09.03.2021, 06:42
In Arianas Ohren klangen 2 Wochen nur mit Wincent auf einer Insel, umgeben von Meer und Sandstrand, wie das reinste Paradies. Nur sie beide, keine Fans, Paparazzi, Manager, Termine oder sonst etwas, das sie stören könnte. Einfach mal in den Tag hinein leben, keine Pläne verfolgen. Einfach nur mal genießen. Dafür waren ihr zwei Wochen sogar schon fast zu wenig. Und nervig würde sie ihn in dieser Zeit auch sicher nicht finden. Ganz im Gegenteil sogar. Wenn es nach ihr ginge, dann könnten sie auch gleich vier Wochen bleiben. Aber da spielten dann wohl doch ihrer beider Teams nicht mit. Sie konnte es sich vielleicht schon erlauben, auch mal vier Wochen einfach komplett von der Bildfläche zu verschwinden und gar nichts zu tun, außer Zeit mit ihrem Freund zu genießen. Aber ob er sich diesen Luxus auch schon gönnen konnte war fraglich. Immerhin baute er sich seinen Status, seine ‚Marke‘ wenn man es so nennen wollte gerad erst auf. Da wäre es kontraproduktiv, wenn er einfach mal wochenlang gar nichts von sich hören ließ. Also mussten wohl oder übel erst mal zwei Wochen reichen. „Als ob du mir überhaupt auf die Nerven gehen könntest. Du weißt, dass ich am liebsten jede Minute mit dir verbringen würde…“, meinte sie grinsend, konnte sich aber einen Hauch von Wehmut in der Stimme einfach nicht verkneifen. Es war bei ihnen einfach nicht möglich, dass sie sich oft sahen. Das hatten sie auch gewusst, als sie die Beziehung eingegangen waren. Aber das änderte nichts daran, dass es ihr schwer fiel.
Aber heute wollte sie nicht in diesem Wehmut und der Sehnsucht hängen bleiben. Heute wollte sie einfach nur die Zeit mit ihm genießen. Und auch, wenn sie liebend gerne sofort hiermit weiter gemacht hätte, so hatte sie eben noch weitere Pläne für diesen Abend. „Mhm, es verlangt gerade alles an Selbstbeherrschung die ich besitze, nicht einfach über dich her zu fallen. Aber: Pläne!“, bestätigte sie ihm grinsend und drückte ihm einen weiteren Kuss auf die Lippen, ehe sie wirklich aufstand und ihm deutete, dass er sich anziehen sollte. „Und das will ich doch mal hoffen, dass wir später genau da ansetzen, wo wir gerade aufgehört haben.“, fügte sie noch mit genauso vielsagendem Blick hinzu, ehe sie aber sicherheitshalber sofort einige Schritte zurück machte um so ein bisschen Abstand zwischen sie zu bringen. Nicht, dass sie doch noch schwach wurde.
Aber sie hatte ja Pläne für heute, und die würde sie auch verfolgen. Weshalb sie ihm nochmal deutete, dass er sich ran halten sollte. Als er dann fertig angezogen und bereit war nahm sie lächelnd seine Hand in ihre und zog ihn sofort aus dem Zimmer. Selbst als sie vor dem Hotel auf der Straße angekommen waren dachte sie nicht einmal daran, seine Hand wieder los zu lassen. Immerhin würde niemand mit ihr hier in Berlin rechnen, und sie hatte sich extra gegen ihren typischen Style entschieden, womit sie noch unbemerkter bleiben sollte. Also hatte Ari auch keine allzu große Angst, dass sie tatsächlich entdeckt werden könnten. „Es ist nicht weit weg, also würde ich vorschlagen wir gehen zu Fuß?“, fragte sie Wincent zwar, aber da er ja noch immer keinen Plan hatte wohin es gehen sollte und wie weit es also tatsächlich sein würde, konnte er wohl nichts anderes tun als zuzustimmen und ihr zu vertrauen, dass sie nun wirklich nicht durch die halbe Stadt laufen mussten.
Weshalb sie ihn auch schon im nächsten Moment einfach mit zog, als sie sich in Bewegung gesetzt hatte. Und es war ja zugegeben auch einfach mal ein richtig tolles Gefühl, einfach mal mit seinem Partner unbehelligt durch die Straßen zu laufen. Das fühlte sich so richtig… normal an. Etwas, das Ari so fast schon gar nicht mehr kannte. In L.A. wurde man an so gut wie jeder Straßenecke von Paparazzi heimgesucht. Hier nicht. Auch, wenn sich da doch irgendwo in ihrer Magengegend ein leicht mulmiges Gefühl breit machte, nachdem sie einige hundert Meter hinter sich gebracht hatten. Fast so… als würden sie beobachtet werden. Aber das war sicher nur die Gewohnheit, die Paranoia in ihr, die sie sich in L.A. schon längst angeeignet hatte…