30.06.2020, 08:32
Josephine war wirklich froh gewesen mit Katherine schon eine Person in Los Angeles zu haben, der sie nahe stand. Sie wusste wahrlich nicht, wie ihre Schwester das hinbekommen hatte, als sie von daheim ausgezogen und ganz alleine in der Stadt der Engel gewesen war. Wobei – so ganz stimmte das ja nicht, da ihre Schwester ihre Kollegen gehabt hatte, die zu guten Freunden geworden sind. Das war der Vorteil, wenn man erst umzog, wenn man eine Rolle hatte. Anders als Josephine, die sich erst nach ihrem Umzug nach Rollen umgesehen und Castings besucht hatte. Dies hatte die Flugkosten gespart und sie war flexibler gewesen – und es hatte sich ausgezahlt. Nach monatelangem Casting hatte sie ihre erste Hauptrolle endlich in der Tasche und konnte es kaum abwarten, bis die Dreharbeiten dazu beginnen würden. Davor wollte sie die freie Zeit allerdings noch genießen, weshalb ihr dieses Wellnesswochenende gerade recht kam.
„Hm lass mich mal überlegen… wie war das noch Thanksgiving 2011 – muss ich dich daran wirklich erinnern?“, neckte sie ihre Schwester und blickte mit einem Lächeln auf die Landschaft, die an ihr vorbeizog. Es hatte etwas Beruhigendes an sich, von dem ganzem Großstadttrubel wegzukommen und Katherine schien das genauso zu sehen wie sie selbst. Immerhin hatte auch ihre Schwester gerade eine stressige Zeit hinter sich – Josephine wollte gar nicht daran denken wie verspannt ihre eigene Muskulatur sein musste nach dem ganzen Castingstress. „Also wenn du mich fragst sollten wir es genauso machen. Zweimal im Jahr einfach nur die Seele baumeln lassen.“, antwortete sie auf die Aussage der Dunkelhaarigen und riss dabei ihren Blick von der Natur los, um Katherine anzublicken. Allerdings nicht für lange, denn da tat sich vor ihnen schon ihr Ziel auf und Josephine konnte nicht anders, als förmlich zu starren. „Oh mein Gott das sieht wundervoll aus! Ich spüre schon förmlich wie sich mein Nacken bei diesem Anblick beginnt zu entspannen.“ Und das war keine Übertreibung. Kaum hatte ihre Schwester den Wagen geparkt – in eine Parklücke, die Josephines Alptraum gewesen wäre, weil sie so klein war – öffnete sie die Wagentür und streckte sich einmal ausgiebig. „Sag mal irre ich mich oder schmeckt sogar die Luft deutlich frischer als in L.A.?“, fragte sie ihre Schwester lachend, während sie zum Kofferraum spazierte, um ihr Gepäck auszuladen.