08.02.2021, 01:54
Hatten sie wirklich soviel Zeit um dieses Gespräch anzufangen? Denn wer wusste schon ob sie es auch zu Ende führen würden, wenn sie es einmal unterbrachen. Doch James kümmerte sich nicht darum, es musste raus und da er JETZT und HIER den Mut dazu gefunden hatte musste es genau jetzt und hier eben sein. Die zeit kümmerte ihn dabei weniger. Gedanken machte er sich maximal über Jessica. Wie würde sie diese Unterhaltung aufnehmen? Wobei die Frage natürlich war konnte es noch schlechter werden Es war eigentlich ein Wunder das noch niemand sich dazu geäußert hatte wie sehr die beiden sich quälten in der Gegenwart des Anderen. Irgendwem musste es doch aufgefallen sein das mindestens einer der beiden sich durchgehend merkwürdig verhielt, wenn beide am Set waren? Wahrscheinlich hätte es dafür jemanden gebraucht der die beiden besser kannte und der gesehen hatte wieviel besser es das letzte Mal geklappt hatte als sie für X-Men deutlich weniger Szenen spielen mussten die eine enge Bindung erforderten. Doch James suchte das Gespräch, weil es ihm leichtfiel, im Gegenteil. So langsam hatte er das Gefühl wahnsinnig zu werden. Einen Zustand von dem er gefühlt seit der Trennung nie wirklich weit weggekommen war, doch in den letzten Wochen war es wieder deutlich schlimmer geworden. Nicht so sehr, dass er Blödsinn anstellen würde, aber die Gedanken die einfach nicht aufhören wollten brachten ihm teilweise nicht nur Schlaflosigkeit, sondern Kopfschmerzen. Dazu kamen die fortwährenden Fragen ob er wirklich alles richtig gemacht hatte. Ein guter Ehemann schien er nicht gewesen zu sein, war er wirklich das was Brandon als Vater brauchte? Und bester Freund war auch eher schwierig wie sich zeigte. Insgesamt war er zuletzt für genau seine Freunde wohl etwas schwer zu ertragen gewesen.
Doch der Versuch seine Gedankengänge zu erklären scheiterten genauso wie die vielen Male die er genau diese Unterhaltung in den letzten Wochen im Spiegel geprobt hatte. Ein Grund wieso er am Ende immer den Mut verloren hatte übrigens. Doch jetzt hatte der Schotte angefangen mit reden, was hieß kneifen kam nicht in Frage. Es war ihm natürlich auch ein Anliegen das Jessica ihn richtig verstand. Die Flasche stand noch immer ungenutzt da, einzig den Deckel drehte er immer noch zwischen den Fingern hin und her. „vielleicht muss ich etwas weiter ausholen, denn nein so war das nicht gemeint“ Falls er vergessen haben sollte das seine Abfuhr nicht gerade nett gewesen war, spätestens jetzt war es wieder mehr als präsent in seinem Kopf. „Natürlich geht es hier nicht darum irgendwen zu betrügen. Aber dennoch stelle ich mir die Frage was gewesen wäre, wenn ich dich nicht so hart angegangen hätte.“ Er haderte mit sich ob er das nächste wirklich sagen sollte. „Ich frage mich einfach ob ich eher hätte erkennen sollen das irgendetwas nicht passt? Am Ende habe ich etwas kaputt gemacht was mir wirklich wichtig war.“
Gespannt sah er sie an. Nein offensichtlich hatte James keine Ahnung was sie sagen wollte. Oder vielleicht wollte er es auch einfach nicht. Manchmal war es leicht das Offensichtliche zu übersehen, wenn man es sich selbst damit einfacher machte. „Du hast Recht vielleicht gibt es einfach keine bessere Art so etwas klar zu stellen und dennoch sehe ich den Punkt nicht wieso dir das Leid tut!“ antwortete er nach ein paar Augenblicken vorsichtig. Sein Blick war auch Jessica gerichtet und er versucht aus ihrem Gesicht irgendetwas abzulesen. Inzwischen war er derjenige von ihnen beiden der definitiv keinerlei Anrecht auf irgendwelche Ansprüche hatte, deswegen hatte der Schauspieler auch zu dem Kuss bisher noch nicht viel mehr gesagt. Aber auch so gab es genug Redebedarf. „Ich weiß nicht was ich dazu sagen soll. Vor allem was kann ich sagen das daran irgendetwas ändert?“ James wollte sie nicht in genau dieselbe Zwickmühle bringen in der er selbst damals diese Aussage getroffen hatte die sie anscheinend mehr getroffen hatte als er hatte ahnen können. Doch was gab es, und seine Frage dahingehend war durchaus ernst gemeint, was gab es was er tun konnte. Leider war die Zeit zurück drehen keine Option. Wenn er das tun konnte, hätte er das schon einige Male gemacht. „Eigentlich bin denke ich derjenige der sich für ein paar Dinge entschuldigen muss wie ich jetzt erkenne. Es wird keine gebrochenen Herzen oder verletzten Gefühle wieder flicken das ist mir klar. Aber dennoch möchte ich um Entschuldigung bitten dafür wie es gelaufen ist.“ Er hatte sie gefragt wieso sie sich entschuldigte, aber sie hatten doch eigentlich schon festgestellt das James selbst nicht anders hätte reagieren können.
Er wollte diese Situation aber schon gerne aufläsen, nicht nur weil sie hier noch einige Drehtage hatten, oder in Zukunft zusammenarbeiten mussten, sondern weil es dann vielleicht eine Chance gab das sie wieder normal miteinander umgehen konnten. „Ich trau mich fast nicht es zu fragen. Gibt es eine Möglichkeit wie ich das wieder gut machen kann? Okay die Frage klingt völlig bescheuert. Ich stelle sie anders. Ich würde gerne etwas tun damit es dir besser geht, aber ich bin mir nicht sicher ob du das zum einen wirklich willst und zum anderen wie das aussehen könnte“ die Frage die er eigentlich stellen wollte, sich aber auf Grund der Tatsache das sie eben verheiratet war nicht wirklich zu stellen traute war ob es ihr nach wie vor deswegen Schmerzen bereitete weil es so gelaufen war oder weil die Gefühle immer noch da waren. Unter anderem weil er nicht so Recht wusste wie er mit der Antwort umgegangen wäre.