14.02.2021, 08:35
„Muss es denn immer einen Sinn machen?“ – fragte Zac schließlich und schien sich weniger den Kopf zu zerbrechen als die brünette Schauspielerin. Das war allerdings typisch für das männliche Geschlecht. Unsicher lächelnd schüttelte Anna mit ihrem Kopf. Nein, musste es sicherlich nicht. Aus jedem Liebesfilm, der auf dieser Welt existierte, wusste man, dass vieles keinen Sinn machte. Okay, fraglich war nur, ob man sich an solchen gestellten Romanzen orientieren sollte. Die Beziehung von Anna und Zac entstammte jedenfalls nicht aus der Feder eines Drehbuchautors, denn diese verquerte Story hätte keiner zu Papier gebracht, weil vermutlich niemand mit diesem Ende rechnen würde. Obwohl… das würde die ganze Geschichte schon wieder interessant machen, dieses Ende. Erneut schüttelte die Schauspielerin ihren Kopf, um ihre Gedanken zu vertreiben, die sie gerade vom Wesentlichen abhielten. Es war egal, welchen Weg sie gegangen waren, um an diesem Punkt zu gelangen. Das Wichtige war, dass sie die Punkt erreicht hatten. Gemeinsam.
Anna’s Stirn lehnte an der des Jüngeren. Sie hatte ihre Augen geschlossen und sie war auch der Meinung, dass Zac das Gleiche tat. Dann spürte sie die Lippen des Schauspielers wieder auf ihren. Dieses Mal war der Kuss von Beginn an fordernd, nicht mehr so schüchtern wie vorhin. Sie mussten sich nicht erst steigern, im Gegenteil. Zwischen ihnen war es sofort leidenschaftlich und intensiv. Die Beiden mussten sich nicht mehr einspielen, sie harmonierten perfekt. Jede Bewegung. Jede Berührung. Anna merkte, dass ihr Klamotten längst nicht mehr da saßen, wo sie eigentlich hingehörten. Zac hatte seine Hände an ihre Taille gelegt, drückte ihren Körper fest an seinen, sodass kein Blatt mehr zwischen sie passte. Seine Hände lagen teilweise auf ihrer nackten Haut, weil der Saum der Bluse hinaufgerutscht war. Ihre Haut explodierte beinahe unter seinen Berührungen. Erneut zog die Schauspielerin an den Haaren des Jüngeren, dieses Mal fester als vorhin. Im Hintergrund explodierte das Feuerwerk im Rhythmus ihres Kusses und es interessierte die überhaupt nicht, dass sie davon noch nichts gesehen hatte. Das hier war um Einiges besser.
Irgendwann verstummte das Feuerwerk im Hintergrund und die Beiden wurden nicht mehr beleuchtet. Plötzlich war es ganz dunkel, sodass Anna dies sogar mit geschlossenen Augen registrierte. Wie lange saßen sie schon hier? Schwer atmend löste sie sich von Zac, denn sie wusste, dass sie nicht auf ewig hier sitzen konnten. Irgendwann musste Anna zurück in ihr Zimmer. „Auch, wenn ich mir gerade nichts sehnlicher wünsche…“ – hauchte sie zwischen einzelnen Küssen. „…glaube ich nicht, dass du hierbleiben kannst. Sie kontrollieren bald die Zimmer und wenn ich dann nicht da bin, komme ich nie hieraus.“ – ihre Stimme wurde traurig, denn genau in diesem Augenblick wollte sie, dass dieser Abend niemals endete. Denn gerade in diesem Augenblick wünschte sie es sich unglaublich endlich hier rauszukommen zu können, diese neue Beziehung zu Zac vollkommen zu genießen. Auch, wenn das hieß, dass sie sich jetzt an die Regeln halten mussten. „Es tut mir leid.“ – entschuldigte sie sich, weil sie den Kuss beenden musste. Unsicher spielte sie mit einer von Zac’s Haarsträhnen.