10.12.2021, 06:57
„Nein nein, es ist wirklich nicht so dass es mir nichts bedeutet. Da hast du mich völlig falsch verstanden. Es wäre ja auch wirklich schlimm, wenn eine Hochzeit nichts besonderes für mich wäre. Vielleicht bin ich nur einfach nicht so euphorisch wie es andere sind, das heißt aber nicht, dass ich nicht auch aufgeregt bin. Noch hält es sich in Grenzen, weil es auch noch keinen genauen Termin gibt und ich mich noch nicht so sehr damit befasse, aber sobald wir die Hochzeit so richtig planen und der Termin immer näher kommt, bin ich mit Sicherheit auch aufgeregt. Vielleicht sind wir einfach ganz anders als andere Paare. Sie weiß ja schließlich mit wem sie da verlobt ist“ sagte er und grinste Harry an. Ed war schon immer ein eher ruhiger Typ und das würde sich wahrscheinlich auch nicht mehr ändern. Seine Freundin wusste das und wenn sie es so schrecklich finden würde hätte sie wahrscheinlich nicht ja gesagt. Die beiden kannten sich nun einfach lang genug und jeder wusste wie der andere war was er für Macken und Stärken hatte. Da sie sich so viele Jahre schon kannten und liebten, gab es bei Ihnen aber auch nicht mehr so viel Überraschung wie vielleicht in anderen Beziehungen. Manche meinten vielleicht, dass das langweilig wäre, aber er sah das nicht so. Er fand es schön dass sie ein eingespieltes Team waren und jeder wusste dass er sich auf den anderen verlassen konnte und man musste sich auch keine Gedanken darüber machen, ob der andere einen vielleicht nicht so toll fand, fremdgehen könnte oder ob es noch irgendwelche Dinge gab die man nicht über ihn wusste und die ihm vielleicht gar nicht gefallen würde. Natürlich gab es keine 100-prozentige Sicherheit, auch wenn man sich so gut kannte, dass nichts schiefgehen konnte, aber die Gefahr war eindeutig kleiner.
„Ich verstehe deine Gedankengänge schon keine Frage, aber vielleicht bin ich einfach auch ein ganz anderer Typ als viele anderen. Vielleicht kennst du mich doch noch nicht so gut wie du gedacht hast“ sagte er mit einem zwinkern. Er würde schon sagen dass er sich darauf mehr freute wie auf einen Abend mit einem guten Freund. Es würde aber auch nicht zu ihm passen, wenn er jetzt herumlief und durch die Gegend tanzte und drum jubelte, dass er bald heiraten würde. Wenn er das machen würde, würden viele seiner Freunde wahrscheinlich denken, dass er einen sitzen hatte oder etwas eigen geschmissen hatte, was ja noch weniger zu ihm passte. Er hatte jetzt auch kein schlechtes Gewissen, weil Harry meinte er würde seine Freude nicht richtig zeigen, da das wichtigste ja auch war, dass seine Verlobte ganz genau wusste wie sehr sich auf den Tag freute. Cherry kannte ihn ganz genau und liebte ihn genauso wie er war. Darüber war er auch ziemlich froh, weil er sich auch nicht ändern wollte und eigentlich mit sich ganz zufrieden war. Vielleicht dachten manche dass er etwas zu langweilig war oder zu ruhig, aber er war nun einmal so und wollte sich eben auch nicht für andere verstellen.
Harry machte sich schließlich auf den Weg um Bier zu holen, sozusagen Nachschub für sie beide und Ed blieb so lange allein zurück und dachte über die Worte seines Freundes nach. Er hatte schon geglaubt, dass der andere ihn gut genug kannte um zu wissen, dass er jetzt kein Typ war, der in Jubelstürme ausbrach und er meistens auch nicht so viel redete, und einfach schon immer ein ruhiger Typ war. Trotzdem machte er sich etwas Gedanken darum, dass das so bei seinem Freund angekommen war, ihm war es wirklich nicht bewusst, dass er so rüberkam. Er hatte zwar dem Freund versucht alles zu erklären, aber ob dieser ihn soweit verstanden hatte, musste er auch nicht.
Schließlich kam Harry zurück und reichte ihm sein Bier und er nahm es dankend entgegen und stieß mit Harry an. „Ehrlich gesagt hat es mich schon etwas schockiert, dass ich dir so gleichgültig vorkomme, aber Cherry und ich sind einfach so und ich dachte irgendwie das du das weißt. Ich freue mich natürlich auf den Tag, bin aber jetzt eben niemand der Strahlen durch die Gegend läuft. Ich muss aber sagen, dass ich wirklich gesegnet mit ihr bin und ich echt froh bin sie an meiner Seite zu wissen. Ich bin ja oft Wochen und Monate lang unterwegs und sie macht dann einfach ihr Ding und ich weiß das ich mich immer auf sie verlassen kann und noch immer telefonieren wir jeden Tag mindestens einmal. Manchmal ist sie sogar bei meinen Auftritten dabei, dass es natürlich immer ein Highlight. Ich bin ja sowieso der Meinung dass jeder Topf seinen Deckel findet, bei dem einen dauert vielleicht länger als bei dem anderen, aber auch du wirst die richtige finden, da bin ich ganz sicher. Ich muss sagen mir würde als Single wirklich was fehlen, es ist einfach zu schön wenn ich nach einer Tour nach Hause, und sie mich in ihre Arme schließt, also kann ich sehr gut verstehen, dass dir das fehlt.“