19.07.2020, 08:12
„Ich hätte nicht gedacht, dass diese Seite noch in der schlummert.“ – sagte Anna ehrlich, aber mit einem liebevollen Lächeln auf den Lippen. Zu viel war in der Vergangenheit passiert und sie erinnerte sich vor allem an Zac’s depressive Phasen, denn damals dachte sie wirklich, dass sie den alten Zac nie wieder zu Gesicht bekam. Der etwas kindische Zac, der immer einen frechen Spruch auf den Lippen hatte, sodass man beinahe aus den Latschen kippte. Aber… da war er. Vor ihr. Er sah gesund, glücklich und wirklich… angekommen aus. Zum Glück. Ihr erschrockenes Gesicht muss ihn wirklich amüsiert haben, denn auf einmal lachte er lauthals los. „Ach ne, lass das mal mit der Bella. Ich steh nicht so auf blasse, glitzernde Typen. Aber ohne Jessica wäre ich definitiv nicht da, wo ich jetzt bin.“ – meinte sie, ein bisschen Stolz schwang in ihrer Stimme. Sie wusste, dass sie ohne ihre Rolle im Twilight-Universum niemals so weit gekommen wäre. Niemals. „Nee, aber wenn du meinen Schwanz sehen möchtest, dann hättest du nur Fragen müssen.“ – kam es auf einmal von dem Jüngeren und schon wieder zeigte Anna diesen geschockten Gesichtsausdruck. Kurz kam ihr die Szene von damals vor die Augen, auch da war Zac so frech gewesen, allerdings aber mit einem anderen Hintergrund. Die Brünette nahm so viel Kraft zusammen wie sie hatte und boxte gegen seine stahlharten Oberarme. „Duuu… dein Selbstbewusstsein will ich haben. Aber nein danke, aber diese Frage verzichte ich.“ – Anna streckte ihre Zunge raus und lief einfach weiter. Dieser Kerl! Kurz darauf hatte Zac sie im Schwitzkasten und die Schauspielerin versuchte sich zu wehren, aber hatte natürlich keine Chance. „Ok, ich geb auf. Weiße Fahne!“ – quietschte sie und löste sich erschöpft aus der Rangelei. Manchmal könnte man meinen, dass sie noch vierzehn waren. Manchmal.
Kaum im Haustierhandel angekommen, gingen Zac’s Blödeleien weiter. „Niemand will dein Spielzimmer sehen, Efron. An Christian Grey kommst nicht einmal du ran.“ – meinte sie gespielt abwertend und hob ihre schmalen Augenbrauen, während sie weiter durch den Laden schlenderte. Dieser Frechdachs, manchmal müsste man ihm echt den Mund zu kleben. Sollte sie vielleicht wirklich mal machen…
Ein paar Minuten später und mit einem vollen Korb, kamen die Drei an der Kasse an und packten alles auf den Tresen. Auch Zac meldete sich für eine Wasserflasche an, verschwand dann aber nochmal schnell um die Ecke. Er brachte einen Napf und noch mehr Wasser, logisch. Bei dem Wetter hatte sicherlich auch Maca Durst, vor allem wenn sie sich am Strand dann austobte. Endlich war alles über das Band gelaufen und der Jüngere konnte bezahlen. Die Sachen verschwanden in den Tüten und teilweise auch in den Hosentaschen, sodass sie endlich den Laden verlassen konnten. Anna lief ihrem guten Freund hinterher, denn er meinte, dass er in der Nähe geparkt hatte, um alles aktuell nicht Benötigte im Auto verstauen zu können. Kaum waren sie wieder aus dem Laden draußen forderte Zac sie zum Trinken auf. „Ok, Mama.“ – sagte sie schmunzelnd und nahm eine der Wasserflaschen und trank. Es war wirklich warm, sodass das Trinken tatsächlich guttat. Der allgemein in Watte gepackte Kopf verschwand trotzdem nicht. Dieses dumpfe Gefühl blieb. Wie ein Dauerzustand.
Kurz darauf hatten die Beiden alles in Zac’s Auto geschafft und nur noch das Wurfding sowie das Trinken in der Hand. Zusammen mit Maca schlenderten sie zum Strand und zum Glück war in der Nähe des Ladens auch direkt ein Hundestrand, der aktuell gerade mäßig besucht war. Der Meereswind zerzauste ihre braune Mähne vollkommen und kaum kamen sie am Rand des Strandes an, zog Anna ihre Schuhe samt Socken aus. Die Socken stopfte sie in die Schuhe und trug dann das Paar mit einer Hand. Der warme Sand fühlte sich wirklich wunderbar an und sie hoffte, dass ihr die frische Luft und Sonne ein bisschen halfen wieder auf die Beine zu kommen. Zumindest für einen freien Kopf oder sowas in der Art. Einfach für ein bisschen Wohlsein, irgendwas. Solch eine Wirkung hatte das Meer doch schließlich, oder?