10.01.2021, 12:43
Heiraten. HEIRATEN. Alexander konnte es immer noch kaum glauben, dass er die richtige Frau gefunden hatten. Die Frau mit der, den Rest seines Lebens verbringen wollte. Der Hüne hatte nicht aufgegeben, danach zu suchen, weil er nicht wirklich danach gesucht hatte. Ab einem bestimmten Punkt im Leben nahm man es einfach hin. Nicht jeder heiratete. Nicht jeder gründete eine Familie. Mit der Verlobung schlug er 2 Fliegen mit einer Klappe. Zum ersten heiratete er die Frau, die er liebte und zum anderen verstummte endlich seine Mutter. Er liebte seine Mutter, das stand vollkommen außer Frage, aber sie konnte sehr anhänglich sein, was die Zukunft ihrer Kinder anging. Alexander war der Älteste von 5 Kinder und vielleicht wollte seine Mutter genau deswegen, dass er heiratet. Immerhin konnte er, laut der Aussage seiner Mutter, nicht ewig ein Junggeselle bleiben. Er brauchte eine Frau an seiner Seite, die ihm eine Stütze war. So oder so ähnlich hatte es seine Mutter ausgedrückt. Wahrscheinlich wollte sie ihre Kinder nur glücklich sehen oder sie wollte vermeiden, dass es ihren Kindern wie Gustaf ging. Sein kleiner Bruder hatte gedacht die Richtige gefunden zu haben, aber es hielt nicht lang und so war er geschieden. Etwas das seine Mutter nur sehr schwer verkraftet hatte. Man konnte schon fast sagen sie war etwas besessen, was das Glück ihrer Kinder anging. Schon immer war sie die aufopferte Mutter gewesen, die nichts sehnlicher wollte, als ihre Kinder glücklich zu sehen. Doch umso älter sie wurden umso mehr wurde zu ihrer Aufgabe persönlich am Glück ihrer Kinder zu arbeiten. Alexander war der festen Überzeugung, dass mit seiner Verlobung sie langsam den Blick auf den nächsten Sprössling wand, der vielleicht auch eine Partnerin zum Heiraten brauchte. Immerhin, war keiner von ihnen auch nur in der Nähe eine Frau oder Mann zu haben, den sie heiraten wollten. Doch Alexander hatte sich nicht in Blake verliebt und sie gefragt, ob sie ihn heiraten wollte, weil seine Mutter das wollte. Nein er hatte einfach damit abgeschlossen, dass es vielleicht nie passieren würde und genau dann war Blake in sein Leben getreten. Es stimmte also was man sagte, suchte man nicht danach fand man es. Alexander hatte sie gefunden und das, weil er nicht mehr danach gesucht hatte. Wer konnte schon ahnen, dass ein Fotoshooting für Calvin Klein Unterwäsche ihm die Frau fürs Leben brachte? Sie hatte da gestand schön wie sie war und nicht ihr Körper hatte den 1,90 m Mann umgehauen, nicht, dass dieser nicht ansehnlicher war, sondern ihr Lächeln und ihre Art von Humor. Sie war so viel mehr als die Schauspielerin Blake Lively. Die Amerikanerin war eine Frau mit der man lachen und weinen konnte. Zusammen hatten sie Höhen und Tiefen erlebt, aber das gehörte auch dazu, eine Beziehung zu führen, die nicht bei der kleinsten Hürde aufgab. Ihre Ehe würde nicht jeden Tag so laufen wie sie es vielleicht gern hätten, aber Alexander wollte gar keine aalglatte Ehe in der keiner mit dem anderen über Probleme sprach. Doch ihre Beziehung baute auf so vielem auf, dass sie es sicher nicht in der Ehe verloren. Denn ja, der Schwede hatte sich Gedanken gemacht wie diese Ehe werden konnte und nein, er bekam keine kalten Füße. Aber er lief auch nicht blind in etwas, ohne sich eine Meinung zu bilden oder sich vorzustellen, was sein konnte. Immerhin stellte sich doch jeder an einem Punkt vor, wie es sein würde, wenn man die richtige Frau an der Seite hatte. Alexander blickte sich um, als er spürte wie ihm jemand seine baldige Frau "entzog." Er blickte der Gruppe von Damen, zu viele auf einem Haufen, hinterher. In dem einem Moment hatte man seine Verlobte im Arm und im nächsten wurde sie einfach entführt. Mit einem Schulterzucken drehte er sich auf seinen Fersen um und schritt auf die Bar zu. Warum nicht noch ein Bier trinken? So konnte er sich endlich einmal genau umschauen und herausfinden, wer sich alles auf diese Party verirrt hatte. Alexander konnte sich nicht an jeden einzelnen erinnern, den sie eingeladen hatte, doch wenn er sich so umsah waren es verdammt viele. Sein kleiner Bruder schwirrte hier auch irgendwo herum, aber den ließ er lieber in Ruhe. Der große Bruder des jüngeren Schweden, wartet auf den Tag, an dem seine Mutter sich endlich auf ihn einschoss und damit loslegte, dass er ja heiraten könnte. Meist hatte Bill es mit einem Lächeln kommentiert, wenn seine Mutter dies bei ihm gemacht hatte, aber wenn das erst einmal vorbei war, würde er sich mit einem kleinen Lächeln an den Seitenrand setzen und dem interessanten Spiel zu sehen. Doch noch war es nicht so weit und so ließ er seinen Blick weiter wandern. Es war äußerst interessant, wer sich hier versammelt hatte. Ein Fest und halb Hollywood war hier erschienen, ihre Hochzeit wurde Gott sein Dank anders. Wobei er sich daran gewöhnt hatte, hier und da eine Party mit seiner Verlobten zu besuchen. Etwas, das er nur für sie machte, denn eigentlich war er nie so ein Fan von Partys, aber das hier, war eine der besten Partys ever!! Vielleicht lag es aber auch einfach nur an der Begleitung? Mit einem kühlen Bier in der Hand, ließ er seinen Blick immer weiter wandern, aber wenn er nicht fand war Blake. Wo genau hatte sie die Meute hingeschleppt? Hatte man seine Braut schon vor der Hochzeit entführt?
Auf seinem Bier bildete sich, durch die Hitze die immer noch am Abend herrschte, kleine Tropfen die sich einen Weg über die Flasche, zu seiner Hand bahnten, um am Ende im Trocknen Sand zu landen. Da er genug davon hatte einfach herumzustehen, stieß er sich von der Bar ab und lief in die Richtung in der vor ein paar Sekunden noch Blake gesehen hatte. Alexander hatte keine Angst vor Menschen aber war auch nicht gerade das, was man besonders gesprächig nannte. Es war einfach seine Art, wenn viele diese auch für arrogant hielten, so war er das nicht. Er war eben einfach er. Ein etwas unterkühlter Schwede, der sich langsam Amerika anpasste. Aber zum Reden hatte er ja Blake, sie übernahm gern das Gespräch und Alexander überließ ihr das gern. Die Schauspielerin hatte dieses Talent in einen Raum zu kommen und diesen sofort einzunehmen. Auch eine Eigenschaft, die er an ihr liebte und unter gar keinen Umständen missen wollte. Vielleicht, nein ganz sicher funktionierte es auch, weil sie in gewissen Punkten unterschiedlich waren. Sie ergänzten sich und das machte wohl auch ihre Beziehung aus. Man musste nicht immer in allem gleich sein oder die gleiche Meinung haben, am Ende zählte, dass sie sich liebten und verstanden. So einfach es klang, so schwer war es wohl immer, genau dies sich vor Augen zu halten. Er hatte in Blake nicht nur eine Frau fürs Leben gefunden, nein auch seine Seelenverwandte. Um nicht weiter als ein Trottel, allein an der Bar zu stehen, stieß er sich von dieser ab und lief zu seiner Verlobten, die endlich ohne Meute dastand. "Psssst das muss ein voreheliches Geheimnis sein. Sonst denken noch alle, ich fang an auch andere Partys zu genießen und dann? Dann können wir uns vor Einladung nicht retten und alle werden beleidigt sein, wenn wir lieber zu Hause bleiben und..." Alexanders Augenbrauen wackelten ein paar Mal eher sie an sich zog und küsste. Er konnte gar nicht genug von ihr bekommen, von ihr und ihren Lippen. "Schriftlich? Niemals." Lachend drehte er sie im Kreis. Alexander genoss die Party aber mehr ihretwegen und weniger wegen der Party selber aber auch das verschwieg er. "Laden wir Expartner ein? Ich weiß ja nicht wie es bei dir ist, aber meine Exfreundinnen, wollen nicht mehr mit mir sprechen." Alexander hatte die ein oder Beziehung hinter sich, ließ man die aus die er gerüchteweise hatte, hatte er nicht wirklich Kontakt zu diesen Frauen. Nicht weil er es nicht wollte, sondern einfach weil sich alles in Hollywood irgendwann verlief. Einst war es die große Liebe, ist es heute nur noch eine Erinnerung an schöne Zeiten. Doch mit Blake war alles anders und genau deswegen hatte er ihr den Ring angesteckt, sie sollte nicht eine Erinnerung werden, sie sollte seine Zukunft sein.
Alexanders Lachen übertönte die Musik aber das war ihm egal. "Vielleicht sollten wir deine Familie und meine Familie in einen Raum sperren. Dann können sie sich gegenseitig löchern, denn wer kennt einen besser als die eigne Familie." Das meint er auf eine eigenartige weise ernst. Noch hatten sich die Mütter, ein vielleicht zweimal gesehen, also hatten sie sicher eine Menge zu besprechen. "Ich glaub meine Mutter hat 10 Kreuze gemacht, dass mich jemand heiraten will und dass sie auch noch so eine wunderbare, kluge, talentierte Frau ist findet sich umso besser. Ich glaub meine Mutter hätte irgendwann ihr Seele verkauft nur, das ich nicht allein bleibe." So verrückt es vielleicht klang, so ernst meinte er es. "Sie hatte Sorgen dass ich in die Berge ziehen und Einsiedler werde." Auch das war sicher eine Theorie die seiner Mutter durch den Kopf gegangen war. "Sagen wir es mal so, meine Mutter..." er zog sie enger an sich und legte sein Kinn mit Leichtigkeit auf ihren Kopf "...ist etwas eigen was das Glück ihrer Kinder angeht, aber sie meint es nur gut und ja, sie liebt dich. Man könnte fast meinen ich bin der Schwiegersohn, der in die Familie einheiratet." Da war es wieder das Talent seiner baldigen Ehefrau, sie kam in den Raum nahm ihn ein und damit auch seine Familie. Alle liebten sie, selbst seine kleine Schwester, die doch immer sehr skeptisch war, was seine Freundinnen anging. Es konnte gar nicht besser laufen, denn nichts wäre niederschmetternder gewesen, als wenn seine Familie nicht mit Blake zurechtgekommen wäre. Was dann? Alexander hätte sich niemals zwischen seiner Familie und der Frau die er liebte, entscheiden können. Das wäre einem Weltuntergang gleich gekommen. Gedanken die er sich Gott sei Dank nicht machen musste. Die Familie liebte Blake allen voran Bill. Sein kleiner Bruder. Sein Lieblingsbruder, auch wenn er das niemals erfahren würde, hatte eine besondere Beiziehung zu Blake. Auch, wenn es früher zu kindisch Eifersuchtsattacken von Alexander geführt hatte. Heute wusste der blonde Hüne, wie dumm das gewesen war. Vorbei, das lag in der Vergangenheit. "Bill würde alles tun, um dich zu beschützen auch vor seiner ..." er sprach gerade so als ob es nicht seine wäre "...Familie. Aber die lieben dich und benehmen sich allein deswegen schon." Genug von seiner Familie, sie waren heute nicht hier um über seine Familie zu sprechen.
"Du magst meine miesepetrige Seite, schließlich willst du mich mit dieser Seite heiraten. Und sie hat dich nicht abgeschreckt, also wenn das kein Liebesbeweis ist, dann weiß ich auch nicht. Ich finde niemanden der besser ist als du an meiner Seite. Dein Lachen, meine miesepetrige Seite wir ergänzen uns einfach. Allein deswegen muss ich dich schon heiraten, wer erträgt sonst die Seite." Mit einem Kuss bekräftige er seine Worte. Sie hier bei ihm war alles was er zum Leben brauchte. Das erste Mal in seinem Leben konnte Alexander sagen, dass er rundum glücklich war. Dass sie auf der Tanzfläche standen, hatte er über alle Gedanken die er sich machte und Gespräche mit ihr vergessen. Es war jedes Mal so, mit ihr vergaß er die Zeit vollkommen und auch gleichzeitig den Ort wo sie befanden. War das vielleicht sogar zu perfekt? Denn meist was perfekt schien, war zum Scheitern verurteilt. Ja auch das gehörte zu dem Schweden, Skepsis. Eine gesunde, keine übermäßige. Dieser Abend brachte nicht nur sein Tanzbein hervor, sondern auch das ewig Grübeln, dass er an sich hatte. Mit einem Appell an sich schob er alles beiseite was keinen Platz an diesem Abend hatte. "Du lügst, du sagst das nur, weil du mich liebst. Da übersieht man Dinge auch das ich wie ein Bär auf Rollschuhen bin, jeden Augenblick stolpere ich über meine Beine, lande auf dir und reiße dabei noch Gäste mit um. Aber ein cooles Foto wäre es sicher." Er zuckte mit den Schultern und schwang sie einmal im Kreis. "Was auch immer kommt Miss Blake Lively, ich kann es kaum erwarten dass du Miss Blake Skarsgard wirst." Es auszusprechen fühlte sich surreal aber doch so gut an. Dabei hatten sie noch nicht darüber gesprochen, ob sie überhaupt seinen Namen annahm. Immerhin hing an ihrem Namen mehr als ein Pass, nein auch ihre Karriere. Jeder kannte sie als Blake Lively. Wobei es eigentlich keine Rolle spielte, ihren Künstlernamen konnten sie ja trotzdem behalten, im Pass konnte etwas anderes stehen. "Wenn wir hier so unter uns sind..." das meine er scherzhaft, die Tanzfläche war voll "...willst du eigentlich meinen Namen annehmen? Oder ich deinen?" Sie lebten im 21. Jahrhundert, das hieß, dass auch er ihren Namen annehmen konnte. "Mir ist es gleich?"