26.07.2020, 10:42
Wow, was gab es bitte für krasse Schmerzmittel? Kaum floss das Medikament durch ihre Venen war Anna in einer anderen Welt. Jegliche Untersuchungen bekam sie gar nicht mehr mit. Das unsanfte Abtasten war auf einmal ganz angenehm und wenn sie so in die Runde der Ärzte blickte, dann fühlte sie sich direkt wie in einem Staffelfinale von Grey’s Anatomy. Wooow. Sie wusste zwar, dass Zac sich immer noch in dem Behandlungsraum befinden musste, aber sie sah ihn nicht mehr. Aber… sie spürte ihn irgendwie. War das seltsam? Keine Ahnung, denn in diesem Moment fühlte sich alles merkwürdig an, so als wäre ihr Körper nicht mehr ihr eigener. Strange. Unglaublich strange. Irgendwann trat erneut jemand an die Krankenhausliege und das Gesicht war neu, diesen Arzt hatte sie noch nicht gesehen. Ihr wurde ein weiteres Mittel gespritzt und aus der Ferne hörte sie so etwas wie ‚Alles wird gut.‘ und sie antwortete einfach benommen: „Okay.“ – dann schloss sie die Augen und alles war einfach nur noch schwarz.
Irgendwann wachte sie auf. Wo war sie? Es war so unglaublich hell in diesem Raum, dass sie nur zaghaft ihre Augen öffnen könnte. Immer wieder blinzelte sie, um sich an das Licht zu gewöhnen. Schnell erkannte sie, dass es sich nicht um ihr Schlafzimmer und auch nicht um ihr Bett handelte. Nein, sie war im Krankenhaus. Das alles war kein Traum gewesen. Scheiße, aber… sie hatte keine Schmerzen mehr. Überhaupt keine. Was für ein Gefühl, das hatte die brünette Schauspielerin fast vergessen. Sie schaute sich um und erkannte zu ihrer Linken Zac, welcher unaufhörlich ihre Hand hielt. „Hey.“ – murmelte sie mit trockener Stimme und merkte, dass sie unglaublichen Durst hatte. Anna versuchte sich aufzurichten, was ihr doch schwerfiel, so war sie doch an einigen Stellen verkabelt. Ihr lagen so viele Fragen auf den Lippen, doch sie kam gar nicht dazu ihren Freund auszufragen, denn in diesem Moment betraten die Ärzte das Zimmer und klärten sie selbst auf. Ihre Schmerzen kamen von einem Magengeschwür, welches bei einer Endoskopie des Magens festgestellt wurde. Deswegen war sie auch in Narkose gewesen. Scheinbar wurden Proben entnommen, die sich schon als gutartig herausgestellt hatten. Na immerhin. Laut dem Arzt sind an dem Geschwür aber keine Komplikationen zu erkennen, weswegen es nicht operativ entfernt werden musste, sondern medikamentös behandelt werden konnte. Der richtige Hammer kam aber erst, denn angeblich sei das Magengeschwür das Resultat ihrer Magersucht. Was? Magersucht? Nein, niemals. Sie doch nicht! Der Arzt riet ihr sich professionelle Hilfe zu suchen, der Psychiater sei auch schon da gewesen und würde sie auch nochmal besuchen, jetzt wo sie wach war. Plötzlich lagen unzählige Flyer vor ihr, welche für die verschiedensten Einrichtung in Los Angeles und Umgebung warben, wie bitte? Die Ärzte verabschiedeten sich und nun war sie mit Zac alleine.
Mit traurigen Augen blickte sie ihren guten Freund an. Sie wusste, dass sie ein Problem damit hatte regelmäßig zu essen. Der Stress… aber sie hatte wirklich niemals gedacht, dass sie eine Magersucht hatte. So dünn war sie doch wirklich nicht, oder? Automatisch zog sie die Bettdecke weiter nach oben, denn auf einmal schämte sie sich unglaublich für ihren Körper, dabei wusste sie nicht einmal, was Zac nun gesehen hatte oder nicht. „Stimmt das?“ – fragte sie nur vollkommen fassungslos an den Jüngeren gewandt. Ja, sie hatte den Ärzten aufmerksam zugehört, aber… trotzdem konnte sie es nicht glauben. Ihr Gewicht war doch bestimmt normal für ihre Größe, oder? Sie selbst stand Monate nicht auf der Waage und konnte es gar nicht sagen. „Ich, ich bin nicht magersüchtig. Das musst du mir glauben.“ – winselte sie beinahe wie ein armer Welpe. Die Worte des Arztes wollten einfach nicht in ihren Kopf, so stieß sie die Flyer von sich. Das konnte doch alles nicht wahr sein.