Sie konnten neue Dinge gemeinsam entdecken und Vanessa gefiel der Gedanke sehr, dass sie neue Erinnerungen gemeinsam machen konnten. Für eine lange Zeit würde sie immerhin den Besuch in Solvang mit Jay assoziieren und das fand sie auch gar nicht mal so schlecht. Außerdem war die Planung des Roadtrips auch sehr entspannt, wenn man bedachte, wie andere Leute ihre Roadtrips planten. Klar, sie hatten einen Startpunkt und wussten auch, wann sie an ihrem Ziel ankommen mussten. Doch alles dazwischen war vollkommen ihnen überlassen und sie hatten genug Zeit, um alles in ihrem Tempo zu machen. Die Strecke konnte man schließlich locker an einem Tag fahren und sie hatten eine ganze Woche eingeplant. Es war also genug Zeit, um entspannt von A nach B zu kommen und sich dabei noch ein bisschen besser kennenzulernen. Vanessa vermutete zwar, dass es nicht mehr so viel gab, was sie noch nicht über Jay wusste, immerhin kannten sie sich ja jetzt doch schon seit ein paar Jahren und waren nicht ohne Grund vorher beste Freunde gewesen. Jedoch konnte man ja auch nie wissen, was für Geheimnisse der jeweils andere noch hatte. So stellte Vanessa gerade fest, dass der Neuseeländer noch nicht wusste, dass sie noch nie in seiner Heimat gewesen war. “Es hat sich halt noch nie ergeben,” erwiderte sie und musste dann auch selber etwas lachen. Zumindest hatte sie jetzt einen Grund mehr, weshalb sie doch mal nach Neuseeland fliegen musste. Es würde sicher auch nicht schaden, wenn sie dabei jemanden an ihrer Seite hatte, der aus dem Land kam und ihr somit auch hier und da Seiten des Landes zeigen konnte, die ein normaler Tourist nicht unbedingt zusehen bekam. “Wir haben wirklich noch einiges vor uns, was wir zusammen erkundigen können,” stimmte sie ihm zu und musste dabei doch Lächeln. Gut, sie würden vermutlich nicht jedes Mal, wenn sie zur gleichen Zeit frei hatten, irgendwo hinreisen. Manchmal war es auch schön, wenn man in der gewohnten Umgebung Zeit zu Zweit genießen konnte, aber hin und wieder musste man doch auch gemeinsam Urlaub machen und da war es gut, dass sie die nächsten Ziele schon einmal grob im Kopf hatten.

Irgendwie war es dann aber doch komisch, dass sie bereits ihren nächsten gemeinsamen Urlaub planten, wenn ihr derzeitiger eigentlich gerade erst angefangen hatte und Vanessa konnte nicht anders als auf seine Worte hin zu lachen. Allerdings sah Vanessa es auch einfach mal als ein gutes Zeichen an. Es bedeutete schließlich, dass sie beide diese Beziehung als etwas langfristiges ansahen und nicht als einen kurzen Fling. Natürlich konnte man noch nicht sagen, was in der Zukunft war und wie die nächsten Jahren aussahen, aber dennoch war es doch an sich ganz gut, dass sie beide noch eine Weile mit dem jeweils anderen zusammen sein wollten. “Das wäre vermutlich der deutlich bessere Plan, anstatt zu überlegen, welches Reiseziel wir nach diesem Trip als nächstes besuchen,” stimmte sie Jays Vorschlag zu und trank einen Schluck von ihrem Kaffee. “Solvang ist recht klein, ja,” sie nickte und sah aus seinem Fenster, als das Meer sich ihnen deutlich präsentierte. “Das hatte ich über den Hafen auch gehört und die Old Mission soll auch einen Besuch Wert sein, aber wir können auch gerne erst einmal durch die Innenstadt schlendern und schauen, was wir spontan entdecken und was uns reizt zu sehen.” Das würde Vanessa tatsächlich schon reichen und sie konnte immer noch spontan entscheiden, was sie sehen wollten. Außerdem soll die Innenstadt mit ihren kleinen Gässchen auch sehr schön sein.

Auf Jays Frage zu ihren Fahrkünsten sah sie zu dem Schauspieler und zuckte mit den Schultern. “Ich fahre zwar nicht so häufig selber, aber ich denke, dass ich noch ganz gut fahren kann. Zumindest würde ich das jetzt einfach mal behaupten.” Gut, sie war natürlich den Linksverkehr gewohnt, aber Vanessa schreckte auch nicht davor hier zu fahren, wenn Jay mal zu müde sein sollte oder einfach keine Lust hatte weiterzufahren.

[Jay Ryan]

Dieser ganze Ausflug, sie hatten sich ja gemeinsam dafür entschieden und genau deswegen gab es wohl auch keine Entscheidung zu bereuen. Sie waren diejenigen die entschieden wo sie stoppen würden. Wenn es ihnen dann doch nicht gefiel würden sie einfach wieder ins Auto steigen und weiterfahren. Aber zu erst einmal war er gespannt was es mit diesem dänischen Dorf auf sich hatte. Er hatte Vanessa was das anging vertraut, denn Jay hatte davon zuvor noch nie etwas gehört. „Oh wir haben definitiv noch einiges vor uns. Aber ich denke wir finden auch die passende Zeit dafür.“ Sie hatten, da war er sich wirklich so sicher wie er es formuliert hatte noch genügend Zeit all die gerade geplanten Urlaubsziele umzusetzen. Natürlich konnte man nie wissen was das Leben bereit hielt. Aber er war nicht der Mensch der so tun konnte als wäre morgen das Leben zu Ende. Jay liebte das Leben einfach und das passte nicht zu seiner Einstellung. Genau deswegen hatte er aber auch weniger das Problem für sich zu sehen das sie mit diesem Urlaub definitiv den endgültigen Schritt von besten Freunden zu einem Paar schaffen würden.

Doch den nächsten Urlaub sollten sie wirklich erst planen wenn es an der Zeit war. Sie hatten jetzt eine Woche vor sich die es zu füllen galt und genau darauf sollten sie hier und jetzt ihre Aufmerksamkeit richten. Bereits heute hatten sie sich ja zwei Orte vorgenommen wo durchaus gut geplant sein sollte was sie sich ansehen wollten. Denn der Tag hatte ja immerhin auch nur 24 Stunden und von denen waren ein paar ja auch schon um. Ihre Zustimmung zu seinem zweiten Vorschlag quittiert der Schauspieler mit einem Nicken. Was sollte er auch noch sagen, es war immerhin seine Idee gewesen. „Das ist gut dann haben wir da auf jeden Fall nicht das Entscheidungsproblem.“

In Santa Barbara würde das ein bisschen komplizierter werden. „Das klingt gut. Also die Old Mission. Haben wir denn eine Zeit wann wir in Solvang sein müssten? Oder ist das egal? Denn wenn ja sollten wir in Santa Barbara definitiv die Zeit ein wenig im Blick halten.“ Gegen das schlendern durch die Stadt hatte Jay nichts einzuwenden, aber Santa Barbara war eben eigentlich nur der erste Stopp. Wobei sie natürlich nichts verpassen wollten. Ansonsten passten ihre Ideen ja anscheinend ganz gut überein. „Vielleicht entdecken wir beim schlendern auch ein gutes Restaurant und Essen einfach was? Aber ich denke das können und sollten wir spontan entscheiden.“ Die Stunde ging am Ende schneller rum als gedacht. „Gut ich werde darauf zurück kommen, denn natürlich wird das hier nicht die ganze Woche mein Platz sein!“ er deutete grinsend auf seine Hälfte des Autos während er einen Blick auf das Navi warf. Hatten sie ein genaues Ziel eingegeben? „Also fahren wir zum Hafen und stellen das Auto da ab? Dann schauen wir weiter?“ So oder so sollten sie wohl dazu übergehen den Schildern mehr zu folgen.

[Vanessa Kirby]

Zugegebenermaßen hatte Vanessa sich nicht so gut auf diesen Roadtrip mit Jay vorbereitet, wie sie es gerne gehabt hätte. Natürlich hatte sie sich alles zu den wohl wichtigsten Städten oder Dörfern auf dem Weg von Los Angeles nach San Francisco durchgelesen und war sich auch sicher, wo es sich lohnen würde zu halten. Aber sie hatte auch das Gefühl, dass es noch mehr dazwischen gab, was vielleicht ganz so bekannt war, aber dafür auch sehenswert. Aber es lag wohl auch einfach daran, dass Vanessa einfach nicht mehr Zeit gehabt hatte, um ihre Research noch etwas zu intensivieren. Vielleicht war das aber auch gar nicht so schlecht. Sie hatten so zumindest einen ungefähren Plan, wo sie halten und etwas mehr Zeit verbringen würden und wenn es ihnen in einer Stadt doch nicht gefiel, konnten sie einfach wieder ins Auto steigen und weiterfahren oder zusätzlich irgendwo halten, wenn ihnen danach war.
Seine Worte ließen sie doch etwas Lächeln und sie nickte zustimmend. „Ja, ich denke auch, dass wir genügend Zeit haben, das alles zu machen, was wir uns vornehmen zusammen zu sehen.“ Vanessa legte dabei ihre Hand sachte auf seinen Oberschenkel und drückte diesen leicht. Sie waren zwar gerade noch am Anfang ihrer Beziehung, wenn sie diese überhaupt schon so betiteln wollten. Aber ihr gefiel der Gedanke sehr, dass sie zusammen mit Jay noch weitere Reisen unternehmen würde und sie hatte zumindest das Gefühl, dass der Neuseeländer das Gefühl mit ihr teilte.

Es war wohl aber wirklich nicht der richtige Zeitpunkt ihren nächsten gemeinsamen Urlaub zu planen, wenn sie gerade einmal am Anfang ihres ersten gemeinsamen Urlaubs standen. Das erste Ziel auf der Fahrt steuerten sie zwar schon an, aber sie mussten auch überlegen, was sie dort genau machen beziehungsweise sehen wollten. Gut, Solvang war nicht gerade groß und viele Optionen würden sie dort nicht haben. Dort ging es vor allem darum, die Stadt auf sich wirken zu lassen, jedenfalls war Vanessa der Meinung, dass dem so sein würde. Das größere Problem, wenn man es überhaupt als solches bezeichnen wollte, war Santa Barbara. Die Stadt war deutlich größer und es gab wirklich einiges zu sehen. Man musste seine Route durch die Stadt also gut durchdenken, wenn man möglichst viel davon sehen wollte in ein paar Stunden. Sie hatten zwar eine ganze Woche vor sich, aber diese wollten sie ja schließlich nicht nur in einer Stadt verbringen. „Nein, nein, wir müssen nicht zu einer bestimmten Zeit in Solvang sein,“ erklärte sie ihm schnell und nickte zustimmend auf seine Worte hin, schließlich hatte sie einen ähnlichen Gedanken gehabt, was die Zeit in Santa Barbara anging. „Das klingt gut. Ich hab das Gefühl, dass wenn wir in Santa Barbara ankommen, etwas zu essen vertragen werden. Aber das spontan zu entscheiden, ist auf jeden Fall keine schlechte Idee.“ Immerhin bestand auch die Möglichkeit, dass sie in Solvang etwas fanden, was sich für einen Snack perfekt eignen würde oder aber sie hatten schon vor ihrer Ankunft in Santa Barbara Hunger und suchten früher ein Restaurant für eine Mittagspause auf. Es war immerhin alles möglich während ihres Roadtrips, aber deswegen hatte sie die Idee auch so gut gefunden. Sie konnten tun und lassen was sie wollten. Für Vanessa war einfach die Hauptsache, dass sie Zeit mit Jay verbringen konnte und dass sie das in der kommenden Woche tun würde, daran hatte die Britin keine Zweifel. „Keine Sorge, ich lass dich auch mal auf dem Beifahrerplatz sitzen,“ versicherte sie ihm amüsiert und stellte den Kaffeebecher in die Halterung unterhalb des Armaturenbrettes. Vanessa nickte auf seine Worte hin. „Würde ich sagen, oder? So groß ist Solvang wohl nicht und ich glaube von da aus haben wir einen guten Startpunkt um das Dorf zu erkunden.“

[Jay Ryan]

Im Urlaub sollte man ja eigentlich etwas weniger auf die Uhr schauen müssen. Doch sie hatten ein Tagesziel gesetzt und sie wollten nicht im Auto schlafen. Genau das machte es nötig das sie eben doch die Zeit ein wenig im Blick hatten. Doch ein wenig Spontanität wollten sie sich insgesamt eben doch behalten, weswegen nicht nur Santa Barbara als Ziel spontan im Navi gelandet war, sondern die Orte die sie sich ansehen wollten standen auch als sie endlich angekommen waren nur grob fest. Wobei Jay wohl auch zufrieden gewesen wäre wenn sie sich im Hafen in einem Restaurant die Zeit vertrieben hätten bevor sie nach Solvang weiter gefahren wären. Doch sie wollten beide etwas von der Stadt sehen. Da aber auch er Hunger hatte, war der gebürtige Neuseeländer froh das Vanessa dem Plan mit dem Restaurant nicht abgeneigt schien. Sicher sie hatten einen groben Plan was sie sehen wollten, doch Kellner und Barkeeper gehörten oft zu denjenigen die ziemlich gute Tipps geben konnten was man unbedingt gesehen haben musste oder was man lieber lassen sollte. Eventuell würden sie also neben einem guten Essen auch noch eine Idee bekommen was ein Must Have für den ersten Besuch in Santa Barbara war.

„Es ist schon merkwürdig was man alles so verpasst, wenn man nur immer zum Arbeiten nach Los Angeles kommt oder? Ich meine so weit entfernt ist Santa Barbara nun wirklich nicht und ich war noch nie hier!“ sagte der Schauspieler als sie in die Stadt kamen. Auch Jay nahm erneut einen Schluck aus dem Kaffeebecher. Das dieser ihnen kalt wurde war bei den heutigen Temperaturen wohl schwer möglich, dennoch schmeckte er nicht unbedingt besser je länger sich das Gebräu in dem Becher befand. Okay sie hatten also Santa Barbara erreicht und als Jay den Wagen abstellte schaltete er den Motor aus und sah Vanessa an. „Ich will ja nicht das du dich langweilst während der Fahrt!“ antwortete der Dunkelhaarige amüsiert „Solange du dann auch auf der richtigen Seite fährst!“ Bevor sich die Britin allerdings beschweren konnte, lagen seine Lippen auf ihren. Nichts was sie ausgeschlossen hatten zu tun, selbst wenn hätte er es wohl trotzdem getan, denn groß darüber nachgedacht hatte Jay nicht. „Los aussteigen!“ sagte er daher jetzt auch als wäre nichts gewesen.

Neben dem Auto stehend schob er die Sonnenbrille auf die Nase, die bis gerade eben noch zwischen Tacho und Lenkrad gelegen hatte. Der Parkplatz versprach kein großes Gedränge, aber es schien ein reger Besucherstrom zu herrschen. Jay hielt Vanessa die Hand hin um mit ihr zusammen den Site Seeing Trip zu starten.