09.07.2021, 09:30
Candice musste sich wirklich bemühen, nicht gleich wieder in sentimentale Gedanken zu verfallen. Allein, dass sie wieder in London war, reichte dafür eigentlich aus, doch nun, da sie Richard gegenübertreten würde, fiel es ihr umso leichter an die gemeinsame Vergangenheit zu denken. Doch genau das durfte sie nicht, denn sie war in einer Beziehung ebenso wie Richard und all das hier zwischen ihnen war eher… freundschaftlich gemeint. Zumindest hoffte die Patton, dass es auf eine Freundschaft hinauslaufen würde, doch das würde sie während ihres Aufenthalts schon herausfinden. Jetzt musste sie erst einmal ankommen und während sie noch versuchte sich innerlich zu beruhigen, nachdem sie auf den Klingelknopf gedrückt hatte, wurde im nächsten Moment schon die Haustür geöffnet und sie blickte in das Gesicht des Schauspielers.
„Ja habe ich, danke! Dabei ist mir wieder aufgefallen, wie freundlich die Taxifahrer hier sind.“, antwortete sie lächelnd und versuchte das Hämmern ihres Herzens zu ignorieren, welches bei ihrer Umarmung sogar noch zugenommen hatte. Es war sogar so weit gegangen, dass sie Richard ebenfalls etwas fester an sich gedrückt und dabei die Augen geschlossen hatte, bis vor ihrem inneren Auge Michael aufgetaucht war und sie sich dazu gezwungen hatte, sich wieder von dem Schotten zu lösen. „Mir geht es gut, danke dir! Ich freue mich wirklich total hier zu sein. Und wie geht es dir? Bist du ziemlich im Stress?“, erkundigte sie sich dann, um von ihrer inneren Nervosität abzulenken und versuchte es mit einem beruhigenden Lächeln. Tatsächlich war sie so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass sie gar nicht richtig mitbekam, dass auch Richard ziemlich nervös zu sein schien – stattdessen war sie ihm eher dankbar, dass er das Gespräch am Laufen hielt. „Das geht schon, danke. Du müsstest mir nur zeigen, wo ich die Koffer verstauen kann.“, winkte sie ab und schulterte ihre kleine Reisetasche, während sie den Koffer hinter sich her rollen ließ. Obwohl sie nur etwas über einer Woche hier verbringen würde, war das Packen eine ziemliche Katastrophe gewesen, weil sie einfach nicht gewusst hatte, was sie mitnehmen sollte. Selbst ihr Victoria Secret Pyjama war ihr zu sexy vorgekommen und sie wollte keinen falschen Eindruck erwecken. „Deine Wohnung ist wirklich schön! Wohnst du schon lange hier?“, plauderte sie dann drauf los, mehr um ihre eigene Anspannung zu lösen, während Richard sie in das Zimmer führte, das während ihres Aufenthalts als Rückzugsort dienen würde.