31.07.2020, 12:00
Nina war immer noch fassungslos, dass ihr Exfreund hier war und mit einer unerwarteten Gelassenheit sie doch tatsächlich fragte, wie es ihr ging und was los war. Als würde sie jemals antworten oder ihm gar ihr Herz ausschütten. Niemals, nur über ihre Leiche. Gut das war vielleicht etwas drastisch aber sie fühlte sich gerade nicht so, als würde sie ihm alles erzählen wollen. Immer noch tief in ihrem Inneren hatte sie diese Wut, die er gerade wieder an die Oberfläche brachte. Schon damals, als sie die Hochzeitsfotos gesehen hatte, wollte sie ihn am liebsten erwürgen. Es hatte ihm nicht gereicht, das er mit ihrer besten Freundin ging, nein er musste sie auch noch heiraten. Und doch stand er hier und erwartete, dass sie mit ihm sprach als sei es das normalste der Welt. Kannte er sie wirklich so schlecht? Oder war ihm seine Arroganz zu Kopf gestiegen. Nina vermutete einfach beides bei seinem Ego. Die Brünette musste auflachen, laut, und gleichzeitig schüttelte sie mit ihrem Kopf. "Du? Du der Grund. Ich weiß ja jetzt, dass Arroganz dein 2ter Vorname ist, aber ich kann ich dir sagen, nein du bist nicht das Problem. Ich gebe zu du und deine Ehefrau..." sie sprach es vollkommen emotionslos aus "...haben mich verletzt aber das war einmal. Irgendwann geht das Leben weiter und meins eben auch. Du bist nicht mehr der Mittelpunkt meines Lebens. Es dreht sich nicht immer alles um Herr Somerhalder. Du hast mir deutlich gezeigt, dass unsere Beziehung und Freundschaft dir nichts wert ist, warum sollte ich also etwas nachhängen was es nicht mehr gibt?" Nina zuckte nur wieder mit den Schultern, sie drehten sich im Kreis und irgendwann hatte sie einfach keine Lust mehr, sich immer wieder zu erklären. "OH MEIN GOTT. Jetzt hasst du mich Ian, wie genau willst du es gut machen, das du mein Herz gebrochen, meine Freundschaft und den Glauben an Freundschaft zerstört hast." Sie schlug ihre Arme vor der Brust zusammen und schaute ihm in die Augen. Sie war wirklich gespannt was er machen wollte.
"Ich fass es nicht aber ich gebe dir recht, wir WAREN..." sie betonte das Wort besonders "...Freunde und werden es nie wieder. Warum auch? Ich weiß nicht was du willst. Warum du hier bist?" So langsam verlor sie die Geduld, um ihm nicht ihr Lieblingsglas an den Kopf zu werfen, drehte sie sich um und goss sich ein weiteres Glas Wasser ein. Was sollte man zu so einem Menschen auch weiter sagen? "Und warum genau sollte ich mit dir reden?" Nina verstand es wirklich nicht. "Hast du wirklich gedacht du kommst her, weil du Gott weiß was gelesen hast und ich rede dann fröhlich darauf los." Würde sie ihr Glas noch fester umfassen würde es wahrscheinlich in ihrer Hand zerspringen. "Beleidigungen, Schnucki ich fang gerade erst an. Aber ich denke, du hast alles, was man dir an den Kopf werfen könnte schon gehört." Damit meinte sie die Fans von Elena und Damon, die ihm alles Mögliche an den Kopf geworfen hatte, hatten alles gesagt, was ihr je in den Sinn gekommen wäre. "Warum mir die Arbeit machen, es ist dir ja wie alles andere auch egal." Mit einem Schluck aus ihrem Glas blickte sie auf ihre Hände, die es hielten. Am liebsten hätte sie sich in ihrem Bett verkrochen, doch hier stand sie mit ihrem Exfreund. Welch ein beschissener Tag!
"Woher auf einmal der gute Wille Ian? Ich sehe keinen Grund warum wir überhaupt miteinander umgehen sollten. Du hast dein Leben, ich meins. Das ist jetzt schon eine Weile so und ich lege keinen Wert darauf, dass wir normal miteinander umgehen. Ich will nichts mehr mit dir oder deiner Frau zu tun haben, ich brauch wahre Freunde in meinem Leben und nicht die, denen ich egal bin, sobald der Schwanz denkt. Nein es gibt keine Möglichkeit. Nein ich will nicht mehr mit dir befreundet sein. Und ja, von mir aus kannst du gern zu Hölle fahren." Mit einem zuckersüßen Lächeln, das nicht falscher sein konnte, blickte sie ihn an. "Kurz zum, nein ich erzähle dir sicher nicht was los ist. Nein, ich will weder deinen Rat, noch sonst etwas von dir. Du kannst dir also die Freundschaft dahin schieben, wo keine Sonne hinkommt, genau wie damals. Du hast sie mit Füßen getreten und ich habe die Reste weggeworfen. Keine Freundschaft, keine ausweinen, nur ein du kannst mich." Damit stellte sie ihr Glas ab. "Du weißt, wo die Tür ist, ja?" Sie legte eine kleine Pause ein "...dann schließ sie gefälligst von außen." Damit ging sie zu ihrem Sofa, ließ auf das weiße Möbelstück fallen, griff nach ihrem Handy und klickte sich durch Instagram. Innerlich war sie wütend, so unendlich wütend. "Männer und ihre Schwänze." Das nuschelte sie vor sich hin, weil sie mit ihm nicht mehr reden wollte.