24.07.2021, 08:45
OUTFIT | Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an. Nein, es war auch tatsächlich eine Ewigkeit her. Die Rede war von Eds Aufenthalt in Los Angeles. Früher befand sich hier sein Hauptwohnsitz, schließlich erforderten Serienrollen eine langjährige Anwesenheit an Sets. Doch als Ed Anfang diesen Jahres seine italienische Freundin Tamara Francesconi kennen gelernt hatte, wollte er die Zeit mit und nicht mit dem Flieger verbringen. Sie war der Grund, warum er seine Zeit wieder im regnerischen London verbrachte und nach britischen Produktionen suchte. Einerseits war es schön wieder auf heimischen Boden zu erleben, aber andererseits musste er viele seiner Freunde in der Stadt der Reichen und Schönen lassen. Natürlich konnte man den Kontakt in der heutigen Zeit halten, aber es war der Lauf des Schicksals, dass man nach einer Weile eben nicht mehr jede Woche schrieb oder telefonierte. Wenn mehrere 1000 Kilometer und acht Stunden Zeitverschiebung herrschten, war es normal sich aus den Augen zu verlieren. Als vor drei Monaten dann die Bestätigung für eine neue Rolle für einen US-amerikanischen Film folgte, blickte er am Heathrow Flughafen mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück. Er hatte nun die Möglichkeit seine alten Freunde wieder zu treffen, musste sich dafür aber von seiner Freundin verabschieden. In seinem Lieben hieß es also nicht "best of both worlds". In Los Angeles angekommen, verlor der 32-Jährige keine Zeit und schrieb seinem ehemaligen Gossip Girl-Kollegen Penn Badgley, ob er nicht Lust hätte einen trinken zu gehen und ihn über das aktuelle Geschehen zu informieren. Zu seiner Freude schien Penn dieses Wochenende Zeit zu haben und sie verabredeten sich in der Bar, in der sie früher schon so manchmal zusammen einen gehoben haben, ganz der alten Zeiten wegen.
Der Schauspieler war ganz britischer Manier überpünktlich, als er im Eingangsbereich der Bar stand. Unpünktlichkeit galt in Großbritannien als äußerst unhöflich und war nicht gerne gesehen. In den Vereinigten Staaten wurde diese Knigge nicht so sehr zu Herzen genommen, aber Penn war was die Zeit betraf ein stets verlässlicher Kumpane gewesen. Vielleicht weil er wusste wie sehr Ed es hasste auf andere warten zu müssen. Edward betrat die Bar und sein Blick schweifte analysierend von links nach rechts bis er den perfekten Tisch gefunden hatte. Langsamen Schrittes stolzierte er zu dem erspähten Tisch, zog seine Jacke aus und setzte sich hin. 20:28 Uhr zeigte sein Sperrbildschirm an und Ed lehnte sich entspannt zurück. Sein Kumpel müsste hier jeden Moment eintreffen. Ed blickte nach draußen und beobachtete die Stadt und ihre Bewohner. Los Angeles und London waren tatsächlich zwei komplett verschiedene Welten, aber er wusste nicht einmal, welche er vorziehen würde. Eine Bedienung kam an seinen Tisch und der Brite bestellte: „Hallo, ich hätte gerne einen Scotch mit Soda und für meinen Freund, der gleich auftauchen wird...“ Ed wurde mitten im Satz unterbrochen, weil Penn in diesem Moment hereinplatzte. „Wenn man vom Teufel spricht!“, rief er ihm lachend hinzu und bestellte ihm ebenfalls einen Scotch mit Soda. Ed stand auf von seinem Platz und breitete breit grinsend seine Arme aus: „Na komm her!“ Als sie sich aus der herzlichen Umarmung lösten und gegenüber voneinander an den Tisch saßen, musterte er seinen Schauspielkollegen kurz. „Gut siehst du aus.“, sagte Ed daraufhin mit einem ehrlichen Lächeln, „Ich hab übrigens schon für dich mitbestellt. Du weißt, wie immer.“ Daraufhin verschränkte er seine Hände ineinander, starrte sein Gegenüber mit einem dunklen, erwartungsvollen Blick an und sprach: „Also? Was gibt es alles neues von dem ich wissen sollte?“