16.09.2021, 11:08
Es war Emma natürlich nicht entgangen, dass ihre Kollegin leichenblass wirkte und sichtlich ein kleines Problemchen hatte. Allerdings wäre der Blonden der wahre Grund für ihre Übelkeit nie in den Sinn gekommen, so dachte sie doch eher daran, dass die andere Emma etwas Falsches gegessen hatte. Tom stimmte ihr zu, dass die Britin ziemlich taff war und trotzdem vor hatte dieses stundenlange Spiel für ihren Roman durchzustehen. Die 27-Jährige hatte keine Ahnung, wie lange Emma wirklich auf der Damentoilette war, doch irgendwann stand sie wieder neben den Beiden und sah auch schon viel besser aus. Zumindest hatte sie wieder eine gesunde Gesichtsfarbe. „Okay, ich geb‘ mir Mühe.“ – grinste Emma, während die Britin meinte, dass sie sich keine Sorgen machen sollte und sich wieder auf ihren Platz setzte.
Emma Watson lobte ihren Landsmann, dass er die Amerikanerin schon über alles in Kenntnis gesetzt hatte. Sicherlich wusste die Blonde, wer der Herzmann der Britin war, aber das von hier oben anhand einer unbekannten Trikotnummer zu erkennen war ein Ding der Unmöglichkeit. Zum Glück war Tom da und hatte sie schnell aufgeklärt. Aktuell spielte sich immer noch das Veteranenspektakel auf dem Eis ab und Emma verstand wirklich den Hintergrund dafür, aber großartig interessieren tat es sie trotzdem nicht. Das tat ja theoretisch nicht einmal das Eishockeyspiel, aber für die beiden Briten wollte sie sich Mühe geben. Immerhin meinte die andere Emma auch, dass das Spiel an sich spannender werden würde. Na hoffentlich. „Ja, mal schauen. Ich lasse mich jetzt einfach überraschen.“ – grinste die Blonde, die sich nicht einmal sicher war, ob sie schon einmal ein Eishockeyspiel im Fernsehen gesehen hatte. So griff sie noch einmal in ihr Popcorn und versuchte sich auf das Spielfeld zu konzentrieren. Sicherlich kam sie ungeduldig rüber, weil sie gefragt hatte, wann das Spiel endlich los ging, aber irgendwann leerte sich das Spielfeld. Die Soldaten gingen. Die ganzen Spieler kamen und es schien wirklich los zu gehen. Das Spiel lief und Emma musste zugeben, dass dies ein ziemlich rabiater Sport war, denn der Puck schoss mit einer mörderischen Geschwindigkeit über das Spielfeld und hin und wieder auch gegen die Sicherheitsscheiben. Von den meisten Dingen, die da auf dem Eis geschahen, hatte sie einfach keine Ahnung. Sie kannte die Regeln nicht. Wusste nichts von den Fouls, die passierten. Immerhin erkannte sie die ein oder andere Torchance. Jedenfalls kam ihr die Zeit ewig vor und plötzlich wurde eine Pause angekündigt. Okay, wie lang würde das noch gehen? Doch das traute sie sich gar nicht zu fragen. Ihr Popcorn war jedenfalls fast leer. Nur der Boden war noch bedeckt.