17.07.2020, 01:55
Wäre dies ein normaler Abend, dann hätten die beiden Freundinnen nun ausgiebig über Camilas Date geredet und darüber, wie ihre Absichten gegenüber Cody waren. Doch dies war kein normaler Abend. Das bestätigte ihre Freundin im nächsten Augenblick mit der Erwähnung von Cole. Tja und mit einem Schlag fühlte es sich an, als wäre da wieder diese Mauer zwischen ihnen und als wären sie emotional weit voneinander entfernt. Zum einen lag dies an Camilas Unwahrheit und zum anderen an der Tatsache, dass weder Lili noch sie über ihre Gefühle gegenüber des Schauspielers sprachen. Was sollte sie Lili auch sagen? Für die Wahrheit war es zu spät und abgesehen mal davon würde sie das erst einmal mit Cole absprechen müssen. Oder aber er hatte es der Blondine heute Abend erzählt, aber das glaubte die Dunkelhaarige nicht. Dann wäre Lili definitiv schlechter gelaunt und nicht ruhig in ihrer Gegenwart – auch, wenn Camila die Verärgerung ihrer Freundin deutlich spüren konnte, was sie ihr nicht einmal übel nahm. Dennoch konnte sie nicht anders als ihre nächste Worte als Angriff zu nehmen und sich dadurch noch mehr zu verschließen.
„Nein es ist kein Problem. Wieso sollte es?“, schoss sie deshalb zurück und wahrscheinlich in einem weitaus schärferen Ton, als sie eigentlich beabsichtigt hatte. Aber so war die Latina – wenn sie sich in die Ecke gedrängt fühlte, dann führte ihr impulsives Verhalten schon einmal dazu, dass sie sich im Ton vergriff. Normalerweise war Lili ihr Ruhepol, der sie dann wieder auf den Boden der Tatsache zurückholte, aber das ging hier ja nicht und auch die kurze Erwähnung ihres Dates lockerte die Stimmung nicht. Denn dieses Date erschien ihr schon Lichtjahre entfernt und gerade sah sie nur, wie Cole sich mal wieder zwischen ihre Freundin und sie drängte.
Auch die nächsten Worte der Blondine fühlten sich wie kleine Messerstiche an, auch, wenn sie sich immer wieder einredete, dass Lili es nicht so meinte. Woher sollte sie auch wissen, dass es Camila nur noch mehr vor Augen führte, dass die Blondine irgendetwas besaß, was sie selbst nicht hatte. Aus diesem Grund schluckte sie ihre schnippische Bemerkung runter und blickte stattdessen auf das Muster ihres Wohnzimmertisches. Am liebsten wäre sie in ihr Zimmer gestürmt, aber sie konnte vor diesem Dilemma nicht davonrennen. „Ich habe überhaupt kein Problem damit, dass du dich weiterhin mit Cole triffst.“, stellte sie deshalb klar und blickte zu ihrer Freundin auf. „Nur finde ich, dass das alles ziemlich konfus ist. Euer erstes Date ist schon etwas her, dann wird er auf einmal wochenlang nicht erwähnt und jetzt auf einmal kommt er spontan vorbei?“, zählte sie auf und fühlte sich wie die größte Lügnerin. Natürlich war dies nicht der wahre Grund für ihr Verhalten, aber er war gut genug, um als Ausweichmöglichkeit herzuhalten. „Wisst ihr überhaupt was ihr voneinander wollt oder ist das nur so eine lockere Geschichte, die dann zu Spannungen am Set führen? Weil wir anderen bekommen davon alles mit. Ich meine ich bin ja wohl nicht die Einzige, die seltsam drauf reagiert ich glaube K.J. spricht kein einziges Wort mehr am Set, wenn ihr beide auch da seid.“ Oh ja sie wusste, dass sich ihr Kollege anders bei Gruppenszenen verhielt, da er bei ihren gemeinsamen zu zweit immer viel gesprächiger war. Allerdings hatte sie ihn ohne jeglichen Hintergedanken als Beispiel genannt, er sollte lediglich ihre These stützen, dass nicht nur ihr Verhalten sich geändert hatte.