04.09.2021, 10:05
Die Umarmung zwischen ihnen machte Candice gleichzeitig ruhiger und nervöser. Ruhiger, weil sie das Gefühl hatte, endlich angekommen zu sein und nervöser, weil diese Nähe zu Richard sie immer noch durcheinanderbrachte. Auch, wenn er sie mit seiner nächsten Aussage mehr oder weniger in die Friendzone steckte, aber was hatte sie auch erwartet? Sie waren nun einmal gute Freunde und ihr Herz sollte sich gar nicht nach mehr sehnen – das war weder ihr noch Michael gegenüber fair. „Darauf freue ich mich auch! Ich bin schon gespannt zu sehen, ob sich hier irgendetwas verändert hat oder alles noch genauso ist, wie in meinen Erinnerungen.“, stimmte sie ihm begeistert zu und freute sich jetzt schon auf ihre kleine Sightseeing-Tour. Dabei wappnete sie sich innerlich jedoch schon einmal, dass sie London in der Vergangenheit aufgrund von Richard zu sehr romantisiert hatte. Immerhin war sie damals auf Wolke 7 geschwebt und von allem mehr oder weniger begeistert gewesen. „Und fühlst du dich wohl hier? Manchmal ist es ja etwas schwer sich in einer neuen Umgebung einzuleben.“ Zumindest war es ihr so ergangen, als sie in ihre neue Wohnung in Los Angeles gezogen war. Zu ihrem Glück hatte sie nicht ganz alleine gelebt, sondern ihren Hund als Mitbewohner im Schlepptau gehabt.
„Oh wow… das sieht wirklich wahnsinnig heimisch aus.“, entfuhr es ihr begeistert, als sie einen Blick in das Gästezimmer warf, welches er ihr präsentierte. Es war wirklich genau nach ihrem Geschmack eingerichtet und sie fühlte sich sofort wohl – etwas, was wirklich ein seltener Fall bei ihr war. „Ich bin mir sicher, dass ich darauf schlafen kann. Aber danke dir für dein Angebot!“, erwiderte sie, da sie ihn auf keinen Fall aus seinem Bett vertreiben wollte. Auch wenn die Vorstellung in Richards Bett zu schlafen, ihr Blut gleich wieder ein wenig in Wallung brachte – sie musste unbedingt damit aufhören sich von ihm dauernd so verwirren zu lassen! „Ich würde die anderen Räume sehr gerne noch sehen! Und danach würde ich mich ein wenig frisch machen und womöglich können wir dann etwas Kleines unternehmen?“, schlug sie mit unschuldigem Lächeln fort und blickte ihn direkt an. „Also natürlich nur, wenn dir das Recht ist. Ansonsten kann ich mich auch ruhig mal allein beschäftigen, du musst für mich nicht den Fremdenführer geben.“, ergänzte sie dann noch, da er sich auf keinen Fall verpflichtet fühlen musste, 24/7 bei ihr zu sein. Sie wusste selbst, dass er momentan genug um die Ohren hatte und war schon dankbar genug dafür, dass er ihr eine Unterkunft zur Verfügung stellte.