04.05.2021, 07:15
Nachdem die ältere der beiden Emmas – wobei sich Tom da nicht wirklich sicher war – Reißaus genommen hatte, war der eher brünette Mann allein mit der blonden Emma.
Und nachdem Tom dafür gesorgt hatte, dass Emma Roberts auch in den goldgelben Farben der Preds hier in der Arena saß, würde wohl auch er nicht mehr ins Nachtgebet von der Begleitung von Miss Roberts eingeschlossen werden. Das war ihm aber ebenso egal wie es Emma allem Anschein nach auch war. Emma positionierte das Cap richtig auf ihrem Kopf, welches Tom ihr eben auf den Kopf gesetzt hatte und grinste kurz.
„Ah okay, na dann wünsche ich schon mal viel Spaß bei der Heimfahrt“ schmunzelte der Felton. ‚Okay, danke für den Hinweis. Da blamier ich mich vor Emma nicht so, wenn sie denn wiederkommt.‘ – „Gern geschehen“ antwortete Tom nur. Er wusste nicht, ob Emma Roberts darauf geachtet hatte, welche Nummer Emma Watsons Trikot trug, als die Brünette eben doch etwas übereilt die Sitzreihe verlassen hatte.
‚Bist du auch der Meinung, dass Emma ein bisschen blass aussah? Ich hoffe, dass es ihr gut geht. Sonst muss ich wohl hinterher und sie auf dem Damenklo suchen.‘ fragte Emma Roberts dann die Begleitung der anderen Emma. „Ich dachte mir sowas schon, als ich sie abgeholt habe. Vielleicht hat sie was falsches gegessen. Aber sie ist viel zu stolz, als dass sie das Spiel hier heute verpasst hätte… das hätte sie Roman nicht angetan“ meinte Tom und kannte Emma schon ewig, aber auch den Sportler schon ein wenig.
Tom war so in das Gespräch und die Geschehnisse auf Eis fokussiert, dass er etwas zu spät mitbekam, dass seine Begleitung wieder zurück war und sich Miss Watson einfach an ihm vorbei drängte und wieder auf ihrem Platz zwischen Emma Roberts und ihm platz nahm. Wohl sehr zu ihrer Freude stellte Emma fest, dass ihre Namensgenossin ein Cap der Nashville Predators auf dem Kopf trug und kommentierte dies sogleich, dass sie es wagemutig fand, ihr der Umstand aber auch gefiel.
In Amerika war es nicht sonderlich typisch – wie zum Beispiel in Europa – dass es für Fans der Gäste eine zugeordnete Kurve oder einen Abschnitt gab, in dem sie saßen. Das war den Amerikanern reichlich egal, Hauptsache sie verkauften die Tickets.
Die frühere Hermine Darstellerin erkundigte sich dann bei Emma, ob Tom ihr gesagt hatte, auf wem heute das Augenmerk des – nun - Trios liegen würde. Tom beobachtete die beiden Frauen und lauschte jedem Wort, während er den Rest seines Hotdogs verputzte. „Was schaust du mich jetzt so an? Natürlich habe ich sie eingeweiht“ meinte der älteste der Truppe und wischte sich mit der Serviette über den bärtigen Mund.
Auf dem Eis wurden gerade Vorkehrungen getroffen um das Spiel – endlich – in die heiße Phase zu bringen. Der auf dem Eis verlegte Teppich der den Weg bis zum Center Point ‚pflasterte, wurde laut Stadionsprecher nun von der Colour Guard, also den Fahnenträgern - vier jüngeren Kadetten und Kadettinnen betreten, die je eine amerikanische und eine kalifornische Flagge trugen. Im Mittelblock gegenüber wurde über den Köpfen der Zuschauer eine große Amerikafahne aufgezogen. Erneut ergriff der Stadionsprecher das Wort und kündigte nun U.S. Air Force Tech Sergeant Dan Olivas an, der heute die Nationalhymne singen würde. Spätestens jetzt hatte jeder in der Arena, der ein Basecap trug, eben dieses nicht mehr auf dem Kopf – und als Amerikaner – die rechte Hand auf der Brust.
In der abgedunkelten Halle, die nur von einem Lichtspot auf den Sergeant erleuchtet wurde, standen die 12 Spieler der beiden Mannschaften, die gleich die Partie eröffnen würden im Dunkeln bereits auf dem Eis. Starting Goalie der Predators war Pekka Rinne, neben den ‚Feldspielern‘ rund um Roman.
Nachdem Dan Olivas die Hymne beendet hatte, wurde Beifall in der Arena laut und die Fahne im Publikum wurde wieder eingeholt. Im selben Moment hörte man Trompetenmusik ertönen, die den nächsten Abschnitt einläuteten. Der Stadionsprecher hieß verschiedene frühere US-Soldaten auf dem Eis willkommen, die über den ausgerollten Teppich ihren Weg auf die Mitte des Spielfeldes fanden. Auch die vorhin abgeseilten Soldaten fanden nun namentlich Erwähnung und der heutige Ehrengast war ein Soldat, der seinem Land schon im 2. Weltkrieg diente und heute für den Puck Drop zuständig sein würde.
Der ältere Mann mit so viel Lebenserfahrung fuhr selbst mit einer Gehhilfe aufs Eis und wurde dann von Soldaten zu seinem Rollator geführt, mit dem er dann weiterging. Der Stadionsprecher sagte, dass die Militär Leute auf dem Eis, nun von Anaheim Duck Captain Ryan Getzlaf und Nashville Predators Captain Roman Josi unterstützt wurden, um den Puck Drop zu vollziehen.
Über die Videowall in der Mitte der Arena, sah man die beiden Mannschaftskapitäne wie sie zu dem Kriegsveteranen heran fuhren und beide einmal freundlich in die Kamera lächelten, für ein Foto von diesem Spielmoment.
Der Schweizer war so sehr mit freundlich Lächeln beschäftigt, dass er nicht mitbekam wie der Puck aufs Eis fallen gelassen wurde und sich Getzlaf das Gummigeschoss für sich ‚eroberte‘. Getzlaf hob den Puck wieder auf und reichte ihm dem Kriegsveteranen und reichte ihm die Hand, wie jedem anderen Soldaten auf dem Eis. Eine Geste die Roman ebenfalls bei jedem auf dem Eis vollzog.
Das Licht ging im Stadion wieder an und das Eis wurde wieder geräumt um das Spiel – nun endlich – wirklich los gehen konnte. Das Prozedere dauerte eine Weile, so blieb noch Zeit für etwas Smalltalk.
Und Tom konnte sich ein Kommentar über Roman dann doch nicht verkneifen, auch wenn er dafür den Ärger von Emma ernten würde „Mr. Zahnpasta Lächeln war gerade wohl etwas verpeilt, hm?“ fragte Tom amüsiert und ging schon mal in Deckung vor der Rache von Emma.