13.12.2020, 01:48
Aus logistischer Sicher wäre es sicher einfacher gewesen, wenn sie sich in Kanada oder in Europa getroffen hätten und dort ihre gemeinsame freie Zeit genossen hätten. Jedoch wurde ihnen die Strecke von Los Angeles hoch nach San Francisco auch empfohlen und zumindest für Vanessa war es das erste Mal, dass sie den berühmten Highway 101 entlang fuhr. Zudem war das Wetter an der amerikanischen Westküste auch etwas beständiger als in England oder Kanada. Immerhin gab es hier eigentlich nur eine Jahreszeit. Gut, es konnte natürlich auch schnell zu heiß werden und Vanessa war sich sicher, dass es heute auch ein heißer Tag werden würde, doch es war immer noch besser als Regen. Zumal das Auto auch über eine Klimaanlage verfügtech nicht gerade kalt werden würde in Kalifornien, aber sie hatten den Fahrtwind und zur Not auf eine Klimaanlage im Auto, wodurch sie sicher einen kühlen Kopf bewahren würden. Gut, eingecremt hatte sie sich natürlich trotzdem, aber sie würden sicher keinen Hitzeschlag bekommen, jedenfalls ging sie noch davon aus. Dennoch war sie froh, dass sie sich Kalifornien ausgesucht hatten, um ihre freie Zeit miteinander zu verbringen, auch wenn es hieß, dass ihre Anreise etwas weiter war. Aber dafür würde es sich auch lohnen, da war Vanessa sich sicher. Sie hatte Jay auch vermisst, das musste sie zugeben, was ihr vor allem dann auffiel, als er angefahren kam und sie ihn mal wieder live und in Farbe sah, anstatt übers Telefon, wobei sie auch froh war, dass es Facetime und dergleichen gab. Das machte so eine Beziehung auf Distanz doch etwas erträglicher.
Doch die Freude war natürlich viel größer nun neben ihm im Auto zu sitzen und ganz normal mit ihm reden zu können, anstatt übers Telefon, bei dem man sich auch immer Sorgen darüber machen musste, ob die Verbindung das ganze Gespräch über in Ordnung sein würde oder ob es zwischenzeitlich nicht doch abbrechen und ihr Gespräch damit kürzer machen würde, als es geplant war. Da machte ihr der Verkehr nicht einmal viel aus für den die Stadt natürlich bekannt war. Auch wenn sie zugeben musste, dass sie die Staus in London doch immer noch etwas schlimmer fand. Man konnte schließlich auch stunden brauchen bis man überhaupt aus der britischen Hauptstadt kam und sich endlich so richtig auf den Weg in Richtung ihres Ziel befand.
Ihre Freude darüber Jay zu sehen, wurde auch nur noch dadurch größer, dass er ihr einen Kaffee reichte und sich dann auch noch daran erinnert hatte, was für einen sie gerne trank. Gut, sie waren schon vorher die besten Freunde gewesen und Vanessa kannte auch das ein oder andere Detail über Jay und wusste was er mochte, aber sie hatten sich auch eine ganze Weile angeschwiegen, ehe sie sich dazu entschieden hatten, dem Ganzen zwischen ihnen eine Chance zu geben. In der Zeit hätte er ja theoretisch doch einiges vergessen können. Zudem waren Männer ja nicht dafür bekannt, dass sie sich solche kleinen Details gut merken konnten. Daher konnte sie auch nicht anders, als ihn sachte zu necken, wobei sie sich sicher war, dass man aus ihrem Ton heraushören konnte, dass sie sich über die kleine Geste freute.
Der Verkehr hinderte sie natürlich daran schneller aus der Stadt zu kommen, aber sie befanden sich dann doch schon bald auf dem Highway und verließen die Stadt. Da wurde die Landschaft um sie herum auch langsam schöner und Vanessa wandte ihren Blick ab, als Jay sie ansprach. „Gar nicht mal so schlecht, was mich überrascht. Aber vielleicht hast du auch gleich einen schlafenden Körper neben dir sitzen, während du dich aufs Fahren konzentrieren musst,“ scherzte sie und trank einen Schluck von dem Kaffee, der doch dabei half die Geister zu wecken und vor allem dabei, dass sie sich wacher fühlte. „Du bist schon ein paar Tage länger wieder hier oder?“ Sie hatten natürlich darüber gesprochen, wann sie in LA ankommen würden, allerdings konnte Vanessa sich nicht daran erinnern, dass er ein genaues Datum erwähnt hatte, oder aber der Jetlag hinderte sie daran sich zu erinnern. Beides bewegte sich wohl im Bereich des Möglichen.
“Bis September noch, du hast also noch etwas Zeit, falls sie dich nochmal vom Set und nach England fliegen lassen.” In seinem Drehplan war es sicher auch nicht gerade leicht ein paar Tage zu finden, die es ihm erlauben würden nach London zufliegen und sich Vanessa auf der Bühne anzusehen. Sie würde sich natürlich darüber freuen, sollte er doch die Zeit dazu finden, allerdings würde sie es ihm auch nicht übel nehmen, wenn er es nicht schaffen sollte. “Es ist allerdings auch gerade in Planung, dass eine Vorstellung gefilmt wird und als Teil des National Theater Lives ins Kino zu bringen.” Da musste man zwar am richtigen Tag auch Zeit haben, aber was den ort anging, war man dann immerhin etwas flexibler.