17.02.2020, 10:18
Wieso noch hatte Nick geahnt, dass dieser Tag eines Tages kommen würde? Ach ja. Vermutlich weil er von Anfang an etwas gegen Brooklyn gehabt hatte und sich das bis heute nicht geändert hatte. Und nein, sein Empfinden hatte sicher nichts damit zu tun, dass er in Chloe verliebt war. Und das still und heimlich, quasi von Anfang an. Nein. In Nick's Augen war Brooklyn eben ein Arschloch, wie es im Buche stand und er konnte wirklich nicht verstehen, wie man sich auf so jemanden einlassen konnte. Also ja. Es lag sicher an dieser berühmten rosaroten Brille, von der immer wieder alle Welt sprach. Aber ab einem gewissen Punkt musste diese sich doch einfach schwarz färben und man musste der Wahrheit ins Auge blicken…oder? Selbst Nick hatte sich inzwischen damit abgefunden, dass Chloe ihn sicher nie so sehen würde, wie er sie sah und das sie ewig Freunde bleiben würden. Etwas, das ihm anfangs natürlich schon schwerer gefallen war, womit er sich inzwischen jedoch abgefunden hatte. Tja. Und dann stand sie so vor seiner Tür. Hübsch. Total verheult und hatte anscheinend doch gemerkt, was für ein Arschloch sie sich da angelacht hatte. Wobei Nick ja noch nicht einmal genau wusste, was eigentlich vorgefallen war. Aber okay. Das würde er sicher noch herausfinden.
So oder so, würde er der Blondine zuhören, auch wenn er aktuell das Gefühl hatte, sie würde wie ein Wasserfall reden - was sie im Prinzip ja gar nicht mal tat. Aber da er ja eben gut erzogen worden war und gelernt hatte, andere ausreden zu lassen, hielt er nur brav den Mund, während er sich hier und da doch lieber auf die Zunge biss, um ihr nicht ins Wort zu fallen und seine Meinung kundzutun. Denn die hatte er gewiss und nett war in diesem Fall eben auch anders.
Nur schwer konnte der Schauspieler sich davon abhalten, sie einfach in den Arm zu nehmen. Etwas, das man eigentlich machte, um den jeweils anderen zu trösten. Aber Nick war sich in diesem Moment nicht unbedingt sicher, ob Chloe wirklich getröstet werden wollte oder ob sie sich nicht lieber erst einmal Luft machen wollte, in dem sie sich alles von der Seele redete, was sie aktuell belastete. Daher hatte Nick sich nicht vom Fleck bewegt und der Schauspielerin stattdessen einfach weiterhin zugehört. "Bist du dir sicher, dass es so schlimm gewesen ist, wie du sagst? Ich meine, vielleicht ist es dir einfach nur so vorgekommen, weil du verletzt gewesen bist und es auch jetzt noch bist.", fragte er schließlich, da er in diesem Moment nicht ganz sicher war, was er sonst hätte fragen oder gar sagen sollen. Also nein, was Besseres war ihm in diesem Moment nicht unbedingt eingefallen. Zumal es ja auch wirklich so sein konnte. Chloe konnte das Ganze nicht so rational betrachten, wie es vielleicht nötig war, um doch ein wenig Licht im Dunkeln zu sehen. Für sie war vielleicht die Welt untergegangen, während all das vielleicht gar nicht so schlimm gewesen war. Auch wenn Nick natürlich etwas Anderes hoffte. So gemein das auch klingen mochte. "Über was habt ihr euch denn gestritten?", wollte er schließlich von ihr wissen. Nick tippte ja auf das Thema Treue, da er und Chloe das in den letzten Wochen und Monaten oft thematisiert hatten und er sich nicht nur einmal auf die Zunge beißen musste, wenn es darum ging, seine ehrliche Meinung zu äußern. "Und hey. Jetzt mal nicht den Teufel an die Wand. Vielleicht geht es ihm ja auch gerade wie dir und er holt sich Rat bei einem Freund, weil er die ganze Sache wieder hinbiegen möchte.", durfte er sich bitte einfach übergeben? Ja? Danke. Wäre auf jedenfall an der Zeit. Aber lieber sagte er solche Worte, als sie darin zu bekräftigen, dass sie Recht hatte. Er wollte in diesem Moment eher, dass sie aufhörte zu weinen, weil sie damit gleich noch hübscher aussah…und so verletzlich zugleich. "Willst du was trinken?", fragte er daher, um ihr damit auch einen kleinen Raum zugeben, um ihre Tränen zu trocken und sich etwas zu beruhigen.