21.05.2021, 02:52
„Naja du vielleicht – wir wissen Beide, dass du solches Gerede schon immer besser hast wegstecken können als ich.“, gab sie zu, da Josephine schon immer ein Mensch gewesen war, der sich sehr viel zu Herzen nahm. Zwar waren beide Langford-Schwestern eher introvertiert, aber Katherine gab nicht so viel auf die Meinung von anderen. Wieder eine Eigenschaft, um die sie die Brünette beneidete. Kein Wunder, dass sie immer ihre Schwester oder ihre Mutter nannte, wenn man sie nach ihren Vorbildern fragte. „Ich mich bei dir bedankt? Tut mir Leid, deine Illusionen zerstören zu müssen Schwesterchen, aber das Gesicht haben wir Beide unserer Mutter zu verdanken. Und glaub mir, ich danke ihr jeden Tag dafür.“, neckte sie die Ältere und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als sie Katherines hochnäsige Miene betrachtete. „Aber die eingebildete Zicke kannst du wirklich gut spielen, ich fragte mich, wann du eine solche Rolle mal ans Land ziehst.“, fuhr sie dann noch unbekümmert fort und streckte Katherine zum Spaß kurz die Zunge raus. Josephine selbst hatte schließlich schon in „Wish Upon“ das Mean Girl gemimt und sich dafür eigentlich auch in „After Passion“ beworben – umso verwunderter war sie gewesen, als man sie unbedingt für die Hauptrolle des braven Mädchens haben wollte. Zwar passte dies viel besser zu ihrem Naturell, aber es gab immer noch Castingdirektorenm, die dachten, dass die Blondine automatisch das arrogante Miststück sein musste. „Die Cocktails bekommst du aber trotzdem – schließlich bekomme ich bald meine erste Gage und das muss gefeiert werden.“, stimmte sie ihrer Schwester dann jedoch noch zu, bevor sie prompt zu ernsteren Themen übergingen.
Zuerst störte es Jo auch überhaupt nicht – denn sie half ihrer Schwester gerne bei Liebesangelegenheiten und stand ihr mit Rat und Tat beiseite. Nein, was ihr schwer im Magen lag, war die Tatsache, dass sie auf einmal wieder auf Noah zu sprechen kamen. Ein Thema, vor dem sie lieber die Augen verschloss und nicht genau drüber nachdachte. „Ja… da hast du wohl recht…“, murmelte Josephine etwas zerknirscht auf die nächste Aussage ihrer Schwester, da sie ja schon Recht hatte. Eigentlich sollte man meinen, dass die Fronten bei Noah und ihr geklärt waren – dennoch spukte er ihr immer wieder im Kopf herum und die Tatsache, dass er letztens bei einem Date gesichtet worden war, stieß ihr ziemlich sauer auf. „Du musst das machen, womit du dich am wohlsten fühlst und von dem du weißt, dass du dich nicht ewig quälen wirst. Also in deinem Fall nur als Beispiel – fändest du es schlimmer, von der Frau abgewiesen zu werden und im worst case die Freundschaft zu verlieren oder aber ewig mit dem Gedanken herumzulaufen „Was wäre, wenn ich es ihr gesagt hätte?" Und sobald du für dich entschieden hast, womit du nicht leben kannst, hast du eigentlich deine Antwort.“, erwiderte sie noch etwas Gedanken verloren, da dies tatsächlich eine Frage war, mit der sie sich schon etwas länger beschäftigte – auch, wenn bei ihr Noah den Platz der mysteriösen Dame einnahm. „Ach nein… eigentlich nicht. Ich meine, ich weiß es nicht, weil ich viel zu sehr damit beschäftigt bin, mich auf die Dreharbeiten vor zu bereiten.“, wich sie Katherines Frage aus und sah bekümmert auf das Muster der Bettdecke. „Allerdings… wenn ich dir sagen würde, dass ein Freund von mir ein Date hatte und mir das nicht mehr aus dem Kopf gehen will, egal wie sehr ich es auch verdrängen will, was würdest du dann schlussfolgern? Bedeutet das gleich, dass ich Gefühle für ihn habe oder fühle ich mich einfach unwohl, weil wir Beide bis jetzt immer Single waren und das womöglich unsere Dynamik…. verändern könnte?“