16.09.2021, 11:09
Jessica wusste, dass ihr unangekündigtes Auftauchen total fehl am Platz war. Vor allem, weil sie gar nicht wusste, ob James überhaupt Zuhause war. Der Brite hatte sicherlich genug zu tun mit seiner neuen Verpflichtung am Theater. Ja, die Rothaarige wusste davon, weil sie es gelesen hatte. Deswegen war die Chance sehr gering, dass sie ihren Kollegen wirklich antraf. Doch sie hatte irgendwie das Bedürfnis den Briten zu sprechen. Nachdem, was am Set zu „Es 2“ passiert war. Es war noch vieles ungeklärt und das Versprechen, dass sie sich Mühe geben wollten Freunde zu sein, wurde irgendwie auch noch nicht so richtig eingelöst, oder? Freunde trafen sich eben. Einfach so, auch unangekündigt, oder? Trotzdem kam es ihr absolut falsch vor, denn was sollte sie sagen, warum sie hier war? Das wusste sie selbst nicht immerhin so richtig. Die Schauspielerin wollte einfach nicht alleine in dem Haus ihrer Freundin warten und da James nun einmal um die Ecke wohnte, war dies irgendwie das Naheliegendste.
Gefühlt stand Jessica schon Stunden vor der Tür und nichts regte sich, dabei waren es vielleicht Sekunden. Während sie auf ihren Fußballen auf und ab wippte, öffnete sich die Tür und die Rothaarige schaute in ein sichtlich überraschtes Gesicht. „Ja, hey. Überraschung.“ – grinste sie schief. „Danke.“ – meinte sie und war wirklich froh, dass er da war, obwohl sie jetzt ihr unangekündigtes Auftauchen erklären musste. Im Foyer angekommen, zog sie weiter wippend ihre Jacke aus und blieb erst einmal still. Immerhin würde James erkennen, dass sie vor ihrem Oberkörper ein kleines Baby trug. Sie hatte ja schon gesagt, dass dies eine Überraschung war. „Ich wusste bis vor Kurzem selbst nicht, dass ich hier sein würde. Heute früh war ich noch in Italien. Ich besuche gerade eine Freundin, allerdings musste diese schon wieder weg und alleine wollte ich nicht in dem Haus warten. Da dachte ich mir, hey. James wohnt doch hier um die Ecke. Das versuche ich mal.“ – ihr Grinsen war immer noch schief und ihre Worte fielen schnell aus ihrem Mund heraus. Vielleicht zu schnell. Langsam wurde es Zeit, dass sie die Sprache auf Giulietta lenkte. Sie wusste nicht, ob James etwas in der Presse aufgeschnappt hatte. Natürlich hatten Paparazzi direkt nach der Geburt der Kleinen Fotos machen können, wo Jess auf einem ersten Spaziergang war. Das war natürlich eine Schlagzeile, wenn man plötzlich mit einem Kinderwagen umherlief. „Deswegen sind wir jetzt hier.“ – die Rothaarige hob den Sichtschutz der Babytrage etwas an, dass James ihre schlafende Tochter erkennen konnte. Gott sei Dank war sie wieder eingeschlafen. „Ich hoffe, dass wir dich nicht bei was Wichtigem gestört haben, sonst schmeiß uns einfach wieder raus. Ich dachte, wir haben uns so lange nicht gesehen. Was sichtlich Gründe hatte.“ – dabei zeigte die Schauspielerin auf ihre Tochter. Auch, wenn Jess vor Aufregung ziemlich schnell sprach, fiel es ihr deutlich leichter mit dem Briten zu sprechen als damals am Set. Scheinbar hatte die Aussprache doch ein wenig gutgetan. „Wie geht’s dir?“ – fragte sie schließlich, sodass ihr Kollege endlich mal zu Wort kommen konnte, nachdem sie geredet hatte wie ein Wasserfall.