12.10.2021, 03:21
Nach ihrer Begegnung auf der Comic Con hatte sich Candice oft gefragt, ob sie Richard womöglich zu schnell vergeben hatte. Schließlich hatte sie jahrelang damit verbracht einen Groll gegen den Schauspieler zu hegen, dafür, dass er sie einfach so hatte sitzen lassen. Ihn dann jedoch im Fahrstuhl zu sehen und zu merken, dass er diese Tat wirklich bedauerte, hatte ihre Wut ein wenig abgemildert. Natürlich machte es noch längst nicht alles gut, aber die Patton wollte sich nicht von den negativen Gefühlen auffressen lassen, weshalb sie seine Entschuldigung angenommen hatte. Natürlich gab es immer noch alte Wunden, die wohl niemals ganz verheilen würden, aber dass sie nun hier in seiner Wohnung standen und sich wie alte Freunde unterhielten war zumindest schon einmal ein guter Anfang. Und wer weiß womöglich half der Besuch ja auch, ihre letzten unklaren Gefühle für den Madden aus dem Weg zu räumen – denn auch, wenn sie es leugnen würde, so ging ihr der Dunkelhaarige immer noch unter die Haut.
Doch das ließ sie sich keinesfalls anmerken, sondern versuchte, einen recht gelassenen Eindruck zu machen, während er ihr die Wohnung zeigte und ein wenig von sich berichtete. „Dein erstes freies Wochenende? Wow du hast dich wirklich zu einem kleinen Workaholic entwickelt, oder?“, neckte sie ihn, während sie sich im Gästezimmer umsah, welches ihr sofort gefiel. Hier würde sie es definitiv aushalten – abgesehen mal davon plante sie ja ohnehin die meiste Zeit über London zu erkunden. „Klingt beides gut – auf was hast du denn mehr Lust?“, stellte sie ihm die Gegenfrage, bevor er ihr noch den Rest der Wohnung zeigte, bis sie sich wieder im Wohnzimmer befanden und die Essensfrage immer noch nicht geklärt hatten. „Und wie ich damit Leben kann – Richard das ist wirklich eine wundervolle Wohnung.“, kam es lächelnd von ihren Lippen, wobei sie es genoss, seinen Namen laut auszusprechen. „Und was das Essen angeht – wie wäre es wenn wir heute etwas gemeinsam zaubern und wir morgen die Stadt unsicher machen? Ich denke, dass mein Jetlag mir das sehr danken wird.“, schlug sie prompt vor, da sie tatsächlich spürte, wie die Müdigkeit langsam aufkam und sie unbedingt etwas zu tun brauchte. Abgesehen mal davon wollte sie noch ein wenig die Zeit mit ihm alleine verbringen, - wer weiß, wie viel ihnen davon bleiben würde, schließlich hatte er auch noch andere Freunde (und eine feste Freundin). „Hast du alles dafür da oder müssen wir noch einmal zum Supermarkt sprinten?“, fragte sie schnell nach, da sie ehrlich gesagt gar nicht viele Gedanken an Richards Partnerin verschwenden wollte. Sicherlich würde sie diese noch früh genug kennenlernen und wenn sie ehrlich war, so sah sie dieser Begegnung eher mit einem mulmigen Gefühl im Bauch entgegen.