06.02.2021, 08:19
Irgendwie wirkte es nach wie vor etwas angestrengt zwischen ihnen und Phoebe wurmte es das sie genau das nicht wegbekamen. Was durchaus auch daran lag, dass sie das Gefühl nicht los wurde daran schuld zu sein. Vielleicht war sie doch noch längst nicht soweit die Vergangenheit hinter sich zu lassen, die entsprechenden Lehren zu ziehen und es diesmal besser zu machen. Es ging nicht darum das sie nicht wollte, es war eher so dass sie bei manchen Gedanken an die Zukunft und welchen Schritt sie dahin als nächstes gehen sollten irgendwie Angst bekam. Phoebe wollte nicht aufgeben, aber sie wusste nicht so ganz ob sie sich selber diese Steine in den Weg legte oder ob es Daniels Verhalten war was sie zögern ließ. So oft erlebte sie zuletzt Momente in denen sie ihn einfach nicht wieder erkannte. Doch war dieser neue Daniel wirklich das was sie wollte? Eigentlich war die Antwort recht einfach. Doch das wirklich gute Gefühl dabei fehlte der Schauspielerin noch. Vielleicht war es unsinnig auf ein Wunder zu hoffen, aber darauf, dass sie nicht mehr bei jedem Schritt den sie machten ewig drum herum grübelten das war nun wirklich nichts was in diese Kategorie fiel. Eventuell reichte fürs erste aber auch etwas weniger Misstrauen. Doch jedes Mal, wenn sie ihn wieder dabei sah wie er seinen Gedanken nachzuhängen schien, hoffte die junge Frau darauf das der gebürtige Kanadier sie nicht wieder aus seinem Leben ausschließen würde. Wenn sie zusammen leben wollten würde es auch diesmal nicht nur gute Zeiten geben, das wusste Phoebe. Doch zusammen schaffte man einige Dinge doch sowieso am besten.
Die Stimmung auf dem Boot sank jedoch nicht erst mit Daniels Vorschlag zusammen zu ziehen. Irgendetwas lag vorher bereits in der Luft. Sicher der Urlaub war nicht einfach, das war aber ihrer Familie geschuldet. So sehr sie sich bemühte, sie machten Dan einfach das Leben schwer. Irgendwie musste sie das noch klären, es war ja schön und gut das sie sich Sorgen um sie machten, doch Phoebe war erwachsen und wollte gerne auch so behandelt werden. Die Familie schien aber an ihrem Urteilsvermögen zu zweifeln, aber nicht nur das nervte Phoebe in den letzten Tagen. Nein das unterkühlte Verhalten gegenüber dem Älteren schien doch ziemliche Wirkung auf ihn zu haben. Bevor sie abflogen musste sie definitiv ein ernstes Wort vor allem mit ihrer Schwester reden. Es war fast als erwarteten sie, dass sie wegen Daniel zu sagenhaften Dummheiten fähig war. Ihr Dad schien der Meinung zu sein das sie etwas Besseres verdient hatte. Doch auch wenn sie sonst nur zu gerne auf ihn hörte, bestand Phoebe in dem Fall darauf das nicht die Lebenserfahrung der bessere Ratgeber war. Sie mochte Daddys Liebling sein, aber sie glaubte einfach fest daran das er unrecht hatte. Jeder kam einmal in seinem Leben vom Weg ab. Viele schafften es wieder zurück und das würde Daniel auch. Im Moment war es vor allem Hoffnung, aber er würde ihr derlei nicht noch mal antun.
Vielleicht konnte Phoebe nicht die Gedanken des Schauspielers lesen, aber es war zum Teil was sie erwartet hatte. Kinder reagierten anders in vielen Dingen und sie hatte gerade Charlotte ja live erlebt. „Hör auf…Daniel du kannst nicht alle Schuld auf dich nehmen. Ich will das nicht, denn es stimmt auch nicht“ Auch wenn sie ihm ein wenig halbherzig wiedersprach sie meinte es tatsächlich so. Doch zu den Kindern wusste sie nichts zu sagen was nicht sowieso bereits längst gesagt war. Sie konnte ihm dabei leider nur sehr wenig helfen, die Kinder mussten selbst entscheiden wann sie wieder bereit waren sich ihm anzuvertrauen. Alles was Phoebe hoffte war das Rachael es nicht unnötig kompliziert machte. Eine musste man dem Schauspieler lassen, er hatte ein ganz schönes Chaos hinterlassen. Ob er das nun wollte oder nicht. Ihre Beziehung war nicht das einzige das ein hohes Pensum an Arbeit brauchte um wieder zu funktionieren. Doch aufgeben war etwas für Feiglinge. Sie waren sich einig gewesen das sie beide diese Beziehung wollten und deswegen war es auch an ihr ein paar Dinge zuzulassen. „Dan wirklich das tust du nicht, ich würde gerne sagen lass es uns tun. Aber irgendwie verursacht es der Gedanke immer noch Bauchschmerzen.“ Was nicht bedeutete das sie seine Gegenwart nicht schätzte und irgendwie hoffte sie das er das auch wusste
Doch als nächstes konnte sie ihm eigentlich nur seufzend hinter her sehen. Hunger hatte sie für den Moment eigentlich keinen. Hatte sie ihn gekränkt? Mit der Absage? Phoebes Blick war aufs Meer gerichtet. Und es tat gut einfach weit und breit im Moment keine Menschenseele zu haben. Die Verlockung einfach wieder ins Wasser zu springen und zu schwimmen bis die Arme und Beine weh taten war groß. Doch da erschien Daniel wieder und so oder so nach dem kleinen Besucher vorhin sollte sie vielleicht besser vorsichtig sein. „Ich bin gespannt was auf magische Weiße alles darin gelandet ist!“ erwiderte sie amüsiert und stieg damit auf sein Spiel ein. „Hey…ich möchte noch etwas sagen. Ich möchte nicht das du dich vor den Kopf gestoßen fühlst. Denn das wollte ich wirklich nicht. Nur habe ich das Gefühl das genau das passiert ist. Das du gerade fast ein bisschen vor mir weggelaufen bist!“ Sie wollte es einfach ansprechen, weil es ihr richtig erschien das es nicht zwischen ihnen stehen sollte.