18.01.2021, 06:44
Obwohl Demi der felsenfesten Überzeugung war, dass die Untersuchungen keine Ergebnisse erbrachten, wollte das Krankenhauspersonal diese trotzdem durchführen. Zumal sie auch dazu verpflichtet waren und sie einfach nichts übersehen wollten. Sie waren der Meinung, dass die Patientin sich vielleicht sogar irren konnte, denn die behauptete, dass weder unter ihren Fingernägeln, noch in ihrer Vagina DNA Spuren zu finden waren. Die Krankenschwester versuchte ihr gut zuzureden, aber es blieb erfolglos. Die beinahe Vergewaltigung zeigte deutlich, dass auch Stars und Sternchen nicht vor solchen Übergriffen geschützt waren. Auch, weil eben nicht jeder, jeden Musiker oder Schauspieler auf diesen Planeten kannte. So wie es auch bei den drei Männern der Fall gewesen war. Sie hatten nicht gewusst wer da vor ihnen gestanden hatte und waren über die Sängerin hergefallen. Das Zayn in unmittelbarer Nähe gewesen war, war reine Glückssache gewesen. Deshalb hatte es auch jetzt oberste Priorität das Opfer keine Sekunde aus den Augen zu lassen. Einfach, um ihr den benötigten Schutz und die Sicherheit zu geben nicht allein zu sein. Kein Wunder also, dass die Pflegerin direkt aufsprang, als die Tür aufging und Zayn mitsamt dem Rollstuhl reinrollte. Zuerst hielt sie ihn für den Täter, aber der Brite versuchte die angespannte Situation zu bereinigen.
Überrascht sprach die Latina seinen Namen aus. Zayn selbst war überrascht es überhaupt bis hierher geschafft zu haben und damit meinte er weiß Gott keine Cops oder hier herumlaufendes Personal, sondern seinen Gesundheitszustand. Kaum ein frischoperierter Mensch spielte wohl mit dem Gedanken nach einer Operation aus dem Bett zu steigen. Nachdem Demi noch einmal seinen Namen aussprach, konnte man ihr die Erleichterung im Gesicht ablesen. Ob es nun Freudentränen oder Tränen vor Kummer waren, konnte er gerade nicht beurteilen, aber er wollte es vermeiden sie darauf anzusprechen. Die Situation war schon schlimm genug. Es war nicht einmal ein Ereignis über das sie in ein paar Wochen oder gar Monaten lachen würden. Diese schlimme Erfahrung würde für immer in ihrem Gedächtnis verankert sein. "Ich bin hier.", brachte er nuschelnd über seine Lippen. Die Schwester harkte noch einmal nach, ob sie sich kannten und der Dunkelhaarige bestätigte dies mit einem Nicken. Demi brachte gerade noch eine Entschuldigung ihm gegenüber zustande, bevor sie völlig in Tränen ausbrach. Für den früheren 1D Sänger war es das normalste der Welt gewesen auf sie und die Kerle zu zu rennen, um sie zu beschützen. Das hätte er selbst für eine Frau getan, die er nicht gekannt hätte und die nicht berühmt gewesen wäre. Dass das nicht ohne eine Schlägerei endete, war ihm von vornherein klar gewesen. Dafür hatte er Demi vor dem schlimmsten bewahrt. "Ich werde dich beschützen!", versuchte er ihr zu versprechen und wollte ihr nicht mehr von der Seite weichen. Es sei denn er wurde hier ohnmächtig und musste zurück in sein Krankenbett. Sein Gefühl aber sagte ihm, dass das hier für ihn nicht gut ausging. Vorsichtig legte Zayn eine Hand auf ihre Schulter. Natürlich war das Schamgefühl groß - keine Frage. Aber er konnte damit umgehen. Es war nun nicht etwas über was er mit anderen in seinem Bekanntenkreis reden würde und auch mit der Musikerin würde er darüber nicht reden, wenn sie es nicht wollte. So etwas nannte man Respekt und so etwas war ihm in jungen Jahren von seinem Vater beigebracht worden.
So schnell wie sie seine Hand berührt hatte, so schnell zog sie diese auch wieder weg. Der Brite gab sich große Mühe sie nicht mitleidig anzusehen. Die Pflegerin ergriff das Wort und legte all ihre Hoffnung in ihn, etwas aus der jungen Frau rauszubekommen. Ein großes Fragezeichen zeichnete sich auf seinem Gesicht ab und er verstand nicht was genau sie damit meinte. Wie es zu der Vergewaltigung gekommen war, durfte wohl allen klar sein. Eine genaue Täterbeschreibung brauchte es auch nicht, denn der befand sich auf dem Flur. Es fehlte lediglich die Beschreibung von den beiden anderen Kerlen und Zayn selbst versuchte sich an diese zu erinnern. In seinem derzeitigen Schmerzwahn war er sogar der Meinung, dass alle gleich aussahen. Vielleicht würde es helfen später eine Skizze von ihnen anzufertigen, wenn er wieder einigermaßen bei klarem Verstand war. Im Moment war er noch benebelt von der Narkose und der durchgeführten Operation. "Geben Sie mir ein Blatt Papier und ich werde Ihnen meine Daten aufschreiben." Nachdem er die Worte an die Schwester gerichtet hatte, krümmte er sich erneut vor Schmerzen. "Ich weiß...ich sollte zurück ins Bett...aber ich will nicht von ihrer Seite weichen!", sagte er schmerzgeplagt und hielt sich den Bauch. "Sie müssen verhindern das er wiederkommt. Sie dürfen ihn nicht hier rein lassen. Ich werde meine Unschuld beweisen...es waren drei...ich bin nicht der Schuldige." Von draußen glaubte er Stimmen zu hören und sein Herz schlug vor Aufregung schnell gegen seine Brust. "Er kommt....er kommt!", flüsterte der Sänger und drohte jeden Moment aus dem Rollstuhl zu kippen.