30.05.2020, 07:50
Nina strich ihr Kleid glatt, was vollkommen egal war, da es hauteng saß. Sie wusste nicht warum, aber sie war nervös, Ben war nicht gerade für Spaß bekannt, und mittlerweile war die Schauspielerin vollkommen davon überzeugt, dass er einfach nicht lachen konnte weil sonst der Stock im Arsch im Weg war. Sie war jung, sie hatte Spaß und es auch satt, auf irgendjemanden Rücksicht zu nehmen. Immer wieder in ihrem Leben hatte sie Rücksicht auf andere genommen und was war passiert? Sie wurde ausgenutzt, verletzt und verarscht. Nein, das würde ihr nie wieder passieren. Sie wollte ihr Leben genießen und das ohne Rücksicht auf Verluste. Nina lachte laut auf. „Schätzchen, Jungs wie dich ess ich zum Frühstück und spucke sie gleich wieder aus. Verstärkung, oh du kennst das nicht, das....“ sie zeigte hinter sich auf die kleine Gruppe Menschen „...nennt man Freunde. Menschen die gern mit einem zusammen sind.“ Sie hatte seine Kommentare satt. Manchmal dachte man das Ben Barnes ein alter Knacker war, der verbittert in seinem Sessel darauf wartete, sich aufzuregen, weil die Nachbarn Spaß hatten. Was die Brünette aber dann doch überraschte war, dass ihre beste Freundin Ben kannte. Die Wege in Hollywood war wirklich verwirrend, denn wie war ihre tanzende Freundin an dieses Spießer gekommen. „Schatz...“ sie schaute Jules an „...wir müssen eindeutig noch an deinem Geschmack üben. Wie kommst du zu einem solchen langweiligen Spießer?“ Ein Sache die Alkohol bei Nina auslöste, war Hemmungslosigkeit. Die Europäerin zog sich nicht aus oder wurde vulgär, sondern sie sagte was sie dachte, ohne Rücksicht auf Verluste. Sensibilität für die Situation kannte sie nicht mehr. Wie eben jetzt auch. „Oder ist das die gute Tat für diesen Monat.“ Verständnis konnte sie für diese Freundschaft nicht aufbringen, wie auch, seit dem Tag an dem er ihr Töpfe geliehen hatte, ging es zwischen den Beiden bergab. Erst waren es nur kleine Sachen aber jetzt musste sie nur schief Luft holen, schon hatte er etwas zu meckern. Dabei, dachte sie eigentlich, am Anfang, dass sie sich gut verstehen würden. Doch so kann man sich täuschen.
„Mein Kindergarten?“ Nina musste wieder laut auflachen, Ben gab einfach zu gute Vorlagen. „Noch einmal ich spreche auch ganz langsam für dich. Das-sind-meine-Freunde-etwas-das-du-nicht-kennst. Aber dafür kann ich ja nichts.“ Sie schaute zu ihrer Truppe und dann wieder zu Ben. Nicht eine Sekunde lang würde sie es sich nehmen lassen, ihre Aufgabe zu erfüllen. Die Brünette war Sportlerin und tanzen konnte sie auch. „Ok Schnuckel, nur für dich, damit du weißt, was Spaß ist.“ Langsam bewegte sie sich, zur Musik, die nicht zu hören war, denn aus ihrer Wohnung kam nur das typische boom boom boom. Vielleicht etwas zu laut aber es war ja eine Party und keine Beerdigung.
Während sie ihren Körper bewegte, wurde ihre Laune immer besser. Sicherlich musste sie sich nicht für ihren Körper verstecken. Mit einem lauten Lachen drehte sie sich im Kreis und schnappte sich dann die Hand von Jules, zusammen tanzten sie vor ihm. Vielleicht würde der Brite jetzt endlich auftauen. „Willst du mit tanzen? Oder möchtest du wieder in deinen Fernsehsessel und vor dich hin grummel?“ Damit stellte sie sich neben Jules und schaute sie an. „Dein Freund ist merkwürdig.“ Warum und wo auch immer das Gefühl herkam, sie war eifersüchtig. Vielleicht darauf, dass Jules wie es schien ein gutes Verhältnis zu Ben hatte. „Ok woher kennt ihr euch? Und warum?“ Ok die letzte Frage war dämlich aber so langsam spürte sie die Nebenwirkungen von Alkohol. „Ich hab echt gedacht du hast besseren Geschmack?“ Wie kam ein Schauspieler an eine Tänzerin? Aber sicherlich war auch diese Frage recht dumm. „Ich versteh gerade nichts?“ Sie blickte zwischen den Beiden hin und her, noch immer konnte sie nicht verstehen, warum und wie sich die Beiden kannten.