18.11.2020, 05:17
Ohne großen Aufwand hatte er seiner Freundin aus dem Wasser geholfen und sie neben sich gesetzt. Die Sonne wärmte seine Haut langsam auf und so bewegte er sich vorerst nicht. Mit einem Blick zu ihr, strich seine Hand sanft über ihren Kopf. Daniel konnte nicht mehr in Wort fassen, wie glücklich er war, sie wieder an seiner Seite zu haben. Der Kanadier war zuversichtlich, dass er auch den Rest seiner Familie überzeugen konnte, dass er wieder der alte war und nicht das Monster, das nur sich kannte. Ihre Stimme lenkte ihn davon ab, weiter über das was war nachzudenken. Daniel musste nach vorn schauen, zurück, das konnte er nicht mehr ändern aber daraus lernen. Und das hatte er nur zu gut. Nie wieder würde etwas vor seiner Familie kommen, sie würde stets an erster Stelle kommen. Mit einem Blick in den Himmel lehnte er sich zurück und schloss die Augen. Die australische Sonne war heiß und so langsam spürte man es. Die Kälte des Wassers, spürte man kaum noch, dafür umso mehr die Strahlen der Sonnen. Australien eben. Auf Schnee konnte man hier nicht zählen, oder? Zumindest hatte er davon noch nie etwas gehört. Vielleicht sollten sie dieses Jahr Weihnachten in Kanada verbringen, mit seiner Familie und wenn dieses nicht wegwollten, dann allein mit Phoebe. Schnee, eine Berghütte, nur sie beide, ja das war ein Weihnachten wie er es sich vorstellen konnte, auch wenn es gerade mal Juli war. Immerhin arbeiten sie beide. Also musste man selbst das Weihnachtsfest planen.
"Wo?" Mehr sagte Daniel nicht als er schnell seinen Blick auf den ruhigen Ozean warf. Den Schatten erkannte er auch und war irgendwie fasziniert. Wann sah man schon mal einen Hai? Doch so schnell wie der Schatten kam, war er auch wieder weg. "Ich glaub er oder sie ist schüchtern?" Damit erhob er sich, zog seine Freundin sanft auf die Beine damit der Hai nicht noch auf dumme Ideen kam. Sanft zog er sie die Treppe zum Segelboot hinauf. Wind, kaum spürbar, wehte übers Deck aber so schnell wie kam war er auch wieder weg. Würden sie nicht den Schatten aufsuchen, würde es bald nicht nur warm werden, sondern heiß. Dabei spielte es keine Rolle, das gerade Winter in Australien herrschte.
Am Deck selber hatte er sich von ihr gelöst und ließ sich auf dem weisen Leder nieder. Es war nicht wirklich kühl, aber auch nicht heiß. Mit einem Stöhnen lehnte er seinen Kopf zurück und spürte einfach nur das sanfte Schaukeln des Bootes. Ja hier könnte er eine Ewigkeit mit ihr verbringen. Niemand der sie störte oder gar Bilder von ihnen schoss. Vielleicht, die Idee kam ihm spontan, sollten sie hier herziehen. Hier hätte sie sicherlich mehr Ruhe als in L.A.. Doch zur gleichen Zeit wusste Daniel auch, dass es unmöglich war hier herzuziehen. Rachel würde ihm niemals erlauben die Kinder mitzunehmen und ohne seine Kinder wollte er nicht sein. So gut sein Leben gerade war, es war noch lang nicht perfekt.
"Was hältst du davon mit mir, um die Welt zu segeln? Nur du und ich und das Boot. Keiner der uns nervt, keiner der uns auf die Pelle rückt." Natürlich war das nicht ernst gemeint aber eine Zeit lang nur sie Beide, war eine traumhafte Vorstellung. Mit einem Seufzen setzte er sich auf und schaute sie an. "Hast du mal darüber nachgedacht, ob wir irgendwann wieder zusammenziehen? Nichts zu dir oder zu mir, sondern komplett neu anfangen." Natürlich war ihre Beziehung noch sehr zerbrechlich, das stand vollkommen außer Frage aber zog sie es überhaupt in Betracht wieder mit ihm unter einem Dach zu leben? "Ich weiß ich bin schon wieder viel zu schnell." Er biss sich auf die Unterlippe und klopfte neben sich auf die Bank. "Ich mein ja auch nicht morgen aber irgendwann mal wieder." Das hin und her fahren, war anstrengend und zerrte an ihm, doch er konnte sie nicht einfach überrollen und entscheiden.