08.11.2020, 03:37
New York, New York hieß es vor ein paar Tagen für die Ladies des Freeman-Abbington-Clans und schon davor konnte Amanda es kaum erwarten ihren Töchtern die Stadt, die niemals schlief zu zeigen. Gut, Emma war noch etwas zu klein und würde sich vermutlich in ein paar Jahren nicht an ihren Mutter-Tochter-Trip erinnern, doch Grace war mindestens genauso aufgeregt gewesen nach New York zu fliegen, wie Amanda. Wobei Amanda sich sicher war, dass das nicht daran lag, dass sie die Designerin für ihr Hochzeitskleid treffen würden und Amanda das Kleid anprobieren würde. Vielmehr lag es wohl daran, dass sie sich eine Broadway Show ansehen würden und es sich auch noch um Frozen handelte. Einen Film den nicht nur Grace toll fand, sondern Emma genauso. Vor allem Olaf hatte es dem jüngsten Freeman-Spross angetan, wobei natürlich dicht darauf gefolgt die beiden Schwestern Elsa und Anna kamen. Man konnte sich also vorstellen, wie die beiden reagiert hatten, als Amanda ihnen die Tickets präsentiert hatte.
Dass die beiden die Tage vor dem Musical Besuch auch fast ausschließlich darüber gesprochen oder die Songs des Films gesungen haben, war etwas mit dem Amanda beinah im vorhinein gerechnet hatte und die Britin war sich auch sicher, dass das nach dem Musicalbesuch nur noch schlimmer werden würde. Wahrscheinlich waren die Männer der Familie deswegen doch froh, dass sie nicht mit nach New York gekommen sind. Wobei Amanda zugeben musste, dass es eigentlich ganz süß war und sie war sich auch sicher, dass sie sich in ein paar Jahren genau diese Momente zurück wünschen würde. Das war wohl auch ein Grund weswegen die Britin während der Vorstellung nicht anders konnte, als immer wieder zu ihren Töchtern rüber zu schauen. Der Anblick der Beiden ließ sie auch immer wieder Schmunzeln. Wenn sie könnte, dann hätte sie wohl auch ein Foto der Beiden gemacht, aber da sie selber ein Kind des Theaters war, war das etwas, was sie im keinen Fall jemals machen würde, während Schauspieler auf der Bühne standen und ihr Bestes gaben.
Vor und nach der Show konnte man schließlich Fotos machen und genau das würde sie auch tun, wobei es wohl auch warten musste, bis sie das Theater verlassen hatten, denn egal wo man war, es war immer ein Gewusel nach der Show, immerhin wollten alle zur gleichen Zeit den Saal verlassen und mussten dabei noch daran denken, dass sie auch alle ihre Sachen mitnahmen. Wenn man dann noch zwei Kinder dabei hatte, war das kleine Chaos wohl perfekt. Dass fast noch eine Jacke liegen gelassen hatte, wunderte sie nicht und spätestens draußen hätte sie es wohl gemerkt. Jedoch war Jemand anderes schneller und sprach Emma an, die den Fremden mit großen Augen ansah und ihm dann erklärte, dass sie Olaf ganz toll fand. Amanda zog eine Augenbraue hoch, als sie das mitbekam und nahm die Jacke entgegen. “Bedank’ dich bei dem netten Herren, Emma,” erklärte sie dem kleinen Mädchen und erst dann sah Manda auch den Mann an, der sie angesprochen hatte und weswegen sie fast schon beschützerisch eine Hand auf Emmas Schulter gelegt hatte. Doch die Schauspielerin stellte tatsächlich auch fest, dass sie den Mann kannte oder er ihr zumindest bekannt vorkam. Woher sie ihn aber kannte, fiel ihr beim besten Wellen in dem Moment nicht ein. Dieser entschuldigte sich dann aber auch für diese wohl etwas merkwürdig aussehende Situation und erklärte auch, weswegen es ihn interessierte, ob die Vorstellung gefallen hatte. Sie nickte und lächelte ihn nun freundlich an. Da sie selber nicht nur Schauspielerin war, sondern auch mit einem Schauspieler zusammen war, der ebenfalls gerne auf der Bühne stand, wusste sie genau was er meinte. “Doch, ich glaube man kann sagen, dass es uns sehr gefallen hat, nicht war Emma und Grace?” Erwiderte sie und sah schmunzelnd zu ihren Töchtern, die zustimmend nickten. “Sie schauen das Stück aber heute nicht zum ersten Mal oder?” Fragte sie ihn dann schließlich noch und konnte sich einen amüsierten Unterton nicht verkneifen, was aber daran lag, dass sie es selber ja nicht anders kannte. Einige von den Vorstellungen, in denen Martin dabei gewesen war, hatte sie schließlich auch mehr als nur einmal gesehen, vor allem, wenn sie auch die Zeit dazu hatte.