If you're the heart then I'm the beat;

[Josephine Langford]

If you're the heart then I'm the beat

somehow together we're complete

JOSEPHINE LANGFORD & KATHERINE LANGFORD # 12. JUNI 2018 # VORMITTAGS # ETWAS AUSSERHALB VON LA

Josephine konnte gar nicht sagen wie sehr sie sich auf dieses Wochenende gefreut hatte. Ihre Schwester Katherine hatte die Idee gehabt, dass sie gemeinsam auf eine Wellnessfarm fahren könnten und verbunden hatten sie das Ganze mit einem Roadtrip. Es war schon etwas länger her, seitdem die beiden Schwestern etwas gemeinsam unternommen hatten, aus dem einfachen Grund, dass sie ziemlich beschäftigt waren. Mit ihrer beider Karrieren – denn während Katherine vor der Kamera stand und die Herzen der Zuschauer schon im Sturm erobert hatte, war es Josephine gelungen, ihre erste große Hauptrolle an Land zu ziehen. Die Dreharbeiten dazu würden bald beginnen und die Blondine war schon ganz gespannt, wie alles verlaufen würde und vor allem, welche Wendung dies für ihre Karriere bedeutete. Natürlich war Katherine die erste Person gewesen, der sie davon erzählt hatte – danach waren ihre Eltern drangekommen, gefolgt von ihrem besten Freund Noah Centineo. Seinerseits ebenfalls Schauspieler und den meistens Menschen genauso ein Begriff wie ihre Schwester. Kein Wunder, dass sie ihr so nacheiferte und sich den einen oder anderen Tipp abholte, wie man mit der plötzlichen Berühmtheit umgehen sollte.

Allerdings wollte sie heute nicht allzu viel über die Arbeit reden, sondern viel lieber über lockerere Dinge. Denn ja, auch wenn die Presse ihnen unterstellte, dass sie nicht gut miteinander auskamen, war absolut das Gegenteil der Fall. Sie standen sich ziemlich nahe und waren einfach keine Menschen, die ihre Beziehung in der Öffentlichkeit präsentierten. Auch dieser Roadtrip würde nicht auf einem ihrer Social Media Accounts auftauchen – generell hatte Josephine für sich beschlossen, ihr Handy mehr oder weniger in ihrer Reisetasche zu lassen. Dieses Wochenende galt der Erholung und das nahm sie auch sehr ernst. „Ganz ehrlich Kat dieses Wochenende war einer deiner besten Einfälle.“, brach sie das Schweigen im Wagen, den Katherine fuhr. Sie würden die Farm bald erreichen und die letzten paar Minuten hatten sie einfach der Musik im Radio gelauscht. „Genau das, was ich jetzt brauche.“, fuhr sie fort und drehte sich lächelnd zu ihrer Schwester. „Wo hast du das Angebot eigentlich gefunden? War es eine Empfehlung von jemanden?“

[Katherine Langford]

If you're the heart then I'm the beat

somehow together we're complete

JOSEPHINE LANGFORD & KATHERINE LANGFORD # 12. JUNI 2018 # VORMITTAGS # ETWAS AUSSERHALB VON LA

Katherine hatte gerade die Pressetour für Love, Simon hinter sich gebracht und wollte die Freizeit genießen, bis die nächsten Dreharbeiten anstanden. Und mit niemandem verbrachte die Schauspielerin lieber ihre Zeit als mit ihrer jüngeren Schwester. Als sie noch in Australien gelebt hatten, waren die Schwestern unzertrennlich gewesen. Doch dann war Katherine vor ungefähr zwei Jahren aus beruflichen Gründen nach Los Angeles gezogen und auch wenn die Langfords ständig übers Telefon Kontakt gehalten hatten, es war nicht dasselbe gewesen. Umso froher war Katherine, dass Josephine nun auch in der Filmbranche Fuß gefasst hatte und ebenfalls nach Los Angeles gezogen war. So konnten sie sich nun öfter sehen, auch wenn sie viel arbeiteten. Bald würden für Jo umfangreiche Dreharbeiten startet, immerhin hatte sie eine Hauptrolle bekommen! Katherine war so stolz auf ihre kleine Schwester, hatte sie auch nie an dem Talent der 20-Jährigen gezweifelt.

Und da Josephine dann monatelang sehr beschäftigt sein würde, hatte Katherine vorgeschlagen vorher noch gemeinsam ein Wellnesswochenende unter Schwestern zu verbringen. „Wann hatte ich schon einmal schlechte Einfälle?“, erwiderte die Dunkelhaarige im Scherz auf die Worte ihrer Schwestern. Aber Josephine hatte definitiv Recht –das war eine Idee von Katherine gewesen. Die Autofahrt selbst war ja schon lustig gewesen, wie würde es dann auf der Farm werden? Dieses Wochenende konnte nur unglaublich werden. „Du sprichst mir aus der Seele.“, stimmte sie ihrer Schwester zu. Sie konnten so ein Wochenende definitiv gebrauchen. Auch wenn die Langford-Schönheiten ihren Traum lebten, es war teilweise ein verdammt anstrengender Traum. „Ja, Alexandra hat es mir empfohlen. Sie war mit auf Pressetour und ich habe erwähnt, dass nach der ganzen Tortur Erholung angebracht ist. Dann hat sie mir diese Farm empfohlen, sie kommt angeblich mindestens zweimal im Jahr für ein Wochenende her. Und ich weiß durch die Hotels der Pressetour wie wählerisch Alex ist und wie schnell sie auf hohem Niveau meckert. Also muss das hier ja der pure Himmel sein.“, erklärte die 22-Jährige amüsiert. Einige Minuten später tat sich vor ihnen auch schon ein mächtiges Gebäude auf, welches definitiv ihr Ziel war. „Ok, ich glaube Alex hat nicht übertrieben.“, stellte Katherine froh fest, während sie den Wagen parkte.

[Josephine Langford]

Josephine war wirklich froh gewesen mit Katherine schon eine Person in Los Angeles zu haben, der sie nahe stand. Sie wusste wahrlich nicht, wie ihre Schwester das hinbekommen hatte, als sie von daheim ausgezogen und ganz alleine in der Stadt der Engel gewesen war. Wobei – so ganz stimmte das ja nicht, da ihre Schwester ihre Kollegen gehabt hatte, die zu guten Freunden geworden sind. Das war der Vorteil, wenn man erst umzog, wenn man eine Rolle hatte. Anders als Josephine, die sich erst nach ihrem Umzug nach Rollen umgesehen und Castings besucht hatte. Dies hatte die Flugkosten gespart und sie war flexibler gewesen – und es hatte sich ausgezahlt. Nach monatelangem Casting hatte sie ihre erste Hauptrolle endlich in der Tasche und konnte es kaum abwarten, bis die Dreharbeiten dazu beginnen würden. Davor wollte sie die freie Zeit allerdings noch genießen, weshalb ihr dieses Wellnesswochenende gerade recht kam.

„Hm lass mich mal überlegen… wie war das noch Thanksgiving 2011 – muss ich dich daran wirklich erinnern?“, neckte sie ihre Schwester und blickte mit einem Lächeln auf die Landschaft, die an ihr vorbeizog. Es hatte etwas Beruhigendes an sich, von dem ganzem Großstadttrubel wegzukommen und Katherine schien das genauso zu sehen wie sie selbst. Immerhin hatte auch ihre Schwester gerade eine stressige Zeit hinter sich – Josephine wollte gar nicht daran denken wie verspannt ihre eigene Muskulatur sein musste nach dem ganzen Castingstress. „Also wenn du mich fragst sollten wir es genauso machen. Zweimal im Jahr einfach nur die Seele baumeln lassen.“, antwortete sie auf die Aussage der Dunkelhaarigen und riss dabei ihren Blick von der Natur los, um Katherine anzublicken. Allerdings nicht für lange, denn da tat sich vor ihnen schon ihr Ziel auf und Josephine konnte nicht anders, als förmlich zu starren. „Oh mein Gott das sieht wundervoll aus! Ich spüre schon förmlich wie sich mein Nacken bei diesem Anblick beginnt zu entspannen.“ Und das war keine Übertreibung. Kaum hatte ihre Schwester den Wagen geparkt – in eine Parklücke, die Josephines Alptraum gewesen wäre, weil sie so klein war – öffnete sie die Wagentür und streckte sich einmal ausgiebig. „Sag mal irre ich mich oder schmeckt sogar die Luft deutlich frischer als in L.A.?“, fragte sie ihre Schwester lachend, während sie zum Kofferraum spazierte, um ihr Gepäck auszuladen.

[Katherine Langford]

Katherine lachte amüsiert. Natürlich ließ ihre Schwester ihr Kommentar, dass sie nur gute Einfälle hatte, nicht unkommentiert. Und tja, Josephine hatte zugegeben ein gutes Argument. Thanksgiving 2011 war kein Glanzmoment gewesen, aber sooo schlecht hatte Katherine ihre Idee nun auch nicht gefunden. „Was soll mit Thanksgiving gewesen sein? Ich fand die Haribos in der Truthahnfüllung lecker. Dad auch.“, erwiderte sie mit gespielt ernster Miene, dann aber legte sich sofort wieder ein Grinsen auf ihre roten Lippen. Bei dem Vorschlag der Jüngeren seufzte Katherine zufrieden. „Ja, das ist eine gute Idee, das sollten wir machen.“, stimmte sie zu. Zweimal pro Jahr ein Wellnesswochenende musste schon drinnen sein. „Vorausgesetzt du hast dann noch Zeit, nachdem es mit dir durch die Decke gegangen ist und du einen Film nach dem anderen drehst.“ Das konnte man als Witz auffassen, aber die 22-Jährige scherzte nicht.

Nachdem Katherine den Motor abgestellt hatte und ausgestiegen war, ließ sie noch einmal den Anblick des Wellnesstempels auf sich wirken. Sie stieg in das Lachen ihrer Schwester ein. „Oh ja, definitiv. Ob meine Lunge das mag, wenn sie nicht mehr soviel Feinstaub atmen darf?“, schmunzelte die Schauspielerin und half Jo beim Ausräumen des Gepäcks. Mit ihren Taschen bepackt betraten die Schwestern das Gebäude und der Eingangsbereich alleine ließ schon erahnen, welche Dekadenz in diesem Gebäude gelebt wurde. Herrlich! Nach einem kurzen Rundumblick durch die große Halle, gingen sie zum Empfangsbereich, wo eine nette Dame die Schwestern begrüßte. Katherine sagte ihr, dass sie auf den Namen Langford gebucht hatten und die junge Blondine begann fleißig in ihren Computer zu tippen. Dann erklärte sie den Frauen, dass sie aufgrund ihres ersten Aufenthaltes hier ein Upgrade in eine schönere Suite bekommen hatten. Mit einem freudigen Strahlen sah Katherine zu Josephine und wenige Minuten später betraten sie die Suite im oberen Stockwerk des Hauses. Sie war locker so groß wie Katherines Wohnung und durch die Glasfront auf der anderen Seite des Raums ließ sich schon etwas von dem Ausblick erahnen, der den Schwestern auf der Terrasse geboten werden würde. Ein Kollos von einem Bett stand in der Mitte, wo Katherine sich sogleich rauffallen ließ. Himmlisch! „Oh Josie, lass uns hier nie wieder weg gehen!“, seufzte die Brünette.

[Josephine Langford]

„Mag sein, aber Mum und ich haben an dem Thanksgiving nicht sehr viel gegessen.“, erwiderte sie lachend, da die Gummibärenfüllung nicht ganz ihren Geschmack getroffen hatte. Allerdings war es in ihrer Familie wirklich oft so, dass Katherine mit ihrem Dad ein Team bildete, während sie selbst ihrer Mutter näher stand. Beim Gedanken an ihre Eltern, verspürte die Blondine einen kurzen Stich, ein kleines Aufflammen von Heimweh, und sie war unendlich froh, mal wieder ein paar Tage mit ihrer Schwester verbringen zu können. Zwar lebten sie mittlerweile beide in Los Angeles, sahen sich aufgrund ihrer vollen Terminkalender jedoch viel zu selten, weshalb sie den Vorschlag, so ein Wellnesswochenende zweimal im Jahr zu planen, umso besser. „Für meine Lieblingsschwester werde ich immer Zeit haben – abgesehen mal davon, wessen Karriere ist hier durch die Decke gegangen, hm?“, neckte sie ihre Schwester, wobei ein stolzer Unterton in ihrer Stimme mitschwang. Sie war wirklich unheimlich beeindruckt davon, was Katherine seit ihrem Umzug alles erreicht hatte und eiferte ihr in gewisser Weise nach.

Über die Karriere würden sie bestimmt auch an diesem Wochenende sprechen, aber nun kamen sie erst einmal an und Josephine war vom ersten Moment beeindruckt von der Umgebung. „Ich glaube sie freut sich – erinnerst du dich noch an die Campingurlaube, die wir früher mit Mum und Dad unternommen haben?“, schweifte sie wieder kurz zu ihren Eltern ab, bevor sie ihr Gepäck in die Hände nahm und mit Katherine die beeindruckende Lobby erreichte. Die Anmeldung ging ziemlich flott über den Tisch und nachdem die Schwestern erfuhren, dass ihr Zimmer auch noch geupgradet wurde, war sich die Blondine sicher, dass das eines der besten Wochenenden des Jahres werden würde. Tja – und als sie das Zimmer schließlich erreichten, verfestigte sich diese Vermutung nur noch. „Nur zu gerne! Allerdings glaube ich, dass Noah einen Suchtrupp losschicken würde, wenn ich nicht rechtzeitig zu unserem monatlichen DVD-Abend erscheine.“, meinte sie grinsend und natürlich wusste Katherine, dass sie von Noah Centineo sprach – ihrem besten Freund. „Und du hättest bestimmt auch jemand, der dich vermissen würde, oder?“, harkte sie interessiert nach, während sie sich neben ihre Schwester auf das Bett hockte und auf sie herunterblickte.

[Katherine Langford]

„Das wollte ich hören.“, sprach die Dunkelhaarige und nickte zufrieden, dass Josephine für ihre Lieblingsschwester immer Zeit haben würde, egal wie steil es mit ihr bergauf gehen wird. Wobei die Jüngere der Langfords dann Katherines Karriere ansprach und obwohl sie es inzwischen gewohnt sein musste, war sie es nicht. Es war ihr noch immer unangenehm, wenn jemand ihr eine große Karriere zusprach. Weshalb sie es immer runterredete, so wie auch in diesem Moment. „Ach bitte, mich kann man halt im Fernsehen streamen. Und okay, bei Love, Simon habe ich eine Nebenrolle auf der Kinoleinwand. Aber du, meine talentierte, hübsche kleine Schwester… du machst keine halben Sachen. Du hast dich gleich als Hauptrolle auf die Kinoleinwände der Welt gespielt. Das ist beeindruckend.“ Das war es wirklich. Josie hatte letztes Jahr zwar schon kleine Fernsehrollen gehabt, aber niemand hatte ihren Namen gekannt. Und sich ohne Namen eine so große Rolle zu ergattern, das war eine wirkliche Leistung.
Ein Lächeln umspielte die Lippen der Schauspielerin, als Erinnerung an die früheren Campingausflüge der Langfords aufflammten. „Oh ja, ich erinnere mich gut. Das waren echt tolle Urlaube. Bis in dem Jahr, in dem Mum von einer Spinne gebissen wurde und wir glaubten, es wäre eine Redback gewesen.“ Eine in Australien stark verbreitete, aber sehr giftige Spinne. Zum Glück hatten sie nach einer hysterischen Autofahrt zum nächsten Arzt festgestellt, dass es sich um irgendeine harmlose Spinne gehandelt hatte.

Noah, Josephines "bester Freund". Doch der sechste Sinn von Katherine sagte da was anderes. Sie wollte da auch gerade nachhaken, als Josie weitersprach. Gut, dann wurde Noah ein Thema für später, denn Katherine war sofort wieder in ihrer kleinen rosa Welt. Dabei wollte sie da gar nicht sein, viel zu lange lief sie Camila schon hinterher, ohne dass die Dunkelhaarige überhaupt davon wusste. „Ich glaube nicht.“, erwiderte Katherine wahrheitsgemäß auf die Frage. „Erinnerst du dich noch an das Mädchen, von dem ich dir letztes Jahr erzählt habe?“, Auch wenn Katherine ihrer Schwester immer erzählte, wie es um ihr Herz stand, die Namen der ausgewählten Personen hatte die Brünette schon immer für sich behalten. Damals in der Schule schon und jetzt, wo es eine berühmte Person betraf, sowieso. „Diese wunderschöne, perfekte, humorvolle Frau.“, kam Katherine für einen Moment wieder ins Schwärmen und seufzte wohlig. Wie immer, wenn sie an Camila dachte. Und das nun schon so lange! Es war zum Haare raufen wie lange sie nun schon an der Schönheit hing, vor allem, weil alle Zeichen darauf hindeuteten, dass Katherine chancenlos war. „So wie es aussieht, hat sie einen neuen Freund.“, seufzte die 22-jährige nun bitter und kuschelte sich in eines der Kissen. Die talentierte Langford hatte Berichte und Bilder gesehen. Anscheinend war Cody Christian ihr Auserwählter. Sie kannte Cody nicht persönlich, aber er hatte Katherine auf jeden Fall ihre Liebe für Teen Wolf versaut. „Aber er ist nicht gut genug für sie…Also, ich kenne ihn nicht persönlich, aber ich habe schon so manches über ihn gehört…Er kann einfach nicht gut genug sein.“ Niemand war das.

[Josephine Langford]

"Ach hör auf - wenn ich ehrlich bin, frage ich mich manchmal sowieso, ob man mir die Rolle nur gegeben hat, weil ich deine Schwester bin.", gestand sie, da sie diese Zweifel tatsächlich schon das eine oder andere Mal eingeholt hatten. Es machte ihr überhaupt nichts, mit ihrer Schwester assoziiert zu werden, aber wenn man dann in mehreren Artikeln nur als "die Schwester von..." bezeichnet wurde, blitzten schon einmal die Gedanken auf, ob das ein Hintergrundgedanke der Castingregisseure gewesen war. Die Blondine war generell etwas unsicherer als ihre Schwester, aber was ihr Talent betraf wusste sie, dass es durchaus vorhanden war. Die Frage war nun eben nur, ob sie die Leute auch auf der Kinoleinwand begeistern können würde - doch daran wollte sie jetzt nicht denken.
Da sprach sie viel lieber über ihr gemeinsamen Urlaube, die sie gehabt hatten - eine Menge witziger Erinnerungen, die ihr allerdings wie eine Ewigkeit vorkamen. "Oh Gott erinnere mich nicht daran - ich wäre beinahe in Tränen ausgebrochen, während wir ins Krankenhaus gefahren sind.", teilte sie die Erinnerungen ihrer Schwester und schüttelte leicht grinsend den Kopf. Oh ja sie war schon immer nah am Wasser gebaut gewesen. "Vielleicht können wir einen solchen Urlaub ja demnächst als Überraschung für die Beiden planen - natürlich ohne Spinnenbiss.", überlegte sie laut, da sich ihre Eltern bestimmt freuen würden, mal wieder Zeit mit ihren Töchtern zu verbringen.

Josephine hätte gerne mit ihrer Schwester über Noah gesprochen - bestimmt würden sie das Thema auch noch auseinandernehmen, doch jetzt wurde sie erst einmal hellhörig, als ihre Freundin diese mysteriöse Frau erwähnte, von der sie schon einmal geschwärmt hatte. "Natürlich erinnere ich mich - damals habe ich mir schon gedacht, dass sie es dir angetan hat.", meinte sie sanft lächelnd und stützte ihr Kinn auf ihre Handfläche, während sie ihrer Schwester gebannt lauschte. Allerdings wandte dem Lächeln prompt ein mitfühlender Gesichtsausdruck, als sie vernahm, dass diese Frau scheinbar einen neuen Freund hatte. "Ach Kat, dass tut mir so leid! Aber bist du sicher, dass es was ernstes ist?", begann sie vorsichtig zu fragen, da sie der Brünetten auch nicht auf den Schlips treten wollte. Es war wahrscheinlich schon schwer genug für sie, überhaupt darüber zu sprechen. "Hast du ihr gegenüber denn schon einmal angedeutet, was du empfindest? Oder tappt sie diesbezüglich ganz im Dunkeln?", fuhr sie fort und sah ihre Schwester erwartungsvoll an. "Naja ich frage nur deswegen, weil... wenn sie nicht weiß, dass du mehr als Freundschaft empfindest, wie sollte sie dann überhaupt ahnen, dass sie sozusagen eine Wahl hat." Jo wusste selbst, dass das ziemlich unglücklich formuliert war, aber sie hoffte, dass ihr Kerngedanke ankam. Denn sie vermutete stark, dass dieser neue Freund der Auserwählten ihrer Schwester bestimmt Avancen gemacht hatte - und wenn man nicht wusste, dass es noch jemanden gab, der Gefühle für einen hatte, dann fiel die Wahl ja durchaus leichter.

[Katherine Langford]

„Josephine Langford, wie kannst du nur sowas sagen!“, mit einem entsetzten Ausdruck auf dem Gesicht sah sie zu ihrer jüngeren Schwester. „Du hast diese Rolle bekommen, weil du unglaublich talentiert und fleißig bist.“, erklärte Katherine und nickte bestätigend. Sie hoffte diese Einschätzung war nur ein Scherz von Jo gewesen und sie dachte nicht wirklich so. „Außerdem sieh dir dein Gesicht an…So etwas wunderschönes gehört einfach auf die große Leinwand.“, fügte sie dann noch mit einem Schmunzeln an, um das Thema aufzulockern. Was nicht bedeutete, dass Katherine ihre Worte nicht auch ernst meinte, denn das tat sie.
„Das ist eine großartige Idee. Das sollten wir unbedingt tun.“, stimmte sie der Jüngeren bei ihrer Idee zu ihre Eltern mit einem Urlaub zu überraschen. Es würde sein wie in alten Zeiten, die eigentlich noch gar nicht so lange her waren, aber irgendwie kam es Katherine dennoch wie eine Ewigkeit vor. Im letzten Jahr hatte sich einfach so unglaublich vieles geändert. Ihr komplettes Leben hatte sich von einen Tag auf den anderen auf den Kopf gestellt und diese Erfahrung stand nun auch Josephine unmittelbar bevor. Da war eine Auszeit als Familie genau das Richtige. „Wir sehen die beiden sowieso viel zu selten, da wird ein Urlaub zu viert genau das sein, was wir brauchen.“, freute sich die 22-Jährige.

Weniger erfreut war Katherine jedoch über ihre schwindenden Chancen bei Camila. Ein lautes Seufzen kam bei den Worten ihrer Schwester über die Lippen der Brünetten. „Ich glaube schon…Ich meine, die Presse liegt natürlich auch oft daneben, aber es gab in letzter Zeit häufige Berichte von den beiden und naja, dann ist meistens doch was dran…denke ich.“ Die Schauspielerin zuckte mit den Schultern. Das Gute an der Sache war, dass sie sich sowieso nie wirklich große Chancen bei einer Göttin wie der hübschen Mendes ausgemalt hatte. Daher war die Enttäuschung nicht allzu groß. Sie war natürlich da, aber sie war verkraftbar. „Ich glaube nicht, dass ihr klar ist, dass mein Interesse auch romantischer Natur ist…Jedenfalls habe ich das noch nicht angedeutet.“, beantwortete sie die Frage von Jo und kratzte sich verlegen den Schopf. Alleine schon die Vorstellung Camila die Wahrheit über ihre Gefühlslage zu sagen trieb der Dunkelhaarigen die Schamesröte ins Gesicht. „Du hast ja recht…woher soll sie es dann wissen, aber…ich kann sowas doch nicht einfach so sagen? Auch wenn wir kein Paar werden, sie ist eine so tolle Frau und ich bin mit einer Freundschaft auch zufrieden. Nicht glücklich, aber zufrieden. Es ist besser als nichts, verstehst du?“, erklärte die Australierin der Jüngeren. „Stell dir vor es ginge um Noah und du wärst in ihn verliebt. Würdest du die Freundschaft riskieren und ihm von deinen Gefühlen erzählen?“, fragte die talentierte Langford und sah ihre Schwester interessiert an.

[Josephine Langford]

Auf Katherines kleinen Ausbruch hin wurde Josephine tatsächlich ein wenig rot im Gesicht – schließlich hatte sie die Aussage durchaus ernst gemeint, da sie diese Worte schon so oft gelesen hatte, dass sie sich quasi in ihr Gehirn gebrannt hatten. Die Tatsache, dass ihre Schwester dies allerdings nicht so zu sehen schien, schmeichelte ihr zutiefst und ließ sämtliche kritischen Stimmen verblassen. „Das bedeutet mir echt viel, dass du das so siehst. Eine Menge Leute sind da nämlich anderer Meinung.“, öffnete sie sich ihrer Schwester ein wenig, bevor sie sie mit ihrer nächsten Aussage tatsächlich ablenken konnte. „Du weißt aber schon, dass wir quasi das gleiche Gesicht haben, oder?“, neckte sie die Ältere, da man ihre Verwandtschaft nun wirklich nicht leugnen konnte. Mittlerweile war es zwar nicht mehr ganz so extrem wie früher, aber Jo fand schon, dass sie ihrer Schwester beinahe aus dem Gesicht geschnitten war. Und dieses Gesicht hatten wie wiederherum von ihrer Mutter geerbt, an die sie wehmütig denken musste, als sie mit ehemaligen Familienanekdoten anfingen. „Finde ich auch – ich vermisse sie wirklich oft. Ich freue mich immer regelrecht auf Weihnachten, wenn wir alle zu Hause sind.“, gab sie zu, da es ihr wirklich fehlte, dass sie zu viert etwas unternahmen. Was das anbelangte war sie eben doch das Küken in der Familie – sie würde wohl immer ein klein wenig Heimweh haben, obwohl Los Angeles nun ihr neuer Wohnort war.

Aufgrund ihrer kleinen trübsinnigen Verstimmung war sie schon ein klein wenig erleichtert, als sie begannen über das Liebesleben ihrer Schwester zu sprechen – auch, wenn es in diesem nicht so rosig aussah wie Jo es sich für sie wünschen würde. „Da hast du schon recht… aber wer weiß, vielleicht bauschen sie das auch alles ein wenig auf und die Beiden sind einfach nur gut befreundet.“ Sie wollte ihrer Schwester keine falschen Hoffnungen machen, aber wie sagte man so schön? In Hollywood war nichts in Stein gemeißelt, solange sich die Prominenten nicht selbst zu Gerüchten äußerten. Bei den nächsten Worten von Katherine wurde sie dann jedoch ein wenig nachdenklich – denn ja sie verstand ihre Schwester mit ihren Ansichten nur zu gut. Tja und als hätte die Brünette ihre Gedanken gelesen, kamen sie auch schon auf Noah zu sprechen. „Ich… ich weiß nicht Kat… ich meine Noah und ich sind schon seit Ewigkeiten Freunde… und du kennst diese Frau noch nicht so lange oder?“, stammelte sie etwas perplex herum und fing an mit ihren Haaren herumzuspielen. Sie wollte nicht über das Thema Noah sprechen – wenn sie ehrlich war, dann wollte sie nicht einmal daran denken, weshalb sie versuchte, wieder das Gespräch Richtung Katherine zu lenken. „Dadurch, dass ihr euch noch nicht so lange kennt, besteht durchaus die Möglichkeit, dass sich die Dynamik zwischen euch nicht zu sehr verändert, verstehst du? Ich weiß, dass das riskant ist, aber wenn du wirklich denkst, dass diese Frau deine Zukunft sein könnte würde ich nicht einfach das Feld für irgendeinen Typen räumen.“

[Katherine Langford]

„Tja, zum Glück haben die Langfords noch nie viel Wert daraufgelegt, was dahergelaufene Leute sagen, nicht wahr?“, sprach die Brünette mit einem Schmunzeln, da sie merkte, dass ihre Schwester wohl zu viel in die Meinung solcher Leute reininterpretierte. Katherine wollte keinesfalls, dass Josephine so über sich selbst dachte, nur weil die Presse so einen Bullshit schrieb. Doch die 22-Jährige konnte gut nachvollziehen, wie es der Jüngeren ging. Sie hatte am Anfang auch viel zu viel Wert auf die Meinung der Presse oder irgendwelchen Leuten auf Social Media gegeben. Das kam eben mit plötzlichem Ruhm und das noch dazu in einer so umstrittenen Rolle: Ein Teenager-Mädchen, welches sich umbringt. Die Serie hatte bei der Veröffentlichung für viel Wirbel gesorgt und genauso ein Wirbel war um die Hauptdarstellerin entstanden. Besonders hart waren für die Schauspielerin die Diskussionen um ihre sexuelle Orientierung. Als Person des öffentlichen Lebens musste man viel teilen, aber das zählte für Katherine zu jenen Dingen, die niemanden etwas angingen. „Ja eben, darum bin ich ja auch auf der Leinwand zu betrachten.“, erwiderte Katherine gespielt hochnäsig auf die Aussage ihrer Schwester, dass sie quasi dasselbe Gesicht hatten. „Hast du dich eigentlich schon jemals bei mir bedankt, dass du nach mir und meiner unvergleichlichen Schönheit kommen durftest?“ Überschwänglich warf sie sich die Haare hinter die Schulter und behielt ihr hochnäsiges Pokerface noch bei. „Ich würde sagen, du musst heute Abend ein paar Cocktails springen lassen als kleinen Dank.“, fügte Katherine noch an, konnte sich dann aber ein Lachen nicht mehr verkneifen. In Wahrheit fand sie Josephine um einiges hübscher als sich selbst. Aber damit hatte Katherine keine Probleme, denn sie war nicht oberflächlich und war froh, wenn sie Rollen wegen ihrem Talent bekam und nicht nur wegen ihres Äußeren.

Doch so viel Glück Katherine auch im Job hatte, so wenig hatte sie in der Liebe. Camila hatte wohl einen neuen Freund und davon erzählte Katherine ihrer Schwester niedergeschlagen. Diese riet ihr zu Camila ehrlich zu sein und sie stellte der Jüngeren die Gegenfrage, ob sie ihre Gefühle einfach so Noah beichten könnte, wenn sie welche hätte. Sie nickte bei der Antwort von Josephine, nichtsahnend, dass sie einen Nerv getroffen hatte. Daher sprach sie auch unverblümt weiter, ohne viel nachzudenken. „Ja, du hast recht. Bei Noah und dir ist das ganz was anderes, ihr kennt euch schon ewig. Nach so einer langen Freundschaft braucht man dann aber auch nicht mehr befürchten, dass der jeweils andere plötzlich Gefühle entwickelt und damit rausrückt.“, vermutete Katherine, die es sich unangenehm vorstellte, wenn ein guter Freund plötzlich mit einem Liebesgeständnis daherkam. Daher hoffte sie, dass dies nicht ihrer Schwester blühte, auch wenn Katherine bei den beiden schon länger das Gefühl hatte, dass da mehr im Busch war. Aber was derartige Vibes anging war Katherine ganz schlecht, also konnte sie sich auch irren. War sogar sehr wahrscheinlich. Doch sie kamen zurück zu Katherines Probleme. „Ich weiß, ich sollte meinen Mut zusammennehmen und was sagen. Aber allein schon die Vorstellung bringt mich an den Rand eines Nervenzusammenbruchs, ich habe noch nie jemanden meine Liebe gestanden. Ich kann dir also nicht garantieren, dass ich es tun werde, aber ich verspreche darüber nachzudenken.“, versicherte sie ihrer jüngeren Schwester. „Nun aber genug zu mir und meinem Drama. Was tut sich bei dir? Die Verehrer müssen ja Schlange stehen.“, lächelte die 22-Jährige interessiert.

[Josephine Langford]

„Naja du vielleicht – wir wissen Beide, dass du solches Gerede schon immer besser hast wegstecken können als ich.“, gab sie zu, da Josephine schon immer ein Mensch gewesen war, der sich sehr viel zu Herzen nahm. Zwar waren beide Langford-Schwestern eher introvertiert, aber Katherine gab nicht so viel auf die Meinung von anderen. Wieder eine Eigenschaft, um die sie die Brünette beneidete. Kein Wunder, dass sie immer ihre Schwester oder ihre Mutter nannte, wenn man sie nach ihren Vorbildern fragte. „Ich mich bei dir bedankt? Tut mir Leid, deine Illusionen zerstören zu müssen Schwesterchen, aber das Gesicht haben wir Beide unserer Mutter zu verdanken. Und glaub mir, ich danke ihr jeden Tag dafür.“, neckte sie die Ältere und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als sie Katherines hochnäsige Miene betrachtete. „Aber die eingebildete Zicke kannst du wirklich gut spielen, ich fragte mich, wann du eine solche Rolle mal ans Land ziehst.“, fuhr sie dann noch unbekümmert fort und streckte Katherine zum Spaß kurz die Zunge raus. Josephine selbst hatte schließlich schon in „Wish Upon“ das Mean Girl gemimt und sich dafür eigentlich auch in „After Passion“ beworben – umso verwunderter war sie gewesen, als man sie unbedingt für die Hauptrolle des braven Mädchens haben wollte. Zwar passte dies viel besser zu ihrem Naturell, aber es gab immer noch Castingdirektorenm, die dachten, dass die Blondine automatisch das arrogante Miststück sein musste. „Die Cocktails bekommst du aber trotzdem – schließlich bekomme ich bald meine erste Gage und das muss gefeiert werden.“, stimmte sie ihrer Schwester dann jedoch noch zu, bevor sie prompt zu ernsteren Themen übergingen.

Zuerst störte es Jo auch überhaupt nicht – denn sie half ihrer Schwester gerne bei Liebesangelegenheiten und stand ihr mit Rat und Tat beiseite. Nein, was ihr schwer im Magen lag, war die Tatsache, dass sie auf einmal wieder auf Noah zu sprechen kamen. Ein Thema, vor dem sie lieber die Augen verschloss und nicht genau drüber nachdachte. „Ja… da hast du wohl recht…“, murmelte Josephine etwas zerknirscht auf die nächste Aussage ihrer Schwester, da sie ja schon Recht hatte. Eigentlich sollte man meinen, dass die Fronten bei Noah und ihr geklärt waren – dennoch spukte er ihr immer wieder im Kopf herum und die Tatsache, dass er letztens bei einem Date gesichtet worden war, stieß ihr ziemlich sauer auf. „Du musst das machen, womit du dich am wohlsten fühlst und von dem du weißt, dass du dich nicht ewig quälen wirst. Also in deinem Fall nur als Beispiel – fändest du es schlimmer, von der Frau abgewiesen zu werden und im worst case die Freundschaft zu verlieren oder aber ewig mit dem Gedanken herumzulaufen „Was wäre, wenn ich es ihr gesagt hätte?" Und sobald du für dich entschieden hast, womit du nicht leben kannst, hast du eigentlich deine Antwort.“, erwiderte sie noch etwas Gedanken verloren, da dies tatsächlich eine Frage war, mit der sie sich schon etwas länger beschäftigte – auch, wenn bei ihr Noah den Platz der mysteriösen Dame einnahm. „Ach nein… eigentlich nicht. Ich meine, ich weiß es nicht, weil ich viel zu sehr damit beschäftigt bin, mich auf die Dreharbeiten vor zu bereiten.“, wich sie Katherines Frage aus und sah bekümmert auf das Muster der Bettdecke. „Allerdings… wenn ich dir sagen würde, dass ein Freund von mir ein Date hatte und mir das nicht mehr aus dem Kopf gehen will, egal wie sehr ich es auch verdrängen will, was würdest du dann schlussfolgern? Bedeutet das gleich, dass ich Gefühle für ihn habe oder fühle ich mich einfach unwohl, weil wir Beide bis jetzt immer Single waren und das womöglich unsere Dynamik…. verändern könnte?“

[Katherine Langford]

„Das wird besser werden…irgendwann wird dir die Meinung der Öffentlichkeit egal sein.“, prophezeite die Ältere und hoffte, dass es auch wirklich so eintreffen würde. Es würde Jo nicht gut tun, wenn sie sich die Berichte der Klatschpresse dauerhaft zu Herzen nehmen würde. „Also nun nicht so egal, dass du deinen Müll nackt rausbringst, aber halt so egal, dass es dir nicht schwer auf den Magen schlägt.“, wollte sie mit einem kleinen Grinsen auf den Lippen klarstellen.
Entrüstet griff die Dunkelhaarige sich auf die Brust, als ihre jüngere Schwester der Meinung war sich für ihr Äußeres bei ihrer Mutter bedanken zu müssen. „Oh nein!“, protestierte die 22-Jährige. „Klar, Mum hat uns die Gene vermacht, aber ich hab dir was übergelassen. Ganz recht – ich hätte mir als Erstgeborene alles von ihrer Schönheit schnappen können, aber nein…Ich war gnädig und hab dir die Hälfte übergelassen.“, sprach die 13 Reasons Why-Darstellerin mit todernster Stimme, konnte sich bei diesem Blödsinn dann aber doch schlussendlich ein lautstarkes Lachen nicht verkneifen.
„Ich danke dir. Freut mich, wenn ich überzeugend war.“, schmunzelte Katherine und würde sie nicht noch immer in den gemütlichen Laken des Bettes liegen, würde sie einen Knicks machen. Dann gab sie doch ein kleines Detail zu ihrer nächsten Kinorolle preis, obwohl das normal nicht ihre Art war vorzugreifen. Doch bei ihrer Schwester konnte sie durchaus eine Ausnahme machen, es war ja auch ein wirklich unwichtiges Detail. „Tatsächlich beginnen im Herbst die Dreharbeiten zu Knives Out und da werde ich eine kleine Zicke mimen.“, berichtete sie ihrer Schwester und spürte sogleich wieder die Aufregung in ihr aufkeimen. „Oh ich bin schon so aufgeregt…Daniel Craig, Jamie Lee Curtis, Christopher Plummer, Chris Evans…Dieser Film wird ein riesiger Starauflauf und ich mitten drinnen. Ich kann es gar nicht glauben!“ Das Fangirl in ihr würde am Set durchdrehen, da war die 22-Jährige sich jetzt schon sicher.

Doch dann kamen sie zu dem Bereich, der bei beiden Schwestern scheinbar ziemlich unspektakulär war. Das Liebesleben. „Das ist ein ausgezeichneter Ansatz, das werde ich versuchen und so komme ich bestimmt zu einer Lösung.“, antwortete die hübsche Langford auf den grandiosen Vorschlag von Josephine. Diese Frage würde Katherine sich stellen und dann zu einer Antwort kommen. Doch nicht dieses Wochenende, das wollte sie mit ihrer Schwester genießen. Danach konnte sie sich dann in Ruhe zu Hause überlegen, mit welcher Variante sie am ehesten leben konnte.
Nun wollte sie lieber wissen, wie es bei der Jüngeren der Langfords an der Männerfront so stand. Mit hochgezogener Augenbraue sah Katherine zu der Schauspielerin, als diese meinte nicht zu wissen, ob es Verehrer gab oder nicht, da sie zu sehr auf ihren Job konzentriert sei. A h a. Einerseits war es ja sehr gut und professionell sich auf seine Dreharbeiten zu fokussieren, aber irgendwie kam diese Antwort Katherine komisch vor. Im nächsten Moment sollte sie dann auch schon erfahren, was es mit dieser vagen Aussage auf sich hatte. Katherine lauschte interessiert. So, so. Ein Freund. Die Brünette hatte nicht vor zu fragen, um wen es sich dabei handelte. Denn wenn ihre Schwester ihr mehr darüber erzählen wollen würde, dann sollte und würde sie das auch von sich austun. Dennoch würde Katherine vermutlich das restliche Wochenende damit verbringen gedanklich eine Liste zu erstellen, welche Typen sie eventuell damit meinen könnte. Bevor sie aber mit dieser gedanklichen Liste beginnen konnte, war ihr Rat gefragt. Nur leider hatte Katherine kaum Erfahrungen in dem Bereich und war wohl nicht die beste Ratgeberin was das betraf. „Hm…Das ist eine schwierige Frage…“ Ja klar, Katherine, sonst hätte sie Jo auch nicht gestellt! „Ich bin ja wie du weißt kein Experte, aber ich denke du musst dir überlegen, was genau es in dir auslöst, wenn du an dieses Date denkst. Ist es Sorge, dass sich eine Freundschaft dadurch ändern könnte, wenn dieser Freund dann vergeben ist oder versetzt es dir einen Stich in der Brust, wie die gute alte Eifersucht.“, mutmaßte Katherine, hatte aber keine Ahnung, ob man das wirklich so gut unterscheiden konnte. „Oder stell dir vor, dass jetzt genau in diesem Moment diese Frau bei ihm ist und sie wild rummachen. Wenn diese Vorstellung für dich schrecklich ist, dann bist du verliebt, Liebes.“, war vielleicht ein drastischer Weg, aber bestimmt effektiv.

[Josephine Langford]

„Naja sollte ich irgendwann einmal eine Karriereflaute, weiß ich jetzt zumindest was ich tun muss. Einfach nackt den Müll rausbringen.“, erwiderte sie grinsend auf die Worte ihrer Schwester, obwohl auch ein Hauch der Ernsthaftigkeit darin mitschwang. Sie machte sich wirklich viel zu viele Sorgen, was die Leute über sie denken könnten und diese Unsicherheit musste sie auf jeden Fall noch ablegen. Hollywood war ein hartes Pflaster und man konnte es nicht jedem recht machen – und auch, wenn die Fans von ihrem Film womöglich begeistert waren, würden sich einige Kritiker bestimmt den Mund darüber zerreißen. Aber das musste sie lernen abzuschütteln und Katherine würde ihr da eine große Hilfe sein – es hatte eben auch seine Vorteile, wenn ein Familienmitglied sich schon in Hollywood etabliert hatte und wusste, mit was man es demnächst zu tun bekommen würde.

„Achsoooo – sorry mein Fehler. Wie konnte ich deine Großzügigkeit nur so übersehen.“, neckte sie Katherine und streckte ihr kurz die Zunge heraus, bevor sie sich dann ernsteren Themen zuwandten. Wie beispielsweise ihre Karrieren – oder ihr Liebesleben. Auch, wenn letzteres bei Josephine so gut wie nicht-existent war. „Ach… Chris Evans ich bin so neidisch auf dich. Am liebsten würde ich dich einfach mal am Set besuchen, damit ich ihn anschmachten kann. Vielleicht kannst du mir ja ein Autogramm besorgen?“, fragte sie ganz lieb und klimperte mit ihren langen Wimpern. Ihre Schwester würde ihr diesen Wunsch doch bestimmt nicht abschlagen, oder? Chris war es ohnehin gewohnt, dass die Leute ihn um ein Autogramm anhauten. Aber was konnte sie schon zu ihrer Verteidigung vorbringen? Wenn man Amerikas schönsten Hintern hatte, musste man eben lernen mit solchen Nachfragen zu leben.

Genauso, wie Katherine wohl damit leben musste, eine Entscheidung hinsichtlich ihrer Herzensdame zu treffen. Josephine war froh, dass sie ihr immerhin ein wenig helfen konnte und drückte ihrer Schwester die Daumen, dass alles so laufen würde, wie sie es sich erhoffte. Schließlich hatte das niemand so sehr verdient wie die brünette Schönheit – und ohnehin wunderte es Josephine, dass sie immer noch Single war. Aber gut, man hatte eben auch anderes im Kopf, wenn man gerade dabei war, sich einen Namen im Business zu machen.

Genauso erging es zumindest gerade der Blondine – auch, wenn da ein kleiner Teil in ihr war, der ihr dauernd zuflüsterte, dass es auch noch einen anderen Grund gab. Diesen eröffnete sie ihrer Schwester dann Recht zögerlich, da es wohl keinen Zweck hatte, ihn weiter zu verstecken. Abgesehen mal davon hatte Katherine immer die besten Ratschläge und auch diesmal enttäuschte sie Josephine nicht. Gespannt lauschte sie den Worten ihrer Schwester und nickte dann langsam. „Ich… weiß es nicht? Vielleicht ein bisschen von Beidem? Also klar ich habe unglaubliche Angst, dass er auf einmal nicht mehr Zeit für mich hat oder seine Freundin irgendwie ein Eifersuchtsdrama macht. Aber gleichzeitig…“, sie hielt inne und ließ sich Katherines vorgeschlagenes Szenario durch den Kopf gehen. „Gleichzeitig bin ich auch nicht begeistert davon daran zu denken, dass die Beiden 24/7 aufeinanderhängen. Weil ich der Meinung bin, dass sie nicht gut genug für ihn ist, dabei kenne ich sie noch nicht einmal.“, gestand sie und vergrub dann ihr Gesicht in eines der Kissen. „Oh Gott ich bin schrecklich, oder? Mache andere Frauen schlecht, obwohl ich sie nicht einmal kenne.“