17.09.2021, 04:17
Nur weil ihr eigenes Leben gerade perfekt zu sein scheint, hieß das nicht, dass sie sich nicht um ihre Freunde sorgte. Ryan und Shantel hatten sich wirklich angefreundet und sie hatte geglaubt, er würde sich ihr anvertrauen, wenn es ihm nicht gut ging. Sie hatte schon in den letzten SMS gemerkt, dass es ihm nicht so gut ging, und sie wollte vorbeikommen zum Reden aber er hatte abgelehnt, weil er angeblich keine Zeit hatte, was sie ihm aber so richtig nicht abgekauft hatte. Trotzdem wollte sie ihn nicht zu irgendetwas drängen und lieber darauf warten, dass er von sich aus Hilfe suchte. Das war bisher aber nicht geschehen und nun hatte sie eben eine Weile überhaupt nichts mehr von ihm gehört und sich wirklich Sorgen gemacht. Ihrer Meinung nach taten Freunde so etwas, dass sie sich erkundigten, wenn der andere sich längere Zeit nicht meldete und man einfach den Verdacht hatte, dass er gerade eine schwere Zeit durch machte. Genau deswegen war sie heute einfach hierhergekommen, weil sie sonst wo noch länger warten würde, bis sie etwas von ihm hören würde und außerdem war sie jetzt nicht die geduldigste Person, sie hasste es auf irgendetwas warten zu müssen.
Natürlich roch sie den Alkohol und ja sie bombardierte ihn mit Fragen und ließ ihn eigentlich nicht wirklich zu Wort kommen. Sie konnte schon sehr leidenschaftlich sein, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte. Es müsste ihr natürlich eigentlich klar sein, dass sie ihn irgendwann auch mal zu Wort kommen lassen musste, und irgendwann fiel ihr das auch wieder ein und sie ließ ihn sprechen. „Was ist denn passiert? Und komme jetzt nicht damit das alles in Ordnung ist, denn ich sehe dir meilenweit an, dass nicht alles okay ist. Also möchtest du mir einfach sagen was los ist oder willst du mich weiterhin quälen, ich mach mir einfach nur Sorgen um dich.“ Shantel schaute ihn traurig an, weil sie einfach nur wollte das er ihr soweit vertraute, dass er wusste dass er mit ihr über alles reden konnte. Er fragte ob sie was trinken wollte und sie schaute ihn skeptisch an. „Ich glaube dem Whisky stellen wir mal weg und ich koche uns eine Kanne Kaffee, die du auch verdammt gut gebrauchen könntest. Dann setzen wir uns zusammen hin, bestellen uns was zu essen, denn ich gehe davon aus, dass du schon etwas länger nichts mehr gegessen hast und dann erzählst du mir einfach in Ruhe was du auf dem Herzen hast. Du weißt wie stur ich sein kann. Ich werde so lange hier sitzen und dir auf die Nerven gehen, bist du mir gesagt hast was eigentlich los ist.“ Er kannte sie gut und wusste wie ernst sie das meinte und jeder der sie kannte, wusste wie energisch und stur sie sein konnte, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte.