19.05.2020, 07:00
Wunderschön ist's in Paris
auf der Rue Madeleine
auf der Rue Madeleine
Schön ist es, im Mai in Rom
durch die Stadt zu gehen,
Oder eine Sommernacht
still beim Wein in Wien.
Doch ich denk,
wenn ihr auch lacht,
heut' noch an Berlin.
durch die Stadt zu gehen,
Oder eine Sommernacht
still beim Wein in Wien.
Doch ich denk,
wenn ihr auch lacht,
heut' noch an Berlin.
ARIANA GRANDE & BILLIE EILISH # ARIANAS ZUHAUSE (BEVERLY HILLS) # 1. JUNI 2018 # FRÜHER ABEND
„Was ?!“ Billie riss die Augen weit auf und starrte Ariana ungläubig an. Das orangene Licht der langsam untergehenden Sonne ergoss sich über Ari und bescherte dem Multitalent eine warm schimmernde Aura. Diese hätte die Amerikanerin allerdings eigentlich gar nicht gebraucht. Ari gegenüber zu sitzen war meistens wie im selben Raum mit einer waschechten Disney-Prinzessin zu sein. Billie wäre jede Wette eingegangen, dass kleine Vögel der Sängerin allmorgendlich fröhlich zwitschernd beim Anziehen halfen. Doch anstatt Schneewittchens kleine Schwester nun ganz hingerissen anzusehen, beäugte Billie ihre Freundin fast schon so, als wäre Ari das jüngste Opfer einer Zombie-Epidemie. „Wie stellst du dir das vor?“ fragte die Jüngere. Ihre Augenbrauen berührten sich schier. Billie schüttelte heftig und missbilligend den Kopf. Eine Haarsträhne fiel ihr in die Stirn und die Sängerin schob sie sich mit einer raschen Bewegung wieder hinters Ohr, den Blick noch immer stur auf Ariana gerichtet. Die musikalischen Freundinnen befanden sich auf der Couch in Arianas Wohnzimmer. Dort hatten sie gefühlt bestimmt schon eine Tonne Erdbeeren verdrückt und bereits ganz viel gequatscht. Etwas genauer gesagt, hatte die offensichtlich total verknallte Brünette Billie die ganze Zeit von ihrem neuen Freund vorgeschwärmt. Bis sich dann gerade herausgestellt hatte, dass Mister Perfect vielleicht doch nicht ganz so perfekt war.
„Du bist dann hier und isst vielleicht Kuchen und dekorierst dein Wohnzimmer mit Luftschlagen und dein Freund ist meilenweit weg und wenn du Glück hast, dann ruft er dich zu irgendeiner unmöglichen Zeit kurz an und wünscht dir 'Happy Birthday'.“ Erneut schüttelte die Amerikanerin den Kopf. Außerdem verzog Billie so das Gesicht, als hätte sie gerade genussvoll in eine Zitrone gebissen, welche Billie blöder Weise für ein Brötchen mit Schokocreme gehalten hatte. Sie seufzte. „Versteh mich nicht falsch!“ Der Teenager hob eine Hand, damit Ari ihn nicht noch unterbrechen würde. „Kuchen und Luftschlangen sind nicht zu verachten.“ stellte Billie mit ernster Miene klar und reckte ihr Kinn leicht in die Höh. „Aber nach allem, was du mir von Wincent erzählt hast, und nach allem, was die Bildersuche von Google mir von ihm gezeigt hat ...“ Ein freches Funkeln leuchtete in Billies Augen auf und die Lippen der Sängerin verzogen sich zu einem spitzbübisch-kindischen Grinsen. „... ist dein neuer Freund das auch nicht!“ Kickernd wackelte Billie mit den Augenbauen. Dann biss sie sich mit den Vorderzähnen auf die Unterlippe und verstummte. Die Amerikanerin musterte ihre Kollegin einen Moment lang schweigend. Von draußen drang Vogelgesang leise bis ins Zimmer vor. Billie presste ihre Lippen aufeinander. Sie konnte die zuckerig-säuerliche Note der Erdbeeren schmecken. „Ari!“ rief Billie dann schließlich aus und die Stille zerbrach in tausend Teile wie als wäre sie aus Glas gemacht gewesen. Die junge Amerikanerin beugte sich noch etwas weiter zu ihrer Freundin vor. Der süßlich-fruchtige Duft von Aris Parfüm stieg Billie in die Nase. Die junge Frau roch wie ein lauer Sommerabend. Wie ein Sommerabend wie dieser hier. Aber das würde Ariana jetzt auch nicht weiterhelfen! „Echt jetzt! Das kann nicht wirklich dein Ernst sein! Du kannst deinen Geburtstag nicht ohne Wincent feiern!“ Die Amerikanerin verschränkte die Arme vor der Brust und sah Ariana tadelnd an. Sie zog einen Flunsch. Ihr Blick fiel kurz auf ihre weißen Arme, die einen starken Kontrast zu ihrem schwarzen T-Shirt bildeten. Dann taxierten Billies Blicke wieder Ariana. Um die Sängerin herum tanzten feine Staubpartikel in der Luft. „Das wäre wie Weihnachten ohne den Weihnachtsmann!“ appellierte die Musikerin an die Vernunft ihrer Kollegin. „Und ohne diesen fetten Typen mit dem weißen Rauschebart und seinem Elfen-Sweatshop wäre Weihnachten doch nichts weiter als ein total grotesker Tag, an schlecht gelaunte Verwandte dir Geschenke unter einen Baum legen, der aufwendiger zurechtgemacht ist als Dolly Parton.“ Obwohl das so sicher auch nicht stimmte, deutete Billie ein Nicken an, um ihre Worte zu unterstreichen. „Der Weihnachtsmann verleiht dem Ganzen diese gewisse Magie.“ Sie fing an von einem Ohr zum anderen zu grinsen „Punsch hilft vielleicht auch ein bisschen.“ räumte Billie kichernd ein. „Jedenfalls, diese eine Person ist total wichtig für diesen einen Tag. Und was der Weihnachtsmann für Weihnachten ist, das ist Wincent für deinen Geburtstag!“ Für den Teenager war das so klar wie Klarspüler – vielleicht sogar noch etwas klarer.
Seufzend kniff die Sängerin die Augen zu Schlitzen zusammen. Sie schnitt eine Grimasse und legte ihren Kopf in den Nacken. „Ein Teil von mir findet ja noch immer, dass du meinen Bruder daten solltest ...“ Billie öffnete ein Auge ganz, was ein wenig Cartoon-haft wirkte, und drehte dann den Kopf feixend und ganz langsam in Arianas Richtung. „Ihr wärt ein süßes Paar.“ Das war ein Witz. Naja, vielleicht war auch ein ganz kleines Körnchen Wahrheit in den Worten der Sängerin vorhanden. Und eventuell war es auch ein etwas größeres Körnchen, sodass Billie etwa zu 80 Prozent hinter ihrer Aussage stehen konnte. Hey 'Arianneas' wäre echt verdammt cute, okay?! Da hätten Mickey und Minnie Mouse aber echt einpacken können! Billie streckte den Arm aus und griff nach der Schale mit den den Erdbeeren darin. Sie fischte mit leicht klebrigen Fingern eine rote Beere aus der Schale heraus und schob sie sich in den Mund. „Aber dann findest du einen Kerl, dem ich auch meinen Segen geben kann – nur damit ich dann erfahren muss, dass der Type dich an deinem Geburtstag alleine lässt! Und du lässt das auch noch mit dir machen.“ maulte Billie, während sie kaute, weshalb die Worte ihr ein wenig genuschelt über die Lippen kamen. Die Amerikanerin rümpfte die Nase. Allerdings hörte sich das nicht besonders missbilligend an, sondern mehr nach einem Eichhörnchen mit Schnupfen. So oder so, Billie verstand es ja durchaus. Volle Terminkalender, eine Fernbeziehung, der ganze Bullshit. Richtig fand sie es aber dennoch nicht. Die Menschheit konnte mittlerweile auf dem Mond spazieren gehen. Und dann konnte Wincent nicht pünktlich zu Aris Geburtstag in den Staaten sein?! Oder Ariana nicht bei ... Wieder weiteten sich Billies Augen. Über diese Option hatten die Freundinnen noch gar nicht gesprochen! Dabei machte es so viel Sinn! Scheiße, machte es viel Sinn! Wenn der Berg nicht zum Propheten kam und Bla Bla Bla. Im nächsten Moment saß Billie kerzengerade vor Ariana. „Hast du eigentlich schon mal drüber nachgedacht, dir selber ein Ticket nach Berlin zum Geburtstag zu schenken?!“