18.02.2021, 01:12
Es war ja nicht so, dass Nicholas prinzipiell etwas gegen Menschen hatte, das sicher nicht aber er brauchte auch keinen Massenauflauf um sich glücklich zu fühlen. Nicholas brauchte nur die Menschen die ihm wichtige waren, doch Sophie hatte ihm beigebracht, nicht immer zu Hause herumzusitzen. Die Welt bot eine Menge, ohne vielen Menschen um sich herum zu ertragen. Doch eine Verhalten, dass man sich jahrelang angewöhnt hatte, legte man nicht so einfach ab. Er fühlte sich einfach unwohl, unter zu vielen Menschen. Vielleicht hatte er eine Phobie, von der er nichts wusste. Oder war einfach ein kühler Brite. Beide nichts was ihn viele Freunde bescherte aber er hatte es auch nie vermisst, unendlich viele sogenannte Freunde zu haben. Sein Leben, wie es war, war richtig, wenn auch nicht perfekt. Die wichtigste Person in seinem Leben war und blieb Sophie. Für sie würde er durch die Hölle gehen oder eben auf eine Party. Was man nicht alles aus Liebe tat. Nun er war nicht nur allein deswegen hier, sondern auch wegen des Paares des Abends. Ihn und Alexander verband die gleiche Abneigung gehen Partys. Abneigung war vielleicht ein zu großes Wort, aber die Begeisterung für einen Abend unter vielen Leuten, meist in einem Raum mit Musik und Alkohol, hielt sich in Grenzen. Und das nicht nur wegen der Menschen im Raum, sondern auch wegen denen vor dem Raum. Aasgeier. Presse. Schmarotzer, die alles für Geld machten. Nicholas kam nur schwer damit zurecht immer wieder Fotos von sich zu finden und das obwohl er von klein auf, vor der Kamera stand. Lag da das Problem? Hatte er nicht wirklich eine Kindheit gehabt und deswegen so viele Probleme damit, wenn er abgelichtet wurde. Man konnte nicht wirklich normal aufwachsen, wenn man es schlichtweg nicht anders kannte. Machte er seinen Eltern einen Vorwurf? Sicherlich nicht aber ein wenig mehr Schutz wäre schön gewesen. Vielleicht hatte er genau deswegen so einen Abneigung gegen Fotos und Öffentlichkeit. Es war ja nicht das erste Mal, dass er darüber nachdachte was bei ihm falsch lief. Ihm war durchaus bewusst dass etwas gewaltig schieflief aber wie ausbrechen, wenn man es nicht konnte. Doch seit er die Rothaarige an seiner Seite hatte, fiel er immer wieder aus seinem gewohnten Muster. Das sollte nicht heißen, dass er aus Sophie gewartete hat, sondern dass sie sich nicht einfach abschrecken ließ. Wenn er mal wieder schlecht gelaunt war, zwingt sie ihn einfach zu seinem Glück und allein dafür liebte er sie. Sie war eine Frau, die Temperament hatte und seine kühle britische Art zum Schmelzen brachte. Sie beide konnten nicht gegensätzlicher sein und doch zogen sie sich an. Nun ja bis diese kleine Wesen in ihre Leben getragen wurde. Seit dem, schienen beide nicht mehr so recht zu wissen wie sie mit der ganzen Situation umgehen sollten. Es war ja nicht so, dass es geplant war aber was wäre, wenn sich herzustellen würde, dass er wirklich ein Vollidiot gewesen war. Wie sollte das ihre Beziehung überstehen? Würde sie es überstehen? Verdammt, wie sollte er je wieder aus dieser Situation herauskommen, ohne sie zu verlieren. Auch ein Punkt warum er nicht wirklich Lust hatte heute hier zu sein aber er hatte es ihr zuliebe getan und Alexander. Das löste aber keins seiner Probleme, es würde immer noch da sein, wenn sie nach Hause kämen. Mit einem Lächeln schaute er zu diesem ekligen Drink der im Sand stand und nickte ihre zu. "Ich wollte mich der Umgebung anpassen und einen auf Hawaii machen. Apropos Hawaii, ich bin reif für Urlaub. Du und ich im Schnee." Er war Brite, auf einem Surfbrett sah er aus, wie ein Nilpferd auf Rollschuhen. Aber weit weg von allem, gemeinsam, nur sie Beide klang gerade zu verlocken aber es war auch nicht Problemlösend. Das wusste Nicholas und doch konnte er sich kurz seinem Traum vom Urlaub hingeben. Leider blieb es ein Traum für die Zukunft, wenn sie in Zukunft noch ein Paar waren. Nicholas wollte sicher nichts schwarzmalen, aber sie stritten und das nur seinetwegen. Er hatte nie vorgehabt, Sophie weh zu tun.
Mit einem Nicken sah er kurz zum Meer ehe er seinen Blick wieder auf sich richtete. "Dann lass uns hier belieben und einfach das Meer genießen." Etwas, so musste der Schauspieler zugeben, das er an L.A. genoss. Man hatte das Meer vor der Tür und konnte jeder Zeit an den Strand gehen. Zu Hause hatte er nur die Themse und diese war ein brauner Fluss in dem man nicht fallen sollten. Man ertrank nicht, sondern man starb an Vergiftung. "Ich glaub mir würde ein Haus am Meer gefallen. Jeden Morgen das Rauschen der Wellen und nachts Sternenhimmel. L.A. ist vielleicht gar nicht so schlecht." Doch auch das war nur ein Teil der Wahrheit, denn L.A. hieß weit weg von London und damit von diesem Kind. Nicholas wollte wirklich den Abend genießen und sich auf nichts konzentrieren, außer seiner Freundin. War sie nicht das Wichtigste in seinem Leben. War sie! Ihre Lippen auf seinen ließ ihn erst schmunzeln. Ja sie fand die richtigen Worte, ohne sie auszusprechen, auch ein Talent von ihr. Schwungvoll zog er sie auf seinen Schoss, ohne den Kuss zu unterbrechen. So war der Abend doch durchaus aushaltbar. "Ja so halte sogar ich Miesepeter den Abend aus." Mit einem Seufzen lehnte er seine Stirn an ihre Schulter und schloss die Augen. "Es tut mir leid." Gerade wollte er ihr nicht in die Augen schauen. "Wegen allem, den Streits, meiner schlechten Laune, dem..." nein aussprechen wollte er es nicht und würde er auch vorerst nicht. Nahm er es in den Mund, war es so greifbar real und das wollte er vermeiden, noch konnte er sich an den Gedanken klammern, dass er nicht der Vater war. Noch hatte er es nicht schwarz auf weiß, noch konnte sich also alles in Luft auflösen. "Ich will heute Abend nicht davon Anfangen, eigentlich würde ich gern nie wieder davon anfangen wollen." Vorsichtig hob er den Kopf und blickte ihr in die Augen. "Ich wollte nie, dass so etwas passiert und noch weniger wollte ich, dass wir uns streiten. Ich wünschte ich konnte die Zeit zurückdrehen, kann ich aber nicht." Das war nicht der richtige Ort um darüber zu sprechen aber noch nie hatte er versucht es in Worte zu fassen. Immer wenn sie angefangen hatte, hatte er es lautstark abgeblockt. Nicht reden, nicht wahrhaben.
Seine Arme hatte sich ihrem ihre Taille geschlungen, seine Wange lag an ihrem Oberarm. In ihrer Nähe wurde er ruhig, was schon verrückt war, war sie ja das Temperament in Person. Aber, wenn sie wollte, strahlte sie Ruhe aus. "Ich mag nicht mehr streiten." Es klang wie ein kleines bockiges Kind, dass sich nach einem Streit, entschuldigen wollte. Der Brite hatte einfach Angst, dass dieses riesige Ding, Baby, einen Hürde würde, an der sie scheiterten. Er wollte sie unter gar keinen Umständen verlieren, hatte sie doch erst vor kurzen zueinander gefunden. Nicholas war ein typischer Brite, er redete nicht wirklich über seine Gefühle und wenn er das tat, dann musste schon eine Menge passiert sein. Aber leider sprudelte es bei dem britischen Schauspielern immer zum ungünstigsten Zeitpunkt aus ihm heraus, wie jetzt eben auch. Doch er wollte einfach nur seiner rothaarigen Freundin erklären, was gerade in ihm vorging. "Ich will das hier..." sie zeigte zwischen ihnen beiden hin und her "...nicht verlieren, wegen einer Tatsache die ich vor 2 Jahren versaut habe. Aber ich will auch nicht, dass du dich verpflichtet fühlst oder gezwungen. Ich will, dass du glücklich bist." Sein Blick sprach Bände, denn er wollte wirklich nichts sehnlicher, als sie glücklich zu sehen. Mit oder ohne ihn.