14.01.2022, 11:22
Es war Richard deutlich anzusehen, dass ihm bei ihren Worten etwas durch den Kopf ging, aber Candice würde ihn nicht dazu drängen, ihr irgendetwas zu verraten. Er würde schon auf sie zukommen, sollte er darüber reden wollen und bei seinen nächsten Worten machte sich bei ihr ohnehin die Vermutung breit, dass es wohl darum ging, dass er derzeit Schwierigkeiten hatte, sich seine Texte zu merken. Ein Leid, welches wohl jeder Schauspieler kannte, denn auch Candice hatte Phasen, in denen es ihr unglaublich schwer fiel, sich die Zeilen ihrer Figur genau einzuprägen. Besonders war dies bei ihr immer der Fall, wenn sie auch privaten Stress hatte oder generell einfach im Stress war, da ihr Kopf dann einfach konstant mit anderen Gedanken gefüllt war. Womöglich traf das ja auch bei Richard zu? „Das tut mir wirklich leid, Richard. Wenn du willst können wir während ich da bin, die Texte auch einmal zusammen durchgehen? Mir hilft es immer, wenn ich die Szenen vorab mit jemanden bespreche und womöglich ist dir das ja auch eine Stütze?“, schlug sie vor, da das natürlich einzig und alleine seine Entscheidung war. Sie kannte viele Schauspieler, die lieber die Szenen für sich alleine durchgingen, um sich mental darauf vorzubereiten. Dennoch sollte der Schotte einfach wissen, dass er nicht alleine war und auf ihre Hilfe zählen konnte – so machte man das schließlich unter Freunden, richtig?
Abgesehen mal davon würden sie bestimmt den einen oder anderen ruhigen Abend in seiner Wohnung verbringen, wenn sie beide stressige Tage gehabt hatten. Denn ja so ein Städtetrip konnte durchaus auslaugend sein, wenn man den ganzen Tag auf den Beinen war und versuchte, alles in einer Stadt förmlich in sich aufzusaugen. Bei Candice konnte es da schon einmal vorkommen, dass sie abends einfach müde ins Bett fiel und den Abend vor dem Fernseher verbrachte, anstatt in eine angrenzende Bar zu gehen. Wir Richard wohl mittlerweile diesbezüglich tickte? Zog er jeden Abend um die Häuser oder verbrachte er auch einmal mit seiner Freundin entspannt Zeit in der Wohnung? „Sehr schön, dann machen wir das so! Und die Vorschläge klingen schon einmal nicht schlecht, da wäre ich auf jeden Fall für zu haben. Mit Nudeln oder Pizza kann man nie etwas verkehrt machen.“, antwortete sie lächelnd auf seine Frage und beseitige alle Gedanken, die sich um ihn und seine Freundin drehten. Es ging sie nichts an, wie die Beiden miteinander ihre Zeit verbrachten und sollte sie hier während Candices Besuch einmal aufkreuzen, weil sie Zeit mit ihrem Freund verbringen wollte, dann wäre die Patton klug genug, um in dieser Zeit ein wenig London zu erkunden. Schließlich wollte sie die Beiden nicht stören und sie war sich sicher, dass sie sich aufgrund von Richards Job ohnehin selten zu Gesicht bekamen.
Doch wie war das nochmal? Schluss damit! Lieber sollte sie sich auf Richard konzentrieren, dem sie in die Küche gefolgt war und nun dabei beobachtete, wie er sämtliche Schränke und Regale durchging. „Wie wäre es dann mit Nudeln?“, schlug sie vor, während sie sich zu ihm gesellte und sich dann gegen die Küchentheke lehnte. „Und wenn du mir jetzt noch sagst, dass du Wein im Haus hast bin ich die glücklichste Frau, die sich momentan in London befindet.“, fuhr sie grinsend fort, da ein Schluck Alkohol ihr bestimmt gut tun würde – womöglich könnte sie dann aufhören dauernd über den Madden und seine Beziehung nachzudenken.