19.02.2021, 12:06
Das ganze hier war nicht so entspannend wie es sein sollte. Natürlich genoss er ihre Nähe, aber dennoch konnte er nicht alle Gedanken vertreiben. Hier da gab es Moment in denen er sich fragte, ob er das Richtige machte. Nicht für sich, sondern für Phoebe. Er wollte nicht, dass Menschen die sie liebte, sich von ihr abwendeten weil er wieder in ihr Leben getreten war. Daniel war durchaus bewusst, dass man ihm nicht sofort verzieh aber ein Chance geben, würde ihm schon reichen. Eine kleine Chance, damit er beweisen konnte wie sehr er sie liebte und wie sehr der Kanadier sein Verhalten bereute. Doch ihre Familie würde sich nicht so leicht besänftigen lassen. Doch in erster Linie wollte er Phoebe an seiner Seite und nicht ihre Familie. Sie mussten einen Hürde nach der anderen nehmen und nicht wieder losrennen, dass sie auf den Mund fielen. Es war Zeit ihre gemeinsame Zukunft in die Hand zu nehmen. Sein Blick wand sich zu ihr und er musste schmunzeln. Er schob sich eine grüne Weintraube in den Mund und kaute sie genüsslich bevor er antwortete. "Ich will nicht das du dich unwohl fühlst, ich will das wir ehrlich sind. Bin ich zu forsch oder zu schnell, sag es. Ich bin einfach nur glücklich, dass du bei mir bist und mir eine Chance gibst." Er zog seine Hand zu seinen Lippen und gab ihr einen federleichten Kuss. Sie hatte musste gar nichts. Phoebe hatte das Sagen, wenn es zu schnell ging, ging es zu schnell und er würde einen Gang zurückschalten. "Ich bin nicht weggelaufen, na gut vielleicht ein wenig. Aber für mich ist das, als wäre das meine erste Beziehung. Mein Versuch alles richtigzumachen, scheitert. Eigentlich will ich nur, dass wir wieder eine richtige Familie sind. Du an meiner Seite, ist alles was ich will und wenn ich dafür warten muss, dann mach ich das. Wie gesagt, du gibst das Tempo an und ich folge." Mit einem Lächeln wollte er seine Worte bekräftigen auch, wenn auch sein Herz sich etwas zusammenzog. Er verstand sie, aber irgendwie hatte er auf eine anderen Antwort gehofft. Seine Angst, dass sie vielleicht doch sich der ganzen Sache entzog und ihn verließ, war groß aber gleichzeitig wusste er auch, dass er es nicht ändern konnte. Phoebe musste es aus freien Stücken wollen und er konnte nur abwarten und auf das Beste hoffen.
"Du hast alle Zeit der Welt, vielleicht scheine ich ungeduldig, nein ich bin ungeduldig aber nur weil ich dich nicht verlieren willen. Doch ich weiß auch, dass es dich erdrückt und deswegen, denk einfach darüber nach und dann entscheiden wir, wie es weiter geht." Damit nahm er sich noch einen Weintraube und schob sie sich wieder in den Mund. Während er kaute, schob er seine Sonnenbrille zurecht und blickte aufs Meer. Zusammenziehen, war vielleicht wirklich noch zu früh, aber Daniel wollte nicht mehr allein nach Hause gehen. Das Haus schien immer größer und einsamer. Aber er musste sich zurückhalten, seine Bedürfnis, standen nicht an erster Stelle. "Denk darüber nach. In der Zwischenzeit, werde ich versuchen meine Kinder wieder für mich zu gewinnen. So kann es nicht weitergehen, ich war furchtbar aber ich bin immer noch ihr Vater. Dieser Typ wird nicht meine Kinder kriegen." Daniel runzelte mit der Stirn. Der neue Mann seiner Exfrau war ihm ein Dorn im Auge, weil er der größte Streitpunkt, was seine Kinder anging, war. Immer wieder wenn Daniel sich einen Schritt näherte, kam dieser Typ und zerstörte die Verbindung. Seine Gespräche mit Rachel verliefen niemals gut, meist endeten sie in Streit. Doch aufgeben, war nichts was er sich erlauben konnte.
Daniel lehnte sich zurück und schloss die Augen. Die Sonne stand immer noch hoch am Himmel und schien erbarmungslos auf sie herab. "Denk du darüber nach, es muss nicht heute sein und auch nicht morgen. Sieh, ob du dich mit dem Gedanken allein anfreunden kannst, in ein Haus mit mir zu ziehen? Mehr will ich gar nicht und es ist mir auch egal wie lang es dauert. In der Zwischenzeit bring ich den Neuen meiner Frau um die Ecke und vergrabe ihn in der Wüste." Das war ein Scherz auch, wenn es Sekunden gab in denen er genau dies dachte. Es brachte nichts, der Mann würde bleiben und er musste sich damit abfinden. Doch das hieß noch lang nicht, dass er kampflos aufgeben würde.
Doch heute galt der Tag Phoebe und so verbrachten sie den Rest des Tages gemeinsam, ohne Gedanken an ein Haus, seinen Kinder und Phoebes Familie. Hier auf dem Boot war es wie in einer Seifenblase, die reale Welt konnte auf sie warten. Denn nichts war ihm wichtiger, als Phoebe glücklich zu sehen.
ENDEN