17.01.2021, 05:57
Anna hatte durchaus gemerkt, dass ihr Ellenbogen unbeabsichtigt auf etwas Hartes gestoßen war: Sein Gesicht. Die Brünette selbst hätte nicht gedacht, dass sie so viel Kraft aufwenden konnte, wenn sie sich wehren musste. Jeder wusste, dass sie eher schmächtig veranlagt war. Inzwischen hatte sich die Schauspielerin zu ihrem besten Freund umgedreht, welcher sein Gesicht hinter beiden Händen versteckte. „Du bist schlimmer als Baby… ehrlich.“ – nuschelte Zac, dabei musste Anna beinahe lachen, obwohl es ihr wirklich total leidtat. „Ich würde sagen, dass ich beinahe stärker bin als Baby.“ – sagte sie immer noch überrascht von ihren eigenen Kräften. „Aber es tut mir so leid, wirklich.“ – betonte sie nochmals, während sie inzwischen sein Gesicht in ihren Händen hielt. Beide lagen inzwischen nicht mehr auf dem Bett, sondern hatten sich aufgerichtet, sodass sie sich gegenseitig in die Augen schauen konnten. Zac’s restliches Gesicht war ja versteckt. „Gib’s zu, du bist eigentlich nur stolz auf mich.“ – lachte sie jetzt laut, schaute ihm dabei nach wie vor tief in seine blauen Augen und langsam wurde es weird. Seinem besten Freund schaute man nicht so lange in die Augen, sicherlich nicht. Inzwischen konnte man mehr von dem Gesicht des Jüngeren sehen, denn dieser rieb sich inzwischen mit der Hand über das getroffene Kinn. „Was ist los? Blute ich? Fehlt ein Zahn? Ist die hübsche Nase im Arsch?“ – der Schauspieler riss sie mit seinen Fragen aus ihren Gedanken, Gott sei Dank. Anna ließ ihre Hände sinken und lächelte. „Nein, nein. Alles beim Alten. Alles nach wie vor perfekt.“ – meinte sie, vielleicht ein bisschen hämisch und klappte mit ihrer Hand seinen Mund wieder zu. Sie streckte ihm die Zunge raus, um sich dann wieder neben ihn zu sitzen. Der Film war immerhin vorbei. Nicht mal dieser ungeplante Kinnhaken konnte seinem perfekten Aussehen etwas anhaben, im Gegenteil.
Danach streckte sich Zac nach vorne und wühlte in seinem Rucksack, heraus kam eine Flasche Dr. Pepper. „Wenn dir übel wird, sagst du mir bitte Bescheid. Am Ende hast du eine Gehirnerschütterung oder so. Oh Gott, das glaubt dir im Krankenhaus niemand.“ – kicherte sie leise, während sie den Film anhielt. Immerhin war er im Hintergrund weitergelaufen. Sie holte die DVD aus dem Laufwerk, packte diese wieder in die Hülle und klappte den Laptop zu, um ihn aus dem Bett zu verbannen. „Was meinst du? Ist es schon zu früh, um sich draußen einen perfekten Platz für das Feuerwerk zu suchen?“ – fragte sie schließlich, denn sie hatte echt kein Bock mehr bei diesem Wetter weiterhin im Zimmer zu hocken.