27.11.2020, 04:42
Als sie der Schwester ihre versteckte Botschaft auf den Handrücken malte, hämmerte ihr Herz wie wild. Es kam ihr so laut vor, dass es sie verraten würde. Erst als die Schwester ihre Nachricht erreicht hatte und den Fremden bat, das Zimmer zu verlassen, schien es sich zu beruhigen. Keine weitere Sekunde hätte die Musikerin es ausgehalten. Unbewusst hatte sie nämlich die Luft angehalten. Von Beruhigung war jedoch nicht die Rede. Zwar schaltete die Schwester ziemlich schnell, allerdings konnte sie das Zusammenbrechen der Musikerin nicht aufhalten. Immer wieder versuchte sie Demi zu beruhigen und ihr gut zu zureden. Etwas, das absolut ins Leere führte. Als eine Ärztin das Zimmer betrat, zuckte sie vollkommen zusammen. Schon gut Miss. Das ist Dr. Nolan. Sie wird mit ihnen alle Tests und Abstriche machen. informierte sie Demi bevor sie miteinander sprachen. Während der gesamten Prozedur rollten stumm Tränen ihr ganzes Gesicht herunter. "Sie werden nichts finden.", brachte sie emotionslos heraus. Sie hatte nichts unter ihren Fingernägeln, denn sie war schließlich festgehalten worden. DNA ebenfalls nicht, niemand war in sie eingedrungen, das hatte der Fremde noch verhindert. Alleine nur bei den Gedanken schloss sie ihre Augen und ließ den Kopf hängen. Niemals hatte sie gedacht, je in solch eine Situation zu geraten. Naiv? Definitiv. Was nicht bedeutete, das sie nicht schon auch immer vorsichtig und eigentlich mit offenen Augen durch die Welt ging. Als die Ärztin fertig war und ihr versicherte, dass der Polizei bereits Bescheid gegeben wurde, dass der angebliche Lebensgefährte in Verdacht stand und ihr Zimmer nicht mehr betreten durfte, legte sie sich unter die Decke. Längst hatte sie abgeschaltet, als weitere Fragen folgten, wie ob sie ihre Personalien aufnehmen durften, da es benötigt wurde. Geben sie ihr etwas Zeit. Lassen sie sie nicht alleine. hörte sie die beiden Frauen zwar irgendwo am Rande miteinander sprechen, keinerlei Reaktion aber folgte. Die Ärztin versicherte ihr, sie würde so bald wieder kommen und verließ den Raum. Mit sanfter Stimme versuchte die Schwester sie zum Reden zu ermutigen, doch der Raum blieb stumm. Demi hatte keine Kraft mehr. Nicht einmal, als die Tür sich öffnete und die Pflegerin direkt aufsprang.
"Zayn?", wisperte sie verängstigt und hörbar kaputt. War das wirklich er? Gerade fragte sich die Sängerin, ob sie träumte. War sie vielleicht vor Erschöpfung eingeschlafen? Hoffentlich nicht, denn dann würde es bedeuten, das, dass andere die Realität war und nicht ein Albtraum, wie sie noch immer hoffte. Einer, aus dem sie hoffte, einfach aufwachen zu können. Langsam öffnete sie die Augen wieder. Zwar waren sie nach wie vor leer, wie der Rest von ihr, doch die Stimme, die sie zuvor nicht erkannt hatte, nahm ihr die Angst. Am Strand hatte sie in der Panikstarre nicht realisiert, dass diese Stimme ihr bekannt war. Als der Musiker erwähnte, dass der Täter draußen war, schoss sofort die Angst wieder ein. Ihr gesamter Körper begann trotz der Decken zu zittern. Trotz dessen stütze sie sich mit ihren Armen ab. Wie in den Filmen hob Demi ihren Oberkörper, den sie in ihrem Zustand kaum aufrecht halten konnte, in Zeitlupe. Ihr Blick fiel auf den dunkelhaarigen jungen Mann, der auch am Strand gewesen war. Freundschaft definierte jeder anders. Zayn und Sie waren Freunde. Vielleicht nicht Besties. Und sie sahen sich definitiv nicht so oft wie ihre anderen Freunde oder gar wie sie vielleicht wollten. Just in diesem Moment war die Dunkelhaarige einfach nur froh, dass jemand, der ihr Nahe stand, bei ihr war. "Zayn.", kam es etwas lauter, das man sie hören konnte. Aus ihrer Stimme konnte man Erleichterung als auch furcht heraus hören. Sofort begannen die Tränen über ihre Wangen zu laufen. Er sah furchtbar aus. Er sah körperlich aus, wie sie sich innerlich fühlte. Sie kennen sich? , fragte die Schwester sichtlich verwirrt, zeitgleich aber auch erleichtert. Zwar war die Latina nicht in der Lage zu reagieren, jedoch schlussfolgerte die junge Frau ihre irgendwo erfreute Reaktion als eine Zustimmung, die von Zayn selbst auch bestätigt wurde. Deshalb brachte die Schwester den Rollstuhl näher an ihre Bettseite. Da ihr aufgrund ihres Schocks und allgemeinen nicht befinden, die Kraft fehlte, legte sie sich wieder hin. Bei der näheren Betrachtung wurde Zayns Optik nicht besser. Ganz im Gegenteil. Demis Schuldgefühle stiegen ins unermessliche. Die Musikerin streckte ihre Hand aus, um ihn berühren zu können. "Es.", begann sie brach jedoch ab, da ein so dicker Kloß in ihrem Hals sich bildete, der es kaum möglich machte, weiter fortzufahren. "Es tut mir so schrecklich leid." Quälte sie gerade noch heraus, während längst weitere Tränen ihr komplettes Gesicht benetzten. Was sie damit meinte? Es tat ihr Leid, das er wegen ihr so zugerichtet worden war - wegen ihr. Das er sicherlich Schmerzen hatte - wegen ihr. Vor allem aber, das sie nicht die Kraft und den Mut hatte aufbringen können, noch einmal deutlich zu machen, dass sie den Falschen hatten. Und das nach allem, was sie hatte erdulden müssen. Das Schamgefühl nahm wieder Oberhand. Zayn war nun Zeuge von der schlimmsten Nacht ihres Lebens. Er hatte sie gerettet. Er hatte sie davor bewahrt, das Schlimmeres passierte. Dafür würde Sie ihm ewig dankbar sein. Zayn jedoch wusste nun auch, was passiert war. Etwas, das in ihre Angst und Panik auslöste. Nicht weil sie ihm nicht vertraute. Sie konnte gar nicht Beschreiben warum. Sie fühlte sich einfach beschmutzt und niemand sollte das mitbekommen. Wahrscheinlich sah er sie auch so. Wie als hätte sie an einen elektrischen Zaun gefasst, zog sie ihre Hand zurück. Ihre Pupillen wurden direkt wieder matt und leer. Ihr Blick starrte irgendwo ins nirgendwo. Mister, vielleicht können sie sie zum Reden bringen. Ich bekomme nichts aus ihr heraus. Vielleicht können Sie uns auch ihre Daten geben? Ob die Frau noch weitere Dinge dem One Direction Sänger sagte, hörte die Ex-Disney Prinzessin nicht.