01.02.2021, 08:06
Wie immer präsentierte sich Katherine als wirklich gute Freundin und versicherte ihm, dass er überhaupt nicht so ein hoffnungsloser Fall sei, wie er selbst glaubte. Das war zwar unglaublich süß von ihr und er war ihr auch wirklich dankbar für die lieben Worte und vor allem auch für die Unterstützung, aber er wusste selbst sehr gut, dass das gelogen war. Er war absolut hoffnungslos und auch wenn Britt und er wirklich lange ein Paar gewesen waren, sollte er so langsam einfach darüber hinwegkommen, dass sie ihn so hintergangen und betrogen hatte. Er war schließlich kein 14-jähriges Mädchen, das sich mit einem Haufen Taschentücher in seinem Zimmer verkroch und wochenlang Schokolade in sich hineinstopfte und seinem Tagebuch vorjammerte, wie hart und unfair das Leben doch war. Auch wenn er zugeben musste, dass es wirklich hart und unfair war. Er hatte Britt geliebt und er hätte alles für sie getan. Aber sie… nein, das führte zu nichts, außer, dass er vielleicht schlechte Laune bekommen würde. Nachdem er sowieso schon angespannt war ihretwegen wollte er Katherine nicht noch mehr den Tag ruinieren, weshalb er diese Gedanken verdrängen musste. „Du bist eine wirklich wundervolle Freundin, Kat“, stellte er daher mit einem vergnügten Lächeln fest. „Eine richtig schlechte Lügnerin, aber eine verdammt gute Freundin.“ Das war sie wirklich, er konnte überhaupt unglaublich froh sein, so tolle Freunde zu haben, die in der Not wirklich immer für ihn da waren. Sie waren bei seinem Unfall an seiner Seite gewesen, in der schwierigen Zeit danach und auch jetzt, wo Britt und er sich getrennt hatten, konnte er sich auf jeden einzelnen von ihnen verlassen. „Dafür verspreche ich dir was. Ich werde mich heute am Riemen reißen und wir werden einfach eine Menge Spaß haben, ohne an… die Dinge zu denken, die uns die Laune verderben könnten.“ Das würde gut funktionieren, solange, bis er Britt mit ihrem neuen Typen irgendwo entdecken würde, aber einen Versuch war es doch wert. Für Katherine. Sie hatte das verdient.
Ein bisschen überrascht war er schon, als Katherine erwähnte, dass sie davon ausging, dass Britt auf sie losgehen und behaupten könnte, dass sie die Trennung ausgenutzt hätte, um sich an ihn heranzumachen. Die Schauspielerin und er waren schon seit sehr langer Zeit Freunde und ja, da war diese Sache gewesen, aber er ging trotzdem nicht davon aus, dass seine Ex-Freundin so denken würde. Eigentlich sollte sie sowieso ein schlechtes Gewissen haben und erst einmal vor ihrer eigenen Tür kehren. Das war jedenfalls seine Meinung dazu. Sie hatte nicht das Recht, seine Freunde dafür zu verurteilen, dass sie für ihn da gewesen waren. „Sie hat was?“, hakte er fassungslos nach. „Davon hat sie mir nie etwas erzählt. Offenbar gibt es so einige Dinge, über die Britt nicht mit mir gesprochen hat.“ Das war ziemlich ernüchternd, aber eigentlich auch nichts, was ihn überraschen sollte. „Ich habe wirklich keine Ahnung, was das sollte, Kat, und es tut mir wirklich leid, wenn sie dich in irgendeiner Form damit vor den Kopf gestoßen hat.“ Katherine hatte das in keinster Weise verdient. Nun, wo das Thema angesprochen war, fragte sich der Schauspieler aber schon im Stillen, ob Katherine irgendwie immer noch Gefühle für ihn haben könnte oder ob diese vollkommen verflogen waren inzwischen. Aus diesen Gedanken wurde er gerissen, als Kat plötzlich total erschrocken war. Was war denn nun los? Die Erklärung auf diese Frage folgte prompt und Dylan stellte fest, dass dies einer dieser Momente war, in denen er sich wünschte, dass Menschen sich einfach unsichtbar machen könnten. Oder Schutzwälle um sich herum heraufbeschwören könnten. Irgendetwas, um zu verhindern, dass er nun gleich eine Konfrontation mit seiner Ex-Freundin haben würde. „Hat sie uns gesehen und versucht uns krampfhaft zu ignorieren und in die andere Richtung davon zugehen oder hat sie uns gesehen und hat vor, direkt auf uns zuzukommen?“, hakte er nach. Immerhin wären ja beide Möglichkeiten eine Option für Britt. Er würde an ihrer Stelle die Erste wählen und einfach weitergehen.