30.05.2020, 10:02
F**k! Das war so ziemlich das Einzige, was der Pop Sängerin nonstop durch den Kopf schoss. Immer und immer wieder. Es war nicht aufzuhalten. So wie auch die Verbreitung ihrer Nackt-Bilder im Internet. Ihr aktuelles Team hatte zwar alle rechtlichen Schritte in die Wege geleitet, das die Bilder von den Seiten herunter genommen wurden aber mal ganz ehrlich und realistisch gesehen? Es war das World Wide Web. Nichts, was einmal dort veröffentlicht wurde, verschwand dort. Peinlich, das waren ihre Schnappschüsse der jungen Frau nicht. Ganz im Gegenteil. Demi hatte sich in dem Moment der Aufnahmen sexy und vor allem wohl in ihrem Körper gefühlt. Das war schon etwas Besonderes, denn das tat sie nicht wirklich oft. Seltensten, um nicht nie zusagen trifft es am besten! Prinzipiell kein großes Ding, für die mexikanisch-stämmige Sängerin, die immer sehr selbstbewusst wirkte, wäre da nur nicht ihre Essstörung. Diese Krankheit, sorgt nicht nur dafür, das man Probleme mit Lebensmitteln hat. Das ist nur ein Aspekt. Eine Essstörung ist eine Verhaltensstörung, bei der die ständige gedankliche und emotionale Beschäftigung mit dem Thema „Essen“ eine zentrale Rolle spielt. Dazu gehört auch eine verzehrte Wahrnehmung des Eigenen selbst. Als sie die Bilder gemacht hatte, war es ihr gut gegangen. Heute sah das anders aus. Hinter der Fassade ging es der ehemaligen Disney Prinzessin schlecht. Ihr gesamter Gemütszustand war bereits seit Monaten zermürbt. Zwar spielte sie nach außen ihre Rolle als bald sechs Jahre 'glücklich trocken' nach wie vor perfekt aber die Realität war eine ganz andere. Das Veröffentlichen ihrer Bilder löste nur eine Panikattacke aus. Jeder. Ausnahmslos jeder konnte diese Bilder nun sehen. Jeder konnte sich ein Urteil über ihren Körper machen, auch die, die sonst schon jede Möglichkeit sie zu attackieren und fertigzumachen, nutzten. Eine ganze Weile hatte sie das getan, von dem ihr alle abgeraten hatten. Sie scrollte durch ihre Feeds und während ihre Fans wie auch andere ihre Bilder mit 'Heiß!', ' Sexy', 'Damn Bitch!' oder anderen anzüglichen Kommentaren kommentierten, gab es natürlich auch die andere Seite. Irgendwann hatte sie ihr iPhone quer durch den Raum geworfen.
Eine ganze Weile war sie mit ihren Händen in ihren Haaren vergraben durch ihr Wohnzimmer auf und abgegangen, bevor sie ihre Hunde anleinte und runter zum Strand ging. Ziellos setzte sie ein Fuß nach dem anderen. Es war bereits am Dämmern, als sie erst einmal merkte das zum einen, sie ziemlich weit gelaufen war, denn sie konnte ihr Haus nicht mehr in der Ferne erblicken, zum anderen waren kaum noch Menschen am Strand. Theoretisch, dass Beste, was ihr passieren konnte, denn das bedeutete auch, niemand würde sie erkennen können. Leider sah es praktisch doch ganz anders aus. Die Sorry not Sorry-Sängerin war so in ihren Gedanken, mit dem Blick aufs Meer gerichtet gewesen, das sie die drei jungen Männer, an denen sie vorbei gegangen war, nicht bemerkt hatte. Die wiederum hatten allerdings sie erkannt und zwar von ihren Smartphones in ihren Händen. Noch immer war ihr Name ein Trending Topic auf Twitter. Wahrgenommen hatte sie auch die ersten Bemerkungen und das demonstrative Stöhnen nicht. Erst als sie aus ihren Gedanken zurückkehrte, weil sich ihre Nackenhärchen aufstellten, realisierte sie das bis auf noch eine weitere Person etwas weiter weg vor ihr, sie alleine war. Gerade als sie sich umwandt und ihren beiden Hunden, die frei liefen, sagen wollte, dass sie zurückgingen, rannte sie bereits in einen der jungen Kerle. "Oh. Sorry.", hatte sie sich höflich entschuldigt und wollte damit an jenem vorbei. Kaum das sie einen Schritt zur Seite machte, folgte er. Na wohin denn? Der Satz von ihm reichte bereits aus, dass ihr Herz schneller schlug. Auf ihrem erneuten Versuch, den Fremden zu umgehen, tauchten seine Freunde auf. Wir haben mit dir geredet. Hälst du dich für etwas Besseres oder warum hast du nicht reagiert? Man redet schließlich, wenn man angesprochen wird. Folgte von den beiden anderen. Wem nun noch nicht bereits die Alarmglocken lauteten, mit dem war etwas falsch. "Wirklich? Tut mir leid. Ich muss euch wohl nicht gehört haben. Ich werde aber Zuhause erwartet also, dürfte ich bitte?" Ihre Antwort war höflich aber bestimmend. Das war nicht die Situation, um Angst zu zeigen. Der erste, jener der sich ihr auch in den Weg gestellt hatte, nahm dieselbe Position ein. Mhm. Du bist doch Demi Lovato oder? Dann kannst du es mit einem Selfie wieder gut machen. Nur ein Selfie und dann ist alles vergeben und vergessen. Obwohl alles in dem Körper der Sängerin und Schauspielerin sich alles sträubte, nickte sie zustimmend mit einem Lächeln. Einer er drei zückte sein Smartphone, während die beiden anderen sich neben sie positionierten. Trotz der mehr als unangenehmen Situation brachte sie ein Lächeln auf ihr Gesicht. Demi wollte niemanden einen Grund geben, das hier weiter hinauszuzögern, deshalb sagte sie auch nichts, als der eine seine Hand an ihre Lende legte und der andere um ihre Schulter. Die Sonne war bereits untergegangen und das Licht schwand. Sie wollte mit diesen Kerlen nicht im Dunkeln alleine sein. Als der Fotografierende 3,2,1 runter zählte, spürte sie, wie die eine Hand auf ihr Gesäß wanderte und die des anderen an ihre Brust. Sofort setzte ihr, Abwehrmechanismus ein und sie versuchte loszukommen. Drei gegen einen war jedoch keine gute Voraussetzung. So schnell hatte sie nicht sehen können, hatten die drei sie auf den Sand geschubst und pinnten sie dort fest. "HILFE!", schrie sie aus vollem Leibe immer wieder, bis der über ihr ihr den Mund zu hielt. Was denn? Du willst es doch auch. Hörte sie, wie das Lachen seiner Freunde und dem Bellen von Batman und Ella. Komm zier dich nicht so. Deine netten Bilder haben doch für sich gesprochen. Genau darauf steht eine wie du doch oder? War sicherlich schon mal ihre Fantasie. Die Versuche, sich loszureißen, verliefen ins Leere. Über ihre Augenränder liefen Tränen während sie gegen die Hand immer wieder "Bitte nicht.", murmelte. Das alles war so bekannt. Dieselbe Angst und Panik wie damals vor Jahren. Es war wie ein Deja vu eines Alptraumes, denn sie niemals mehr hatte erleben wollen. Wie auch damals, sendete sie Stoßgebete man möge sie retten.