05.12.2020, 07:19
„Ich habe nicht aber irgendwie Flynn geweckt. Oder ist er nicht bei dir?“ – Katy war immerhin so geistesgegenwärtig, dass Orlando sicherlich nicht hergekommen wäre, wenn Flynn Zuhause alleine in seinem Bett liegen würde. Vielleicht war er aber auch nicht allein? Vielleicht war er aber auch bei seiner Mutter, Miranda. Danach musste die Sängerin nun wirklich nicht fragen. Eigentlich ging es sie auch nichts an, oder? Auch, wenn es vielleicht liebenswürdig wirkte, sie hatte kein Recht mehr sich um Flynn zu sorgen. Das mit Orlando und ihr war Geschichte. Vorbei. Die Frage war dann nur, warum saßen sie dann Beide hier? Sie sturzbetrunken und er lässt mitten in der Nacht alles stehen und liegen, weil sie ihn angerufen hatte. Seltsam.
„Ja, du hast recht. Das letzte Auffüllen ist nicht so lange her.“ – murmelte sie in die Minibar hinein als der Ältere seine Erinnerung zu ihren alkoholischen Vorräten preisgab. Der Schauspieler wünschte sich schließlich einen Whiskey und den bekam er auch. Katy nahm ein Glas aus dem Schrank und schenkte ein paar Schlucke der goldbraunen Flüssigkeit ein. „Du kannst auch noch Eis haben.“ – meinte sie, während sie das Glas in seine Hand drückte. Sie lachte als er einen Fluch der Karibik-Witz machte und drehte sich schließlich um, um ihr eigenes Glas zu holen. Wasser natürlich, denn immerhin musste es langsam ein bisschen neutraler in ihrem Magen werden, sonst würde der Abend unschön enden.
Inzwischen saß Katy neben ihm auf der großzügigen Couch. Sie saß seitlich, hatte die Beine angewinkelt und lehnte mit ihrem Ellenbogen auf der Rückenlehne. Ihr Blick glitt zu Orlando hinüber. Er hatte sich für den Whiskey bedankt und nippte inzwischen daran. „Und? Gut?“ – fragte sie, denn die Flasche hatte sie selbst geschenkt bekommen und wusste nicht, ob dieser wirklich gut war. Sie war selbst nicht so die Whiskey-Trinkerin und hatte vermutlich gar keine Ahnung davon, aber sie hatte gerne jegliche Alkoholsorte im Haus. Für den Fall der Fälle. Natürlich konnte die Sängerin nicht an sich halten und fragte sofort, warum er denn überhaupt hergekommen war. Sie hatten sich ewig nicht gesehen, vor allem nicht im Privaten. „Wie… ich… keine Ahnung. Seit wann stammelst du so, Bloom?“ – fragte sie und schaute ihr durch ihre zugekniffenen Lider an. Sie löste ihre Haltung und boxte ihm dann gegen die Schulter. Was sollte das heißen? Auf sein ‚Cheers‘ reagierte sie nicht, wer wollte denn schon mit Wasser anstoßen, aber sie ließ ihn trinken. „Du musst doch wissen, was dich geritten hat mitten in der Nacht hierher zu kommen, um mich im wunderbar betrunkenen Zustand zu bestaunen?“ – jetzt schaute sie ihn mit ihren großen Augen an, wickelte eine ihrer blonden Strähnen um den Finger. „Du gehst hier nicht ohne eine Erklärung.“ – meinte sie schulterzuckend, nahm noch ein Schluck vom Wasser und griff nach ihrem Smartphone. Es war erstaunlich still, weswegen sie per Bluetooth für ein bisschen Musik sorgte. Schon besser.