11.07.2020, 09:09
I'm all out of salt
when I'm 'bout to celebrate
Push my head into the cake, no more
Oh, oh, you're the snake pulling my arm
Like my snakeskin Saint Laurent
Push my head into the cake, no more
Oh, oh, you're the snake pulling my arm
Like my snakeskin Saint Laurent
Margot Robbie & Cara Delevingne // 6. Juni 2018 // abends
Ob es denn gar Unglück brachte, wenn man einen selbst auferlegten Schwur brach? Dies würde Cara wohl alsbald herausfinden. Die Britin schwor sich eigentlich nie mehr wieder bei Festen zu erscheinen, die sich rund um das Thema Liebe drehten. Und trotzdem stand sie hier in ihrem schwarzen luftigen Kleid mit den nackten Füßen im amerikanischen Sand während rund um sie herum die Liebe praktisch nur so zu flimmern schien. Alle sahen so schrecklich glücklich aus, wobei das Paar um welches es sich bei dieser Verlobungsfeier drehten natürlich total herausstach. Blake und Alexander schienen heute Abend der Inbegriff der Liebe zu sein. Da konnte es der Delevingne schon mal ganz eiskalt den Rücken runterlaufen. Bekanntlicherweise lief ihre Verlobungsparty alles andere als harmonisch ab. Obwohl sie hier daran wieder schmerzlich erinnert wurde, zwang sie sich trotzdem zu kommen. Eben wegen Blake und Alexander, die sie sehr mochte und um mit Margot an ihrer Seite gehörig viele alkoholischen Getränke abzustauben. Ohne diese schaffte es das ehemalige Model jene Feier nur sehr schwer zu überstehen. Zumindest rang sie sich dann und wann ein kleines Lächeln ab, damit sie hier nicht als Miesepeter in die Geschichte der Verlobungsfeiern einging. Wobei es ihr wahrscheinlich keiner Übel nehmen würde, wenn sie mürrisch mit Abstand von den anderen Gästen herumstehen und deren glücklicheren Gesichter betrachtete. Ein solches hing wie klebriger Kaugummi an ihrer Seite. Zumindest Margot schien sich hier sehr wohlzufühlen. Es war ja auch ein total schöner Ort. Zwischen den zarten Watte-Wölkchen zog sich der in hellrosa gehaltene Himmel, zu dessen Füßen sich der sanft plätschernde Ozean befand. Einem Bad darin wäre Cara gewiss nicht abgeneigt, jedoch jetzt noch nicht, möglicherweise später. Ihr Blick huschte zwischen den verschiedenen Gästen hin und her. Sicherlich fühlte sich die Delevingne geehrt hier zwischen den vielen Größen aus Film und Fernsehen zu sein. Ein bitterer Beigeschmack gab es aber trotzdem, den konnte auch kein Sex on the Beach hinunterspülen.
Keineswegs leichten Fußes stapfte die Schauspielerin durch die Location. Das Buffet, an welchem sie sogleich ankam sah wirklich verführerisch aus. Bisher hielt sich Cara ganz bewusst nur an ihren Cocktail. Zwar war es ihr ziemlich egal ob sie mit zehn Kilo mehr diese Feier verließ oder nicht, jedoch mochte sie wiederum auch nicht als Frustesser gelten. Das helle Lachen von Margot, die sich etwas von ihr entfernt hatte und sich augenscheinlich köstlich mit einem jungen ganz ansehnlichen Mann unterhielt, schallte zu Cara hinüber. Ein kleines Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. Ihre Freundin feierte quasi für sie mit und zog beinahe jeden mit ihrer herrlichen Lebensfreude in den Bann. Ach, die Britin fühlte sich fast wie eine alte verlassene, verbitterte Frau, deren Anziehungskraft bereits am Sinken war. Obwohl es auf dieser trotzdem recht angenehmen Feier durchaus auch ganz nette Männer gab, mit denen es bestimmt auch Spaß machte nicht nur diesen Abend zu verbringen. Etwas aber sträubte sich genau davor in dem ehemaligen Model. Der Schmerzstachel, welchen Harry ihr verpasst hatte saß weiterhin zu tief und kein noch so anziehender Mann würde es schaffen diesen problemlos herauszuziehen. Hierbei stand sich Cara selbst total im Weg. Eigentlich wollte sie ausgelassen feiern, ihrem inneren Schweinehund und auch dem Ex-Freund frech den Mittelfinger vor die Nase halten. Vielleicht klappte es ja im Laufe des Abends, wenn ihre Adern mit genügend Alkohol getränkt wurden und sie somit ein bisschen leichter zu erobern war. Margot war an diesem Punkt bereits, wie Cara beobachtete schon angelangt. Gewiss freute sie sich für ihre Freundin, die so viel Spaß hatte aber natürlich blieb da auch der Neid, nicht so ausgelassenen wie diese zu sein. Stattdessen klammerte sich Cara fast schon verkrampft an ihr Cocktailglas, welches von Schluck zu Schluck leerer wurde. Ja, der Abend war noch jung, auch wenn sich die Britin gerade steinalt vorkam. Hey, dabei liefen an dem Strand sogar richtige Dinosaurier im Gegensatz zu Cara herum! Aber selbst die verspürten mehr Lebensfreude wie sie. In einem unbeobachteten Moment malte die Londonerin mit ihrem nackten Fuß ein kleines Herzchen in den Sand. Jene Geste entlockte ihr abermals ein kleines Lächeln. Ihre selbst erschaffene Mauer, die sie vor der Verlobungsparty abschirmte begann zu bröckeln, hielt aber bevor sie einstürzte im nächsten Moment dem Druck der fröhlich Feiernden stand. Das Lächeln verschwand, es blieb ein säuerlicher Ausdruck in dem Gesicht der Schauspielerin, die rasch mit dem Fuß wieder das Symbol der Liebe wegwischte. Liebe, wer brauchte das schon! Anscheinenden die ganze Weltgemeinschaft. Die Vorzüge der Liebe waren der Delevingne fremd geworden. Sie konnte sie keineswegs zu einer beschwingten Runde Tee einladen, denn so einfach würden diese nicht mehr bei ihr anklingeln. Die Schuld dafür ruhte nicht nur auf den schmalen Schultern der Schauspielerin, die sehnsüchtig auf die seichten Wellen des Meeres hinausblickte. Bei dieser viel zu hübschen Location konnte statt Freude auch sehr schnell Schwermut aufkommen, wie sie gerade feststellte. Casper David Friedrich hätte also auch gut mal den Strand von Santa Monica auf seinen melancholischen Bildern festhalten können.