31.07.2020, 11:01
Wenn wir uns sehen, fällt mir das Fragen schwer
James McAvoy & Jessica Chastain | Drehort IT 2 | Morning | 02nd June | OUTFIT
Da hatten die Beiden es gerade geschafft am Set miteinander umzugehen. Nichts Weltbewegendes. Man grüßte sich, verabschiedete sich auch. Saß man mit Crewmitgliedern am Tisch so war man auch in der Lage sich nichts anmerken zu lassen und ließ sich so auf ein bisschen Smalltalk ein, was eben sein musste. Sonst versuchte Jessica ihm immer noch aus dem Weg zu gehen. James McAvoy. Leider hatten sie so viele gemeinsame Szenen, dass es nicht gerade einfach war sich aus dem Weg zu gehen. Sie sahen sich jeden verdammten Tag. Trotzdem waren die Beiden alt und professionell genug, denn vor der Kamera lieferten sie ab. Immer. Wie eine Punktlandung. Doch der heutige Tag konnte alles ändern.
Jessica befand sich gerade in der Maske und die spitzen ihres roten Bobs wurden gelockt. Das Outfit hatte sie schon an, das Make-Up war eher dürftig und natürlich. Die 41-Jährige hatte sich zurückgelehnt und die Augen geschlossen, um ihre Gedankenwelt vor den Stylisten zu verstecken. Heute sollte die Szene gedreht werden, die ihr am meisten Bauchschmerzen bereitete. So richtig! Jess war mit Leib und Seele Schauspielerin, hatte eigentlich nie Angst vor Szenen. Sie ließ sich gerne unvoreingenommen auf alles ein. Aber gerade diese Unvoreingenommenheit war hier einfach nicht möglich. Zu groß war die Vergangenheit mit James. Im Drehbuch stand ein Kuss zwischen den Beiden und es war nicht nur ein kleiner Schmatzer, nein. Ihre Rollen warfen sich damit in die Vergangenheit als sie sich als Kinder das erste Mal geküsst hatten. Warum? Einfach nur warum? Bis jetzt waren die Szenen einfach gewesen. Unterhaltungen. Austauschen von Ängsten. Mutzusprechungen. Umarmungen. Beide wussten, dass Jess‘ Rolle am Ende des Filmes nicht mit der von James in den Sonnenuntergang reiten wird. Also, warum liebe Drehbuchautoren müssen sie sich aber vorher nochmal küssen? Das machte doch gar keinen Sinn! Die Sylistin ließ verkünden, dass sie fertig war. Jess nickte, ließ sich ihre Haare nochmal aufschütteln und verließ dann den Trailer. Weglaufen war leider nicht möglich.
Nach ein paar Minuten kam sie endlich am Set an. Ihr Mini-Me am Set – Sophia Lillis – lief ihr über den Weg, drückte sie nochmal kräftig und wünschte ihr Glück. Das Mädchen war wirklich unglaublich lieb und Jessica hatte sie vollkommen ins Herz geschlossen. Gewissermaßen erinnerte Sophia sie wirklich an ihre eigene Kindheit. Zu gerne hätte sie weiter mit dem Mädchen gequatscht, aber sie musste wirklich los. Kurz darauf befand sie sich am Set der Szene wieder. Die dunkle Rezeption des kleinen Bed&Breakfest’s. Im Hintergrund der Treppenaufgang. James war schon da, lief auf und ab. Er war sichtlich in seinen Text vertieft. Jess seufzte und ging auf Position, somit stand sie ziemlich nach bei James. Noch waren die Kameras ja aus. „Hey.“ – grüßte sie ihn und deutete auf seine Jacke, die er jetzt sicherlich nicht mehr brauchte. Der Regisseur meinte, dass es losgehen konnte. James war zuerst mit seinem Text dran, er war derjenige, der den Raum erst einmal betrat. Sie antwortete. Beide betäuerten in ihren Rollen, dass sie Angst hatten. Welch Ironie. Es folgte die Umarmung und Jess‘ Satz „Wir haben alle Angst. Das beunruhigt mich. Das ist das, was ES will.“ James war gut. Sie war gut. Die Umarmung löste sich auf und dann kam die Stelle, die sie seit Wochen eigentlich weit weggeschoben hatte. In ihren Gedanken. Sie hatte solche Angst, dass der kommende Kuss alles wieder aufleben lässt… die Vergangenheit…
Jessica befand sich gerade in der Maske und die spitzen ihres roten Bobs wurden gelockt. Das Outfit hatte sie schon an, das Make-Up war eher dürftig und natürlich. Die 41-Jährige hatte sich zurückgelehnt und die Augen geschlossen, um ihre Gedankenwelt vor den Stylisten zu verstecken. Heute sollte die Szene gedreht werden, die ihr am meisten Bauchschmerzen bereitete. So richtig! Jess war mit Leib und Seele Schauspielerin, hatte eigentlich nie Angst vor Szenen. Sie ließ sich gerne unvoreingenommen auf alles ein. Aber gerade diese Unvoreingenommenheit war hier einfach nicht möglich. Zu groß war die Vergangenheit mit James. Im Drehbuch stand ein Kuss zwischen den Beiden und es war nicht nur ein kleiner Schmatzer, nein. Ihre Rollen warfen sich damit in die Vergangenheit als sie sich als Kinder das erste Mal geküsst hatten. Warum? Einfach nur warum? Bis jetzt waren die Szenen einfach gewesen. Unterhaltungen. Austauschen von Ängsten. Mutzusprechungen. Umarmungen. Beide wussten, dass Jess‘ Rolle am Ende des Filmes nicht mit der von James in den Sonnenuntergang reiten wird. Also, warum liebe Drehbuchautoren müssen sie sich aber vorher nochmal küssen? Das machte doch gar keinen Sinn! Die Sylistin ließ verkünden, dass sie fertig war. Jess nickte, ließ sich ihre Haare nochmal aufschütteln und verließ dann den Trailer. Weglaufen war leider nicht möglich.
Nach ein paar Minuten kam sie endlich am Set an. Ihr Mini-Me am Set – Sophia Lillis – lief ihr über den Weg, drückte sie nochmal kräftig und wünschte ihr Glück. Das Mädchen war wirklich unglaublich lieb und Jessica hatte sie vollkommen ins Herz geschlossen. Gewissermaßen erinnerte Sophia sie wirklich an ihre eigene Kindheit. Zu gerne hätte sie weiter mit dem Mädchen gequatscht, aber sie musste wirklich los. Kurz darauf befand sie sich am Set der Szene wieder. Die dunkle Rezeption des kleinen Bed&Breakfest’s. Im Hintergrund der Treppenaufgang. James war schon da, lief auf und ab. Er war sichtlich in seinen Text vertieft. Jess seufzte und ging auf Position, somit stand sie ziemlich nach bei James. Noch waren die Kameras ja aus. „Hey.“ – grüßte sie ihn und deutete auf seine Jacke, die er jetzt sicherlich nicht mehr brauchte. Der Regisseur meinte, dass es losgehen konnte. James war zuerst mit seinem Text dran, er war derjenige, der den Raum erst einmal betrat. Sie antwortete. Beide betäuerten in ihren Rollen, dass sie Angst hatten. Welch Ironie. Es folgte die Umarmung und Jess‘ Satz „Wir haben alle Angst. Das beunruhigt mich. Das ist das, was ES will.“ James war gut. Sie war gut. Die Umarmung löste sich auf und dann kam die Stelle, die sie seit Wochen eigentlich weit weggeschoben hatte. In ihren Gedanken. Sie hatte solche Angst, dass der kommende Kuss alles wieder aufleben lässt… die Vergangenheit…