08.02.2021, 05:42
Warum war es so einfach mit ihr zu reden? Sie kannten sich vielleicht 2 oder 3 Stunden und doch fühlte es sich an, als würde sie sich eine Ewigkeit kennen. Nur bei wenigen Menschen hatte er so eine Verbindung gespürt wie bei ihr und eine davon war jetzt, seine Exfreundin. Danielle wusste es sicher nicht, aber sie hatte ihn verzaubert und Avan wollten diesen Augenblick nicht gehen lassen, noch nicht. Wenn es nach ihm ginge könnten sie auf dieser Bank im Garten des Michael Meyers Hause ewig sitzen und einfach miteinander reden. Warum hatte er sie nicht schon früher kennengelernt? Ach ja, sie war erst neu im Freundeskreis von Brad und vielleicht war sie auch deswegen so faszinierend. Weil sie jemanden war, der Brad nicht versuchte zu beeindrucken und nicht jeden Scheiß mitmachte. In manchen Situationen konnte Brad ein Kleinkind sein, dass über jeden Scheiß lachte und Streiche spielte die Grenzwertig waren. Avan wollte deswegen nicht auf die Freundschaft verzichten, aber er genoss sie nur in Dosen. Zu viel und er wäre schnell von dem Schauspieler genervt. Doch Brad hatte er zu verdanken, dass er heute auf Danielle gestoßen war und damit jemanden kennengelernt hatte, der sein Herz schneller schlagen ließ. Selbst Zoey hatte nicht dieses Gefühl in ihm aufgelöst, eine Verbundenheit die er unter keinen Umständen missen wollte. Doch Avan war niemand der Dinge überstürzte und hier würde er ganz sicher nicht damit anfangen. Lachend zog er ihre Hand verbunden mit seiner zu sich. "Kanadier sind nicht so schlimm wie immer alle denken. Wir haben Elche und Schnee, also nichts wovor man Angst haben muss! Wir beißen nicht, wir haben eine nette Nationalhymne. Wir können sehr angenehme Menschen sein, nur unseren Nationalsport sollte man nicht beleidigen. Eishockey." Er selber machte eine halbwegs gute Figur auf dem Eis, aber Eishockey war noch nie ein Sport gewesen, den er selbst ausüben wollte. Sich ein Spiel anschauen, jeder Zeit, selber spielen, niemals. "Wenn du Lust hast, können wir ja mal ein Spiel zusammen anschauen. Es ist ein wenig wie Football bloß auf Eis." Jeder Amerikaner und jeder Kanadier schrie in dieser Sekunde auf. Avan schaute über seine Schulter, fast so als könnte er den Lynchmob schon sehen. "Sag bitte niemanden, dass ich das gesagt habe, sonst bin ich tot." Lachend lehnte er sich etwas zurück und hob seinen Blick wieder zu den Sternen. Die Nacht war gerade zu perfekt. "Es gibt nichts Besseres, als eingeschneit zu sein und vor einem Kamin zu sitzen. Ich vermisse Schnee, und ich meine damit richtigen Schnee." Lachen schaute er sie an. "Ich hab mir sagen lassen, dass es Klamotten gibt, um das zu verhindern. Vielleicht solltest du mal auf Ski stehen oder einem Snowboard. Sollte ich mal wieder Kanada besuchen, nehme ich dich einfach mit." Avan sprach schon von der Zukunft aber ohne irgendwelche Hintergedanken. So oder so, er wollte sie als Freundin nicht verlieren. Solche Freundschaften waren rar in Hollywood.
Weihnachten, ein Thema das im Sommer eher fremd klang aber nicht mit ihr. Mit ihr sprach er einfach darüber. "Das Schlimmste an Weihnachten ist immer das Essen. Man hat meist zu viel aber kann einfach nicht aufhören. Und meine Großmutter hat einen Blick, er dich weiter Essen lässt. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen sie hat magische Kräfte." Avan lag viel an Familie, sie war sein Rückhalt, seine Stütze und sein Zufluchtsort. Der Schauspieler sah sie viel zu wenig und das schmerzte ihn, immerhin sind indische Familie dafür bekannt, nah beieinander zu sein. Sein Traum aber hatte ihn nach Los Angeles gebracht und weg von seiner Familie. Manche Sachen bekam man nur, wenn man große Opfer brachte. "Familie ist glaube ich der Luxus den man in seinem Job haben kann. Familie kann man nicht mit Geld kaufen, Familie hatte man oder findet sie auf dem Weg zum Ruhm." Nichts war Kostbarer in dieser Welt als Menschen, die einen bedingungslos liebten. "Das heißt du reist gern durch die Welt?" Avan konnte nicht genug vom reisen bekommen, dabei meinte er nicht die üblichen Orte die ein Tourist so sah, sondern Orte an die kaum ein Tourist sich hin verirrte. Doch in der heutigen Zeit, war es nicht mehr so einfach, allein durch das Hinterland zu reisen. Dennoch würde es nicht Avan davon abhalten die Welt zu sehen, vielleicht mit ihr. Doch wieder beschloss er nicht so schnell sich etwas hinzugebe, dass noch gar nicht vorhanden war. Er fand sie anziehend, sowohl ihren Körper als auch ihren Geist, er wollte sie wiedersehen. 2 Sachen die feststanden und mit denen er arbeiten konnte. Alles andere würde sie sicher ergeben.
Und als hätte er einen Bestätigung gebraucht, hat er nicht, sprach sie weiter. Sie war nicht wie die Frauen, die er sonst traf. Die nur das eine wollte, schnellen Ruhm oder schnelles Geld. Danielle sah die Welt wie sie war, ohne sie sich schönzureden. Das hieß ja nicht automatisch, dass alles schlecht war, sondern, dass man nach wahre Schönheit heutzutage schon etwas länger suchen musste. Während sie sprach, hatte Avan sich zu ihr gedreht und sein Bein locker zwischen ihnen abgelegt, so galt seine volle Aufmerksamkeit auf ihr. Nicht, dass sie das nicht schon vorher hatte. Danielle überraschte ihn immer mehr und Avan wollte sie eigentlich gar nicht gehen lassen. Nicht so schnell zumindest. Beide schwiegen nach all dem Reden, und es war diese Stille die angenehm war, weil man einfach die Gesellschaft des anderen genoss. Worte waren nicht immer nötig, es reichten die Augen oder kleine Gesten. Wie von allein, als wäre er ferngesteuert, hob sich seine freie Hand und kam auf ihre Wange zum Liegen. Wie nicht anderes zu erwarten war, war ihr Haut weich und warm. Avan war eigentlich niemand, der beim ersten Date küsste, doch da mit ihr alles anderes war, warum nicht. Vorsichtig, zog er sie zu sich, bis seine Lippen ihre berührten. Zur erst war es nur ein federleichter Kuss, zum Testen, ob sie das überhaupt wollte und da sie ihn nicht wegschob, wagte er sich weiter vor. Seine Lippen, erkundeten ihr, mit Verlangen aber ohne forsch zu sein. Sie hatte die Oberhand. Avan wusste zu diesem Zeitpunkt, dass er Danielle so schnell nicht gehen lassen würde. Den der Halbinder war sich sicher, er hatte sich gerade Hals über Kopf in sie verliebt.
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