26.07.2020, 06:14
Es war ironisch, dass sich in diesem Moment die Rollen vertauscht hatten, oder? Vor einiger Zeit stand sie neben Zac, vollkommen klar während es ihm total miserabel ging. Und jetzt? Lag sie zusammengekauert auf dem Boden, krümmte sich vor Schmerzen und der Jüngere, welche gerade eine Rehabilitation hinter sich hatte, saß an ihrer Seite. Bereit zu helfen und trotzdem konnte er nichts tun. Anna war so sehr mit ihren Schmerzen beschäftigt, dass auch sie nicht merkte, ob sie schon eine wilde Meute um sie herum positioniert hatte. Und selbst wenn, in diesem Moment war es der Schauspielerin wirklich scheiß egal. Sie hatte andere Probleme und wenn sie hier liegen würde und vor Freude lachte, ja selbst dann würde die Presse etwas finden, worüber sie sich das Maul zerreißen konnten.
Immer noch wiegte sich die 32-Jährige selbst im Sand, um irgendwie die Schmerzen zu ertragen. Mit ihren Handflächen drückte sie in ihren Bauch, in der Hoffnung, dass der Gegendruck etwas brachte. Nichts. Es half jedoch nichts hier liegen zu bleiben und zu hoffen, dass die Schmerzen von alleine weg gingen. Anna war so schlau zu begreifen, dass sie dafür dringend ärztlichen Rat brauchte, weswegen sie ihren guten Freund bat ihr aufzuhelfen. Beiden war recht schnell bewusst geworden, dass sie es aus eigener Kraft nicht bis zu Zac’s Wagen schaffen würde. Der Jüngere meinte, dass er nur schnell Maca an die Leine machen wollte. Anna sah nicht, dass er sich die Leine umhing und die Hündin erstaunlich gut mitspielte.
Plötzlich verlor sie nämlich den Boden unter den Füßen, denn Zac hatte sie einfach hochgenommen. Auf seine Arme. Die 32-Jährige legte ihre um seinen Hals und automatisch lehnte sich ihr Kopf gegen seine Schulter, nicht unbedingt, weil sie ihm nahekommen wollte, sondern weil sie nicht die Kraft hatte ihn von selbst zu halten. Und da war der Moment gekommen, an dem alle Dämme brachen. Anna war wirklich eine starke Person, nicht besonders nah am Wasser gebaut. Meistens sah man ihr die tieferen Gefühle auch nicht an, außer eigentlich die pure Lebensfreude. Aber nun rannten die Tränen über ihre Wangen, unaufhörlich und in diesem Moment weinte sie wirklich vor Schmerzen, weil sie es kaum noch ertragen konnte. Die meisten der Tränen landeten auf Zac’s Shirt. Die Tatsache mit der älteren Dame, die den Jüngeren an die vergessenen Schuhe erinnerte, bekam sie kaum mit. Der Schmerz trieb sie beinahe in eine Art Delirium.
Erst ein paar Augenblicke später kam Anna wieder einigermaßen zu sich und merkte, dass sie schon auf dem Beifahrersitz von Zac’s Wagen saß. Auch Maca hatte ihren Platz gefunden und das Auto rollte auch schon auf den Straßen von Los Angeles. Der jüngere Schauspieler hatte zwar eindeutig den Fuß auf dem Gaspedal, heizte aber trotzdem nicht unverantwortlich durch den Verkehr. Anna versuchte einfach zu atmen und nicht wieder in irgendeine Ohnmacht zu fallen, schließlich wollte sie selbst wissen, was mit ihr los war. So sah sie nach einigen Minuten, die sich anfühlten wie Stunden, die Auffahrt zu einer Notaufnahme vor sich. Kurz hatte Anna einen Moment der Klarheit, einen kurzen Moment, wo kein Krampf sie drohte zu übermannen. Schlagartig griff sie Zac’s Hand, nachdem dieser geparkt hatte, krallte sich tief in seine Haut. „Ich habe Angst.“ – flüsterte sie mit weinerlicher Stimme, konnte ihn durch den Vorhang ihrer Tränen kaum erkennen. Sie war so froh, dass er in diesem Moment bei ihr war.