28.02.2021, 01:34
Das mit den Augenringen hatte Ben schon ein wenig mit Ironie gemeint. Vor allem nach dem er die Antwort auf seine mehr oder weniger ungestellte Frage gehört hatte, war Bens Verlockung Ian näher kennen zu lernen relativ gering. Vielleicht sprach da auch schon wieder ein wenig die Eifersucht aus ihm. Ein Gefühl dem er sich nicht ohne Grund später widmen wollte. Denn irgendwie machte es aus jedem keinen wirklich umgänglichen Menschen auch er selber bildete da keine Ausnahme. Skeptisch hörte er Ninas Antwort dennoch an. So richtig sicher ob sie wirklich diese Geschichte hinter sich gelassen hatte war der Schauspieler nicht, auch wenn Nina es immer wieder beteuerte. Vielleicht hatte sie dem Alkohol abgeschworen, aber die Wut die sie anscheinend immer noch auf die beiden gehegt hatte, hielt man an so etwas fest, wenn der andere einem eigentlich scheiß egal war? Ob ihn dabei die Aussage beruhigte das sie inzwischen anders über die Vergangenheit dachte wusste Ben nicht so wirklich. Nur würde er definitiv für Ian eine Ausnahme machen von seinem Vorhaben Menschen nicht vorzuverurteilen. Das der Brite inzwischen mehr über diese Dreiecksgeschichte wusste als es jemals seine Absicht war, machte das nicht besser. Auch wenn er ein wenig beeindruckt war das sie ihm das überhaupt erzählt hatte. Immerhin hatten sie sich zuletzt noch die Pest an den Hals gewünscht, oder vielmehr sie ihm. Das sie hier und jetzt Cupcakes miteinander aßen machte sie ja noch nicht zu besten Freunden, auch wenn er dagegen wohl nichts einzuwenden hatte.
Genau das war ja auch der Hauptgrund wieso er die Fortsetzung dieser Treffen vorgeschlagen hatte. Er würde den Kaffee beisteuern, wenn sie die Cupcakes wieder mitbrachte. Ben hätte ihr auch einfach ein paar Tüten überlassen können, aber manchmal musste man die Chance nutzen. Ihre Gegenwart hatte etwas Angenehmes und das wollte er nicht so schnell nun wirklich nicht aufgeben. Mehr war tatsächlich nicht sein Ziel, zumindest fürs erste nicht.
Wer das Thema Julianne angebracht hatte wusste Ben gar nicht so wirklich. Als Nina ihn aber jetzt danach fragte woher ER die Blondine kannte, ertappte Ben sich dabei wie er der Schauspielerin etwas zu sehr an den Lippen hing. Fast musste er aber ein bisschen schmunzeln. „Was denn? Bist du eifersüchtig?“ Das Gefühl hatte er schon an dem Abend gehabt das Nina diese Bekanntschaft irgendwie nicht so angenehm war. „Keine Panik, da lief nichts…tatsächlich weiß ich gar nicht mehr wie es anfing. Aber wir sind nur Freunde und das schon seit einigen Jahren. Da ich aber das Haus nicht mit irgendjemanden verlassen kann ohne, dass es heißt sie wäre meine Freundin. Haben wir es bisher vermieden uns all zu oft hier in Los Angeles zu treffen. Deswegen weiß von dieser Freundschaft auch kaum jemand.“ Natürlich gab es da nichts zu verbergen, aber es würde nur wieder unnötig Drama bedeuten und Ben vermied es eigentlich wirklich in Los Angeles mit irgendjemandem gesehen zu werden der als potentielle Partnerin in Frage kam. Tatsächlich suchte er auf ihrem Gesicht nach einem Anzeichen wie sie diese Nachricht aufnahm. Warum war ihm ihre Meinung auf einmal so wichtig?
„Sagen wir mal so ich bin froh wenn das Nudelwasser nicht anbrennt und ich schaffe es nicht zu verhungern. Das letzte mal das ich Essen bestellt habe ist tatsächlich eine Weile her. Wenn du das kochen können nennen möchtest, werde ich dir sehr gerne eine Geschmacksprobe davon geben, aber ich warne dich auch direkt, er warte bitte nicht zu viel.“ Okay jetzt hatten sie schon zwei Verabredung. Diese Treffen steigerten sich in der Anzahl wirklich exponentiell. Vielleicht war es doch an der Zeit sich Gedanken über Gefühle und der gleichen zu machen oder war es dafür zu früh? „Also Kaffee, Gebäck und ein Essen. Hör mal das könnte in mehr….. äh Treffen enden als ich je erwartet hätte.“ Ja auch er suchte ein wenig nach einem Wort für das was sie hier taten. „Wenn mir das gestern einer gesagt hätte, hätte ich ihm den Vogel gezeigt das du dich auch nur fünf Minuten in meiner Wohnung aufhalten würdest ohne irgendeine Spitze zu bringen.“