24.07.2021, 11:19
Normalerweise hatte Camila eine gute Menschenkenntnis und wusste genau, wann ihr jemand etwas verheimlichte. Doch ihr Freund hatte es wirklich geschafft sie zu überrumpeln – und das war für sie eine wirklich beachtliche Leistung. Womöglich lag es ja daran, dass ihr Kopf momentan gefüllt war mit dem ganzen Drama am Set. Die Gruppenszene heute war nur schleppend voran gegangen und schon in der Früh hatte sie sich Sorgen um den Drehtag gemacht. Allerdings hatte sie Cody damit nicht belasten wollen, weshalb sie versucht hatte, während des Telefonats einigermaßen heiter zu wirken – und darauf hatte sie sich so konzentriert, dass sie alles andere ausgeblendet hatte. Das oder der Christian war wirklich ein Meister darin, sie immer wieder aufs Neue zu überraschen.
Auf jeden Fall war sie so perplex über sein Auftauchen in ihrem Trailer, dass es etwas dauerte, bis seine Worte bei ihr angekommen waren. „Etwas Hilfe?“, fragte sie interessiert nach, während sie im Kopf schon durchging, wer von ihren Kollegen dahinterstecken könnte. Vielleicht Vanessa? Oder Madelaine? Zumindest waren dies die Offensichtlichsten, allerdings blitzte kurz dieser wissende Blick von Lili in ihren Gedanken auf, den die Blondine ihr kurz vor Betreten des Trailers zugeworfen hatte. Nein… Lili konnte unmöglich dahinterstecken, oder? Schnell schüttelte sie den Kopf, um sich nicht zu sehr in ihren Gedanken zu verrennen. Schließlich war ihr Freund hier und sie sollte mal etwas Pause von dem ganzen Drama nehmen – und die Blumen waren schon einmal ein guter Anfang, den sie hauten die Mendes wahrlich um. Einen solch schönen Strauß hatte sie wirklich selten gesehen! „Tut mir leid – ich bin nur immer noch so überrumpelt von deiner Überraschung.“, gestand sie lächelnd, während sie die Blumen entgegennahm und sie liebevoll betrachtete. Sie würden gewiss einen Ehrenplatz in ihrer Wohnung bekommen, da sie nun ein paar Tage frei haben würde und nicht wollte, dass sie im Trailer verkamen. „Lili hat dir geholfen?“, ließen seine Worte sie dann aufhorchen und nun wurde ihr Blick doch etwas nachdenklich. „Das ist wirklich… sehr nett von ihr.“, fuhr sie dann noch langsam fort, da es mittlerweile keine Selbstverständlichkeit war, dass sie sich solche Freundschaftsdienste leisteten. War das womöglich ein Schritt in die richtige Richtung? „Na und ob dir das gelungen ist! Und wie der Zufall so will, habe ich morgen ebenfalls frei, also könnte ich dir ein wenig Vancouver zeigen, wenn du willst?“, lenkte sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihren Freund, legte den Blumenstrauß vorsichtig auf den kleinen Tisch und ging ein paar Schritte auf ihn zu, um ihre Arme hinter seinen Nacken verschränken zu können. „Und wieso hast du dich in einem Hotel eingenistet? Du könntest auch bei uns wohnen, ich bin mir sicher, dass Lili nichts dagegen hätte.“