22.04.2022, 11:18
Es war schön Freunde zu haben, die sich ebenfalls im Business befanden und wussten, wie stressig der Alltag manchmal sein konnte. Wenn Candice genauer darüber nachdachte, hatten die meisten ihrer Freunde Jobs eher außerhalb der Schauspielwelt, sodass nicht immer jeder den Druck, unter welchem sie stand, nachvollziehen konnte. Bei Richard hatte sie diese Befürchtung überhaupt nicht: Er war Schauspieler aus ganzer Seele und das erkannte man auf den ersten Blick. Zumindest ging es ihr so, wenn sie eines seiner Projekte ansah (und ja, wenn sie ehrlich war, hatte sie wohl beinahe alles geguckt, wo er mitgewirkt hatte) und immer wieder aufs Neue war sie davon begeistert, was für eine Präsenz er vor der Kamera hatte. „Ein Versuch ist es auf jeden Fall wert.“, erwiderte sie lächelnd auf seine Aussage, froh darüber, dass er ihren Vorschlag nicht einfach abtat, sondern ihn ausprobieren wollte.
Doch nicht nur vor der Kamera hatte er eine wahnsinnige Präsenz, auch hinter der Kamera schaffte er es alle Blicke auf sich zu ziehen – oder ging es nur ihr so damit? Auf jeden Fall ertappte sie sich stetig dabei, wie ihr Blick immer wie von automatisch zu ihm wanderte, als würde sie magnetisch angezogen werden. Was natürlich absoluter Schwachsinn war. „Klingt ebenfalls perfekt – ich bin wirklich nicht wählerisch.“, stimmte sie ihm lachend zu und klatschte dann begeistert in die Hände, als er meinte, dass er noch extra Wein besorgt hatte. „Perfekt, dann kann heute ja gar nichts mehr schief gehen.“, kam es grinsend über ihre Lippen und beobachtete ihn, während er die Flasche sowie zwei Gläser aus den Regalen holte. „Aber natürlich – aber davor müssen wir noch anstoßen.“, meinte sie, während sie ihr Glas leicht anhob und dabei seinen Blick festhielt. „Auf einen wundervollen ersten Abend in London.“, kam es ohne viel Überlegung über ihre Lippen, bevor sie das Glas leicht gegen das seinige stieß. Dabei spürte sie, wie ihr Herz aufgrund des Blickkontaktes prompt begann ein wenig höher zu schlagen, weshalb sie den Blick nun senkte, um einen Schluck aus ihrem Glas zu trinken und sich dann dem Schrank zuwandte, um einen Sieb herauszuholen. „So, dann wollen wir mal starten. Und während wir kochen, kannst du mir ja gleich erzählen, wie deine Planung für die nächsten Tage aussieht. Wirst du sehr am Set eingespannt sein?“