07.02.2021, 09:40
Unschuldig konnten man diesen Kuss sicherlich nicht mehr bezeichnen, so fordernd wie er inzwischen geworden war. Zac zog Anna auf seinen Schoß, was ein Leichtes für ihn war. Kaum hatte die Brünette ihren Platz gefunden, rutschte sie näher an den Körper des Jüngeren heran. Ihr Hände blieben in den Haaren des Schauspielers. Spielten mit einzelnen Strähnen. Zogen mal fester, mal sanfter. Anna spürte die starken Arme ihres besten Freundes, die sie komplett umfasste. Die Wärme, die von Zac’s Körper ausging, breitete sich auf ihrem Rücken aus. Plötzlich war ihr unerträglich heiß. Der kurze Anflug von Kälte vorhin war einfach verschwunden. Die Hollywoodschaukel unter ihnen bewegte sich sanft hin und her, federte die Bewegungen der Beiden. Es war faszinierend, wie man sich in einem Kuss so verlieren konnte, wie man alles um sich herum ausblenden konnte. Man vergaß alles, befand sich nur im Hier und Jetzt.
Anna hatte keine Ahnung, wie lange sie so auf der Hollywoodschaukel saßen. Eng miteinander verschlungen, wie frisch verliebte Teenager, die einfach nicht die Hände voneinander lassen konnten. Genauso fühlte sich die Schauspielerin in diesem Moment. Zac war es, der zuerst die Kraft aufbrachte, sich von ihr zu lösen. Schwer atmend lehnte sich auch die Brünette nach hinten und brauchte einen Moment, um überhaupt zu wissen, wo sie sich gerade befand. Wie konnte ein Mensch so sehr dafür sorgen, dass sie nicht mehr wusste, wo oben und unten war? Die ganze Realität war verzehrt. Das Blut rauschte so sehr in ihren Adern, dass sie das Knallen des Feuerwerks nur noch dumpf wahrnahm. Wie durch Watte. Die 32-Jährige konnte es kaum glauben und fuhr sich unsicher über ihre eigenen Lippen, die immer noch kribbelten. War der Kuss von eben wahr? Hatte sie geträumt?
Erst jetzt schaute sie auf, ihre Augen waren schwarz vor Begierde. Sie schaute in das breit grinsende Gesicht von Zac, okay. Es war kein Traum. Er hob seine Hand, strich ihr eine dunkle Haarsträhne aus dem Gesicht. Sie selbst hatte immer noch ihre Hände in seinen Haaren, ließ diese dann aber sinken, sodass sie auf seinem Oberkörper zur Ruhe kamen. Die Lichter des Feuerwerks spiegelten sich in den Augen des Jüngeren wider, sodass sie in allen Farben leuchteten. Sanft lächelte die Schauspielerin und vergaß dabei fast, dass sie etwas zu klären hatte. Waren sie noch beste Freunde? Wenn nicht, was waren sie dann? Zac erhob zuerst seine Stimme und neugierig blickte Anna ihn an. „Kann ich Maca dann später sagen, dass sie nun eine Mama hat?“ – die Brünette lachte zaghaft, zupfte dabei an seinem Shirt herum. Immer noch saß sie auf seinem Schoß, ihr Hosenrock war längst nach oben gerutscht. „Ich weiß nicht, kannst du das?“ – meinte die 32-Jährige verschmitzt, ihr Lächeln wurde schief. „Seit wann ist es so zwischen uns, so anders? Seit wann sind wir nicht mehr nur Freunde? Ich habe den Lauf der Veränderung gar nicht so mitbekommen, nur vorhin… wurde mir klar, dass etwas anders ist.“ – fragte sie verwirrt, auf der Suche nach Antworten. „Ich denke mal, dass ich davon ausgehen kann, dass du genauso denkst und genau wusstest, was ich vorhin gemeint habe.“ – Anna sagte die Worte keinesfalls bissig, im Gegenteil. Eher liebevoll. Sie wollte nur verstehen. Wie wurden Freunde von jetzt auf gleich zu Liebenden, die die Finger nicht mehr voneinander lassen konnten? Ja, es war durchaus reizvoll, weil es keinen Mann auf der Welt gab, der sie besser konnte. Sie musste sich vor Zac nicht verstellen oder gar verstecken. Er wusste alles.