08.11.2020, 12:35
I planned a little cottage in the valley
I even bought a little band of gold
I thought some day I'd place it on your finger
But now the future looks so dark and cold
I thought some day I'd place it on your finger
But now the future looks so dark and cold
JENNIFER LAWRENCE & BENEDICT CUMBERBATCH # 1. JUNI 2018 # LIVELY SKARSGARD VERLOBUNGSFEIER # PRIVATSTRAND IN SANTA MONICA, LOS ANGELES # ABEND
Keine Kinoleinwand hätte diesen epischen Sonnenuntergang besser darbieten können. Live und in Farbe sozusagen, jenes Naturschauspiel an einem wunderschönen Ort wie diesem erleben zu dürfen besaß einen ganz besonderen Reiz, welchen Benedict sich nicht entziehen konnte. Die ganze Kulisse um Ben und Jen herum schrie geradewegs dazu sich an seinen Partner zu kuscheln und ein zärtliches Seufzen in die Abendluft hinauszulassen. Niemals würde sich der Brite als den herausragenden Romantiker bezeichnen, jedoch musste er einfach dieser Stimmung ein klein wenig nachgeben. Es gehörte wohl zu dem eigenartigen Humor des Schauspielers, dass er ohne mit der Wimper zu zucken sich bereit erklärt hatte an dieser Verlobungsfeier mit Jennifer teilzunehmen. Er, der ja so viel vom Konstrukt der Ehe hielt. Glücklicherweise war dem Paar bisher Sophie noch nicht vor die Füße gelaufen. Dabei bot so eine Verlobungsfeier doch praktisch den richtigen Rahmen für ein solches Aufeinandertreffen! Ja, wenn ihr Leben sich in einem Dreiecks-Roman abspielen würde und der Autor seinen Spaß daran hatte die darin vorkommenden Personen bis aufs Blut zu reizen. Das Einzige, was Ben gerade reizte war die helle Sonne, in welche er mit seiner dunklen Sonnenbrille hineinschaute. Wieder einmal schaffte es Jen, den Londoner ein Lächeln abzugewinnen. Ben fragte sich wie so oft, woher die Blonde ihre manchmal echt verdrehten Assoziationen hervorbrachte. Aber ja, als Ben die untergehende Sonne näher betrachtete, so sah sie wirklich ein bisschen wie ein Omelette aus. Zwar mit viel Phantasie dahinter aber immerhin! "Ein Omelette? Ich sehe da eher eine leckere Pizza Margherita mit einer extra dicken Schicht Käse darauf, der sich in scheinbar unendlichen langen Fäden langsam vom restlichen Belag trennt." Melodisch klang die Stimme des Briten über den Strand. Genauso ähnlich hatte er mal in einer Naturdokumentation die Faszination auf einem weitentfernten Kontinent beschrieben. Aber auch in Dingen wie der Sonne, so etwas wie Essbares zu erkennen besaß seinen ganz eigenen Charme. Warum auch nicht? Als Kinder sahen sie in vorbeiziehenden Wolken Dinos, Flugzeuge oder gar Rasenmäher. Da konnte die Sonne für das Paar auch gut und gerne ein Omelette oder eine Pizza darstellen. Eine Tatsache blieb jedoch unumstritten, dass Jen gerade sehr großen Appetit hatte. Diesen konnte Ben leider auch nicht durch ein charmantes Lächeln wegzaubern. Was aber auch keineswegs schlimm war. Er kannte Jen ja auch nicht anders. Wobei sie sich heute auf der Feier eigentlich was das Essen anging schon sehr zurückhielt. Somit würde Benedict sie kaum aufhalten, wenn sie sich etwas zu Essen holen wollte. Vor allen Dingen, wenn dann auch noch etwas für ihn raussprang. Auf einen Poke Bowl, den traditionellen hawaiianischen Fischsalat bekam der Londoner schon Lust. Vor allem wenn man das Meer praktisch direkt vor der Nase hatte. Eines faszinierte Ben dann doch mehr als das leckere Essen auf dieser Feier. Wie hübsch, geradewegs anziehend Jen auf ihn wirkte als sie ganz banal die Ananas, die als Deko an ihrem Cocktailglas hing verzehrte. Jetzt war es der Brite, der über seine Sonnenbrille hinweg den Kopf leicht schief legte. Diese blonde Schauspielerin, bot nun eine weitaus bessere Alternative als ein Omelette oder gar eine Pizza. Stundenlang hätte Ben ihr beim Verspeisen der Ananas zusehen können, dann jedoch rührte sich die Angebetete wieder. Mhm, schade für ihn, dass sie nicht so großen Gefallen an dem Ganzen empfand wie es der Schauspieler tat. Aber höchstwahrscheinlich schmeckte das Essen am Buffet weitaus besser als die Deko am Glas. So sah Ben dabei zu, wie sich Jen aus dem gemütlichen Liegestuhl erhob und mit der Beschaffung von Leckereien beschäftigte. "Bring mir einfach noch etwas von diesen leckeren Fischsalat mit, den du so abartig findest." Ja, außerordentlich charmant war Ben an diesen Tag wirklich wieder! Da verdiente er eigentlich keineswegs den Kuss, welchen ihn Jen auf die Wange drückte. Er wiederum revanchierte sich damit, dass er zärtlich durch ihr blondes Haar strich. Abermals brachten Jennifers Worte ihn zum Grinsen. "Werde ich nicht machen, versprochen! Ich lass dir den lappigen Rand sehr gerne übrig!", erwiderte Benedict während er der jungen Frau nachsah. Ach, es war doch eine gute Idee gewesen hierher zu kommen. Nicht nur um seinen netten Kollegen, die zwecks ihrer Verlobung eine solche Feier veranstalteten gebührend zu gratulieren, sondern auch weil es auch von dem ganzen Durcheinander, welches weiterhin in London herrschte ablenkte. Jen tat diese kleine Auszeit mit ihm auch sichtlich gut. Wie sie, genoss es Ben einfach die Zeit mit ihr zu verbringen. An diesem herrlichen Ort mit den angenehmen Temperaturen, den netten anderen Gästen und dem leckeren Essen fiel das natürlich besonders leicht.
Von der untergehenden Sonne ließ sich der Brite durchströmen. Hinter der Sonnenbrille schloss er die Augen. So weit weg, auf einem anderen Kontinent hatte er seine Probleme gelassen. Sie würden auch noch da sein, wenn er zurückkam jedoch zumindest für diese Zeitspanne kam Ben in den Luxus sie ganz weit weg zu wissen. Was wiederum seiner Beziehung mit Jen unheimlich guttat. Beinahe wäre er im warmen Sonnenlicht eingeschlafen, wäre sie nicht mit dem Essen bepackt wiedergekommen. Leise seufzend setze sich der Brite wieder auf und nahm dankend seinen Fischsalat entgegen. Er bemerkte nicht, wie sich Jennifers Laune auf einmal komplett veränderte. "Verpasst? Nein! Außer, dass unser Omelette in eine kritische Phase kommt und sich dem Wasser gefährlich nähert. Wir müssen uns also ranhalten, wenn wir noch ein Stückchen davon abbekommen möchten, ehe es in den düsteren Fluten versinkt!" Oho, wie dramatisch! Aber anscheinend schien Jen darauf keinerlei Notiz zu nehmen. Benedict steckte sich eine Gabel seines Fischsalats in den Mund. Deutlich schmeckte er die salzige Note des Meeres, auf welches Jen nun wie gebahnt schaute. Fast wollte er die Blonde anstupsen und sagen, dass er auch noch da war. Jedoch hielt ihn etwas davon ab. Jen wirkte auf einmal total weit weg. Als wäre sie zu ihren Problemen, die dort auf den kalten Kontinent auf sie warteten zurückgekehrt. Ach, nein bitte nicht, schrie der Schauspieler in Gedanken. Wie so oft, wenn es am Schönsten war, kam irgendwann der ernüchternde Dämpfer, welcher nun den Engländer traf. Und das auf dieser schönen Party! Dennoch machte Benedict seiner Freundin keinerlei Vorwurf. Möglicherweise war sie auch nur traurig darüber, dass es die Lieblingssoße zu ihrem Essen nicht mehr gab. Ihre Frage ließen aber die Alarmglocken bei Ben trotzdem gewaltig schellen. Romantisch? Ja, sicher war die Feier romantisch, dass hatte doch eine Verlobungsparty so an sich oder nicht? Ben zwang sich kein sarkastisches Kommentar auf ihre Frage zu sagen, einfach um die Harmonie zwischen ihnen nicht noch kaputt zu machen. Daher dauerte es etwas, bis seine Stimme zu ihr hinüberflog. "Auf jeden Fall. Mich würde es nicht wundern, wenn die Hälfte der Singles auf dieser Party mit einem neuen Partner nach Hause gehen." Ob das die Antwort war, welche sich Jen erhofft hatte? Wahrscheinlich nicht, dachte der Schauspieler. Da war er realistisch genug. Weshalb aber kam die Amerikanerin plötzlich auf eine solche Frage, was beabsichtigte sie damit? In Bens Ohren hörte es sich keineswegs so an, als wäre es eine dieser Fragen, die man so banal in den Raum warf. Weiter bohrte er allerdings erstmal nicht nach. Manchmal war es echt erstmal gut, es langsam auf einen zukommen zu lassen, anstatt letztendlich in die Bredouille zu kommen.