05.12.2020, 09:55
Blake hatte tatsächlich kurz das Gefühl, dass ihr Liebster einen Moment lang vergessen hatte, wo er sich eigentlich befand. Sie schoben sich immer wieder Stück für Stück durch die Menge, jeder wollte doch ein Blick auf das Paar des heutigen Abends werfen. Wollte sie beglückwünschen oder ihnen auch einfach nur Hallo sagen. Blake hatte kein Problem damit im Mittelpunkt zu stehen, immerhin war dies auch ihr Job, aber sie brauchte es nicht unbedingt. Dem Schweden ging es da schon anders, aber er hatte seine Verlobte gerade so fest im Arm und verlor sich in ihren Augen, dass man denken konnte sie waren in diesem Moment vollkommen allein. Alex drückte seine schmalen Lippen auf die der Blonden, welche den Kuss sichtlich genoss. Natürlich brach die umliegende Menge in Beifall aus, sodass Alexander wirklich kurz zusammenzuckte und sich suchend umschaute. Er war dann wohl jetzt bereit zu gehen. Die 30-Jährige lachte, legte ihren Kopf in den Nacken, sodass ihre Haare sich über ihren Rücken legten. Dieser Abend war wirklich sehr… groß, voller Trubel und nicht wirklich privat. Das wusste Blake, aber dafür sollte die Hochzeit das genaue Gegenteil werden. So wie der Europäer es sich wünschte. Zumindest konnten sie heute den großen Freundes- und Bekanntenkreis eines in Hollywood bekannten Menschen abarbeiten. „Ich mach das mal eben schnell.“ – murmelte Blake zu Alex, aber dann wurde sie schon von einer Freundin durch die Menschenmasse gezogen.
Es dauerte einige Augenblicke bis die meisten Frauen, die zu ihrer Party gekommen waren, sie endlich gehen ließen. Alexander war allerdings schneller und war sofort wieder an ihre Seite. Dankend lächelte sie ihn an und langsam entfernten sich Beide von der großen Menschenmasse. „Wie war das? Du findest es toll? Hey, bekomme ich das schriftlich?“ – die 30-Jährige lächelte erfreut und legte eine Hand in sein Haar, zog sanft daran, sodass er sich zu ihr herunterbeugen musste. Sanft legte sie ihre Lippen auf seine. Er war so verdammt groß, da reichten nicht mal ihre höchsten High Heels. Im Ernst! „Das ist der Zauber von Hochzeiten, alle freuen sich für einen! Außer man lädt vielleicht irgendwelche Expartner ein.“ – die Blonde zuckte mit den Schultern, denn immerhin war das bei ihnen nicht der Fall. Gott sei Dank. „Ja, die Familien… meine Eltern sind umgänglich, das weißt du. Auch das kriegen wir hin, obwohl… ich glaube Robyn wird dir ziemlich auf den Geist gehen, ob du auch wirklich gut genug bist. Sag einfach das, was sie hören will.“ - wieder lachte Blake, dieses Mal über ihre große Schwester, die ihre kleine Schwester immer nur beschützen will. „Und… deine Eltern lieben mich, also. Was soll schon schief gehen? Wenn Bill sich schräg benimmt, kriegt er unter dem Tisch ein Tritt gegen das Schienbein. Ganz einfach.“ – als wäre es das einfachste der Welt, zuckte die Schauspielerin mit den Schultern und schon lobte ihr Verlobter ihren Optimismus. Oh ja, den hatte sie wirklich. „Ja, weil ich deine miesepetrige Seite ausgleiche!“ – sie stupste mit ihrem Zeigefinger gegen seine Nase, denn ihre Worte meinte sie wirklich liebevoll. Nachdem Alex schon wieder seine Lippen auf ihre gedrückt hatte, verlor sie den Boden unter ihren Füßen. Der Schwede hob sie hoch, ganz einfach. Also wäre sie so leicht wie eine Feder.
Plötzlich stand sie wieder und Alexander zog sie hinter sich her, dann befanden sie sich auf der Tanzfläche. „Hey, wer sind sie und was haben sie mit meinem Verlobten gemacht?“ – lachte sie, denn normalerweise bekam man den Älteren nicht einfach so zum Tanzen. „Du bist ja langsam richtig mutig.“ – meinte sie anerkennend und ließ sich von ihrem Verlobten über die Tanzfläche wirbeln, die erstaunlicherweise sofort frei war als die anderen Tanzenden erkannt haben, wer da gerade tanzen wollte. Es hatte sich ein Kreis um sie gebildet und alle klatschten im Takt. Alex drehte sie und schwungvoll landete sie wieder in seinen Armen. Er hatte sich in den letzten Monaten tanzmäßig ziemlich verbessert, wirklich. Nahm er heimlich Tanzunterricht? „Okay, das unterstütze ich. Aber du bist auch jetzt schon besser, wirklich. Du machst das gut.“ – meinte Blake ehrlich und ließ sich gerne von ihm führen. Sie wirbelten immer noch über die Tanzfläche, die sich ein paar Augenblicke später auch mit anderen Paaren gefüllt hatte. „Ich könnte niemals glücklicher sein.“ – meinte sie auf seine Frage hin. Sie war mit allem glücklich. Mit dem Abend. Mit ihrem Leben. Und vor allem mit diesem Mann.