09.03.2020, 12:12
Chloe ließ sich gegen die Lehne der Couch fallen, während sie über Nicks Worte nachdachte. Ja, sie war sich sicher, dass es so schlimm gewesen war. Chloe und Brooklyn hatten beide viel Temperament. Zuviel. Sie waren beide stur, unnachgiebig und wollten immer das letzte Wort haben. Das war keine gute Kombination für ein vernünftiges Gespräch. Die Beleidigung und Anschuldigungen waren an diesem Tag nur so hin und her geflogen. Das Paar hatte sich nichts geschenkt. Bis Brooklyn gegangen war. „Doch, ich glaube es war so schlimm. Irgendwann ist bei einem Streit immer der Punkt, wo ich sage er soll gehen, bevor es komplett eskaliert. Das war schon öfter der Fall, dann geht er ohne was zu sagen, schläft eine Nacht zu Hause und das wars. Dann haben wir uns beide beruhigt und alles ist wieder gut. Aber diesmal hat er gesagt, dass er, wenn er jetzt geht nicht mehr kommen wird und ich mir für diesen Blödsinn jemand anderes suchen muss.“, sie unterbrach ihre Erzählung und biss sich auf die Unterlippe. Damit wollte sie einen neuen Schwall Tränen unterdrücken, was der 21-Jährigen nur mäßig gelang. „Und ich habe gesagt er soll gehen.“ Die hübsche Moretz schluckte. Ach, warum hatte sie das nur getan? Ab einem gewissen Punkt konnte die junge Frau ihre Wut nicht mehr zügeln und das war so ein Moment gewesen. In diesem Augenblick war sie fest der Meinung gewesen, dass es das Beste war, wenn er ging. Sobald die Tür hinter dem Beckham-Spross zugefallen war, hatte sie es schon bereut.
„Das Übliche.“, seufzte die Schauspielerin auf seine Frage nach dem Streitgrund und wusste, dass die Antwort Nick reichen würde. Sie hatte schon oft mit dem Älteren über das Thema gesprochen. „Gestern war er mit „Freunden“ essen.“ Sie formte bei den Wort ‚Freunden‘ mit ihren Fingern Anführungszeichen. „Und was sehe ich dann heute Morgen auf Instagram? Ein Foto von Brooklyn wie er mit einem hübschen Mädchen in einem Taxi verschwindet.“, erklärte sie und erneut stieg Wut in Chloe auf. Sie hatte schon geschlafen als Brooklyn zu ihr gekommen war, also wusste sie nicht, wann er zu Hause gewesen war. „Er schwört sie wäre einfach in ihrer Runde dabei gewesen und musste in dieselbe Richtung wie er, weshalb sie sich ein Taxi geteilt haben. Er hat jedes Mal eine Geschichte parat. Ich weiß einfach nicht mehr, was ich glauben kann.“ Chloe wusste nicht mehr weiter. Einerseits glaubte sie Brooklyn, denn Beweise für eine mögliche Untreue hatte sie noch nie welche gefunden. Andererseits umgab er sich verdammt oft mit hübschen Mädchen. Die blöde Presse! Sie wusste, dass viel Schuld daran lag, dass die Presse ihr solche Flausen in den Kopf setze. Wenn man nicht berühmt war, dann bekam man ja gar nicht mit, wenn der Partner sich ein Taxi mit jemandem teile. Doch wenn man bei jedem Schritt abgelichtet wurde, dann entstanden von solchen Situationen eben Fotos. Und die Fotos reichten den Paparazzi aber nicht. Sie wollten schließlich Auflagen verkaufen und Clicks sammeln. Und darum zierten Überschriften solche Fotos. Überschriften wie „Wieder eine Neue?“ oder „Wie lange will Chloe noch zusehen?“. Dabei ging es denen nur ums Geld, es wurde keine Rücksicht auf Chloe genommen. Und irgendwann hatte sie angefangen diese Überschriften zu glauben.
Bei Nicks nächsten Worten lachte die junge Frau ein bitteres Lachen. „Das glaube ich beim besten Willen nicht.“, erwiderte sie wahrheitsgemäß und wischte sich mit dem Handrücken über die nassen Wangen. „Brooklyn sieht sich im Recht, er sucht sich also nirgendwo Rat.“, erklärte die Schauspielerin und verdrehte die Augen. Vielleicht war er ja auch im Recht? Doch Chloe konnte das irgendwie nicht glauben. „Hast du irgendwas Hochprozentig? Scotch?“, fragte sie ihren Kollegen, als er ihr ein Getränk anbot. Ja, sowas wäre jetzt gut. Sowas war der richtige Schritt in Richtung vergessen und die Amerikanerin war sich sicher, dass in Punkto Brooklyn Vergessen das Beste war. Diesmal entgültig.